Es ist das Jahr 266 nach Bruch des großen Bundes (nBB).
König Broderik Sturmfalke („Der Bluter“) herrscht seit 38 Jahren über das riesige Königreich Valinor.
Das Land ist von jahrzehntelangem Krieg mit den Ländern Kelt und Cathuan (im Norden) sowie Goranod (im Süden) ausgeblutet.
Die Kelt(en) sind aggressive und streitsüchtige Kriegerclans, keiner weiß, warum sie mit Valinor Krieg führen, aber sie tun das schon seit Ewigkeiten.
Die Menschen Cathuan huldigen dunklen Kulten und blutgierigen, bösen Göttern, allen Voran dem Spaltfürsten Belerashor, zudem befinden sich in ihren Reihen wilde Halbork-Krieger. Nördlich der Grenzen Cathuans beginnt Nostar, das Land der Orks. Viele der dort lebenden Stämme sind den Cathenern neutral bis freundlich gesonnen.
In Goranod gibt es, wie auch in Valinor, einen hohen Ritterstand und Paladin-Orden des Pelor und Heironeus. Gemeinsam bildeten sie einst ein Bollwerk gegen die dunklen Mächte des Namenlosen Landes aus dem Osten, jenseits des riesigen Gebirges der Sichel. Doch die Herrscher des Namenlosen Landes korrumpierten die Führungsspitze Goranods und so verfielen die noblen Paladine ebenfalls dem Bösen und wenden sich nun gegen Valinor. Einige wenige konnten sich jedoch von dem üblen Einfluss befreien. Sie sind Verfolgte im eigenen Land.
Westlich neben Goranod befindet sich das Zwergenreich Eisenheim. Zwar gibt es ein Handelsabkommen mit Valinor, doch ansonsten haben die Zwerge wenig mit den Menschen zu tun.
Niemandem ist es erlaubt, ihr Reich zu betreten (außer man ist Zwerg).
Valinor hat Probleme, seine Grenzen zu sichern. Durch einen Bund mit dem Vierstromland, welches östlich am Fuß der großen Sichel gelegen ist, haben sie (noch) die Vorherrschaft über den Nordwesten Vaskotias, des dritten und größten Kontinentes auf der Welt Pageria.
Valinor ist in drei große Provinzen unterteilt: die nördliche und südliche Schildmark und die westliche Grenzmark.
Das Reich endet im Westen an der Blutfingersee, die oft in den langen und harten Wintern zufriert. Dann besteht Gefahr, das die Halbriesen aus Skaldun, das noch weiter im Westen und Norden liegt, nach Valinor einfallen. Solange es kein Eis gibt oder es zu dünn ist, wagen die Halbriesen nur selten den weiten Weg von Skaldun über den unbewohnten "Vormarsch" - ein tückischer Landstrich, dessen Fauna und Flora sogar Skaldunern gefährlich werden kann.
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Zeit: Ende Oktober, kurz vor Beginn des Winters
Location: der 130 Einwohner zählende Ort Rotwasser, tief in der (nord)westlichen Grenzmark und die nahegelegene Burg Rotwasser, erbaut auf dem Rotweih-Felsen (ein Felsen geweiht mit dem roten, weil stark eisenhaltigen Wasser der Unster, umgsspr. „Rotwasser-Fluss“). Im Laufe der Zeit erhielt die Burg die Bezeichnung „Burg Notschrei“.
Die westliche Grenzmark ist der unbewohnteste Teil des Königreiches, auf nahezu 300.000 qkm gibt es nur eine Handvoll kleiner Dörfer. Größte Stadt ist Thalfurt, an den Ufern des Hon gelegen, mit 1.200 Einwohner. Allerdings gelten die Thalfurter als besonders zäh und wehrhaft.
Zweimal im Jahr kommt eine Lebensmittellieferung aus dem 300 Kilometer östlich gelegenen Thalfurt nach Rotwasser, das umliegende Land liefert nur wenig Ertrag und so sind die Bewohner auf die zusätzlichen Lebensmittel (sowie das Vieh) angewiesen.
Diesmal blieb eine Lieferung aus. Urias Streithammer, Kleriker des St. Cuthbert und Oheim der Feste Notschrei (und auch sonst der Ansprechpartner in ALLEN Belangen den Ort betreffend), entsandte daraufhin 4 Freiwillige aus dem Dorf, die nach Thalfurt gehen sollten um Lebensmittel einzukaufen.
Als sie nach 4 weiteren Wochen nicht zurückkehrten, schickte er noch einmal zwei, einen Krieger (Ariakus), und einen Waldläufer (Kalen). Sie verließen Rotwasser mit den schnellsten Pferden des Dorfes, doch wieder vergingen Tage und man hörte auch von ihnen nichts mehr.
Der aktuelle Tag:
Eine Paladinin des Heironeus, Aruna Tordis, erreichte Rotwasser - sie ließ sich freiwillig von der Ordensburg Uradia, die sich buchstäblich am anderen Ende des Königreiches, an den Grenzen zu Goranod, befand, hierher versetzen. Rotwasser liegt nahe an der Grenze zu Cathuan. Sie selbst stammte aus der Gegend, als sie noch ein Kind war. Marodierende Horden aus Cathuan brannten ihr Heimatdorf nieder und töteten viele. Sie selbst geriet in die Gefangenschaft der Cathener, die dem Blutgott Belerashor dienten. Sie waren durch und durch Böse. Wie durch ein Wunder gelang es der Paladinin jedoch zu fliehen. Wochenlang irrte sie umher, durchquerte den Vormarsch, einen unwirtlichen und äußerst gefährlichen Landstrich, und wurde schließlich von einem Paladin des Heironeus gefunden und nach Uradia gebracht, wo sie aufwuchs und das Handwerk einer gottesfürchtigen Kriegerinn erlernte. Getrieben vom unbändigen Gefühl, Gerechtigkeit walten zu lassen, kam ihr das Angebot, nach Rotwasser zu gehen weil dort ein Kleriker/Paladin benötigt wurde, sehr recht. Ein Job, den sonst keiner machen wollte, den Rotwasser war nicht für seinen Abwechslungsreichtum bekannt. Die schlimmsten Bedrohungen dort waren Hunger, Kälte und herumstreunende Wölfe.
Urias kam Arunas Ankunft also wie gelegen. Sie kam mit einigen Tagen Verspätung in Rotwasser an, nachdem sie vom Weg abgekommen war.
Kaum das sie sich in der Feste Notschrei einquartiert hatte, ließ der St. Cuthbert-Kleriker eine Versammlung in der großen Halle der Zusammenkunft in Rotwasser einberufen.
Aruna machte auf der Burg eine erste, überraschende Bekanntschaft: der Verwalter der Burg war ebenfalls ein Fremder, ein Magier aus der Hauptstadt Himmelburg! Was suchte ein Mann des Arkanen in dieser abgelegenen Einöde? Überhaupt waren die Arkanen außerhalb Himmelburgs so selten wie ein Steppenfeuer auf dem Ysalmyr-Gletscher! Magier waren eine äußerst seltene Erscheinung und in großen Teilen des Landes begegnete man ihnen mal mit Furcht, mal mit Abscheu. Die Bewohner Rotwassers waren den studierten Zaubermann jedoch gewohnt, und vielleicht sogar dankbar, das es ihn gab! Seine Anwesenheit war nicht gänzlich Freiwillig. Genaugenommen hatte ihn die Akademie, der er angehörte, hierher geschickt.
Kurz nach Eintreffen der Paladinin kommt ein aufgeregter Bewohner des Dorfes in die Burg. Er trug einen toten Falken mit einer Nachricht an der Kralle unterm Arm. Der Falke war der Tiergefährte des Waldläufers Kalen; die Nachricht selbst war zerstückelt, doch die wenigen erhaltenen Worte ließen nichts gutes Erahnen. Thalfurt schien von Orks angegriffen worden zu sein!
Der Knappe Hagen wurde losgeschickt, alle Bewohner des Dorfes zusammenzutrommeln. So klopfte er auch bei Meister Damir Pendrik, dem Schreiber des Dorfes, der auch Lehrer war. Pendrik war nicht mehr der Jüngste und neigte zu fortgeschrittener Senilität. Gut, das er einen Schüler hatte, Harm McBeorn, ein Junge aus dem Dorf, der mit der seltenen Gabe des Arkanen gezeichnet war. Da dieser auch musisch begabt war, erlernte Harm neben dem Schreiberhandwerk auch das Bardentum - quasi in Eigenregie. Er zimmerte sich selbst eine Laute aus dem Holz eines besonderen Baumes.
Die Versammlung:
Urias Streithammer eröffnet die Versammlung. Er will erneut Freiwillige nach Thalfurt entsenden. Wie er richtig einschätzt, meldet sich sogleich die neuangekommene Paladinin Aruna für diese Mission.
Begleitet vom Magier, der mit dem Einkauf von Lebensmitteln betraut wird, dem Barden Harm McBeorn und der Jägerin Ranja Skalpi, zieht das Quartett anderentages los. Der Ritt nach Thalfurt würde 6, vielleicht 7 Tage dauern.
Der Weg nach Thalfurt:
In den ersten Tagen verlief die Reise ohne Zwischenfälle, am vierten Tag jedoch sah man Geier über einem Wäldchen kreisen. Man schlich sich durch das hohe Gras zu einer Lichtung. Aasgefieder labte sich an den Leichen von Orks, die offenbar aus dem Hinterhalt gemeuchelt wurden. Dir Orks hatten hier ihr Lager aufgeschlagen und sich einen Kobold über offenem Feuer gegrillt. Von den Gerüchen wurde auch ein Oger angelockt, der die Gefährten im Orklager überraschte. Obwohl er mächtige Hiebe austeilte, streckten ihn die Gefährten nieder.
Weiterreise. Man gelangte zur "Abzweigung", etwa einen Tagesmarsch von Thalfurt entfernt. Nahe eines hölzernen Wachturmes gabelte sich der „Weg“ nach Orden. Auch hier fand ein Kampf statt. Der Wachturm war Opfer von Flammen geworden. Man fand einen zerstörten Karren sowie die vier verschwundenen Dörfler aus Rotwasser, tot. Aber auch tote Orks und einen Cathener, einen Krieger Cathuans.
Von einer Anhöhe sah man auf das am Ufer des großen Flusses Hon gelegene Thalfurt. Feuer und Rauch stieg auf. Zunächst näherte man sich vorsichtig einem Bauernhof, an der Peripherie der Stadt gelegen. Türen und Fenster waren verrammelt, Aruna richtete das Wort an die Bewohner des Hauses, wurde jedoch mit einem (schlecht gezielten) Pfeilschuss begrüßt. Der Schütze, schlecht getarnt hinter einem Heuballen, war schnell überrumpelt. Es war der Halbwüchsige, älteste Sohn des Bauern. Seine Familie hatte sich aus Furcht in das Gebäudeinnere zurückgezogen. Sie berichteten von einem Angriff auf die Stadt. Menschen und Orks griffen gemeinsam an. Sie wußten jedoch nicht, wie viele Krieger der Feind hatte und wie die aktuelle Situation in der Stadt war.
Die Stadt:
Die Gefährten observierten erstmal die Lage. Geduckt tauchte man in das hohe Schilfgras, an den Ufern des Hon. Ein Ork-Bogenschütze patroullierte auf den Wehrgängen der Befestigungsmauer rund um Thalfurt. Im Schilf hatten sich Bürger versteckt, die von den Gefährten entdeckt wurden. Ein Städter, Alrik, berichtete von einem nächtlichen Angriff. Viele flohen aus dem Dorf, allerdings hätten die Feinde einen hohen Blutzoll kassiert, er wusste jedoch auch nichts über die Situation im Inneren der Stadt.
Er berichtete außerdem noch von einem Paladin, der tags zuvor schwer verwundet Thalfurt erreichte. Er stammte aus der Festung Abrasia, einen Tagesritt nördlich von Thalfurt gelegen. Eine Grenzfestung zu Cathuan und eine der drei großen Paladins-Burgen von Valinor. Offenbar wurde die Ordensburg angegriffen, von den gleichen Leuten die sich jetzt über Thalfurt hermachten.
Ranja wurde losgeschickt, um die Situation in der Stadt auszuspähen. Sie kletterte ungesehen über die Stadtmauer und tauchte in den Straßen unter. Bei ihrer Rückkehr berichtet sie von nur wenigen Orks, die sich in der Hauptsache um den St.-Cuthbert-Tempel im Stadtzentrum gesammelt hatten und diesen belagerte.
Die Gefährten mobilisierten dann die im Schilf versteckten Dörfler und wagten einen Vorstoß. Mit vereinten Kräften gelang es die wenigen Orks zu töten. Vor dem Tempel kam es zum entscheidenden Gefecht. Die Stadt war nun befreit.
Im Inneren des Tempels fand man den Paladin, der jedoch nur ein einfacher Krieger in einer Paladinsrüstung war. Sein Name war Arvid, Hüter des Tors. Er berichtete von einem Überfall auf die Festung Abrasia. Menschen, Orks und zwei Halbriesen. Sie hatten den äußeren Verteidigungswall überwunden und belagerten nun schon seit Tagen die Kernburg, den Bergfried. Dieser war nur schwer einzunehmen und auch mit nur einer Handvoll Krieger gut zu verteidigen. Der Feind hatte die äußere Ringmauer der Festung durchbrochen und befand sich nun im Zwinger, der sich zwischen Mauer und Bergfried befindet.
Der Oheim der Festung, Kardas der Erleuchter, fiel jedoch nach dem ersten Angriff des Feindes, getroffen von einem Pfeil, von den Zinnen des Turmes, mitten in den Zwinger. Nur er besitzt einen Schlüssel, mit dem man in eine Kammer gelangt, von der aus sich ein Verteidigungssystem, genannt „Das Drachenfeuer“ in Gang setzen läßt. Zudem hat Katapultbeschuß die Struktur der unteren Gewölbe des Bergfriedes demoliert. Der Zugang zu der Kammer wurde verschüttet. Der Feind hat den noch lebenden Kardas an ein Kreuz schlagen lassen und ihn, wohl um die Moral der Abrasier zu unterminieren, im Zwinger aufgestellt.
Der Krieger Arvid selbst entkam durch einen geheimen, unterirdischen Gang aus der Festung. Wurde der Gang nicht vom Feind entdeckt, konnte man ihn auch wieder benutzen um in die Burg hinein zu gelangen.
Die Gefährten ritten anderentages los und erreichten nach Stunden ihr Ziel. Aus sicherer Entfernung suchten sie den Einstieg des geheimen Tunnels, der sich nahe eines Tümpels in einem Wald befand. Man watete brusthoch durch öliges Wasser, bis man schließlich in einer Grotte endete. Ein Brunnenloch in der Decke war der einzige Ausgang. Hinaufgeklettert befand man sich dann endlich in der Kellerabteilung der Festung. Schritte hallten durch den Gang - es war ein Kleriker, der das Untergeschoß bewachte. Er berichtete den Gefährten kurz von der Situation:
kurz vor dem Angriff erreichte die Festung ein Notruf eines 3 Tage entfernten Dorfes. Etwa die Hälfte der Burgbesatzung machte sich daraufhin auf dem Dorf zu Hilfe zu eilen.