Autor Thema: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.  (Gelesen 11038 mal)

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Offline Falcon

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #75 am: 25.07.2007 | 02:10 »
bandit8899 schrieb:;
Zitat
In diesem Zusammenhang verstehe ich nicht ganz, wie eure Kandidaten einerseits nicht in der Lage sind, Termine einzuhalten und andererseits ablehnen, daß gespielt wird wenn sie nicht da sind.  Shocked
Das sind unterschiedliche Personen, wie gesagt, wir haben viel Durchlauf. :)
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Wolf Sturmklinge

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #76 am: 25.07.2007 | 12:08 »
Ich beschreibe einfach mal meine Vorgehensweise bei neuen Spielern:
Zuerst wird in der Gruppe abgestimmt, ob noch Spieler dazu kommen sollen. Fällt diese Antwort positiv aus, werden die Spieler zuerst einmal befragt, ob sie denn mit den allgemeinen Regeln (Spielzeit, Ort, Häufigkeit) einverstanden sind. Wenn das passt, spielen wir eine Proberunde und falls die neuen Spieler danach noch Lust haben bei der Gruppe mit zu machen, wird darüber abgestimmt. Stimmt ein Gruppenmitglied mit einem klaren Nein, dann wird leider nichts aus der Zusammenkunft.

RPG-Neulinge und neue Gruppenmitglieder werden immer bevorzugt behandelt und mit Samthandschuhen angefasst um ihnen das spielen so angenehm wie möglich zu machen.

Offline Der Nârr

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #77 am: 28.07.2007 | 11:22 »
Dass ihr so selbstverständlich über einen Konsens und Kompromisse beim Spielstil etc. sprecht, finde ich bemerkenswert. Wir haben einen Mitspieler in der Runde (ich bin in Falcons Runde), der anzweifelt, dass es Konsens ist, dass man einen Konsens möchte. Einmal hat er sich sogar so geäußert, dass er das Rollenspiel als einen Kampf um den eigenen Spielspaß sieht. Ich bin da nur froh, dass seine Art von Rollenspiel im Allgemeinen so 08/15 ist (halt ein bisschen Charakterdarstellung in realistischen Bahnen mit einem Schuss Powergaming und Taktik), dass man damit selten Schwierigkeiten hat 8). Zum Glück bringt er solche Sprüche nicht unseren jeweils aktuellen Rekruten gegenüber ;D.
Ein ehemaliger Mitspieler hat unsere Runde mal als "Zweckgemeinschaft zur Befriedigung der Rollenspielsucht" bezeichnet. Für manche ist es glaube ich auch tatsächlich so. Ich sehe das eher mit einem ironisch-bitterem Beigeschmack. Die angesprochene Lockerheit, die uns fehlen soll, vermisse ich in diesem Zusammenhang übrigens auch tatsächlich manchmal. Der Wahlspruch von einigen von uns hat sich nun aber auch gewandelt, zu "Bunt ist das Rollenspiel. Und granatenstark!" Wenn das mal nicht locker ist. Bei mir ist es sogar so, dass ich selber große Scheu vor zu professionellen Rollenspielern habe. Ich spiele nur ungern in einem Setting und hole dann einen Spieler dazu, der sich viel besser als alle anderen darin auskennt und dann mit seinen total eingefahrenen Strukturen unseren Spielstil über den Haufen werft ("so wie ihr das spielt, geht das aber eigentlich garnicht"). Es mag sein, dass wir mit den Jahren selber zu solchen Leuten geworden sind. Wenn das so sein sollte, fände ich das schrecklich :o.

Naja. Im wesentlichen kann ich bei manchen Spielern auch nur sagen, dass ich absolut nicht weiß, was die eigentlich wollen. Bei manchen habe ich den Eindruck, dass sie eigentlich auch garkeine Rollenspielrunde suchen. Zumindest haben sie wohl kein Interesse an regelmäßigem Rollenspiel haben, oder dafür zumindest minimales eigenes Engangement entgegebenbringen wollen.
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Offline Vanis

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #78 am: 28.07.2007 | 11:37 »
Ein ehemaliger Mitspieler hat unsere Runde mal als "Zweckgemeinschaft zur Befriedigung der Rollenspielsucht" bezeichnet. Für manche ist es glaube ich auch tatsächlich so. Ich sehe das eher mit einem ironisch-bitterem Beigeschmack. Die angesprochene Lockerheit, die uns fehlen soll, vermisse ich in diesem Zusammenhang übrigens auch tatsächlich manchmal. Der Wahlspruch von einigen von uns hat sich nun aber auch gewandelt, zu "Bunt ist das Rollenspiel. Und granatenstark!" Wenn das mal nicht locker ist. Bei mir ist es sogar so, dass ich selber große Scheu vor zu professionellen Rollenspielern habe.

Das kenn ich. Ich bin auch davon abgerückt irgendwelche großen Ansprüche an meine Runden zu stellen. Es geht mir drum, Spaß zu haben und meine Auffassung davon, wie ich Spaß habe beim Rollenspiel muss ja nicht allgemeinverbindlich für alle meine Mitspieler gelten. Früher hab ich als SL versucht, den Spielern meine Sicht der Dinge aufzudrücken, von wegen "nein, kein Powergaming, aus, pfui" oder "Och ne, nicht auch noch Hartwurst". Aber meine Güte, wenn ich mit den Leuten so gut klarkomme, es meine Freunde sind, dann werd ich doch deshalb keine Gruppe abschießen.

Ich hab da nur so meine Sorgen, wie das auf neue Leute - wenn sie den in die Gruppe kommen sollten - wirkt. Und, ob sich die Spieler nicht "bedroht" fühlen, weil eine andere Spielweise auftauchen könnte. Ich würde dann aber wohl vorher klarstellen, dass in der speziellen Runde es einfach um den Spaß geht, jeder kann sich ausleben. Wenn Storyteller nichts mit Powergaming anfangen können, dann kann ihnen die Auswüchse der Powergamer ja egal sein und umgekehrt.  ;)
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Offline Blizzard

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #79 am: 28.07.2007 | 12:32 »
*puh* ist hier schon viel geschrieben worden bevor ich den Thread entdeckt hab....hab daher nicht alle Postings gelesen...

Ich kann Falcon verstehen, ich hab damals ähnliche Erfahrungen mit unserer 7thSea-Runde gemacht. Die hatte ca. 3 Jahre lang einen festen Kern bzw. eine feste Gruppe, die wunderbar zusammen gespielt hat. Es hat einfach alles gepasst, und wie schon angesprochen hat sich da natürlich auch eine Vertrautheit bzw. Eingespieltheit innerhalb der Gruppe entwickelt.
Nach den 3 Jahren fielen 2 der Mitspieler weg, einer zog in eine andere Stadt und der andere machte 1 Jahr lang ein Auslandssemester. Also haben wir gesagt: "Wir brauchen mindestens noch einen weiteren Spieler, am besten aber Zwei." Also hab ich mich hauptsächlich darum gekümmert. Auf dem allmonatlich örtlichen RPG-Treff. Auf Cons. Über Spielerzentrale. Aushänge im RPG-Laden und was-weiss-ich-nicht-noch-alles , was ich dafür unternommen habe.
Die erste Resonanz war erschreckend und frustrierend zugleich. Zunächst gab es Leute die eine neue Gruppe suchten, die aber allesamt 7thSea nichts abgewinnen konnten. Dann gab es einige evtl. neue Mitspieler, die dann zum Probespielen kamen. Von 10 Leuten war bei 7 nach 1 oder 2 Proberunden klar, dass wir einfach nicht zusammen passen würden als Gruppe. Der Achte hätte ganz gut reingepasst, ist aber direkt nach den Proberunden ebenfalls in eine andere Stadt gezogen. So haben wir erstmal in den sauren Apfel gebissen und zu Dritt weitergespielt. Bis irgendwann unser SL den Neunten anschleppte und der sich sogleich ganz gut einfügte. Der 10. war schliesslich eine Mitspielerin, die über den Aushang im RPG-Laden zu uns stiess. Und diese Gruppe besteht eigentlich bis heute.
Soll soviel heissen wie: Gut Ding will Weile haben.  :D

Ich hab echt das Gefühl, dass je länger man sich mit Rollenspielen beschäftigt (nicht nur spielt, sondern auch darüber diskutiert), desto inkompatibler wird man auf Dauer in Bezug auf neue Gruppen. Früher war das irgendwie gar kein Problem. Da hat man sich hingesetzt und gezockt und es hat Spaß gemacht. Heute weiß man einfach genauer, was einem Spaß macht, die Standard-0815-Dinger sind eben langweilig geworden.
Auch dem kann ich beipflichten. Ich denke das grosse Problem dabei ist, dass man dadurch im Laufe der Zeit einfach bequem wird und sich mit dem zufrieden gibt, was man gewohnt ist(weil es funktioniert,gut&bewährt ist). Da muss ebne jeder für sich überlegen & abwägen: eine neue Runde aufmachen oder neue Spieler versuchen in eine alte,bestehnde Gruppe zu integrieren und evtl. Gefahr laufen, dass die Runde dann nicht läuft, keinen Spass macht und ergo man auch keinen Spass hat? Oder lieber mit einer "Notbesetzung" der alten Runde spielen?

Ich denke in alten,eingespielten Runden ist oftmals das Problem, dass wenn jemand Neues in die Gruppe kommt/integriert werden soll, die alte Gruppe hofft und irgendwie auch davon ausgeht, dass der Neue schon irgendwie in die Gruppe reinpassen wird. Das ist aber genau das Problem, dass durch die(se) Vertrautheit der alten Gruppe entsteht bzw. schon entstanden ist. Dem Neuen wird die Welt erklärt. Das System. Evtl. wird noch kurz über den Spielstil gerdet. Aber mehr nicht. Da geht man dann davon aus, dass die Gruppe respektive das Abenteuer zu einem Selbstläufer in Puncto "Überzeugung des Neuen" wird. Ist es aber oftmals nicht, oder es ist einfach nicht genug. Und hier, denke ich, greifen die Argumente von Haarald&Jörg. Mann muss als Gruppe, insbesondere als SL einfach mehr tun für den Neuen. Mann kann&darf sich in einem solchen Fall nicht auf Automatismen verlassen. Man muss den Neuen bewusst aktiv in das Spiel einbinden, ja man muss ihn quasi "umsorgen" als SL.

Was lernen wir also daraus?
1.Sauer macht lustig. Wenn Mitspieler fehlen trotzdem in den saueren Apfel beissen und mit der "Notreserve der Mannschaft" spielen-das kann teilw. mehr Spass machen als mit einer voll besetzten Runde.

2.Wer suchet, der findet. Bzw. Gut Ding will Weile haben. Irgendwann und irgendwo wird sich schon ein (oder mehrere) Spieler finden, die sich in die Gruppe einfügen bzw. mit denen man eine neue Gruppe aufbauen kann.

3. Die Gruppe als solche muss, wenn jemand Neues integriert werden soll- Überzeugungsarbeit leisten. Dass sich der Neue wohlfühlt in der Gruppe und seinen Spaß hat. Ihm nicht den Spielstil der Gruppe versuchen aufzuzwängen sondern ihn vorleben und dem Neuen zeigen, wieviel Spass man damit hat. Versuchen, den Neuen damit "anzustecken".
Viel mehr als freundlich auf die Leute zuzugehen und nicht versuchen sie zu überrennen kann man jedenfalls ohnehin nicht tun.
Doch. Siehe oben.

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Offline Boba Fett

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #80 am: 2.08.2007 | 15:11 »
@Falcon:
Wenn Ihr neue Leute einladet, spielt ihr dann alle neue Charaktere und ein neues Ding, oder werden die "Neuen" in Eure bestehenden Kampagnen integriert?
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Offline Don Kamillo

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #81 am: 2.08.2007 | 15:18 »
Also als ich kurz mitgemacht habe, war die Gruppe schon alteingesessen ( Earthdawn ), mit Gruppenstruktur usw., schon eher eingeschworen.
Awesomeness ist eine Krankheit, bei mir chronisch!
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Offline Boba Fett

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Re: Das Problem neue Leute ins Boot zu holen.
« Antwort #82 am: 2.08.2007 | 15:32 »
Vielleicht ist das ja das Problem.
Wenn alle neue Charaktere haben, dann muss sich auch die Gruppenstruktur erstmal neu finden.
Speziell, wenn man vielleicht sogar ein neues System oder Setting probiert.
Das soll jetzt nicht heissen, dass man immer das System wechseln muss.
Aber vielleicht hilft es ja einfach mal zum "Probespiel" einen One-Shot eines anderen Systems zu spielen.

Das hätte den Vorteil, dass alle "neue" Charaktere spielen, alles unverbindlich ist und wenn Dinge schiefgehen, diese nicht die aktuelle Kampagne betreffen. Und alle sehen das auch viel lockerer, denn man verliert ja nichts.
Wenn man feststellt, dass die Chemie stimmt, kann man den Neuling in die aktuelle Kampagne briefen und dann besteht ja auch echtes Interesse.

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