Ferdinand geht in sich, dann erinnert er sich, dass der junge Lord Orleander ihm kürzlich auf einem Empfang von einer Truppe Blutriecher erzählt hat, die angeblich jeder Spur folgen können, die Fliehende oder entlaufene Sklaven hinterlassen. Blutriecher – ein Stamm abtrünniger Khaleaner, die ihre eigene Geschichte vergessen haben und sich nun in die Dienste des Meistbietenden begaben… das konnte dem jungen Lord de Maire nur recht sein. Auf den geheimen Lieferwegen der de Maires begab Ferdinand sich zum Fluß, um ihn dort an einer Furt leichten Fußes zu überqueren. 'Bis hierher habe ich die Elfe abgehängt, hoffentlich sind die Blutriecher wirklich so käuflich, wie Orleander es behauptet' schießt es Ferdinand durch den Kopf, als er den Fuß auf die andere Seite des Waldes setzt. Er folgt, wie beschrieben, der Spur der Blutulmen, bis er an den Rand der Lichtung kommt, die fast wie ein ammenitisches Lager mit einem Speerwall gesichtert ist.
Einer der Männer im Lager kommt auf ihn zu, seine Kleidung hat den praktischen Schnitt der khaleanischen Waldbewohner, der Stoff aber ist in ammenitischen Tarnmustern gefärbt – ob dies ein Ausblick auf die Zukunft der Khaleaner ist, die nicht im Widerstand gegen die Ammeniten fallen? Wenn es gelänge, khaleanische Späher und Waldkämpfer in die ammenitische Armee zu integrieren, dann würde Qek als nächstes fallen.
Vorsichtig bindet Ferdinand seine Hunde an einem Ast fest, dann nähert er sich dem Söldner. „Wir nehmen Nahrung für sieben für eine Woche pro Tag, den wir Euch dienen. Ihr nennt uns das Ziel, und wir bringen es Euch. Sollten wir länger als eine Woche erfolglos sein, gehen wir leer aus.” „Was kostet es, wenn ich zum Ziel geführt werde?” Letztlich das Gleiche, doch seid Euch gewiß, dass wir keine Rücksicht auf verweichlichte Städter nehmen können. Die Befreiungsorganisationen der Sklaven sind kampfbereit und nehmen Tode auf unserer Seite ohne Zögern in Kauf.” „Ich weiß ganz gut auf mich aufzupassen” antwortet Ferdinand. Der Mann nickt, der Handel ist geschlossen. Nach einer kurzen Beschreibung der gesuchten Personen nickt der Söldner. „In einer Stunde brechen wir auf. Creyom aufzuspüren ist allerdings eine Herausforderung…”
LLacunia begibt sich zum Fluß, um dort mit ihm eins zu werden und so etwas über das Land und die Lebewesen darin zu lernen. Sie geht langsam durch das immer tiefer werdende Flußbett, bis die Fluten sie vollständig umspielen. In diesem Augenblick hätte ein Mensch Panik bekommen und sich gegen die Unterströmung und den Luftmangel zu wehren begonnen, doch die Elfe öffnet sich ihrem Element und läßt sich von ihm durchfließen. Schnell wird klar, dass die Fliehenden nicht nur auf üblichen Wegen gewandelt sind; eine Stunde in den Wald hinein endet die Spur ihres Schweißes an einem Baum, den sechs Männer nicht umfassen können. Llacunia weiß: Sie sind in die Grüne Welt gewechselt, um etwaige Verfolger abzuschütteln, die nicht mit den Geheimnissen Khales vertraut sind.
Also bleibt der Elfe nur ein Weg, die Spur weiter zu verfolgen: Sie muß einen Baumwanderer finden, und diesen überzeugen, sie auf den richtigen Pfaden zu führen…
Vier Tage ist Ferdinand nun schon mit den Blutriechern unterwegs. Neben der Suche nach seinem Freund, dem Goblin und der Sklavin läßt er die Sklavenjäger auch nach einer Elfe Ausschau halten, doch auch von der Wasserhexe ist keine Spur zu sehen. Schon am ersten Abend kommt der Jagdtrupp an einen khaleanischen Urwaldbaum, wie sie überall zu finden sind, und dort verlieren die Hunde die Fährte. Der Gruppe bleibt nichts anderes übrig, als in immer größer werdenden Kreisen nach einer neuen Spur zu suchen. Die Fremdartigkeit des Geländes, die nächtlichen Geräusche und die bisher ergebnislose Suche frustrieren Ferdinand, und er ist fast schon bereit aufzugeben – entweder hat die Rote Hand es wirklich geschafft, die Fährte vollständig auszulöschen, oder Llacunia ist mit ihrer uralten Hexerei schon längst am Ziel… da schlägt einer der Hunde an, dem Ferdinand immer wieder eines der Kleider Arianas vor die Nase hält – die Spur ist wieder heiß. Die Sklavenjäger sammeln sich um die Stelle, an der Ferdinand auf sie wartet; auch sie schnüffeln in der Luft wie Hunde – ob das nur ein Schauspiel ist, oder ob diese Leute wirklich das Blut ihrer 'Beute' riechen können? Schließlich kommt die Gruppe an den Rand einer Lichtung, auf der eine Hütte steht, daneben ein kleiner Schuppen, vor dem ein Wächter der Roten Hand steht. Die Sklavenjäger wollen sich um die Lichtung verteilen, um alle dort gefangenzunehmen, doch da gebietet Ferdinand ihnen Einhalt: Auf dem Dach des Pavillons, von der Wache unentdeckt, sitzt Llacunia, die sich nun erhebt und in Richtug des jungen Lords verneigt.