Autor Thema: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...  (Gelesen 5624 mal)

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Offline 1of3

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #25 am: 4.05.2006 | 08:58 »
Ja, mir dämmert, dass mir in Stoch erzählt wurde, dass das mit mehr als zwei Leuten schief geht. Aber ich glaube ein Gegenbeispiel hab ich auch nicht zu sehen bekommen.

Eulenspiegel

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #26 am: 4.05.2006 | 17:23 »
@Eulenspiegel: Dass die Frage, welche genauen Auswirkungen eine Handlung hat, nicht durch die üblichen Spielwerte erfasst werden, ist klar. Das Problem hat man ja auch bei DSA usw. Es geht hier ja nur um die Würfelergebnisse: gelungen oder nicht?
Nein, das ist bei DSA so. Gelungen oder nicht.
Bei DitV gilt aber: Je stärker du es eskalieren lässt, desto höher ist deine "Gewinnwahrscheinlichkeit".
Oder bei Unknown Armies: Je mehr du bereits bist, von dir selber zu opfern, desto stärker ist deine Magie. (Ich kenne die Regeln nicht exakt, aber beispielsweise: Wenn du dir einen Finger abhackst, bekommst du einen zusätzlichen Würfel. Wenn du dir die ganze Hand abhackst, bekommst du zwei zusätzliche Würfel etc.)

Oder um auf mein Beispiel zurückzukommen: Was ist denn dort die optimale Gewinnstrategie? Den Türsteher erschießen, weil dann kommt man auf alle Fälle hinein? Oder ist es nicht auch eine gute Gewinnstrategie, auf die Eskalation zu verzichten. (Mit dem Nachteil, dass man wahrscheinlich draußen bleibt.)

Zitat
In einem endlichen* 2-Personen-Spiel, in dem es kein Unentschieden gibt und in dem in jeder Situation beide Spieler immer alle Informationen kennen, gibt es in jeder Spielsituation für einen der beiden Spieler eine Gewinnstrategie, d.h. eine Folge von Spielzügen, die zum Sieg führt und gegen die sich der andere nicht wehren kann.
Falsch: Angenommen ich habe Scheiße gewürfelt, dann habe ich zwei Optionen:
1) Ich verliere den Konflikt.
2) Ich lasse es eskalieren und bekomme damit zusätzliche Würfel.

Was ist nun die optimale Gewinnstrategie? Eskalieren lassen oder verlieren?
Und genau dieses Problem habe ich in meinem Beispiel angesprochen. Und genau dieses Problem existiert bei DSA z.B. nicht.

Zitat
Oder anders ausgedrückt: Wenn beide perfekt spielen ist von Beginn an klar wer gewinnt.
Was ist bitte schön Gewinnen? Wie hoch ist der Preis für den Gewinn?
Und ebend weil das unterschiedlich gewertet wird, gibt es keine optimale Strategie.
Der eine möchte unbedingt in die Disco hinein. - Und ist dafür bereit, als Preis zu bezahlen, dass er von der Polizei gesucht wird.
Dem anderen ist es nicht so wichtig, in die Disco zu gelangen, und gibt sich mit 10% Gewinnwahrscheinlichkeit zufrieden.

Welches ist nun die optimale Gewinnstrategie? (Auf alle Fälle in die Disco und von der Polizei gesucht werden? Oder nur mit 10% Wahrscheinlichkeit in die Disco. - Dafür ohne Konsequenzen.)

Ja, mir dämmert, dass mir in Stoch erzählt wurde, dass das mit mehr als zwei Leuten schief geht. Aber ich glaube ein Gegenbeispiel hab ich auch nicht zu sehen bekommen.
Das 1. Problem bei drier Spielen lautet: Geht es darum zu gewinnen? Oder geht es darum, nicht zu verlieren?
Bei 2 Spielern ist beides identisch: Ich gewinne genau dann, wenn ich nicht verliere.
Sobald man aber mehr als 2 Spieler hat, ist diese Fragestellung nicht mehr identisch.

Ansonsten ist ein weiteres Problem:
Wenn bei 2 Spielern der gegenüber nicht optimal spielt, ist es für mich um so besser. Wenn ich mich also für den Gewinnweg entscheide, kann es mir egal sein, ob mein Gegenüber optimal spielt oder nicht. (Ich gewinne sowieso.)
Bei 3 Spielern kann es aber passieren, dass ich nur gewinne, wenn die anderen beiden Spieler auch optimal spielen.
Wenn einer der anderen Spieler aber suboptimal spielt, habe ich verloren.

Ein ganz ganz primitive Beispiel:
Spielregeln:
Der 1. Spieler darf irgendjemanden 3 Punkte geben.
Jeder weitere Spieler darf irgendjemanden 2 Punkte geben.
Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.

Bei 2 Spielern hat der 1. Spieler immer gewonnen:
Er gibt sich selber 3 Punkte. - Ob der 2. Spieler dann sich oder dem 1. Spieler seine 2 Punkte gibt, ist egal.

Bei 3 Spielern sieht die Sache schon anders aus:
Wenn jeder optimal spielt, dann gibt sich jeder selber seine Punkte. (Und damit hätte der 1. Spieler gewonnen.)
Theoretisch könnte es aber passieren, dass einer der anderen Spieler suboptimal spielt. - z.B. gibt der 3. SPieler seine Punkte nicht sich selber, sondern dem 2. Spieler. Dann hätte der 2. Spieler gewonnen.
Der Gewinn des 1. Spielers ist also nicht mehr sicher. (Selbst falls der 1. Spieler optimal spielt.)

Ein weiteres Problem tritt auf, dass es 2 Züge geben kann, die zwar für einen selber beide optimal sind, für die Mitspieler aber sehr unterschiedlich sind.
Beispiel von oben:
Ich kann wie oben beschrieben die Punkte verteilen. Allerdings darf ich nicht mir selber die Punkte geben.
Bei 2 Spielern ist wieder klar wer gewinnt. Aber wer gewinnt bei 3 Spielern?

Offline Dom

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #27 am: 4.05.2006 | 19:18 »
Eulenspiegel, wieso liest du mein Posting eigentlich nicht zuende? Schau mal, was ich geschrieben habe:
Außerdem: Die Konflikte in Dogs haben häufig mehr als zwei Spieler und ich vermute es sehr stark (bin mir aber nicht ganz sicher), dass man die obige Aussage auf die Existenz von Gewinnstrategien nicht auf mehr als zwei Spieler verallgemeinern kann.
Und: Dass bei Dogs von Anfang an alles bekannt ist, ist nicht wahr. Es gibt die sogenannte Eskalation. Durch Eskalation kommen während des Konfliktes noch Würfel hinzu, so dass man auch mit einer optimalen Strategie in diesem Spiel eigentlich nix anfangen kann. Interessieren würde mich das trotzdem ;)

Die Aussage über das endliche 2-Personen-Spiel kann ich beweisen. Dein Gegenargument zieht nicht: auch hier hast du augenscheinlich nicht richtig gelesen, denn wenn du die Eskalation mit rein nimmst, sind die Voraussetzungen nicht erfüllt.

Bei meinen Betrachtungen ging es von Anfang an um das statische Spiel von Dogs ohne Eskalation (lies mal Posting #15).

Dom

Aradur

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #28 am: 6.05.2006 | 12:55 »
Hallo,

in Sachen Vergleich der Würfelwahrscheinlichkeiten der Rollenspielsysteme - wen da jemand eine Übersicht irgenwo findet, dann bitte eine Info an mich. Danke schön :-)

Viele Grüsse

Aradur


Eulenspiegel

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #29 am: 6.05.2006 | 18:17 »
Dein Gegenargument zieht nicht: auch hier hast du augenscheinlich nicht richtig gelesen, denn wenn du die Eskalation mit rein nimmst, sind die Voraussetzungen nicht erfüllt.
OK, dann haben wir aneinander vorbeigeredet.
Was ich meinte sind folgendes: Nehme DitV mit Eskalation.
Im 1. Fall hat die Eskalation aber keinerlei Ingame Auswirkungen. (Und auch sonst keine negativen Auswirkungen) Die Eskalation ist ein reines regeltechnisches Produkt.
Dann gibt es trotzdem eine Gewinnstrategie. Nämlich: Lass es andauernd eskalieren. Denn je stärker du es eskalieren lässt, desto größer ist deine Gewinnchance.

Wiegesagt: Ich behaupte nicht, dass man in diesem Fall den Gewinner schon von Anfang an kennt. Natürlich kann sich der Gewinner durch Würfelglück bzw. -pech noch verändern.
Aber jeder Taktiker würde dir sagen: "Lass es eskalieren." - Wer nicht eskalieren lässt, ist blöd.
Wir haben also eine eindeutige Gewinnstrategie. (eskalieren lassen.)

Im 2. Fall hat die Eskalation auch ingame Auswrkungen.
Hier haben wir nicht mehr eine eindeutige Gewinnstrategie. - Mal ist Eskalation sinnvoll und manchmal ist Eskalation nicht sinnvoll.

Das widerspricht nicht deinem Post. - Dein Post ist sicherlich auch richtig. Aber ich wollte halt auf diese beiden Unterschiede hinaus: Einmal hat die Gewinnstrategie ingame Konsequenzen, dann kann man sie nicht analytisch lösen. Und beim anderen mal hat die Gewinnstrategie keine ingame Konsequenzen, dann kann ich sie zumindest (stochastisch) analytisch lösen.

Offline mat-in

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #30 am: 15.05.2006 | 13:48 »
Ohne das jetzt alles im Detail gelesen zu haben, schaut euch mal:

SmallRoller von fonrdistan.com an. Das ist ein fast vollständiges Würfel Labor das auch zu kombinierten und explodierenden Würfen wahrscheinlichkeitsverteilungen ausspuckt... Sehr nützlich!

Offline Dom

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #31 am: 15.05.2006 | 13:56 »
Kannst du mal nen Link angeben? Der Server fonrdistan.com existiert nicht.

Dom

Offline Selganor [n/a]

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #32 am: 15.05.2006 | 13:58 »
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline mat-in

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Re: Frage Würfelwahrscheinlichkeiten ...
« Antwort #33 am: 15.05.2006 | 14:09 »
ja, fnordistan.com (doofe rechtsschreibfehler). Link zum roller hat es ja jetzt schon...