Autor Thema: Das Geschick des Spielleiters Spielspass in die Runde zu bringen...  (Gelesen 1425 mal)

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Offline Risikoman

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Guten Abend,

komme gerade von einer Spielrunde, wir spielen die Star Wars Saga Edition, und sind politische Abgesandte (natürlich alle mit kämpferischem Hintergrund) der Republik. Schreibe hier sehr wenig wie man sieht, lese aber jeden Tag sehr gerne  |T| :d

Nun zur Situation. Vier Uhr morgens. Die drei Abenteurer erholt im Bacta-Tank, einer leider nicht ganz genesen, der Vierte  musste Wache schieben nach einem blutigen Massaker eines mysteriosem Typen. Der am Abend davor das Zeitliche gesegnet hat. Also auf einem Stappel massakrierter und verstümmelter Leichen sitzen, die irgendeine Bedeutung haben sollen.

So weit so gut alles in Ordnung.
Nun die anderen Drei, voller Abenteuerlust und Einsatzbereit drängen irgendwas zu machen, und lassen sich auf Abenteuer ein, haben ja auch nur eine Woche Zeit alles zu erledigen. Haben genug zu tun, und gammeln sozusagen rum, vertreiben sich die Zeit. (Was ich sehr genoss).

Nun ja so weit alles in Ordnung, und wo ist das Problem?
Das Problem war, dass der Erste, der Wache schieben musste ganze zwei Erdstunden ausharren musste, bis irgendwas passierte.
Versuche meinerseits, den Spieler ins Geschehen einzubinden scheiterten am Beharren des Wartenden auf die Wichtigkeit seiner Mission... erst zwei Stunden später kammen nun zwei Eindringlinge, und sprengten die Bude in die Luft.

Dann das allwöchentliche Gespräch mit dem Spielleiter:

 "die Untersuchung der Leichen wäre für den Jediorden von äußerster Wichtigkeit gewesen" und erklärte mir, dass in seiner Runde die Spieler 2/3 der Entscheidungen hätten.  :yawn:



Nun welche Rolle spielt der Spielleiter in einer Runde? Soll er nicht den Spielern helfen sich in der Welt zurechtzufinden, und solche Wartereien zu vermeiden?



Boni

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Geht es jetzt um zwei Stunden Spielzeit oder zwei Stunden im Spiel?

Wenn es um die Spielzeit geht und der Spieler sich nicht einbinden lassen will, lasse ich es nach zwei oder drei Versuchen auch. Wer nicht will, der hat schon. Auch als SL ist es nicht meine Aufgabe, den Spieler zu bespassen. Das hat mit Gegenseitigkeit zu tun. Wenn ich nicht darauf eingehe, was der SL tut, dann kann der SL wenig machen. Das heißt jetzt nicht, daß ich dem Abenteuerweg des SLs folgen muß, aber irgenwie sollte ich schon agieren, um meinen Spaß zu haben.

Wenn es um die Zeit im Spiel geht: Würfeln lassen, Ergebnis mitteilen, Schnitt, weiter.

Joe Dizzy

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Dann das allwöchentliche Gespräch mit dem Spielleiter:

 "die Untersuchung der Leichen wäre für den Jediorden von äußerster Wichtigkeit gewesen" und erklärte mir, dass in seiner Runde die Spieler 2/3 der Entscheidungen hätten.

Sowas hatte ich vor kurzem in einer Runde auch. Auf solche Spieler sollte man nicht groß Rücksicht nehmen. Wenn sie ihre Vorstellung wie sich ihr Charakter verhalten würde für wichtiger halten als am Rollenspiel teilzunehmen, dann kann man ihnen auch nicht helfen.

Ich kenne keine Rollenspielwelt (schon gar nicht Star Wars) wo man nicht hinter jeder Ecke und unter jedem Stein eine Ausrede finden kann in ein Abenteuer zu hüpfen. Wer Abenteuerlust mit seinem Charakterspiel nicht vereinbaren kann... der muss vielleicht sein Charakterkonzept überdenken.

Nun welche Rolle spielt der Spielleiter in einer Runde? Soll er nicht den Spielern helfen sich in der Welt zurechtzufinden, und solche Wartereien zu vermeiden?

Naja.. auf die Frage wirst du von jedem was anderes hören. Der SL sollte das tun, was ihm Spaß macht und die Spieler sollten sich darauf einlassen. Genauso wie der SL darauf achten sollte was den Spielern Spaß macht und das in seine Spielleitung einfliessen lassen sollte.

Ich persönlich leite solche Rollenspiele niemals als "Reiseleitung". Stattdessen beschreibe ich die Situation; mache Zusammenhänge deutlich die die Charaktere kennen würden und die für die Spieler von Relevanz sind und dann erwarte ich dass die Spieler das Beste daraus machen. Für mich ist das weniger "helfen sich in der Welt zurechtzufinden" als Ball zuspielen und deutlich machen was auf dem Spiel steht.

Wer da nur doof aus der Wäsche guckt und sich wundert dass irgendwie nix passiert, dem muss man dann halt mal Rollenspiel erklären.

Offline Risikoman

  • Bloody Beginner
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Geht es jetzt um zwei Stunden Spielzeit oder zwei Stunden im Spiel?

Wenn es um die Spielzeit geht und der Spieler sich nicht einbinden lassen will, lasse ich es nach zwei oder drei Versuchen auch. Wer nicht will, der hat schon. Auch als SL ist es nicht meine Aufgabe, den Spieler zu bespassen. Das hat mit Gegenseitigkeit zu tun. Wenn ich nicht darauf eingehe, was der SL tut, dann kann der SL wenig machen. Das heißt jetzt nicht, daß ich dem Abenteuerweg des SLs folgen muß, aber irgenwie sollte ich schon agieren, um meinen Spaß zu haben.

Wenn es um die Zeit im Spiel geht: Würfeln lassen, Ergebnis mitteilen, Schnitt, weiter.
Zwei Stunden Spielzeit, sonst würde ich es nicht schreiben.
Das Problem ist der Spielleiter hat eben nichts gemacht. Und im Nachhinein fand er das Warten wichtig. Und hat den einen Teil der Gruppe handeln lassen, während der eine auf seinen Leichen saß.

Sein Agieren bestand darin zu warten und ich finds schade, dass obwohl ich viele Versuche unternommen habe ihn einzubinden, sich nichts verändert hat und der SL ist nicht drauf eingegangen.


@Georgios
Im Nachgespräch mit dem SL, warf er nicht dem Spieler der warten musste es vor sich nicht eingebunden zu haben, sondern uns, dass wir komplett andere Prioritäten gesetzt haben und dem wartenden Jedi nicht geholfen haben.

Zitat von: Georgios
Ich persönlich leite solche Rollenspiele niemals als "Reiseleitung". Stattdessen beschreibe ich die Situation; mache Zusammenhänge deutlich die die Charaktere kennen würden und die für die Spieler von Relevanz sind und dann erwarte ich dass die Spieler das Beste daraus machen. Für mich ist das weniger "helfen sich in der Welt zurechtzufinden" als Ball zuspielen und deutlich machen was auf dem Spiel steht.

Genauso hat unser SL argumentiert. Aber mit dem Zusatz:
Zitat von: SL
...und nach all der Erfahrung die ihr mit geteilten Gruppen und niedergeschlagenen Gruppenteilen hattet, hätt ich gedacht ihr würdet euch das zu herzen nehmen,
stattdessen lasst ihr euren geschwächten Jedi alleine an einem Ort mit lauter dunklen Machenschaften zurück...

Joe Dizzy

  • Gast
Im Nachgespräch mit dem SL, warf er nicht dem Spieler der warten musste es vor sich nicht eingebunden zu haben, sondern uns, dass wir komplett andere Prioritäten gesetzt haben und dem wartenden Jedi nicht geholfen haben.

Achso... jetzt versteh ich das erst. Ich dachte du hast vom wartenden Spieler gesprochen. Was genau war denn mit "2/3 der Entscheidungen" gemeint?

Ich denke ihr solltet bis zum nächsten Mal klären, was eure Erwartungen angeht. Es klingt so als ob du deinen Charakter spielen willst; aber der SL erwartet dass du zum Charakter wirst. Damit meine ich, dass er erwartet, dass du genau wie dein Charakter denken sollst. Wenn du daran kein Interesse hast, dann solltest du ihm das sagen. Charakterspiel kann man auf viele Arten machen. "Method Acting" ist nur eine davon und noch nicht mal eine besonders gute.

Boni

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Okay, es geht darum, daß der SL nichts getan hat... Dann habe ich dich völlig falsch verstanden. Sorry  ;)

Wenn mir der SL über zwei Stunden sagen würde, ich könne nix machen und müsste jetzt meinen Charakter da sitzen lassen, würde ich entweder einfach gehen, oder aber dem SL entschieden darlegen, daß das Scheiße ist.

Georgios hat recht, die Rolle des SLs wird jeder anders und jede Gruppe für sich definieren. Aber "Spaßbremse" sollte in keiner Definition vorkommen.