Meine Erfahrungen sind eher anders. Ich sehe ein ganz entscheidendes Problem: Als Autor kann man den Fortgang der Handlung tatsächlich planen, d.h. Höhepunkte hierarchisieren, einen Spannungsbogen entwerfen, die Details anpassen und all so etwas. Beim Rollenspiel kann man Dialoge nicht im Voraus planen, der Spannungsbogen hängt sehr davon ab, was die Spieler grad machen, und je nach Konzeption weiß man nichtmal, wo man am Ende ankommen wird. Wesentliche Aspekte der Schriftstellerei sind also im Rollenspiel nicht anwendbar.
Wer sich schon etwas eingelesen hat in die Materie der Kampagnenerstellung, wird damit in solchen Schriften für die Abenteuerproduktion wohl nicht viel Neues finden (zumindest ist es mir so ergangen). Der große Vorteil darin, "sich mit Literatur auszukennen", liegt meines Erachtens nur darin, eine große "Beispielfall-Sammlung" im Hinterkopf zu haben, aus der man Elemente aufgreifen und neu kombinieren kann. Dafür taugen dann aber wohl Romane, Krimis, Historienschinken usw. besser als Ratgeberliteratur (d.h. die "Umsetzung" mehr als die dahinterstehenden Theorien).