Autor Thema: Fredis Manifest – Return of the DAG  (Gelesen 3250 mal)

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Offline Fredi der Elch

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Fredis Manifest – Return of the DAG
« am: 23.10.2005 | 17:25 »
Ich wollte mal was loswerden.

In letzter Zeit wurde viel über Theorie gestritten. Darüber, welche Begriffe richtig sind, was wie gewertet wird, welche klassischen Rollenspielstile es gibt und wie sie einzuordnen sind. Es wurde darüber gestritten was ein G, ein N und ein S ist. Über „Impossible Things“ und „Illusionen“.

Und wisst ihr was: eigentlich habe ich gar keine Lust über so was zu reden, geschweige denn zu streiten. Ich weiß genau, dass ich mich immer wieder in solche Diskussionen reinziehen lassen werde, aber eigentlich will ich nicht darüber reden. Ich will nicht über verschiedene klassische Stile, ihre Einordnung, ihre Bewertung reden. Ich will nicht über Sachen reden, die ich schon längst verstanden habe und die jemand partout nicht verstehen will oder nicht ausstehen kann (ich erkläre gerne, aber ich mag nicht darüber diskutieren). Ich will auch keine „Gegentheorie“ für etwas aufbauen, was mir hilft und in das ich schon viel, viel Zeit investiert habe.

Und jetzt kommt die Entschuldigung bei Woozle. Er hat vor etwa einem Jahr bereits propagiert, dass man Rollenspiele und Distributed Authoring Games (DAG) unterscheiden sollte. Und ich wollte nicht. Denn verdammt, ich spiele doch Rollenspiele! Oder nicht…?
Aber je mehr ich mir ansehe, was normalerweise unter Rollenspielen verstanden wird, desto weniger habe ich Lust, mir das auf die Fahnen zu schreiben. Ich mag kein klassisches Rollenspiel machen und ich mag auch nicht darüber diskutieren. Und immer, wenn man über „Rollenspiel“ diskutiert, schwingen bei so vielen Leuten so viele Vorurteile (und Vorannahmen) mit, von denen ich mich längst verabschiedet habe. Also will ich nicht mehr über „Rollenspiele“ im klassischen Sinn reden.

Ich weiß genau, dass das jetzt wieder arrogant rüberkommt. Kann sein, dass es das ist. Es soll aber vor allem heißen: das ist nicht mein Geschmack und ich mag meine Zeit nicht darauf verwenden. Ich freue mich, wenn jemand Klassifikationen oder neue Techniken für klassisches Rollenspiel entwickelt. Ist immer spannend. Aber ich möchte es nicht machen.

Ich möchte über DA-RPGs reden. Im weitesten Sinne. Mit oder ohne SL. Aber immer mit engagierten Spielern, die nicht an ihre Rolle gebunden sind, die nicht in ihrer Rolle „versinken“ wollen, sondern mit Co-Autoren. Mit Spielern, die sowohl an ihren Charakter als auch an die Geschichte als auch an die echten Menschen am Tisch als auch an den Spielspaß denken.

Ich möchte über Spiele reden, die echte Emotionen hervorrufen. Über moralische Entscheidungen, über Dilemmata, über das harte, echte Leben im Spiel. Über Spiele mit dem Feuer, an denen man sich auch verbrennen kann. Die aber auch das Herz erwärmen können. Und darüber, wie man ersteres vermeidet und letzteres erreicht.

Ich möchte darüber reden, wie man im Spiel Emotionen erzeugt. Wie man es schafft, dass sich alle Spieler darauf einlassen. Wie man Konflikte erschafft, die die Spieler berühren, sie mitreißen. Wie man die Schraube fester und fester zieht, bis sich die Emotionen entladen.

Ich möchte über Theater, Literatur und Film reden und darüber, was wir davon für’s Rollenspiel lernen können. Ich möchte über Genres reden und darüber, wie man sie ins Rollenspiel fassen kann. Über Erzählstrukturen, Spannungsbögen, Szenen, Abläufe und wie man sie im DA-RPG umsetzen kann.

Ich möchte über Techniken reden. Darüber was man tun kann, um all das zu erreichen. Unabhängig vom verwendeten System.

Ich möchte über Spiele reden, die das erreichen. Über neue Spiele und wie man sie entwickeln kann. Über Regeln und Erklärungen, die das unterstützen. Über coole, neue Spiele, die es schon gibt, und darüber, wie sie gespielt werden und welche Erfahrungen Leute beim spielen dieser Spiele machen. Vor allem möchte ich über die tatsächlichen Erfahrungen beim tatsächlichen Spiel reden.


So, das wäre mein Interesse. Und da es sich alleine irgendwie schlecht diskutiert, würde ich mich freuen, wenn andere Interessierte sich an den Diskussionen beteiligen. Ich werde versuchen Diskussionen anzustoßen und würde mich freuen, wenn auch andere Diskussionen anstoßen.

Kurz gesagt: vergesst Illusionismus. Ich interessiere mich nicht für Illusionismus. Lasst uns über DA-RPGs reden. :)
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Zitat von: 1of3
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #1 am: 23.10.2005 | 19:59 »
Ich bin gerne dabei. Ich hab zwar keine Ahnung von DA-RPGs, aber ich glaube zu wissen wir man Emotionen herrvorruft, Moralische Entscheidungen erzwingt und inszeniert. Wie man tiefe Gefühle in eine Story projeziert. Und ich bin sogar der Ansicht das man das mit DA-RPGs besser kann, als mit klassichen RPGs.
Insofern kann ich es nur gut finden, wenn bei solchen Diskussionen klar ist, das es nicht um klassische RPGs geht. Das macht vieles leichter, und vermeidet Mißverständnisse.
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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #2 am: 23.10.2005 | 20:57 »
Gehen wir doch noch einen Schritt weiter!
Creating Emotion in Games. Das ist das Buch beschreibt Techniken zum Erzeugen tiefer Emotionen in PC-Spielen. Interessanterweise wird das Buch angepriesen um ein PC-Spiel massenmarkttauglich zu machen...
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wjassula

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #3 am: 24.10.2005 | 13:33 »
 :-*

Offline Bitpicker

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #4 am: 24.10.2005 | 14:18 »
Schön gesagt. Zu Themen wie

Zitat
Ich möchte über Theater, Literatur und Film reden und darüber, was wir davon für’s Rollenspiel lernen können. Ich möchte über Genres reden und darüber, wie man sie ins Rollenspiel fassen kann. Über Erzählstrukturen, Spannungsbögen, Szenen, Abläufe und wie man sie im DA-RPG umsetzen kann.

insbesondere könnte ich vielleicht auch mal meinen Senf geben, wenn es dir nichts ausmacht, dass gelegentlich etwas vielleicht auch fürs Rollenspiel ohne DA relevant sein könnte. Lass uns friedlich koexistieren...

Robin
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Offline Lord Verminaard

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #5 am: 24.10.2005 | 14:40 »
Halleluja. ;)
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Offline Fredi der Elch

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #6 am: 25.10.2005 | 04:41 »
insbesondere könnte ich vielleicht auch mal meinen Senf geben, wenn es dir nichts ausmacht, dass gelegentlich etwas vielleicht auch fürs Rollenspiel ohne DA relevant sein könnte. Lass uns friedlich koexistieren...
Ist gebongt! :)
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Zitat von: 1of3
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Offline Bad Horse

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #7 am: 26.10.2005 | 11:07 »
Mann, sind wir friedlich heute...  :D

Fang mit irgendwas an, Fredi, und schreib ins Betreff einfach [DAG]. Dann wissen wir Theorie-Dinger, was los ist, und versuchen gar nicht, mit Sprüchen wie "In DSA machen wir das immer so" und "Unser SL hat aber gesagt..." kommen.  ;)
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Offline Fredi der Elch

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #8 am: 26.10.2005 | 11:16 »
Fang mit irgendwas an, Fredi, und schreib ins Betreff einfach [DAG]. Dann wissen wir Theorie-Dinger, was los ist, und versuchen gar nicht, mit Sprüchen wie "In DSA machen wir das immer so" und "Unser SL hat aber gesagt..." kommen.  ;)
So soll es sein. ;) Ich bastele gerade an einem neuen Thread über Literaturdingens und so. Wird bestimmt voll in die Hose gehen. Egal, ich versuche es trotzdem. :)
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Mann ohne Zähne

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #9 am: 26.10.2005 | 11:20 »
Ich bin neu hier, aber ich würde verdammt gerne mitmachen... darf ich?

Offline Bad Horse

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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #10 am: 26.10.2005 | 11:28 »
Hier darf jeder mitmachen!  ;)
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Re: Fredis Manifest – Return of the DAG
« Antwort #11 am: 26.10.2005 | 11:32 »
 :-*
Danke.