ich hab heute meinen jungs eine runde wushu aufs auge gedrückt. eigentlich stand was ganz anderes auf dem plan, aber weil einer kurzfristig abgesagt hatte, kam mir die idee eine runde wushu zu versuchen.
nachdem ich das prinzip erklärt hatte war die resonanz eigentlich recht gut. die jungs (28, 30, 36) fanden die idee interessant und wollten dem ganzen eine chance geben.
nach vollständiger erklärung kamen sie nach einigem hin und her beim setting "wild west" zum stehen. einen kopfgeldjäger, einen entflohenen sklaven und einen sprengmeister wollten die herren miemen.
da es mein erster versuch mit wushu war, habe ich mehr oder weniger alles ohne große reglementierung erstmal gelten lassen. so kam der kopfgeldjäger zu den traits "Geschichten hören/erzählen" und "etwas, auf große Entfernung genau treffen". der sklave war mit "Improvisierter Nahkampf", "Körperliche Arbeit" und "Voodoo" dabei. dem sprengmeister gefielen "Sprengen", "Lesen" und "Schnitzen".
K(opfgeldjäger) hat sich bei seinem "geschichten" trait vor allem sowas gedacht: "Ich habe mal von dem alten Chinesen Ping Pong gehört, dass wenn man hier auf diese Stelle drückt..." usw. und hat damit im spielverlauf eigentlich mehr oder weniger alles gemeistert. später hat er sogar schamanische rituale und einiges mehr damit begründet. "Hat man mir als Kind erzählt, dass..."
S(prengmeister) und E(ntflohener Sklave) waren weit weniger aktiv, kamen aber auch ganz gut zurecht.
die geschichte begann ich in einem saloon in einer kleinstadt in Nordtexas kurz vor dem am. bürgerkrieg. was im endeffekt keine rolle gespielt hat, da S unter ein wenig hilfe von K nach kurzer zeit den saloon zerlegt hatte. war schonmal ein witziger auftakt, und die charaktere kamen sich näher.
das spiel entwickelte sich eigentlich recht gut, vor allem da ich überhaupt noch keinen plan hatte was eigentlich passieren sollte, und mir dankenswerter weise die spieler ziemlich gut über die zeit halfen.
mir kam die idee eines kleinen kampfes, am liebsten vielleicht ein paar indianer. kurz vor der nächsten stadt ein schlecht-gelegter hinterhalt.
plötzlich begannen die spieler den ball ein wenig hin und her zu geben, so dass plötzlich irgendwas hinter der stadt in brand war, und die indianer scheinbar was damit zu tun hatten. ich dachte mir nur "irgendwie interessant" und begann eine kleine geschichte zu spinnen.
lange rede, kurzer sinn, die spieler haben sich meiner geschichte dankend angenommen, selber nsc's eingeführt die von bedeutung waren, und das spiel hat sich zu meiner vollen zufriedenheit entwickelt.
schade war, dass ich einen kleinen show-down mit dem ober-bösewicht auf dessen ranch angedacht hatte, dem die spieler dann (über einige tricks) aus dem weg gegangen sind, um den bösen viehtreiber dann mittels voodoo und schamanentum auszutreiben.
insgesamt aber trotzdem eine nette kleine geschichte, bei der meine spieler deutlich stärker dran teil genommen haben, als an dem was ich sonst als konsumkost vorbereite, von daher bin ich voll zufrieden.
meine fragen wären hier:
was macht man mit einem Trait wie "Geschichten kennen", das in oben angegebener art ausgenutzt wird?
gibt es einen sinnvollen weg spieler doch mal ein paar schritte zu "gängeln" (also zb dazu zu bekommen den bösewicht dann auch wirklich anzugreifen, damit der endkampf zu stande kommt)?
irgendwie liegen mir noch ein paar mehr fragen auf der zunge, aber ich bekomm sie grade nicht sinnvoll heraus. vielleicht später noch.
mich würden erstmal ein paar stimmen zu dem bisher gehörten interessieren.
mfg,
Friedensbringer