Autor Thema: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus  (Gelesen 8423 mal)

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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #25 am: 4.10.2005 | 16:29 »
Ich wollte mich nur über das Lob freuen... ;)

Weiter geht's (schon die dritte Woche in Folge!):

Es ist Montag, der 30. Oktober. Robin Wats und Calleigh O'Donnell sind immer noch in Kingsport. Robin takelt sich besonders auf und fährt mit Calleigh, die sie als ihre Sekretärin ausgibt, zum Congregational Hospital in Kingsport, das bekanntlich auf den Fundamenten der Kirche erbaut wurde, in der der Kult 1722 seine letzte Messe abgehalten hat. Dort gibt Robin vor, dem Krankenhaus eine größere Spende zukommen lassen zu wollen, was ihr eine Führung durch das Gebäude durch den Chefarzt persönlich beschert. Das Krankenhaus ist in passablem Zustand, es gibt anscheinend nichts Ungewöhnliches, außer dass der Fahrstuhl gerne stecken bleibt.

Die Damen schauen sich auch noch draußen um und sprechen dort mit einem italienischen Angestellten, der sich gerade darum kümmert, Laub aufzukratzen. Er ist einer von zwei Männern für alles, die im Krankenhaus arbeiten, und macht keinen allzu hellen Eindruck. Die Damen fragen ihn geradeheraus nach unterirdischen Gängen, und obwohl er selbst nie einen gesehen hat, erzählt er, dass sein junger Kollege Jimmy Marks immer wieder gerne davon erzählt, dass bei den Bauarbeiten Gänge und darin Menschenknochen gefunden wurden. Jimmys Vater hat selbst damals mitgearbeitet. Er gibt den Damen auch Jimmys Adresse. Als sie sich entfernen, hören sie ihn noch hinter sich fluchen und sehen, dass er irgendwas im Gras zertritt...

Dort treffen die beiden zunächst nur auf Jimmys Frau (Jimmy hat seinen freien Tag), aber als sie hört, dass die beiden für Jimmys Geschichten bezahlen würden, sorgt sie dafür, dass Jimmy sie abends in ihrer Pension aufsucht. Er erzählt ihnen nach anfänglichem Zögern die Geistergeschichten seines Vaters, obwohl er sie selbst nur so halb glauben mag, von Gängen mit Knochen, ekelhaften weißen Würmern und anderen Insekten, die sich sofort über unbewachtes Essen hermachten usw. Diese Würmer gibt es auch immer noch, er hat sie selbst gesehen, fette weiße Viecher von der Größe einer Wegschnecke. Die finden manchmal sogar den Weg ins Krankenhaus.

Am folgenden Tag besucht Calleigh die Hall School und studiert Eben Halls Schriften. Sie erkennt, dass er unter einer richtigen Obsession gelitten hat, die darauf abzielte, den Kingsport Kult auszuradieren. Er hat versucht, höhere Strafen zu erwirken, indem er der Landesregierung schrieb, dass die Männer, die die Stadt in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gegründet hatten, immer noch lebten, nicht alterten  und nun die Angeklagten seien - aber man nahm ihn offensichtlich nicht ernst. Ein Mob teerte und federte die verbannten Kult-Führer, bevor man sie aus der Stadt trieb, und es gibt eine Quittung für den Teer auf Halls Namen. Hall ging so weit, noch Jahre später mit Kopfgeldjägern zu korrespondieren, die er für den Tod der Verbannten aus eigener Tasche bezahlen wollte; es gibt auch Erfolgsmeldungen, für zwei Personen allerdings gleich mehrere. Einer der Kopfgeldjäger schreibt allerdings, dass er die Jagd nun aufgibt, denn bei Gott, er habe gesehen, dass sein Opfer sich, als er auf es anlegte, in einen Haufen weißer Würmer verwandelte, die sich in den Boden gruben.

Calleigh findet auch Hinweise auf das Versenken des Handelsschiffes Hellene, das einem weiteren Kultmitglied gehörte, ein Tie-In für ein ggfs. später folgendes Abenteuer aus dem Kingsport-Band.

Am gleichen Abend beobachtet Robin Mother Gamble's Boarding House, wo Malcolm Veidt lebt. Lange nach Sonnenuntergang, sie will schon aufgeben, erlischt in seinem Raum das Licht und er tritt kurze Zeit später auf die Straße. Sie folgt ihm auf seinem Weg in das südliche Touristenviertel, muss ihm aber mit sehr viel Abstand folgen, weil er sich häufiger misstrauisch umdreht - vielleicht hat er gemerkt, dass ihm jemand folgt. Dennoch sieht sie schließlich, wie er von einer abgelegenen ungepflasterten Straße in ein heruntergekommenes Grundstück einbiegt. Da hört sie hinter sich lebhafte Stimmen und versteckt sich hinter einem Busch.  Die Stimmen gehören Fischern oder Hafenarbeitern, die sich in einer mediterranen Sprache miteinander unterhalten und schließlich ebenfalls in das Grundstück einbiegen. Als sie selbst das rostige Eisentor erreicht, hört sie noch jemanden sagen 'lass uns reingehen', dann Schritte, die sich über einen Kiesweg entfernen.

Robin betritt vorsichtig das Grundstück und nähert sich dem baufälligen Herrenhaus, das hier steht. Es ist bereits teilweise eingestürzt, aber die vernagelte Haustür ist aufgebrochen worden und irgendwas geht drinnen wohl vor; aber Robin sagt sich, dass sie allein nicht viel ausrichten kann und jederzeit bei Tag wiederkommen kann, weshalb sie erst mal den Rückzug antritt.

Robin
« Letzte Änderung: 4.10.2005 | 23:55 von Bitpicker »
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #26 am: 10.10.2005 | 10:18 »
Ich wollte mich nur über das Lob freuen... ;)
So soll es doch auch sein. Deine Geschichten haben eine Art von Feeling, ich kann es nicht richtig wiedergeben aber es ist genau jene Art von Stimmung die ich gerne mag. So stelle ich mir eine gute Call of Cthulhu Runde einfach vor.
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #27 am: 26.10.2005 | 13:36 »
So, es geht ein wenig weiter, obwohl wir uns etwas verquatscht haben...

Ein paar Nachforschungen unter der Woche ergeben, dass das verfallene Haus nicht, wie zuerst vermutet, vielleicht eine illegale Kneipe beherbergt. Calleigh schleicht sich deshalb tagsüber auf das Grundstück und wirft auch einen Blick in das Haus, allerdings ist es zu dunkel, um viel zu erkennen. Es ist lediglich offensichtlich, dass die Personen, die sich hier getroffen haben, wohl in den Keller gegangen sind. Calleigh kriegt kalte Füße und hat eh keine Taschenlampe, also verdrückt sie sich wieder.

Am Wochenende treffen sich alle SC wieder in Kingsport, um den Friedhof in Augenschein zu nehmen, auf dem sie verborgene Eingänge in die unterirdischen Gänge vermuten. Sie müssen entdecken, dass jemand vor ihnen da war; von den sieben zentralen Musoleen, die die Namen der Gründerfamilien tragen, sind fünf aufgebrochen. In einem davon lässt sich ein zentraler 'Sarkophag' verschieben; der frühere Entdecker hat den Schließmechanismus beschädigt. Unter dem Sarkophag führt eine grob in den Boden gehauene Treppe abwärts. Scott Merriweather als der körperlich kleinste muss sich in die Gänge zwängen. Er quetscht sich an dem Punkt vorbei, wo der frühere Entdecker bereits umgekehrt sein muss (die Wurzeln und Spinnweben, die im Weg hängen, sind unberührt) und findet eine Abzweigung, der er folgt; es geht leicht bergauf, schließlich endet der Gang in Geröll. Weitere Erkundungen werden auf die Nacht verschoben. Robin Wats sieht draußen vor dem Mausoleum aus dem Augenwinkel einen alten Mann, der sich aber sofort hinter einen Busch begibt und verschwindet.

In der Nacht kehren die SC zurück und Scott verschwindet erneut in dem Gang, um die andere Abzweigung zu nehmen. Es geht bergab, und einmal muss er ein Stück ins Dunkle springen - und sein Fuß landet weich.

Er trägt einen Helm mit Grubenlampe und leuchtet auf den Boden - dort liegt die Leiche eines möglichen Landstreichers, der ganze Körper von unzähligen kleinen, blutverkrusteten Löchern entstellt...

Scott hatte ein Seil mitgenommen, dessen anderes Ende Adam am Eingang in Händen hält. Adam hört nun weder Klettergeräusche, noch überträgt das Seil irgendwelche Bewegungen von Scott. Nach einer Weile benachrichtigt Adam die anderen SC, und schließlich zwängt sich Robin als die kleinste übriggebliebene in den Gang.

Sie sieht bald das Licht von Scotts Grubenlampe, wie es langsam rhythmisch vor und zurück wippt, Sie findet die Leiche und Scott, der neben ihr kniet und leise wimmert. Wie sie es geschafft hat, aus dem Gang zu flüchten und Scott mmit sich zu ziehen, ist ihr später nicht bewusst, oder sie kann es nicht äußern. In jedem Fall bringen die verbliebenen SC die beiden in die Pension zurück, wo Adam Scott mit Baldrian ruihigstellt, während Robin fieberhaft beginnt, eine halb poetische, bizarre Beschreibung ihres Erlebnisses zu Papier zu bringen, da sie kein Wort über die Lippen bringt...

In dieser Nacht träumt Jim, dass eine Eiche unter seinem Bett wächst, ihn durch das geöffnete Dach hebt, so dass er hinunter schauen kann auf das nächtliche Kingsport; gleich darauf ist er der Boden von Kingsport und fühlt, wie sich die Wurzeln der Eiche in sein Fleisch graben...

Robin
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #28 am: 23.11.2005 | 15:23 »
So, ich fasse die letzten beiden Sitzungen zusammen:

Adam gelingt es, mittels seiner Fähigkeiten in Psychologie und einer großzügigen Dosis Baldrian Scott zu beruhigen und erfolgreich den Leichenfund zu verdrängen; übrig bleibt aber eine recht ausgeprägte Klaustrophobie.

Robin therapiert sich durch einen anhaltenden Schreibflash selbst, beginnt aber, die Teile der Realität, die ihr nicht passen, zu fiktionalisieren; sie schleppt immer ein Notizbuch mit sich herum und behandelt ungewöhnliche Ereignisse wie Ideen, die sie sofort niederschreiben will.

Auf der Liste der Dinge, die sie noch in Augenschein nehmen wollen, haken die SC als nächstes die Felsformation 'Vater Neptun' ab, die an der Seite des nördlichen Kliffs zu sehen ist, wenn man von Kingsport aus dorthin schaut. Scott, Adam und Jim erklettern das Gesicht (Adam muss allerdings frühzeitig aufgeben), finden aber nichts Ungewöhnliches.

In der Nacht auf Montag begeben sich die SC erneut auf den Friedhof, diesmal muss Calleigh in den Gang hinein. Sie bemüht sich, die Leiche nicht wahrzunehmen, und dringt tiefer in das Ganglabyrinth ein. Mit Kreide markiert sie sich den Rückweg und findet schließlich eine große Höhle mit fungoiden Gewächsen und kleinen Lebewesen, die aber vor dem Licht ihrer Taschenlampe flüchten, so dass sie sie immer nur hört. In dieser Höhle gibt es eine Plattform mit einem behauenen Altarstein, unweit davon ein kreisrundes Loch im felsigen Boden, das kein Ende zu haben scheint; ein hineingeworfenes Steinchen prallt ewig lange an den Wänden ab, bis der Schall nicht mehr herauftönt, aber ein Aufprall ist nicht zu vernehmen.

Calleigh verlässt die Höhle, als ihr Licht zu flackern beginnt, und findet zurück zu der Leiche; wieder wendet sie ihren Blick ab, ruft den oben wartenden SC nur kurz zu, dass es ihr gut geht, und folgt dem Gang in der anderen Richtung ein Stück bergauf. Er endet bald an einer eisernen Wendeltreppe nach oben. Diese führt wiederum in den gemauerten Anbau eines Hauses, wo es nur eine Tür gibt, durch die Calleigh eine große Bibliothek betritt; auf dieser Seite ist die Tür ein übergroßer Spiegel. Calleigh geht zum einzigen Fenster und schaut hinaus, dort sieht sie eine Straße und die Mauer des Friedhofes, sowie die Lichter von Kingsport am Fuß des Hügels. Da wirft sich plötzlich etwas Großes bellend (oder brüllend?) von der anderen Seite gegen die Tür. Calleigh versucht, das durch Farbe schwergängig gewordene Fenster zu öffnen, während die Tür unter dem wiederholten Ansturm der Kreatur draußen ächzt und kracht, und das Bellen immer mehr wie Worte klingt, die unter Schmerzen herausgebrüllt werden, aber nicht zu verstehen sind...

Das Fenster fliegt auf, dabei geht eine Butzenscheibe zu Bruch, Calleigh hechtet hinaus und stolpert durch den verwilderten Garten des Anwesens. Die Kreatur wirft sich nun gegen die Vordertür...

Calleigh verlässt das Grundstück und versteckt sich; oben im Haus geht ein Licht an, eine kleine Silhouette ist zu sehen... An einem der Pfeiler des Eingangstores liegt halb unter Efeu versteckt ein eisrenes Schild mit dem Namen 'Oakes Mansion'.

Calleigh läuft auf den Friedhof zurück, wo sie die anderen SC überrascht. Nach ihrem Bericht entschließen sich die SC, das Oakes Mansion zu beobachten.

Erst am späten Vormittag verlässt ein alter Mann das Haus, als Adam gerade Scott ablöst. Adam erkennt ihn: dieser Mann hat ihn bei der Beerdigung von Merriweather so angestarrt und ist dann spurlos verschwunden. Die beiden folgen dem Mann, der aber anscheinend nur einkaufen geht; im Gemischtwarenladen erkundigt er sich nach einem Glaser, und der Verkäufer spricht ihn bei seiner Antwort mit Namen an: Mr. Oakes.

Robin nimmt noch einmal Kontakt zu Granny Orne und Ezra Caldwell auf, um diese über das Oakes Mansion zu befragen, aber beide wissen nicht, dass es nicht mehr verlassen ist. Allerdings bekommt sie den Tipp, dass das Haus von der Stadt verwaltet wurde, sollte es also jemand erworben haben, müsste man im Rahaus davon wissen. Calleigh erfährt im Rathaus, dass das Haus von einem legitimen Erben, einem Mr. Solomon Oakes aus Boston, 1924 erworben wurde. Der Briefverkehr liegt auch noch vor, aber leider nimmt Calleigh keine Einsicht: die Absenderadresse von Oakes ist nämlich das Corbitt-Haus, was den SC dann vorerst noch verborgen bleibt.

Die SC fragen sich nun, ob dieser Oakes einer der echten, unsterblichen Kultisten von damals ist, ob er etwas mit Malcolm Veidt zu tun hat und ob es etwas gibt, was sie tun können, um die Höhle als Beschwörungsort unbrauchbar zu machen.

Sie erwägen weiterhin, ob sie auf die Klippe steigen sollen, um dem mysteriösen Bewohner des seltsamen Hauses im Nebel dort oben einen Besuch abzustatten, da es ja heißt, er sei ebenfalls jahrhundertealt...

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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #29 am: 13.12.2005 | 09:00 »
@Robin,
wenn Du so weitermachst kann man bald einen Roman draus machen. :d
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #30 am: 15.12.2005 | 13:40 »
Nur noch wenige Tage bis zu der totalen Mondfinsternis...

Dank einer Probe auf Verstand kommen die SC doch noch darauf, den Absender der Briefe zu ermitteln und haben nun das Problem, dass es irgendwie eine Leiche zuviel gibt:

1. Corbitt / Oakes lag aufgebahrt im Keller des Hauses

2. Jones / Abramelin lag tot am Fuß der Kellertreppe

Wer ist dieser Mann? Ein Vergleich mit einem Foto Abramelins schließt zumindest nicht aus, dass er der Oakes in Kingsport ist, wenn auch stark gealtert. Oder ist es nur sein Körper?

Weitere Beobachtungen ergeben, dass Oakes Lebensmittellieferungen erhält; darunter Unmengen von Fleisch. Nachforschungen beim Lieferanten ergeben, dass es sich um eine wöchentliche Lieferung handelt. Die SC vermuten, dass es sich um Futter für den Hund (Hund?) handeln muss...

Weiteres Nachgrübeln über den Traum mit der Eiche ergibt endlich den Zusammenhang Eiche = Oakes. Aber heißt das nun, dass Oakes ein Guter oder ein Böser ist? Die SC sind in dieser HInsicht ratlos.

Viel klarer wird, dass Veidt auf der anderen Seite steht, als Robin Wats ihm nach Arkham folgt, wo er eine billige Absteige aufsucht. Der Besitzer ist durch Geld leicht dazu zu bewegen, Robin Zugang zum Nebenzimmer zu verschaffen, wo sie dank der dünnen Wände eine Unterhaltung zwischen Veidt und dem Bewohner des Nebenzimmers, einem gewissen Alexander Velyakovski, mithört. Velyakovski spricht mit osteuropäischem Akzent und mit brüchiger, vom Alter gezeichneter Stimme. Veidt berichtet ihm, er habe am vergangenen Wochenende die Tunnel unter Kingsport erforscht und den Ort der Anrufung gefunden. Velyakovski weist ihn an, ihm eine Unterkunft in Kingsport zu suchen; er will 'all die Träumer dazu rufen, damit sie die Diener und den Herrn ernähren'. Veidt erwähnt außerdem, dass er glaubt, noch jeamnd anderes sei auf der Spur des alten Kingsport-Kultes; Velyakovski rät ihm, neugierige Personen ohne viel Federlesens von 'unseren Anhängern' beseitigen zu lassen.

Mittlerweile fährt Jim zurück nach Boston, um dort mehr über Abramelin herauszufinden und nach einem sinnstiftenden Rhythmus der Mondfinsternisse zu suchen, aber ohne Erfolg. Er kehrt gerade rechtzeitig zurück, um an der Planung der nächsten Schritte teilzunehmen. Die SC überlegen folgende Optionen:

1. Unterirdische Höhle sprengen, mit unbekannten Folgen für Kingsport.

2. Veljakovski ausquetschen und gegebenenfalls eliminieren.

3. Oakes befragen (die SC tendieren mehr dazu, dass er ein Guter ist... hihihi)

Es stellt sich für die SC eine Gewissensfrage: kann das, was da vor sich geht, so gefährlich sein, dass sie das Recht für sich in Anspruch nehmen können, mit Gewalt dagegen vorzugehen?

Noch ist diese Frage ungelöst, aber das Datum des Showdowns rückt näher...

Robin
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #31 am: 2.01.2006 | 11:26 »
Habt ihr den fulminanten Showdown geschafft an Silvester?
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #32 am: 2.01.2006 | 14:36 »
Leider nein, aus Krankheitsgründen, aber vermutlich morgen Abend.

Robin
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Re: [CoC] Der Tulzscha-Zyklus
« Antwort #33 am: 4.01.2006 | 15:32 »
Consummatum est.

Zunächst sind sich die SC weiterhin uneins, wie sie weiter vorgehen können. Rechtfertigt das bevorstehende Ritual wirklich ein gewaltsames Vorgehen gegen Velyakovski und Veidt? Ist Magie wirklich so mächtig? Wenn ja, welche Fähigkeiten können diese NSC gegen die SC ins Feld führen? Diese Paarung aus Moral / Ethik auf der einen Seite und purer Angst auf der anderen wird zu einer echten Zwickmühle für die SC.

Schließlich einigen sie sich darauf, dass Oakes womöglich ein Guter ist, einer, der ebenfalls daran interessiert ist, die erneute Beschwörung Tulzschas zu verhindern - und sei es nur, um seine Pfründe zu schützen. Die SC schicken ihm einen Kutscher mit einer Einladung zum Abendessen in einem Restaurant. Sie wollen mit Oakes sprechen und herausfinden, wo er steht.

Oakes taucht tatsächlich am Treffpunkt auf. Jim und Calleigh beobachten ihn von draußen und nehmen am Treffen nicht teil. Die drei anderen versuchen, Oakes im Gespräch auszuloten; sie geben dabei nicht preis, wie viel sie bereits wissen, und machen nur leichte Anspielungen in Richtung Okkultes; Oakes reagiert ruhig und souverän und er droht nicht, sondern gibt einen freundlichen Rat, als er den SC nahelegt, in ihr normales Leben zurückzukehren, denn dieses ist und bleibt sicher.

Während der ganzen Zeit sitzt der Kutscher von Oakes stocksteif auf seinem Bock und reagiert in keinster Weise auf Passanten, die ihn mieten wollen und schließlich schimpfend abziehen...

Oakes besteigt nach dem Gespräch seine Kutsche und fährt ab. Die SC sind immer noch nicht sicher, auf welcher Seite Oakes steht - aber immerhin hat er ihnen nicht gedroht, was sie -naiverweise- positiv werten.

Noch am gleichen Abend machen sich die SC auf nach Arkham, um dort Velyakovski zu entführen. Sie hoffen, damit der Schlange den Kopf abzuschlagen. Calleigh hat noch die Polizeimarke ihres verstorbenen Mannes, mit der sie den Besitzer des Etablissements, in dem Velyakovski wohnt, beeindrucken wollen. Doch es ist schon spät, und der Mann schläft - die Tür ist nicht einmal abgeschlossen. Die drei Männer überraschen Velyakovski im Schlaf, mit Äther ist er schnell überwältigt, obwohl er selbst in Betäubung noch zuckt - aber immerhin zerfällt er nicht, wie befürchtet, in eine Menge Würmer.

Die SC schaffen den alten und wie sich herausstellt gebrechlichen Mann in das Gästehaus von Robin Wats, verbinden ihm die Augen, fesseln ihn und warten bis zum nächsten Morgen; erst dann erholt sich der alte Mann etwas. Er ist aber weiterhin in Panik; er leidet an Parkinson und ist nicht zuletzt deshalb opiumsüchtig, insgesamt eine sehr traurige Erscheinung. Wenn die SC an seine Stelle treten wolten, so sagt er, seien sie Narren - aber als er einsehen muss, dass die SC nicht vorhaben, ihn freizulassen, bis die Nacht des Rituals vorbei ist, ergibt er sich schließlich in sein Schicksal. Seine letzten Worte, bevor er in einen tiefen, ruhigen Schlaf fällt, sind 'verzehre mich, grüne Flamme, verwandle mich'.

Jim, Scott und Adam begeben sich zurück nach Kingsport, um Veidt zu beobachten - und sie bekommen mit, dass Oakes diesen aufsucht. Nach einer Stunde tritt Veidt allein aus dem Haus; er rückt seinen Mantel zurecht, als müsse er sich erst an ihn gewöhnen, und geht schnurstracks zum Busbahnhof. Adam und Jim lassen Scott zurück, damit er auf Oakes achtet, und folgen Veidt. Als dieser den Bus besteigt, fahren sie schon mal voraus nach Arkham.

Scott sieht kurze Zeit später, dass Rauch unter dem Fenster von Veidts Zimmer hervorquillt; er rennt in die Pension und löst Alarm aus. Mit einigen anderen jungen Männern, die dort wohnen, versucht er, das Feuer zu löschen. Auf dem Bett in Veidts Zimmer liegt eine fast vollständig verbrannte und unkenntliche Leiche - doch Scott sieht noch eine unverbrannte, altersfleckige Hand, und aus einer Wunde in dieser ringelt sich ein einzelner Wurm, fällt zu Boden und kriecht auf Scott zu - ein beherzter Fusstritt stoppt ihn.

Veidt kommt in Arkham an und begibt sich in die Absteige, in der Velyakovski wohnt, kommt aber kurze Zeit später wieder heraus und fährt zurück nach Arkham. Jim verfolgt ihn bis zum Haus von Oakes. Adam sucht Scott bei Veidts Wohnung, aber dieser ist derweil mit einer Kutsche nach Arkham gefahren...

Schließlich treffen sich die SC bei Robin Wats. Am Abend stirbt Velyakovski, ohne noch einmal aufgewacht zu sein. Die SC beschließen, nun auf den Abend zu warten, an dem das Ritual stattfinden sollte, und Oakes' Haus bzw. Veidt zu beobachten. Sie gehen davon aus, dass Oakes von Veidts Körper irgendwie Besitz ergriffen hat.

Die Leiche von Velyakovski entsorgen sie kurzerhand in dem Geheimgang in der Gruft.

Veidt verlässt vor dem Tag des Rituals nur noch einmal die Oakes-Villa und geht zu Haen. Scott folgt ihm. Veidt geht dort in ein Speakeasy und spricht mit einigen Hafenarbeitern. Scott tritt ein und zeigt sich Veidt (der ihn erkennen sollte, wenn er Oakes ist), aber Veidt verrät mit keiner Miene ein Wiedererkennen. Das Gespräch ist kurze Zeit später beendet und Veidt geht. Scott folgt ihm sofort, was den Hafenarbeitern komisch vorkommt, weshalb sie wiederum ihm folgen. Sie wollen ihn einholen, weshalb Scott kurzerhand flüchtet, aber vor ihm wartet bereits Veidt... Scott iegt ab in eine Seitengasse und klettert ächzend über enen Lattenzaun, rutscht auf Fischabfällen aus, während hinter ihm die Schritte der Verfolger näherkommen - bis sie durch einen schrillen Pfiff gestoppt werden. Scott flüchtet auf eine belebtere Straße und sucht die anderen SC auf...

Als die SC später ihre Beobachtung des Hauses wieder aufnehmen, ist das Haus offensichtlich bewohnt (es wird Licht eingeschaltet, eine weitere Fleischlieferung wird angenommen), aber Veidt zeigt sich nicht mehr.

Zwei Tage vor der Nacht des Rituals treffen plötzlich unzählige Touristen in Kingsport ein, wesentlich mehr als saisonüblich. Bald ist alles ausgebucht. Diese Menschen machen den Eindruck, auf etwas zu warten; sie sprechen kaum miteinander, verlassen ihre Zimmer fast nur zum Essen... Jim gelingt es, in der Bar mit einem von ihnen ins Gespräch zu kommen, dem abwesend wirkenden Einkäufer einer Schuhfirma, der angibt, wegen einer bevorstehenden Lieferung italienischen Schuhleders hier zu sein... Aber als er schon auf einfache Fragen keine plausible Antwort mehr geben kann, zieht er sich auf sein Zimmer zurück.

Die Touristen sind natürlich die von Velyakovski herbeigerufenen Träumer von überall her, die das Ritual verstärken sollen.

Am Abend des Rituals befinden sich Jim und Adam vor der Oakes-Villa, die drei anderen an der Gruft. Kurz nach Sonnenuntergang treffen die Hafenarbeiter (ein gutes Dutzend) ein und verschwinden im Haus. Jim und Adam wollen den anderen Bescheid geben - doch sie bemerken auch, dass Kingsport unter ihnen irgendwie anders wirkt, so dunkel, nur hier und da ein flackerndes Licht in einem Fenster, und überhaupt wirkt es viel zu klein...

An der Gruft spüren die SC nacheinander zum ersten Mal ein Ziehen, als rufe eine fremde Macht sie hinunter nach Kingsport. Zunächst widerstehen die SC lang genug, so dass Robin und Jim sich in den Gang zwängen und schließlich tiefer hinabsteigen. Adam und Calleigh geben dem Ruf nach und gehen hinab ins Dorf, während Scott seine Klaustrophobie nicht überwinden kann, weshalb der Gang für ihn ausfällt, er aber auch nicht dem Ruf folgt - er steht Schmiere, was auch immer das nutzen mag.

Adam und Calleigh stellen fest, dass die Touristen in einem dauernden Strom zum siebenten Haus auf der linken Seite eilen - wo sie eintreten und im Keller durch eine Falltür, die definitiv vorher nicht da gewesen ist, in einem unterirdischen Gang verschwinden. Kingsport selbst sieht aus, wie es vor Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten ausgesehen hat...

Die SC treffen schließlich in der unteriridischen Höhle wieder aufeinander. Neben ihnen sind vielleicht einhundert, einhundertfünfzig andere Personen da, die ein einen monotonen Singsang verfallen. Die Hafenarbeiter bilden einen Kreis um den Altarstein, und Veidt hat dort mit einer Beschwörung begonnen. Robin erkennt diese als Anrufung der Diener der Anderen Götter (sie hat sie aus dem Tagebuch von Oakes gelernt) - und sie beginnt, allein dagegen anzusingen (den Spielern fällt auf, dass sie das mal hätten üben können, damit sie es gemeinsam hätten tun können...).

Alle SC haben sich mit Schusswaffen ausgerüstet; Veidt bemerkt, dass jemand seinem Zauber wiedersteht (aber was kann eine Dilettantin schon gegen einen Profi ausrichten), aber er kann den Zauber nicht abbrechen. Schon manifestieren sich Rauchwolken an drei Stellen in der Höhle, schon ringeln sich Tentakel unter dem Klang unheiliger Flöten aus den Schatten dort...

Robin eröffnet das Feuer und trifft Veidt, als dieser die Beschwörung fast beendet hat. Auch andere SC schießen mit mehr oder weniger Treffsicherheit. Veidt kommt zum Schluss, die Diener manifestieren sich vollends... Die Hafenarbeiter wenden sich den SC zu, um sie aufzuhalten, Adam schießt auf einen (tötet aber einen der Träumer)... Calleigh, die einzige geübte Schützin, die aber nur einen zweischüssigen Damenrevolver ihr Eigen nennt, verletzt Veidt schwer, doch die Wunden bluten nicht nur nach unten, sondern wimmelnd auch nach oben - es ist kein Blut, es sind Würmer.

Robins Verstand bricht angesichts der Diener und der Wunden Veidts endgültig,  sie lässt ihre Waffe fallen und schreit, schreit...

Bevor die Hafenarbeiter die SC erreichen können, entleeren die übrigen SC ihre Magazine Richtung Veidt - nur Adam behält eine Kugel zurück, für sich, für den Fall des Falles...

Veidt konnte zwar die Beschwörung Tulzschas nicht mehr beginnen, aber das können die Diener auch alleine. Veidt, angeschlagen wankend, wirkt den Zauber 'Spectral Razor' gegen Adam, den er nun im Blick hat. Vier klaffende Wunden über Gesicht und Schulter verletzen Adam schwer...

Veidt steht nun genau über dem Loch, aus dem sich die grüne Flamme manifestieren soll - und genau das tut sie nun, und Veidt platzt - das Feuer verschlingt jedoch nicht nur seinen Körper, sondern jeden einzelnen Wurm, bevor es so plötzlich verschwindet, wie es kam. Auch die Diener, nachdem sie sich noch den einen oder anderen Snack aus der versammelten Menge genagelt haben, verlassen den Beschwörungsort.

Sofort bricht Panik aus, als der Schleier der magischen Kontrolle fällt. Calleigh entkommt durch den Gang zurück zur Gruft, Robin wird von der Menge mitgerissen, Adam, blutend, und Jim haben weniger Glück...

Erst als die Sonne aufgeht, stolpert Calleigh aus der Gruft in Scotts Arme. Als die anderen ausbleiben, kehrt sie allein zurück in die Tiefe, wo sie Leichen und Verletzte findet, darunter auch Adam (den sie notdürftig verbindet) und Jim, der durch einen Zusammenprall mit einem Felsen das Bewusstsein verloren hatte. Gemeinsam tragen die beiden Adam zurück zum siebten Haus auf der linken Seite, wo sie gerade auf die Straße treten, als Helfer von überall her zum Ort der Katastrophe eilen.

Schließlich finden die SC auch Robin Wats, die in Ermangelung von Stift und Papier eine Scherbe in ihr eigenes Blut getaucht hat und damit die Hauswand in einer Seitengasse bekritzelt.

Und Vorhang. Adam wird gerettet, Jim und Calleigh heiraten, Scott kehrt in sein normales Leben zurück und Robin landet in der geschlossenen Anstalt...

Robin
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« Antwort #34 am: 4.01.2006 | 21:14 »
Der Vorhang fällt, Applaus Applaus. War wirklich sehr angenehm zu lesen. Danke dafür.  :d
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