Ich bin mit 2 anderen Japanologiestudentinnen (+2 Physikstudenten) rein gegangen, ein paar Japaner waren ein paar Reihen vor uns. Bei manchen Szenen hörte man aus unserer Ecke (weibliche Fraktion) und aus der Richtung wo die Japaner saßen verhaltenes, manchmal lautes Gelächter. Auslöser war das gesprochene Japanisch. Die Synchronisation war manchmal wirklich... schauderlich. Keine Ahnung, warum die da zwischendurch ein paar Floskeln auf Japanisch sagten.
Die Szene am Anfang war allerdings original Japanisch.
Soo, aber weiter. Die Geschichte... naja, was platt, aber besser umgesetzt als gedacht. Ziemlich eng am Buch gehalten. (Anmerkung: meine Prof ist absolut dagegen, dass Geishas als Prostituierte gesehen werden!!!! Darum sind wir auch in den Film, um der Frau unbekannterweise eins auszuwischen...
)
Wunderbare Bilder, die Kimonos sind atemberaubend schön, sehr gute Schauspieler (jaja, kaum Japaner), denen man jedoch die Kussszene hätte verbieten sollen. Ostaisiaten können das einfach nicht und es sah doch eher sehr gezwungen aus.
Toll fand ich die Nachkriegsszenen mit den Alliierten Besatzern. Ich musste erst vor kurzem ein Buch über Trostfrauen (comfort women) lesen und da wurde auch die Situation während der amerikanischen Besatzung beschrieben. Sehr deutlich. Japan als großes Bordell. Darum fand ich Kürbisköpfchens: "Ich habe mehr Kunden als ich schlucken kann" ziemlich authentisch.
Resüme: Sehenswert für schöne Bilder, Gewänder und Szenen und natürlich die Frauen. Geschichte ist... lala. Wer das Buch kennt, wird viele Parallelen entdecken. Die Frage, ob Geisha nun Prostituierte sind, steht weiter im Raum. Was ist denn nun wirklich eine
mizuage, wenn meine Prof nicht der Meinung ist, dass echte Geisha niemals bezahlten Sex hatten? Ich bin da gespaltener Meinung zu, der Film lässt auch eher nur eine westliche Sichtweise erkennen.