Eine Wiki lebt von den Leuten, die sie füllen und von den Leuten, die sie nutzen.
Das sind aber nicht automatisch die gleichen.
Eine Rollenspiel-Begriffs-Wiki würde wahrscheinlich von wenigen gefüllt und günstigstenfalls von vielen genutzt.
Das Problem dabei: Die Nutzer sehen die Dinge vielleicht ganz anders als die Macher.
Im schlechtesten Fall sorgt es dafür, dass es immer weniger Nutzer gibt.
Beispiel: Wir machen eine Begriffs-Wiki auf, die Definitionen geben soll. Die Theoriebegeisterten sind sofort dabei, sie zu füllen.
Ist ja auch verständlich, denn die haben ja oft genug erlebt, was es heisst, aneinander vorbeizureden.
Juhu, die Wiki wächst...
Leider sind die Begriffe so definiert, wie die aktive Mehrheit der Theoriebegeisterten es gerne sieht.
Die Mehrheit aller User hat von den Theorien aber wenig gehört und hat ganz andere Vorstellungen...
(Mehrheit alles User ist nicht gleich die aktive Mehrheit der Theoriebegeisterten)
Die Folge ist: Die Mehrheit der User lehnt die Begriffsdefinitionen ab und das Ganze hat keinen Wert.
Ich behaupte sogar, dass viele Begriffe besser nicht genau definiert werden.
Auch dazu als Erklärung ein Beispiel:Es gibt den Begriff X (willkürlich: Railroading). Von dem Begriff haben alle eine vage Vorstellung,
was er bedeutet. Und natürlich unterscheiden sich die meisten Vorstellungen von einander.
Bei vielen sind die Unterschiede nur Nuancen, bei einigen sind es große Unterschiede.
So, jetzt kommt die Definition. Der Begriff X bedeutet etwas ganz bestimmtes und nichts anderes.
Da stellt sich mir gleich zwei Fragen:1. Wieviele der Leute hatten vorher genau diese Definition davon im Kopf?
2. Was sollen die Leute machen, die plötzlich einen Begriff im Kopf haben, der aber keinen Namen mehr hat?
Weil ich so gern schreibe, beantworte ich mir gleich die Fragen selbst:
Kaum jemand wird genau diese Definition im Kopf gehabt haben. Das heisst, die Definition ist von einer Minderhereit einer Mehrheit aufdiktiert worden. Derjenige oder diejenigen (eines Teams) der/die die Definition formuliert haben bestimmen, alle anderen müssen sich dem fügen.
Was passiert mit den anderen Vorstellungen?
Nun, entweder bekommen die alle eigene Namen, was zu unheimlich vielen Begriffen führt, die ähnliche Bedeutung haben,
oder sie werden verdrängt, womit vielleicht einige sehr gute Gedankenansätze vernichtet werden.
Für mich gibt das ein klares Ergebnis:Ich muss den Begriff X gar nicht genau definiert haben.
Mir wäre es viel lieber, wenn wir daran arbeiten, dass jeder seine Begriffe in seinem Eingangspost erläutert und sich dann alle daran halten, dass der Begriff in diesem Thema so benutzt wird, wie der Themenstarter ihn definiert hat.
Dann KANN der Begriff X (Beispiel war Railroading) nämlich mal dies und mal jenes bedeuten.
Wenn sich einige über einen Begriff in seiner Definition einig sind, können die gern eine Definition veröffentlichen (Beispiel: Ein Thread mit Forgebegriffen). Wenn diese dann ein Thema starten, dann schreiben sie eben [FORGE] in die Betreffzeile.
Und andere, die ihre eigene Definition haben wollen, schreiben [OFFEN]. Und gut ist.
Huch, das machen wir schon die ganze Zeit im Theoriebereich?
Na dann wird sich das ja wohl so bewährt haben...
Wenn also eine Wiki erschaffen werden soll, dann sollten wir uns zumindestens darauf verständigen, dass Diskussionen die auf diese Definitionen basieren zumindestens [WIKI] im Betreff stehen haben sollten. Und das man eben auch weiter [OFFEN] mit eigenen Begriffsvorstellungen diskutieren kann. :