Lajos kommt nicht umhin, die Verfolger zu bemerken, und trotz aller Versuche rücken sie immer näher auf, und scheinen es auch auf ihn abgesehen zu haben, anstatt nur zufällig den gleichen Weg eingeschlagen zu haben. Es half alles nichts, er musste sich bewaffnen.
Unterwegs glitt sein Blick immer wieder über alles, was nicht niet- und nagelfest war. Eine Wäscheleine, aus der sich eine Garotte hätte machen lassen, wirkte zu brüchig. Ein großer Blumentopf wirkte hingegen zu glitschig und zerbrechlich um lange von Nutzen zu sein, und die Bretter in jenem Zaun waren zu mor... Nein, ein einzelnes Brett war noch unangetastet, auch wenn die Querlatte dahinter schon fast vom Hingucken zerbröselte.
Hau-ruck! Hau-ruck! Mit dem dritten Ruck hatte er ein Brett samt herausragenden Nägeln und Holzsplittern in der Hand, gerade rechtzeitig als Lajos' Verfolger um die Ecke kamen...
Eine Trickwaffe! dachte sich der Feldmarschall beim Anblick der drei Klingen. Wer auch immer das halbe Dutzend ist, es sind keine guten Leute. Soldaten hätten ihr Schwert dabei, Büttel ihre Keule, und Landwehr ihren Speer, aber so eine heimtückische Klinge kann nur ein Mordbube führen. Wobei das nichts heißen muss, es gibt auch Stadtteile wo die Mordbuben über die Büttel herrschen, und Provinzen wo die Fürsten und die Schurken ein und das selbe sind...
Drohend hob er sein Brett hoch, hin und her schwenkend um die Mordbuben von unüberlegten Vorstößen abzuhalten. Ihr kurzer spitzer Stahl machte vielleicht den bleibenderen Eindruck, aber sein langes stumpfes Holz hatte den ersten Hieb eingebaut.
"Wer seid ihr? Ich habe nicht mal ein halbes Stück Hacksilber dabei, und es ist bei mir nichts zu holen außer einem Nagel in der Stirn!"