Autor Thema: Zeitreise im Rollenspiel: Habt ihr Erfahrungen damit?  (Gelesen 6413 mal)

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Offline critikus

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Re: Zeitreise im Rollenspiel: Habt ihr Erfahrungen damit?
« Antwort #25 am: 23.04.2009 | 19:50 »
Hallo Freierfall,

prinzipiell geht es erstmal nicht darum Paradoxa zu vermeiden. Viel wichtiger ist ja was mit der Zeitreise bezweckt werden soll. Ist sie nur Plotvehikel und die Spieler sollen, wenn sie wieder zurück sind, in der ursprünglichen Welt weiterspielen, dann sind Paradoxa zu vermeiden (siehe oben.) Wenn es allerdimgs ein Spielziel ist die Zukunft verändern zu können, warum nicht?
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Offline Rowan

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Re: Zeitreise im Rollenspiel: Habt ihr Erfahrungen damit?
« Antwort #26 am: 24.04.2009 | 08:33 »
Ich habe selbst ein Zeitreiseabenteuer bzw Kampagne für D&D entworfen, die in einer abgewandelten Form der Zwillingsebene von Bytopia spielte. Da ging es um mehrere von den Spielern herbeigeführte Ereignisse, die dazu führten, dass ein machtgieriger Chronomagus quasi unbesiegbar wurde.
Sein Lehrling schickte die Spieler in die Vergangenheit, um sich selbst daran zu hindern, diese Ereignisse herbei zu führen. Das mussten sie allerdings tun, ohne sich zu begegnen, ihnen blieb also nicht die direkte Konfrontation mit sich selbst, sondern die Ausnutzung von Dritten, der Umgebung, Politik.

War eigentlich recht lustig. Zwar in keinster Weise logisch, aber für die Spieler und mich war es mal etwas anderes. Übrigens existiert nun zweimal die Spielergruppe, aber das nur nebenbei.

Ein anderer Aspekt der Zwillingsebene war, dass jeden Tag die Gesinnungen der Personen, die sich länger als vier Tage dort aufhalten, umgedreht wurden - ohne dass sich die Charaktere ingame dessen bewusst waren (Outgame schon, man musste seine Moral komplett umdrehen, war toll). Aus rechtschaffen guten Charakteren werden chaotisch böse, aus chaotisch Guten rechtschaffen Böse. Das hatte allerdings keine großen regeltechnischen Auswirkungen auf die Spieler (außer auf den Magier und den damalig in der Gruppe gewesenen Kleriker - der nun jeden 2. Tag böse göttliche Magie rumrotzen konnte.

Die Einwohner und die Stadt in der das Abenteuer spielte waren äußerst genial, ein hilfsbereiter Hospitaler wurde am nächsten Tag verdammt unfreundlich und egozentrisch. Ganz zu schweigen vom Bürgermeister, der "nur das beste" für seine Untertanen wollte.
« Letzte Änderung: 24.04.2009 | 08:36 von Rowan »
The cursed spear that stole only the lives of those he loved.
His one best friend. The son which had been raised from far abroad.
The ends of his mouth formed into the snicker of determination. The spearman looking down at his gorged heart and scowled.
"Nuts, why don't I ever have any luck with good women."

As late as it may be, he griped about his destiny.