Autor Thema: Wie schreibt ihr eure Plots?  (Gelesen 20431 mal)

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IDA-eSeL

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #100 am: 19.12.2006 | 13:15 »
*wow* Fett, Boba! :D
Kaum bin ich mal ´n paar Stunden nicht online, steht hier ´n Buch mehr drin. *freu* Ich denke, Boba hat die Problematiken super erfasst, vielleicht sollte diese "Abhandlung" ´ne besondere Markierung im Grofafo erhalten?

Ich könnte höchstens noch ´ne Betonung  hinzufügen, die mir persönlich wichtig wäre:
Die ganze Abhandlung enthält passiv die Annahme von zwischenmenschlichen Problemchen und Manipulationen, v.a. bei der Kommunikation. Klar treten die auch immer wieder auf. Aber in meinen Runden war es, wenn ich SL war, bisher immer so, dass ich das Bereinigen von derlei Problemen als oberste "Verantwortung" des SLs gesehen hab - genau aus den von Boba dargestellten Gründen. Ist halt gut, eine Instanz zu haben, bei der das sonst sogar eingefordert werden könnte. "Altmodisch", klassisch, aber funktioniert. Dieser Posten ist in gewisser Weise unbequem, aber eben wichtig. (War Trainer im Sport, daher fällt mir das vielleicht leichter, als anderen?)
Das Problem der "passiven Toleranz" bei der OOC-Interpretation entsteht dadurch bei mir auch nicht, denn wenn jemand bei der Frage, wie´s weitergehen soll, immer wieder den Mund nicht aufmacht, quetsch ich ihn aus... ;) Ist das kleinere Übel, find ich.

Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #101 am: 19.12.2006 | 13:24 »
Boba, in Deinen Ausführungen fehlt etwas.

Der SpL, welcher ehr seine Aufgaben stellt, auch wenn er sie auf die Wünsche der Spieler abstimmt, ist grundsätzlich ehr geneigt, von den Spielern die Erfüllung der Aufgaben zu fordern. Seine Motivation hängt zum guten Teil davon ab, wie sehr sich die Spieler für seine Aufgabenstellung interessieren.

Wenn die Spieler sich ihre Aufgaben selbst stellen, muss ich mich als SpL ehr bremsen, ihnen bei der Lösung zu helfen. Die SpL-Motivationsfrage stellt sich kaum. Seitdem ich das so handhabe, ist eigentlich nur noch mangelndes Improvisationsgeschick motivatonsdämpfend für mich als SpL. Da ansonsten bei den Spielern nur die üblichen Probleme auftreten, habe ich also einen Nachteil für die Spieler abgeschafft. Den von Dir genannten Gründen frustrierten SpL.

« Letzte Änderung: 19.12.2006 | 13:36 von Opthalamia »

Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #102 am: 19.12.2006 | 13:30 »
Ich seh da noch eine 5. Option:

Der Spielleiter bereitet einen Plot (optional aus den vom Vorabend gewonnen Informationen) vor und ergänzt / verändert diesen durch die durch die aus den OOC gewonnen Gesprächen.

Ich denke, so läuft es bei den meisten ab.


Oder die CUT-Situation hat noch einen Rest-Plot übrig. Das ist bei mir sehr oft der Fall.

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #103 am: 19.12.2006 | 13:35 »
@IDA EsEl: Danke für die Blumen... ;)

Mir ging es um zwei Dinge:
1. Problemursachen aufzeigen - und da klar machen, dass es meist nicht am bösen Willen liegt.
2. Lösungsansätze erarbeiten - was ist zu tun, wenn es nicht gut läuft.

Ich denke, dass, wenn es schief läuft, dies in den seltensten Fällen beabsichtigt ist.
Den Spielleiter der mutwillig seine Spieler ignoriert und seinen Plot durchzieht,
den gibt es nicht!

Darin ist "Unkenntnis" und "Unvermögen" NICHT eingeschlossen!

"Weiss es nicht besser" (die klassischen DSA ´Kaufabenteuerkonsumenten) bedeutet: kann es lernen.
"Kann es nicht besser" bedeutet: kann es trainieren oder kann an den Umständen liegen.

"Will nicht" gibt es imho nicht - jedenfalls nicht sehr lange.
"Will nicht" wird seine Spieler, wenn die sehen, dass es woanders anders besser geht, sehr schnell verlieren.

@Opthalamia:
Natürlich hast Du Recht! Je mehr ein Spielleiter "plottet" also "sich vorbereitet", desto mehr neigt er dazu, das Vorbereitete auch einsetzen zu wollen.
Ansonsten ist die Arbeit ja für die Katze... :8)
Da ist der Übergang aber fliessend, denke ich.
Es gibt Spielleiter die schreiben vorab ein "Kaufabenteuer", wo wirklich alles feststeht und
das schweift dann bis zu Spielleiter, die sich ein paar Gedanken und ein paar Namen zurecht legen.
Und ebenso ist der Übergang von "flexibel reagieren" zum "unflexibel den eigenen Plot wollen" fliessend.
Da stellt sich mir nicht die Frage ob oder ob nicht, sondern nur "wie sehr".

Mit Motivation meinte ich die schwierigkeit, dass bei aller Flexibilität ein Spieler dem Spielleiter einfach den Willen rauben kann,
mich seinen Wünschen gegenüber offen zu zeigen. Und andersherum kann ein Spieler, einem SpL auch richtig Lust machen,
auf ihn einzugehen (darum geht es ja letztendlich), wenn der SpL merkt, dass das gut ankommt und honoriert wird.
Positives Feedback erzeugt Motivation - Motivation erzeugt (die Bereitschaft zur) Flexibilität.
« Letzte Änderung: 19.12.2006 | 14:06 von Boba Fett »
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #104 am: 19.12.2006 | 17:19 »
Einen Faktor habe ich noch vergessen:

Motivation
Imho ganz besonders wichtig!!!

Inwiefern ist der Spielleiter überhaupt motiviert, auf meine Wünsche einzugehen.
Im Idealfall ist das natürlich keine Frage... Aber wann tritt der schon mal auf? ;)

Da stellt sich mir die Frage: Welche Faktoren gibt es, die die Motivation des Spielleiters beeinflussen?

Feedback? (speziell positives) - ist sicherlich einwichtiger Faktor...
Rücksicht? Der Spielleiter hat sicherlich auch "Vorstellungen" wie sein Rollenspiel ablaufen soll.
Nehme ich als Spielleiter auch Rücksicht auf diese Vorstellungen?
Engagement? (Fällt mir spontan ein... die ewigen Zu-spät-kommer, früh-gehen-müsser, spontan-nicht-kommer, nebenbei-Manga-Leser, etc.)
's gibt bestimmt noch mehr...
Ich glaube, da gibt es einiges, dass es dem Spielleiter durchaus auch schwermachen kann, sich überhaupt motiviert zu fühlen, die Wünsche eines Spielers zu berücksichtigen. Das sollte natürlich nicht so sein. Aber mal ehrlich: Wir sind alles Menschen... (Du auch! ;) )
Wenn wir ihn haben, den ewig nörgelnden Ständig-zu-spät-kommer, der alles besser weiss und sein Ding rücksichtslos durchzieht und stets mit Scheiss-egal-Stimmung glänzt - welche Motivation gibt es überhaupt, dessen Wünsche im Spiel zu berücksichtigen.
Im Besten Fall fliegt der raus, aber es gibt immer die grenzwertigen, die es schaffen, immer haarscharf am tolerierbaren entlangzuschrammen und doch noch eine Gnadenfrist zu erwirken.

Mein Fazit: Motivation ist ganz extrem wichtig. Und die Motivation muss jeder Spieler individuell beim Spielleiter wecken und fördern.

Wenn zum Plot das gemacht wird, was der Spielleiter durch OOC aufnimmt, dann kann der Spielleiter gar nicht aufnehmen, dass ein Spieler etwas ganz bestimmtes NICHT haben will, dass ein anderer Spieler äußert. Also muss immer nur passiv toleriert werden.
(Der "Nicht mögende" muss akzeptieren, dass das andere stattfindet, es wird nie passieren, dass der Wünschende zurückstecken muss.)

Mir fehlt noch Dein Lösungsansatz.

Ein Spieler muss bereits ab und zu zurückstecken, wenn er etwas nicht will, aber andere Spieler dies wollen. Er muss sogar den SpL motivieren, wenn der SpL etwas will, was er nicht mag. Das klingt, und ist aus Erfahrung, eine Einbahnstrasse ins Abseits. Ein Konsens wird hier i.d.R. nichtmal durch nachträgliche Gespräche hergestellt.   

Verlässt Du solche Runden oder wie löst Du das Problem?

Samael

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #105 am: 19.12.2006 | 17:25 »
Natürlich hast Du Recht! Je mehr ein Spielleiter "plottet" also "sich vorbereitet", desto mehr neigt er dazu, das Vorbereitete auch einsetzen zu wollen.
Ansonsten ist die Arbeit ja für die Katze... :8)

Man muss da fein unterscheiden zwischen "Plot vorbereiten" und "Spielabend / Kampagne vorbereiten". Das ist durchaus nicht dasselbe. Vorbereiten ist gut, Improvisation keine Tugend sondern nur Helfer in der Not (dann ists natürlich schön wenn man es gut kann!).

Die Vorbereitung darf nur nicht aus dem Ausdenken einer Schiene (töff töff) bestehen, sondern muss im genauen Ausarbeiten der Antagonisten, ihrer Pläne und der vorraussichtlichen Schauplätze bestehen! Es schadet natürlich nicht ein paar wahrscheinliche Handlungsoptionen der Charaktere durchzudenken, aber man sollte immer damit rechnen, dass die Charaktere etwas anderes versuchen. 

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #106 am: 19.12.2006 | 19:38 »
Mir fehlt noch Dein Lösungsansatz.
Ich habe keinen...
Motivation ist eines der größten Tugenden, aber fehlende Motivation ist andersherum auch eines meiner größten Probleme.

Wenn ich merke, dass die Spieler von dem, was passiert begeistert sind, steigert das auch sofort meine Leistungsfähigkeit.
Das potenziert sich dann gegenseitig in Wechselwirkung nach oben.
Aber andersherum funktioniert es genauso. Wenn ich merke, dass ich leisten kann, was ich will, dass man es den Spielern (oder auch einem Spieler) nicht recht machen kann, dann geht es eben genauso bergab.
Bei einem einzelnen Spieler ohne positives Feedback versuche ich dann, herauszukitzeln, was ihn ggf. begeistert, aber wenn es gar nichts bringt, wird er eben "Mitläufer". Das ist schade, aber man kann als Spielleiter nicht seine ganze Energie einem einzelnen zuwenden, weil der "nicht funktioniert".
Zitat
Ein Spieler muss bereits ab und zu zurückstecken, wenn er etwas nicht will, aber andere Spieler dies wollen.
Er muss sogar den SpL motivieren, ...
Vollkommene Zustimmung, vor allem zu letzten.

Das Problem, das ich sehe, ist, dass bei uns (in Deutschland) inzwischen das "Jammern" zur Tugend geworden ist.
In Rollenspielrunden-vokabular:
Wenn man drüber spricht, wie es war / gefällt, wird erstmal die Kritikkeule ausgepackt.
Die wird dann weit ausgeholt und dann bekommt man den Eindruck, alles wäre schlecht.
Das ist es aber eigentlich gar nicht, nur die Feedback gebenden vergessen einfach das positive Feedback.

Wenn man es geschickt dreht, könnte man es anders wesentlich besser machen.
Erst das positive Feedback geben und danach die Kritik in konstruktive Vorschläge verpacken.
Statt "DAS ist schlecht!" wäre "Das gefällt mir und das andere könntest Du so und so noch besser machen!" wesentlich motivierender.
Es ist aber inzwischen eben zur Unkultur geworden, nur das schlechte auszupacken.
Und die wird sorgsam gepflegt.

Als Spieler versuche ich genau das zu bringen. Zeigen, dass man sich aufs nächste Mal freut
und äußern, was einem gefallen hat. Das gelingt mir auch nicht immer (zugegeben)...
Nur als Spielleiter erlebe ich es, dass ein langezogenes Schweigen die positivste Antwort
auf die Frage nach dem "wie gefällt es euch" ist, die man bekommen kann.

Motivation ist klasse, wenn sie geweckt wird, aber ein Problem, wenn sie zerstört wird.
Welche Lösungsansätze hast Du da?
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Offline Opthalamia

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #107 am: 19.12.2006 | 22:53 »
Ich gebe den Spielern möglichst viel Macht über das Geschehen, die Hintergrundswelt und die anstehenden Aufgaben. Ich biete z.B. zukünftige Plots gen Ende eines Abends in einer Diskussion zwischen einem NSC und SC an. Die Spieler entscheiden, ob der Plot demnächst gespielt wird oder nicht. Anhand der Diskussion stellen die Spieler auch klar, welche Erwartung sie an bestimmte NSC-Gruppen stellen. Das fließt in die NSC-Gestaltung des nächsten Ortes mit ein. u.s.w. in Grunde versuche ich den Spielern möglichst viel Einfluss auf das RPG zu geben, einschließlich der Aufgabenstellung und Konfliktauswahl.

Meine Erfolgsmotivation hängt also nur indirekt von der Akzeptanz der Spieler ab. Es ist ja zu weiten Teilen Ihre Welt, ihr Plot und ihre Aufgabe. Ich kann so bequem zusammen mit der Gruppe an der Lösung arbeiten, wobei ich mehr gefordert werde wenn die Gruppe inaktiver ist. Das führt zwar ab und zu dazu, das angeblich sehr gute Abende für mich ehr Langweilig waren, da mir die Herausforderungen fehlten ( wobei das Herbeiführen der Situation mein Erfolg war), aber andererseits bin ich stark gefordert, wenn es mal nicht so recht läuft. Herausforderungen nehme ich gerne an, das ist meine Motivationsquelle.

Kurzum, ich achte darauf das ich mich zurückhalten muss, wenn die Spieler übernehmen, und darf erst wirklich aktiv werden, wenn die Speiler grade eine ablehnende Haltung einnehmen. Meine Motivation wird also erst dann zerstört, wenn die der Spieler schon lange am Boden liegt und ich das auch nicht ändern kann. Nicht bereits bei der ersten, offen zur Schau gestellten Ablehnung eines Plots/NSC/Konfliktes.

Je mehr Macht die Spieler aber ausüben, desto seltener kommt es überhaupt dazu.   

PS: Bei mir entscheiden ja sogar die Spieler, welches Regelwerk wir nehmen, egal ob mir das gefällt oder nicht.







« Letzte Änderung: 19.12.2006 | 23:00 von Opthalamia »

Offline McQueen

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #108 am: 19.12.2006 | 23:00 »
Motivation ist klasse, wenn sie geweckt wird, aber ein Problem, wenn sie zerstört wird.
Welche Lösungsansätze hast Du da?

Wenn man das so liest... du scheinst stark von extrensischer Motivation abhängig zu sein, was sich schnell bei vielen deutschen wirklich schnell als großes problem entpuppen kann. Besser ist die intrensische Motivation; etwas zu machen, weil man sich dafür interessiert, spass daran hat und es gerne macht; Unabhängig erstmal von äußeren Einflüssen ans Werk gehen kann.

Mein Tipp wäre... versuch etwas zu finden, das nicht nur deine Spieler interessiert, sondern im wesentlichen auch dich selbst und dir das vorbereiten und ausarbeiten mindesten genau so viel spass wie das spielen bereiten kann.

Zitat
Bei einem einzelnen Spieler ohne positives Feedback versuche ich dann, herauszukitzeln, was ihn ggf. begeistert, aber wenn es gar nichts bringt, wird er eben "Mitläufer". Das ist schade, aber man kann als Spielleiter nicht seine ganze Energie einem einzelnen zuwenden, weil der "nicht funktioniert".

Das hängt ja nun mal vollkommen davon ab, wieviele mitläufer es noch gibt und wieviele Spieler man in der Gruppe hat. Allerdings kümmert sich ein guter Hirte um verloren gegangene Schafe. ;-)
Es ist jedoch bedauerlich, wenn du dafür deine gesamte Energie aufbringen müßtest.


@samuel:

Zitat
Vorbereiten ist gut, Improvisation keine Tugend, sondern nur Helfer in der Not (dann ists natürlich schön wenn man es gut kann!).
Exakt.

Zitat
Die Vorbereitung darf nur nicht aus dem Ausdenken einer Schiene (töff töff) bestehen, sondern muss im genauen Ausarbeiten der Antagonisten, ihrer Pläne und der vorraussichtlichen Schauplätze bestehen! Es schadet natürlich nicht ein paar wahrscheinliche Handlungsoptionen der Charaktere durchzudenken, aber man sollte immer damit rechnen, dass die Charaktere etwas anderes versuchen.

In der Regel erkennt man dann daran, wie gut man sich vorbereitet hat - oftmals genügt es, wenn die spieler etwas anderes versuchen, dass man Antagonisten, Orte, teils auch Ziele sehr gut ausgearbeitet hat.
Das Leben ist nicht Fair! Railraoding auch nicht!
Gewöhnt euch gefälligst daran.

Offline Boba Fett

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #109 am: 20.12.2006 | 09:16 »
Wenn man das so liest... du scheinst stark von extrensischer Motivation abhängig zu sein,
Nein, zumindestens nicht "stark".
Du hast meinen Beitrag etwas überinterpretiert.
Im Normalfall habe ich Lust daran, etwas zu machen, zum Beispiel zu Spielleitern und schaffe mir meine Motivation selbst.
Es geht nicht um "ich brauche durch Feedback gestützte Motivation" sondern "negatives Feedback kann mir auch mal die Motivation rauben".
Das ist ein gewaltiger Unterschied. Bitte, das zu beachten.

In Bezug auf einen einzelnen Spieler verliere ich auch nicht die Motivation generell zu spielleitern, sondern nur, dessen Wünsche zu berücksichtigen.
Ich denke, das sollte verständlich sein. Warum soll ich mich noch speziell bemühen, wenn von der Gegenseite auch nur Gleichgültigkeit kommt?
Das ist nichts entgültiges, nichts, was man nicht durch ein Gespräch ändern kann und auch nichts extremes.
Ich mache mir dann halt lieber Gedanken über die Spieler (und ihre Charaktere) von denen was kommt.
Wer macht das nicht?
« Letzte Änderung: 20.12.2006 | 09:29 von Boba Fett »
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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #110 am: 20.12.2006 | 14:15 »
Die Antwort auf das Problem liegt wohl in den verletzten/ignorierten Flags/Spielerinteressen. Wenn ich einem Spieler auf diese Art den Spaß raube, ist es doch meine SpL-Pflicht das abzustellen. Deine Äußerungen klingen so als wäre der Spieler dann am Zug... den SpL mit positiven Feedback zu motivieren die Situation zu ändern. Ich frage mich ob das überhaupt gelingen kann.

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Re: Wie schreibt ihr eure Plots?
« Antwort #111 am: 20.12.2006 | 14:58 »
Vielleicht hab ich das missverständlich ausgrdrückt.
Am Anfang (wo ist der Anfag bei Gruppen mit langjährigen Bestehen) ist das "sich Mühe geben" und das "versuchen Leuten ihre Erwartungen zu erfüllen / diese erstmal zu erfassen" natürlich bei mir und gegeben und stark, etc.
Natürlich versuche ich, Spieler zu motivieren. Ich versuche auch, deren Ideen einzufangen.
Nur wenn man dann auf taube Ohren stößt, Ignoranz oder eben einfach "stummheit", kann man wenig machen.

Beispiel: Ein Spieler, der inzwischen fortgezogen ist, kam ständig zu spät, ging regelmäßig früher, saß in der Ecke und döste vor sich hin und taute nur bei Kämpfen auf. Bei Gesprächen hielt er sich immer zurück - was soll man demjenigen schon bieten - okay Kämpfe, aber sonst?
Und wenn ich mir schon an einer Hand abzählen kann, welchen Stellenwert das Rollenspiel hat, dann muss ich nicht weit interpolieren, um seine Motivation einschätzen zu können.
Und ich gebe zu, bei so jemanden resigniere ich irgendwann, und liefere ihm halt ab zu nen Kampf und ansonsten sehe ich zu, dass ich die anderen motiviere...

Problem ensteht, wenn man lange Zeit zusammen spielt. Dann ist irgendwann die Karre im Dreck und kommt nicht mehr raus.
Dann hat der Spieler keinen Bock (Motivation mehr) sich anzustrengen und Feedback zu geben. Und der Spielleiter auch nicht mehr.
Wenn man dann noch die Karre retten will, hilft eigentlich nur, sich mal zusammenzusetzen und die Dinge zu klären.

Das wichtigste bei dem Ganzen ist, glaube ich, nicht zu vergessen, dass gegenüber auch nur ein Mensch sitzt.
Und dem unterlaufen Fehler. Ständig Optimalergebnisse zu fordern ist falsch.
Jeder hat mal einen schlechten Tag. Und wenn man was schief läuft, sollte man da auch mal drüber wegsehen können.
Wie gesagt, ich halte Motivation sehr wichtig und bei der ganzen "Motivation", die der Spielleiter den Spielern
durch "Berücksichtung deren Erwartungen" wecken soll, sollte man nicht vergessen,
dass die Spieler den Spielleiter auch durch positives Feedback motivieren sollten.
Wenn das ausbleibt und immer nur negatives aufgetischt wird, läuft irgendwas falsch.
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