Autor Thema: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?  (Gelesen 2508 mal)

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Offline Sharrow

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[Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« am: 7.03.2009 | 12:52 »
Ich habe eine Spielgruppe übernommen, die mitten in der Phileasson Saga steckt. ACHTUNG SPOILER!

Einer der Spieler bat mich nun, seinem Charakter eine neue Motivation zu geben, da er schon seit mehreren Abenteuern nicht mehr wirklich weis, warum sein Charakter überhaupt noch bei der Gruppe bleibt. Er hat weder feste Bindungen in der Heldengruppe, noch ist ihm die Hauptmotivation der Saga ("Die Götter wollen es so") als elfischer Magier viel wert.

Da ich weder besonders fundierte Erfahrungen mit Elfen noch mit dieser Spielgruppe habe und auch die Saga bis zum 6. Abenteuer nur überfliegen konnte in der kurzen Zeit, brauche ich mal eure Hilfe.

Welche Motivation könnte ein nicht-12-götter-gläubiger einzelgängerischer stadtfremder elfischer Magier haben, wegen den schwammigen Prophezeiungen einer weinerlichen Travia-Geweihten durch ganz Aventurien zu reisen und Monate auf stinkenden Schiffen zu verbringen?

Ich weis, das ich dem Spieler eigentlich sagen sollte: "Wenn dir selbst keine Motivation einfällt, spiel einen anderen Charakter." aber das möchte ich erst tun, wenn es nicht mehr anders geht. Daher wäre ich für ein wenig Brainstorming dankbar.

Offline Elwin

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #1 am: 7.03.2009 | 13:03 »
Bei Phileasson dreht es sich ja auch zu einem guten Teil um die elfische Vergangenheit. Könnte ihm das vielleicht ein Anreiz sein?
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Offline Dom

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #2 am: 7.03.2009 | 13:14 »
Ich kenne die Phileasson-Saga nicht wirklich. Aber einem Spieler eine Motivation aufs Auge zu drücken finde ich schon merkwürdig.
Überlege doch zusammen mit dem Spieler, was die Motivation des Elfen sein kann, was überhaupt die Motivation ist, was der Spieler mit seinem Elfen erleben möchte. Denn der hat den Elfen ja wahrscheinlich gemacht, um damit rollenzuspielen, oder?

Was deine Erfahrung mit Elfen angeht, ist die völlig nebensächlich. Da habe ich schon die unterschiedlichsten Ausprägungen erlebt. Da kann man nicht sagen: Elfen sind so und so. Denn Elfen sind immer so, wie sie gespielt werden.

Zum Charakter: Einzelgängerisch und stadtfremd ist ja schonmal grundsätzlich schlecht für einen Helden, der mit einer Gruppe unterwegs ist. Das ist so ein Charakter, den man sich in seinem stillen Kämmerlein unheimlich cool ausmalen und ertagträumen kann. Aber im Spiel funktioniert er nicht, weil er keine Verbindung zur Gruppe und auch keine Motivation hat und auch keine eingehen will. Über solche Charaktere kann man Bücher schreiben und Filme drehen. Super! Aber Rollenspielen in einer Heldengruppe? Blöd. Klingt zu sehr nach Teflon-Billy.

Daher noch mal mein Tipp vom Anfang: Überlege mit dem Spieler zusammen. Wahrscheinlich werdet ihr den Charakter verbiegen müssen, insbesondere dann, wenn er nicht eine Motivation bekommen kann (oder soll), die völlig neben der Gruppe herläuft.

Um ziellos ein paar Vorschläge in den Raum zu werfen, über die ihr reden könntet:
1. Liebe könnte beispielsweise gehen, Liebe zu einer Heldin aus der Gruppe. Sowas soll es ja auch unter Elfen geben.
2. Vielleicht auch Angst vor irgendwas, so dass der Elf in der Gruppe Geborgenheit findet. Beides knüpft den Elfen an die Gruppe.
3. Eine einfach Flucht vor dem Angstobjekt geht natürlich auch, ist aber zunächst nicht so verbindend. Du könntest dann einen verfolgenden Feind zusätzlich einbauen, der dem Elfen immer wieder nachstellt.
4. Vielleicht ist der Elf auch paranoid und hat in Wirklichkeit keinen Feind. Aber er interpretiert überall was rein, und dann sind wir wieder bei 3. oder 2.
5. Die Suche nach irgendwas ginge auch. Ein tolles Artefakt, was beweist, dass er ein direkter Nachfahre einer besonderen Hochelfen-Familie ist. Dann müsstest du Hinweise streuen (Achtung, Arbeit!); zudem ist dann der Elf auch nicht mit der Gruppe verbunden. Es sei denn, die Gruppe hilft dem Elfen bei der Suche, warum auch immer.

So, ich hoffe, das hilft weiter.

Offline Sharrow

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #3 am: 7.03.2009 | 14:25 »
Ja, tut es.

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Offline Dom

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #4 am: 7.03.2009 | 16:37 »
Dann brauchst du aber trotzdem noch eine Anbindung an die Gruppe, für eine langfristige Zusammenarbeit. Nicht, dass die Motivation nach zwei Spielabenden wieder dahin ist.

oliof

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #5 am: 7.03.2009 | 17:04 »
Elfen werden nach zuviel Zeit mit nicht-Elfen doch eh badoc. Da paßt das Zusammenbleiben mit der Gruppe aus Abenteuerlust etc. doch gut zusammen.

Klar, das ist eine lahme Ausrede und eine in-game-Begründung dafür, warum man überhaupt Elfen in Abenteurergruppen spielt. Aber vielleicht hat der Spieler lust, diese Veränderung incl. Ablehnung durch reine Elfen in der Folgezeit etc. zu spielen.

Ansonsten: Was Dom gesagt hat.

Offline Arkam

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #6 am: 7.03.2009 | 17:58 »
Hallo zusammen,

die Motivation für einen Spielercharakter am Abenteuer teil zu nehmen ist ganz klar eine Spieleraufgabe.
Wenn der Spieler mich als Meister anspricht würde ich erst Mal ein paar grundlegende Punkte abklären.
Leicht erregbare Forennutzer sollten jetzt erst Mal den letzten Absatz lesen, wir lesen uns dann gleich wieder.

1. Mein Charakter ist doch nicht so cool wie ich Gedacht habe.
Wenn der Spieler einen solchen Charakter, nämlich ohne Ansatzpunkte für ein Handeln in der Gruppe, aufgestellt hat damit alle anderen Charaktere sich um ihn bemühen haben wir ein Problem. Wir haben einen Scheißhaufen aber die Fliegen weigern sich ihn zu umfliegen. Für die Entsorgung und den nächsten Versuch ist der Spieler zuständig.

2. Ich langweile mich im Abenteuer / Setting.
Wenn ich als Spielleiter nicht bereit bin ein fertiges Abenteuer deutlich zu ändern und mir damit mehr Vorbereitungszeit auf zu wenden ist das leider ein Spielerproblem das ich nicht lösen kann. Mein Angebot war ja ich spiele diese Kampagne und nicht ich nehme diese Kampagne als Grundlage für ein an eure Runde angepaßtes Abenteuer.
Für einen einzigen Spieler würde ich mir die Mühe nicht machen, nein auch nicht für eine reizende Spielerin. ;-)

3. Ihr seid alles Ketzer.
Das Problem mit dem Charakter ist eigentlich nur vorgeschoben. In Wirklichkeit ist der Spieler ein Rollenspielgott und ihr weigert euch das an zu erkennen. Der Charakter ist eigentlich nur ein Mittel um zu Zeigen wie du als Spielleiter vesagst und deine Spieler als Mitspieler weil ihr ja den Charakter des Betreffenden nicht in eure Gruppe bekommt.
In diesem Falle stellt den Spieler an einen Ort wo er verehrt werden kann und euch nicht stört.

In einer abgeschwächten Form kann es auch schon Mal ein Problem mit einer anderen Art zu spielen sein. Da kann Mal ein offenes Gespräch helfen. Wenn es das nicht tut kann man es ja im nächsten Abenteuer ja einen Hinweis klüger noch Mal miteinander versuchen.

Erst nachdem ausgeschlossen ist das diese Punkte hinter dem Problem stecken würde ich mich überhaupt als Spielleiter um die Motivation eines Spielercharakters kümmern.

Ich hatte in meiner Runde jetzt innerhalb relativ kurzer Zeit alle drei Punkte gehabt.
Von da aus habe ich als Spielleiter und Spieler, es geht ja auch Spielzeit mit Diskussionen und Überlegungen verloren, die Schnauze gestrichen voll.

Gruß Jochen
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Offline Phantagor

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #7 am: 7.03.2009 | 18:15 »
der spieler hat sich seine motivation selber rauszusuchen...wo sind wir den?

und wer sich nicht in die grupp einfügen will, weil er zu cool, zu abgefahren und einfach schlicht so kreativ wie ein bündel stroh ist, ist selber schuld.
ich muss mich als spieler auch ein wenig auf die kampagne und gruppe einlassen...

anderfalls kann er auch ein mmorpg spielen (kein rant, ich spiel selber WAR^^)

ne gruppe ist team, keine one man show für jeden...

oliof

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #8 am: 7.03.2009 | 22:26 »
nu bleibt mal auf dem teppich.

wenn der OP die Vorschlaege von Dom durchgeht, und dabei was sinnvolles rumkommt, ist all euer Gezeter umsonst. Wenn nicht, ist es immer noch im Ermessen des OP, seinen MITSPIELER FUER EINEN idioten zu haklten.

nicht vergessen: da wird eine runde uebernommen. da finde ich den Vorstoss des Spielers, eines seiner Probleme mit der Runde anzusprechen, lobenswert. Vielleicht ist er zu dem Charakter ja auf ganz seltsame Weise gekommen ("wir brauchen noch einen elfen / hier ist ein fertiger charakter, nimmmal").


Offline Sharrow

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #9 am: 7.03.2009 | 23:20 »
Ich kann den Unmut einiger hier gut verstehen, aber in diesem Fall ist es etwas anders. Vielleicht kam das bei meinem ersten Post nicht so gut rüber:

Der Spieler weis selbst nicht weiter und bittet mich als SL, da ich den Plot kenne und weis, was möglich ist, eine Motivation für ihn zu schaffen, die zum Plot passt und auch dauerhaft Bestand hat. Seine ursprüngliche Motivation (von meinem SL-Vorgänger aufgebaut) ist eben nicht mehr vorhanden. Ich finde es legitim, das er mich um Hilfe bittet.

Offline Arkam

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #10 am: 8.03.2009 | 13:05 »
Hallo Sharrow,

da ich mich bei DSA 4.1 nicht so gut auskenne noch ein Mal die Rückfrage. Es ist ein elfischer Gildenmagier?
In diesem Falle könnte dann natürlich auch die entsprechende Gilde ein Interesse haben.

Vielleicht kann man den göttlichen Auftrag ja auch in eine allgemein gültige Form übersetzen. Boron (Tod) und Rahja (Leben) sind ja etwa Prinzipien die auch einem naturverbundenen Elfen etwas bedeuten.

Vielleicht könnten aber auch die Elfen als Volk ein Interesse daran haben das den Menschen ein elfisches Geheimniss nicht in die Finger kommt. In diesem Falle müßte man natürlich darauf achten das der gegensatz zwischen Auftrag des Elfen und dem Zweck der Gruppe nicht zu stark wird.

Gruß Jochen
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Offline Meisterdieb

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Re: [Phileasson] Motivation für einen Elfen?
« Antwort #11 am: 27.03.2009 | 15:40 »
Wie kam es denn dazu, dass der Spieler mit seinem Elfen nicht mehr weiter weiß? Was war denn der Grund oder Auslöser (wenn es denn einen bestimmten gab)?
Hatte der Spieler irgendwelche Vorstellungen über Elfen, die sich dann al nicht mit DSA kompatibel herausstellten?
Wie sah denn die bisherige Motivation des Elfen/Spielers aus mit der Gruppe mitzuziehen?

Da er Gildenmagier ist, sollte es nicht so abwegig sein, dass er sich in menschlicher Gesellschaft wohl fühlt. Dazu kömmt, dass er ja von anderen Elfen sowieso schon als badoc angesehen wird. Wie lange ist er denn schon unter Menschen und wie kam es dazu, dass er überhaupt Gildenmagier wurde?

Grundsätzlich neige ich auch zu der Auffafssung, dass sich ein Spieler gefälligst selbst eine Motivation für seinen Helden suchen soll...  Ich mag zwar der Meister sein, aber ich bin nicht Babysitter. Was kommt denn als nächstes? Dass ich den Spieler erkläre, wie sie ein encounter/Rätsel lösen sollen, welches Manöver sie wann einsetzen sollen ...
(Bin da vorbelastet mit ein paar (Ex-)Mitspielern, die sich teilweise partout "weigerten" -ohne irgendeinen klaren oder nachvollziehbaren Grund- mit ihrem Chars mit ins Abenteuer zu ziehen (die Chars waren extra gemacht worden und es war das erste Abenteuer der neuen Kampagne))

Ich hab aber auch nichts dagegen, einem Spieler mal unter die Arme zu greifen. In diesem Fall scheint sich ja der Spieler tatsächlich Gedanken gemacht zu haben - auch wenn er alleine nicht weiter weiß.