Autor Thema: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?  (Gelesen 17774 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #100 am: 14.07.2008 | 13:23 »
Relativ klassisches Fantasy. Nicht zu düster, sonst gibts schnell Probleme mit Glaubwürdigkeit und Motivation, und nicht zu sehr Narnia, sonst hab ich schnell probleme mit dem Blutzuckerspiegel. :) Dazu regeln im eigentlichen Sinne, also Maßgaben wie die Welt funktioniert, keine seltsamen "Bau dir dein System"-Konstruktionen oder Ansätze a'la "Und jetzt überlegen wir mal, wie könnte die Geschichte weitergehen".
D&D und die vergessenen Reiche
oder
DSA
und vielleicht noch Rolemaster.

WFRP (zu finster), Arcane Codex (qed) und Earthdawn (zu finster, zu wenig klassische Fantasy) fallen raus,
Midgard ist zu altbackschen und mehr gibt es leider nicht
in deutsch.

Alternativ vielleicht noch D&D und Eberron.
Wenn das nicht schon zu wenig "klassisch" ist. ;)
Es gibt bestimmt noch kleine Systeme, aber ich hab mal die "großen" aufgezählt.
Sonst landen wir irgendwann noch bei Ruf des Warlock... ::)
« Letzte Änderung: 14.07.2008 | 14:00 von Boba Fett »
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Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #101 am: 14.07.2008 | 13:35 »
D&D und die vergessenen Reiche
oder
DSA

WFRP (zu finster), Arcane Codex (qed) und Earthdawn (zu finster, zu wenig klassische Fantasy) fallen raus,
Midgard ist zu altbackschen und mehr gibt es leider nicht
in deutsch.

Alternativ vielleicht noch D&D und Ebberon.
Wenn das nicht schon zu wenig "klassisch" ist. ;)

Fast getroffen, Kopfgeldjäger ;)

Ich bin von den Realms komplett weg, nachdem sie für 4th Edition da mal eben auf den großen Roten Knopf (tm) gedrückt haben, und hin zu Golarion (Pathfinder). Ansonsten bin ich momentan recht stark auf D&D fixiert. Ich hab lange Zeit Exalted und Seventh Sea geleitet. Letzteres wurde mit sehr erfahrenen Charakteren aber leider einfach zu wenig robust, und ersteres... naja. Die Gruppe hatte irgendwann fast alles erreicht, und ich war insgeheim Froh, als ein "Kernspieler" ausgestiegen ist. Ersparte mir die große epische Abschlußkampagne aus dem Hirn zu dreschen, als das mit viel anderem Scheiß voll war.

Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #102 am: 14.07.2008 | 13:37 »
Klingt, als wolltest Du DSA?

Was bitte hat DSA, was D&D nicht auch hätte? Sorry, aber "es ist deutsch" ist kein Argument, D&D ist einfach vielseitiger und weiter unterstützt. Finde mal im Internet eine DSA-Runde... Da dann doch lieber ein System das ich im Forum und um den Spieltisch nutzen kann.

Darauf würde ich in Zeiten von Peak Oil nicht wetten.

Du, die Römer haben die Punischen Kriege auch überstanden ;)

Offline Greifenklaue

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #103 am: 14.07.2008 | 13:48 »
Zitat
D&D und die vergessenen Reiche
oder
DSA

WFRP (zu finster), Arcane Codex (qed) und Earthdawn (zu finster, zu wenig klassische Fantasy) fallen raus,
Midgard ist zu altbackschen und mehr gibt es leider nicht
in deutsch.

Alternativ vielleicht noch D&D und Ebberon.
Wenn das nicht schon zu wenig "klassisch" ist
Fehlen noch Prost / Pyramos, Elyrion, Rolemaster und auch Ephorân wie auch Spherechild haben Fantasywelten.

Zitat
Sorry, aber "es ist deutsch" ist kein Argument, D&D ist einfach vielseitiger und weiter unterstützt. Finde mal im Internet eine DSA-Runde... Da dann doch lieber ein System das ich im Forum und um den Spieltisch nutzen kann.
Öhm. Öhm. Ich bin ja echt kein großer DSA-Freund, aber dass es im Netz keine DSA-Forenspiele o.ä. gibt, das stimmt ja nun nicht. Da müßte man sich halt eher in den DSA-Foren rumtreiben. Deutschsprachig gibt es für DSA wesentlich mehr Fanseiten als für (deutschsprachig) DnD.

Zitat
Ich bin von den Realms komplett weg, nachdem sie für 4th Edition da mal eben auf den großen Roten Knopf (tm) gedrückt haben, und hin zu Golarion (Pathfinder).
Das macht Dich glatt symphatisch  :D Neidisch blick nach Frankreich...  ::)


"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #104 am: 14.07.2008 | 13:51 »
Öhm. Öhm. Ich bin ja echt kein großer DSA-Freund, aber dass es im Netz keine DSA-Forenspiele o.ä. gibt, das stimmt ja nun nicht. Da müßte man sich halt eher in den DSA-Foren rumtreiben. Deutschsprachig gibt es für DSA wesentlich mehr Fanseiten als für (deutschsprachig) DnD.

Stimmt, habe ich auch nicht implizieren wollen. Aber die Auswahl und das Volumen ist beim (ex-)Marktführer einfach bei weitem größer. :)

Offline Vash the stampede

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #105 am: 14.07.2008 | 13:57 »
Ich finde das fortschreiten deutscher Entwickler erstaunlich, wie man an diesem Beispiel sehen kann. >;D

Die Werbung erinnert mich an die guten, alten MAD-Hefte: Jetzt, nur noch 3,50  ~;D
Machen
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Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

Offline Crimson King

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #106 am: 14.07.2008 | 13:59 »
D&D und die vergessenen Reiche
oder
DSA

WFRP (zu finster), Arcane Codex (qed) und Earthdawn (zu finster, zu wenig klassische Fantasy) fallen raus,
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Alternativ vielleicht noch D&D und Ebberon.
Wenn das nicht schon zu wenig "klassisch" ist. ;)

Harnmaster? Ich bin kein Freund von regelschwerem Simulationismus, aber innerhalb dieser Sparte hat das meines Wissens den besten Ruf. GURPS dürfte es auch auf deutsch geben inklusive eines Standard-Fantasy-Settings.

Midgard und AC haben wohl beide das Problem, zusammengeschusterte Sammelsettings zu haben. Wenn man da drüber weg schauen kann, sind die wohl beide abhängig vom Geschmack zu gebrauchen. Midgard zielt halt auch auf Realismus ab, AC ist eher cinematisch.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #107 am: 14.07.2008 | 14:01 »
Harnmaster?
Ich schrieb über Regelwerke, die man aktuell in Shops kaufen kann...
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Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #108 am: 14.07.2008 | 14:38 »
Was bitte hat DSA, was D&D nicht auch hätte? Sorry, aber "es ist deutsch" ist kein Argument, D&D ist einfach vielseitiger und weiter unterstützt.[...]

Ich bin kein DSA-Fan, aber Du hast gesagt, es gebe kein System (das Deinen Anforderungen genüge) auf Deutsch, das nicht auf Englisch besser unterstützt werde. Da darf man ja mal nachfragen. :)

Persönlich finde ich "es ist auf Deutsch" schon sehr wichtig, weil englische Regelbegriffe in einem in Deutsch stattfindenden Spiel einfach nerven. "Ich caste einen Fireball"... ::)

Und dann gibt es ja auch tatsächlich viele Leute, die manche Entwicklungen der Rollenspielwelt nicht mal mitbekommen, weil sie sich weigern, englische Texte zu lesen.


Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #109 am: 14.07.2008 | 14:41 »
[...] GURPS dürfte es auch auf deutsch geben

Es gab mal eine heute hoffnungslos veraltete dritte Edition von GURPS auf deutsch. Es gibt kein GURPS 4th edition auf Deutsch.

Zitat
inklusive eines Standard-Fantasy-Settings.

Auf Deutsch? Du meinst aber kein Fanprodukt, oder?


Offline TerraNova

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #110 am: 14.07.2008 | 14:56 »
Ich bin kein DSA-Fan, aber Du hast gesagt, es gebe kein System (das Deinen Anforderungen genüge) auf Deutsch, das nicht auf Englisch besser unterstützt werde. Da darf man ja mal nachfragen. :)

Die betonung lag hier nicht darauf, das ein einzelnes System auf Englisch besser unterstützt wird, sondern das die Englischen Systeme, die zur Wahl stehen generell (größere Zielgruppe) besser unterstützt sind. Ein deutsches System müßte schon ein echtes "Alleinstellungsmerkmahl" haben :)

Persönlich finde ich "es ist auf Deutsch" schon sehr wichtig, weil englische Regelbegriffe in einem in Deutsch stattfindenden Spiel einfach nerven. "Ich caste einen Fireball"... ::)

Ich finde es eigentlich schon sehr praktisch, denn es trennt OOC sehr klar von IC.

Und dann gibt es ja auch tatsächlich viele Leute, die manche Entwicklungen der Rollenspielwelt nicht mal mitbekommen, weil sie sich weigern, englische Texte zu lesen.

Die haben aber auch generell das Problem, eher mal etwas zu verpassen. Grade im Netz gibt es etliches, was eben nicht, oder nur deutlich eingeschränkt deutsch zu bekommen ist. Sicher, wenn man sich auf traditionelle Medien beschränkt ist man ganz gut dabei, aber sobald es an technische Themen geht...

Offline Crimson King

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #111 am: 14.07.2008 | 15:05 »
Es gab mal eine heute hoffnungslos veraltete dritte Edition von GURPS auf deutsch. Es gibt kein GURPS 4th edition auf Deutsch.

Auf Deutsch? Du meinst aber kein Fanprodukt, oder?

War nur eine Vermutung.

An Harnmaster kommt man jedenfalls definitiv sehr gut auf 2nd Hand-Ebene ran.


Edit: wenn jemand bei mir am Tisch einen Fireball castet anstatt einen Feuerball zu zaubern, wird er beim ersten mal freundlich, beim zweiten mal bestimmt darauf hingewiesen, dass er ruhig deutsch sprechen darf. Was beim dritten mal passiert, ist dann wohl offensichtlich.
« Letzte Änderung: 14.07.2008 | 15:07 von Crimson King »
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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #112 am: 14.07.2008 | 15:33 »
Midgard und AC haben wohl beide das Problem, zusammengeschusterte Sammelsettings zu haben. Wenn man da drüber weg schauen kann, sind die wohl beide abhängig vom Geschmack zu gebrauchen. Midgard zielt halt auch auf Realismus ab, AC ist eher cinematisch.
kurzer OT-Einwurf:AC und cinematisch? *hüstel*hüstel*

@topic: Falls es mal kein Fantasy sein darf: Lodland und Degenesis sind ebenfalls beide deutsch und werden gut unterstützt (auch wenn beide nicht mein Fall sind).
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Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #113 am: 14.07.2008 | 15:37 »
[...]
Edit: wenn jemand bei mir am Tisch einen Fireball castet anstatt einen Feuerball zu zaubern, wird er beim ersten mal freundlich, beim zweiten mal bestimmt darauf hingewiesen, dass er ruhig deutsch sprechen darf. Was beim dritten mal passiert, ist dann wohl offensichtlich.

Nein, ist es nicht. Zumal Dir das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selber auch passieren wird, wenn Du englische Regelwerke benutzt. Schon allein, weil es zweckmäßig ist, die gleichen Begriffe zu benutzen wie das Regelwerk, um Missverständnisse auszuschließen.

Offline Crimson King

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #114 am: 14.07.2008 | 15:58 »
Zumal Dir das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selber auch passieren wird, wenn Du englische Regelwerke benutzt.

Nicht bei diesem Beispiel, und auch ansonsten nur dann, wenn mir kein naheliegender deutscher Begriff bekannt ist.

Für Immersionsspiel ist das ein Killer (zumindest für mich). Bei Dungeon Crawls ist mir das woschd. Aber die spiele ich auch nicht.

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Offline Timo

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #115 am: 14.07.2008 | 16:04 »
Western City und Ratten(mhr oder weniger) sind auch nicht unbedingt dark, auf jeden Fall sind sie deutsch.
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Offline Thot

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #116 am: 14.07.2008 | 16:14 »
Nicht bei diesem Beispiel, und auch ansonsten nur dann, wenn mir kein naheliegender deutscher Begriff bekannt ist.

Was schon ein paar mal pro Spielsitzung passieren kann, wenn man z.B. ein Magiesystem mit 800 englischsprachigen Zaubern benutzt, von denen manchen sogar ähnliche Namen haben.

Zitat
Für Immersionsspiel ist das ein Killer (zumindest für mich). [...]

Geht mir genauso. Drum.

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #117 am: 14.07.2008 | 16:20 »
hmmm, wie wäre es mit "zurück zum Thema"?
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Offline WeepingElf

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #118 am: 14.07.2008 | 19:49 »
Hier kann ich wiedermal nur beipflichten. Ein System, das alles anders macht um es eben anders zu machen weigert sich meines Erachtens, zu lernen. Evolution funktioniert immer auf Grundlage von etwas bestehendem. Sicher, es mag einen gewissen charme haben, ganz sein eigenes Ding zu machen, aber leider endet man damit sehr oft eben genau als die art "Missverstandener Künstler", die Killedcat hier beschreibt.

Dieses unreflektierte "Alles-Neuerfinden-Wollen" ist der Grundfehler der Avantgarde, wie man ihn in vielen Disziplinen der modernen Kunst findet.  Da wird alles an Konventionen über Bord geworfen, und am Ende beschweren sich die Künstler darüber, dass ihnen das Publikum nicht folgen will, und fragen sich, warum.

Nein, so wenig Sinn es ergibt, bereits Bestehendes wiederzukäuen, so wenig ergibt es Sinn, das Kind mit dem Bade auszuschütten.  Ich verwende kein eigenes System, wohl aber eigene Welten - und die habe ich so noch nicht woanders gesehen, aber enthalten durchaus Elemente, die es so ähnlich auch schon in anderen Welten gibt.
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Offline Kardinal

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #119 am: 14.07.2008 | 19:57 »
wenn jemand bei mir am Tisch einen Fireball castet anstatt einen Feuerball zu zaubern, wird er beim ersten mal freundlich, beim zweiten mal bestimmt darauf hingewiesen, dass er ruhig deutsch sprechen darf. Was beim dritten mal passiert, ist dann wohl offensichtlich.
:o
Wow! Was ist dein Spieltisch? Eine national bereinigte Zone? Sind Ausländer und Spieler mit nicht-deutscher Muttersprache zugelassen?  >;D
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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #120 am: 14.07.2008 | 20:18 »
Uch caste garnix. Ich zeige auf den imaginären und Feind und sage "fireball!". InGame, denn mein Chari spricht acht sprachen und englisch steht stellvertretend für Orkisch!  :D
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Enpeze

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #121 am: 16.07.2008 | 00:04 »

Am Anfang bestand das Rollenspiel tatsächlich nur aus Charakteren die Monster töten konnten und Fallen ausschalteten. Mehr oder weniger gut geschriebene Hintergründe führten einfach nur in den nächsten Dungeon. Auf deutsch gab es mit D&D, DSA und Midgard drei Systeme die verbreitet waren. Aus heutiger Sicht muß man sagen das damit in Deutschland auch drei unterschiedliche Rollenspielschulen entstanden.

Gabs Midgard nicht schon ein paar Jährchen früher als DSA? Das entstand doch als Mix zwischen Runequest und AD&D soweit ich weiß. Ich habs jedenfalls bereits 83 oder so gespielt.


D&D stand für ein Rollenspiel wo man mit einer Lusche anfing und hinterher ja sogar zum Gott werden konnte.
DSA galt als einfaches und innovatives Spiel mit klaren europäischen Bezügen.
Midgardspieler waren schon immer etwas anders. Das System setzte in seinen Werbetexten früh einen Schwerpunkt auf Problemlösungen ohne Kampf und entsprechenden nichtkämpferischen Fähigkeiten.



Midgard war schon immer genial. War von 83-87 mein erstes Rollenspiel. (die kleine A5 Ausgabe noch mit der Schreibmaschine geschrieben) Allerdings ist die moderne 4er edition davon eines der "Regelungetüme" die Du in Deinem Excerpt beschreibst. Sowas spiel ich doch nicht. Das haben die Frankes wirklich verkommen lassen.



Auf dieser Basis baute dann eine schnelle Entwicklung auf die aus meiner Sicht drei Stränge hatte.
Da war ein Mal die Tendenz zur Charakterdifferenzierung. Das führte schnell zu einer wesentlichen regeltechnischen Neuerung. Skills wurden auch bei DSA eingeführt und selbst bei AD&D schlichen sich Sonderfertigkeiten ein und die Anzahl der möglichen Klassen wuchs. Auf dieser Basis wurde das Basic Roleplaying System, wird heute noch bei Cthulhu verwendet groß.

BRP ist eigentlich ein Runequestableger und war einst das zweitgrößte Rollenspiel in den USA nach D&D. Ich hab irgendwo einmal gelesen daß Stafford und seine Freunde RQ nur geschrieben haben weil ihnen D&D zu unrealistisch und regellastig war.

Dann war da die Tendenz zum Hintergrund. Jedes System das etwas auf sich hielt brachte eine Weltbeschreibung und dann später eine Stadtbeschreibung heraus. Um das ganze nutzen zu können wurden Expeditionsabenteuer und vor allen Stadtabenteuer modern.
Plötzlich wurden eine Vielzahl von Dingen im Abenteuer relevant und die Regeln wuchsen. Nicht immer waren die Regelungen wohl überlegt- Denn die Fans forderten neues Material. Da viele Themen neu und ungewohnt waren galt in vielen Runden bald "Was nicht geregelt ist ist nicht möglich.". Die Basis für die heutigen Regelungetüme war gelegt.

Dieser Regelungswahnsinn ist eine grauenhafte Entwicklung. Das erinnert mich an unseren Gesetzesdschungel mit all den Ausnahmen, Paragraphen und Extraverordnungen (und letztendlich wird dann doch wieder vieles einfach vom Gericht interpretiert). 




Ich wenigstens bin gespannt wie es weitergeht und was ich in 20 Jahren den jungen Hüpfern aus der Frühzeit unseres Hobby berichten werde.

Der, natürlich so nie vorhandene, Normalspieler will aus meiner Sicht ein paar möglichst klare Regeln die den Hintergrund mit einbeziehen. Situationen die nicht verregelt sind sollten sich durch die Grundregeln erschließen und schnell umsetzen lassen.

Das glaube ich nicht wirklich. Wenn das so wäre würden sich Regelmonster wie 3.5 oder DSA4 nicht gut verkaufen. Tun sie aber. Ich glaube eher daß der Normalspieler Regeln braucht weil er nicht gewöhnt ist aus dem Handgelenk Situationen zu regeln. Und das trifft sich natürlich auch gut mit der Notwendigkeit das Rollenspielverlage auch von was leben müssen und daher Regelbuch um Regelbuch rausschießen. 

Innovative Systeme sind häufig auch "radikale" Systeme die vom Gewohnten abweichen. Dadurch bringen sie häufig keinen kommerziellen Erfolg. In Deutschland ist die Lage verschärft weil viele Systeme eben in deutscher Übersetzung auf den Markt kommen aber dann nicht konsequent unterstützt werden. Gerade den Mangel an fertigen Abenteuern die einem wirklich Arbeit abnehmen fidne ich bedauerlich.

Frag mal bei Steve Jackson Games im Forum. Die gebena auch keine Abenteuer raus und Gurps ist ein etabliertes System. Die Forumstypen meinen einfach, daß sich die nicht auszahlen weil sie keiner kauft.

Auf alle Fälle Danke für Dein interessanten historischen Beitrag.


Offline Greifenklaue

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Re: Deutsche Rollenspielentwickler "stehengeblieben"?
« Antwort #122 am: 16.07.2008 | 14:23 »
Zitat
Gabs Midgard nicht schon ein paar Jährchen früher als DSA? Das entstand doch als Mix zwischen Runequest und AD&D soweit ich weiß. Ich habs jedenfalls bereits 83 oder so gespielt.
Da ist immer der Streit... Midgard war früher da, hatte aber eine recht kleine Reichweite, während DSA kurze Zeit später an jeder Spieleladenecke zu bekommen war.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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