Thema: Abgefahren oder Alteingesessen?

[Plansch-Ente]

Halli Hallo!

Ich habe mich gerade mal durch den "80er Jahre Sword and Sorcery" Thread gelesen und dabei ist mir folgende Frage in den Sinn gekommen. Bei Gegnern, nehmt ihr da auch schonmal TOTAL abgefahrenes Getier? Etwas, das so in KEINEM Bestiarium drinsteht? Sowas wie ne Mischung aus körperlosem Gehirn und Tausendfüssler mit 75 Augen, 13 Armen und minzfrischem Atem ( ).  Oder bleibt ihr da bei den Standartsachen wie "Der böse Nekromant, der die Welt an sich reissen will" oder "der finstere Orkhäuptling auf seinem gefürchteten Wolf" oder sowas? Was haltet ihr von solchen "Fantasiegegnern"? Ich frage auch, da ich schon seit längerem an einem Shadowrun-Abenteuer (Horror) arbeite, indem soetwas wie ein Fantasiewesen (sprich: im Grunde keinerlei Bezug zum normalen Setting) im Endeffekt der Antagonist ist.

mfg
Die Ente

[Ein]

Nö, ich greife lieber zu stimmigen Monstern, die auch in das Setting hineinpassen.

[Bluerps]

Sowas wie ne Mischung aus körperlosem Gehirn und Tausendfüssler mit 75 Augen, 13 Armen und minzfrischem Atem ( ).

Ja und der minzfrische Atem ist der einzige aber überaus tödliche Angriff des Wesens.

Ernsthaft - ich halte das wie Ein, was allerdings in einem meiner Lieblingssettings (Exalteds Age of Sorrows) nicht unbedingt ein Wiederspruch ist. Dort gibt es das "Wyld", welches das reine Chaos darstellt aus dem Welt entstand (in der WoD gibts das auch, glaub ich). Wenn die Charaktere sich da ein Stück reinwagen, dann sind solche Viecher fast schon Pflicht.
Ich weiss nicht wieviele Settings es gibt, die "Chaos-" oder "Alptraum-Welten" oder etwas ähnliches enthalten, (auf Anhieb fiele mir nur Mechanical Dream ein - da manifestieren sich Nachts manchmal Alpträume) aber da kann man solche Viecher bringen.


Bluerps

[Preacher]

Solange es von der STimmung reinpaat und plausibel erklärt wird - wieso nicht?

Bei Shadowrun würde ich einen freien Lichtelementar der sich über die Matrix fortbewegen kann (gabs IIRC mal in einem Roman aber nie in den Regeln) sofort einbauen. Oder in einem Fantasy-Setting eine intelligente 50-m-Insektenkönigin, die die Menschen des Landes subtil durch Gedankenkontrolle lenkt. Weiß der Geier.
Aber wenn bei Ars Magica plötzlich Darth Vader den Antagonisten gibt, dann bin ich aus der Kampagne schneller raus als der "ich bin dein Vater" sagen kann.

Will sagen: Ab von offiziellem Material ist gut - sorgt für Überraschungen. Aber eine Lachnummer draus machen tut nicht not.

[Plansch-Ente]

Nein, ne Lachnummer war hier im Grunde auch nicht gemeint. Es sollte schon irgendwie REINPASSEN...Also das ich bei DSA keine Laserpistolen einbaue sollte klar sein...ähnlich halte ich das mit den Monstern...sie müssen stimmig sein...passen...wenn das gegeben ist: Bitte bastelt nach herzenslust Monster.....könnte man vielleicht sogar hier machen in nem eigenen Thread....Der "Wir basteln uns Monster" Thread

[Blizzard]

Joar...solange es stimmig ist, plausibel und nicht zu weit hergeholt erscheint, bau ich schon mal Monster ein, die nicht im Bestiarium drinstehen. Abgefahren darf es schon sein, aber es sollte nicht derart abgefahren sein, dass es lächerlich/unpassend rüberkommt.

Ich erinnere mich da an ein Gespräch mit nem Kumpel neulich, der von einer D&D-Runde berichtete, wo plötzlich mitten im Gebirge(!) ein 4m grosser Schrank auftaucht, den Helden den Weg versperrt und mit seinen beiden Holztüren angreift

[Ein]

4m grosser Schrank auftaucht, den Helden den Weg versperrt und mit seinen beiden Holztüren angreift

Das erinnert mich jetzt irgendwie an den Rollenspielklassiker Drakkhen, wo man unter anderem von Sternen angegriffen werden kann.

[Blizzard]

Naja, wobei die Story mit dem Schrank für mich ein Fall hierfür wäre...

[Ein]

Wüsste nicht was daran zu würgen wäre, da sind gepimpte Übermonster gegen die man keine Chance hat schlimmer.

[TWG]

Ich tendiere dazu öfters solche Monster ins Spiel einzuführen, allerdings nicht als Übermonster, das gibt es bei D&D ja leider schon zu genüge, sondern sogn. Grip´s Monster, wo man denken muß, bzw. mit ein bischen Grip´s deutlich weiter kommt als mit stupidem draufkloppen. So habe ich in einem Abenteuer z.B. mal ganz ordinäre Zombies genommen und sie ähnlich wie bei modernen Zombiefilmen so umgebaut, daß man sie nur entgültig töten kann, wenn man das Gehirn zerstört. Sie waren aber auch im gegenzug aber auch seeehr langsam und konnten sich immer nur ein Feld vorbewegen, damit die Gruppe Zeit zum nachdenken hat. Sie hatten etwa 50 Pfeile auf den Torso abgeschossen bevor sie mal stuzig wurden . Aber letztlich kamen sie dann doch auf die richtige Idee....voller panik versteht sich ^^. Man muß Spieler immer wieder überraschen, sonst wirds auf Dauer zu langweilig.

[1of3]

Bei Gegnern, nehmt ihr da auch schonmal TOTAL abgefahrenes Getier?

Klar. Ich hatte meine Donjon-Gruppe jetzt mit einem Krieg zwischen Elfen und Goblins beglückt und beiden Seiten lustiges Material gegeben. Die Goblins hatten Gorgonen versklavt und den Boden mit Todesknollen vermient. Letzteres waren Knollen mit Illusionskräften, die herannahende Opfer mit Tentakeln umwickeln und aussaugen.

Die Elfen haben sich mit Baumwachen und Erntewürmen (bekannt aus Magic: The Gathering) verteidigt.



Und den Schrank muss ich mir merken. Totales Pflichtprogramm, wenn die Jungs mal irgendwann in die Bude von einem Oberzauberer einsteigen wollen.

[Alex]

Ich erinnere mich da an ein Gespräch mit nem Kumpel neulich, der von einer D&D-Runde berichtete, wo plötzlich mitten im Gebirge(!) ein 4m grosser Schrank auftaucht, den Helden den Weg versperrt und mit seinen beiden Holztüren angreift

Das ist mir echt zu krass und erinnert mich an die gute, alte "Hack&Slay im Dungeon Zeit". Die Höhle ist zwar seit 5000 Jahren verschlossen, aber es laufen immer noch ne Menge (Nicht-Untote) Monster rum, welche die Zeit ohne Nahrung prächtig überlebt haben. 
Ich neige dazu, Gegner taktisch einzubauen und so der Gruppe Probleme zu bereiten. Kämpfer werden bezaubert, Zauberer werden bekämpft. Netze, Fallgruben und Hinterhalte können einer Gruppe mehr Ärger bereiten, als alle Übermonster zusammen. Wenn der Superzauberer plötzlich von einem Netz eingerollt am Boden kriecht, werden die Kämpfer meist sehr nervös, weil plötzlich die Schilde oder die Heilzauber ausbleiben.  Die Nummer mit "Kämpfer vorne - die Zauberer casten von hinten" funktioniert dann nicht mehr.

Letzteres waren Knollen mit Illusionskräften, die herannahende Opfer mit Tentakeln umwickeln und aussaugen.
Die Elfen haben sich mit Baumwachen und Erntewürmen (bekannt aus Magic: The Gathering) verteidigt.

Solche "neuen" Monster finde ich reizvoll, sollten aber nicht über Superkräfte verfügen. Es reichen nur ein oder zwei Specials - quasi der Gegner, das unbekannte Wesen. Wenn dann die klassische "draufhauen und tot"-Nummer nicht so einfach funktioniert ist die Nervosität bei den Spielern groß. 

[Blizzard]

Und den Schrank muss ich mir merken. Totales Pflichtprogramm, wenn die Jungs mal irgendwann in die Bude von einem Oberzauberer einsteigen wollen.

Ja, wenn sie bei dem Typen in die Bude einsteigen, passt der Schrank ja noch irgendwie.

Wüsste nicht was daran zu würgen wäre, da sind gepimpte Übermonster gegen die man keine Chance hat schlimmer.

Aber doch nicht (spontan) im Freien mitten auf einem zerklüfteten und sehr engen Gebirgsweg!?