Autor Thema: Atomic Age 2000......eine abenteuerliche Zukunft, die niemals war.....  (Gelesen 4591 mal)

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Offline Waldviech

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Angeregt durch den Atlantropa-Thread habe ich mal eine ältere Idee ausgegraben, die ich vor einiger Zeit mal im Prometheusforum gepostet hatte: 60iger-Jahre-SF in Anlehnung an "Captain Scarlett", "ZBV", "UFO", "Godzilla" und "Project Blue Earth" als Rollenspiel-Setting ! Einiges ähnelt "Robots, Rayguns & Rocketships", da die Vorbilder teils die gleichen sind, einiges ist aber auch etwas anders, da ich hier weniger auf den "klassischen" Pulp und die frühen 50iger abziele, sondern eher auf die Zeit ein Jahrzehnt später. (Außerdem gibt es keine Weltraumnazis ;) )
Was folgt, sind erstmal die weitgehend detaillosen Basics des Ganzen (Vorsicht, der Text ist etwas länger) :

Atom Age 2000

Das Setting grob beschrieben:

Atom Age 2000 ist angelehnt an die Science-Fiction-Visionen der 50iger und 60iger. Man schreibt das Jahr 2000 und die Menschheit hat sich endlich friedlich vereinigt. Anlass dazu war eine Alieninvasion Anfang der Sechziger, die von der Menschheit mit Mühe und Not zurückgeschlagen werden konnte. Nun ausgestattet mit dem festen Wissen, nur vereint gegen den unmenschlichen Feind aus dem All bestehen zu können und einiger von den Invasoren zurückgelassener Alientechnologie machte sich die Menschheit mit vereinten Kräften daran, die zerstörte Erde wieder aufzubauen. Von 1965 bis in´s Jahr 2000 erlebte die Erde eine Phase des weltweiten Friedens und des Aufschwungs wie noch nie zuvor. Der allgemeine Lebensstandart ist hoch, abgesehen von kleineren Konflikten sind Kriege eine Sache der Vergangenheit  und der Mensch macht erste Schritte in die Unendlichkeit des Alls.  Doch nun, nach 35 Jahren des Friedens scheint es, dass die Invasoren zurückgekommen sind. Nicht mit brachialer Gewalt, wie beim ersten Mal, sondern heimtückisch und schleichend.

Wichtige Settingelemente:

-Die Mode und das Design von Maschinen entspricht in etwa den 60igern. Abgesehen von einigen „futuristischen“ Elementen, die allerdings ebenfalls der Vorstellungswelt der 50iger und 60iger entlehnt sind.

-Ebenso erinnert das tägliche Leben sehr an die 1960iger. Man hört eher Radio als das man Fernsehen schaut, Frauen sind zwar gleichberechtig, stehen aber eher am Herd, man teilt die allgemeine Begeisterung für technischen Fortschritt, etc.pp. Einige Änderungen zu den originalen 60igern sind rein kosmetischer Natur (wie etwa, dass Autos 40 cm über dem Boden schweben und keine Räder mehr haben).

-Die Menschheit hat sich unter dem Banner der 1965 gegründeten Erdallianz vereint. Nationalstaaten gibt es zwar noch, doch diese haben in etwa die Bedeutung wie heute die Bundesländer innerhalb der BRD

-Viele der größenwahnsinnigen Projekte, die überambitionierte Ingenieure und Phantasten der 50iger und 60iger ersonnen haben, wurden in die Tat umgesetzt wie etwa die Bewässerung der Sahara, die teilweise Besiedelung von Mond und Meeresgrund durch den Bau von Kuppelstädten, der Bau eines O´Neil-Zylinders in der Mondumlaufbahn (Orbit City). Städte bestehen kilometerhohen Wolkenkratzern zwischen denen sich geschwungene Hochstraßen spannen, Alientechnik hat Atomkraft sicher werden lassen – die Energieprobleme der Menschheit sind gelöst

-Obwohl die Menschheit immer noch primär an die Erde gebunden ist, spielt Raumfahrt eine gewichtige Rolle. Irdische Raumschiffe sind mittlerweile in der Lage, jeden Punkt des Sonnensystems innerhalb weniger Monate zu erreichen. Wie die Außerirdischen es fertigbringen, überlichtschnell zu reisen, haben irdische Wissenschaftler noch nicht ergründet. Jedoch ist Raumfahrt noch immer primär ein Bereich, der Militär und der irdischen Raumfahrtagentur vorbehalten ist. Raumfahrer sind entweder Wissenschaftler oder Militärs. Kommerzielle Raumfahrt gibt es nur in Erdnähe in Form von orbital operierenden Fluggesellschaften und in Form von Minen auf dem Mond. (dezidiert: kein Firefly-Feeling ! Privatraumschiffe sind ein absolutes Novum, daß sich lediglich exzentrische Superreiche leisten könnten.)

-Das Sonnensystem gleicht nur bedingt dem unseren. Der Großteil des Sonnensystems gleicht dem Unseren, doch die Atmosphäre des Mars und der Venus sind (mit Mühe) atembar und es gibt dort eine spärliche Tier- und Pflanzenwelt.  (Ich spiele mit dem Gedanken, auch eine primitive „Gegenerde“ für mittelalterliche Sword&Planet-Elemente einzubauen, aber da bin ich mir noch nicht sicher)

-Etliche der kruden Theorien von Däniken und Berlitz haben sich als richtig herausgestellt. Die Erde scheint vor Jahrtausenden wirklich von Außerirdischen besucht worden zu sein. Unklar ist, ob es sich bei dieser Rasse um die Invasoren oder um ein anderes Sternenvolk gehandelt hat.

-Dass die Rückkehr der Invasoren droht, ist im Großen und Ganzen bekannt. Lediglich die genauen Details werden von der Erdallianz zurückgehalten. Die Folge ist eine latente Alien-Paranoia in der Bevölkerung (ähnlich der Furcht vor Kommunisten im Kalten Krieg).

-Es gibt ein relativ klares Gut-Böse-Schema. Die Menschheit ist im Großen und Ganzen eine Rasse auf dem richtigen Weg und hat das Potential zu wahrhaft Großem. Sie repräsentiert das Gute. Zwar gibt es eine ganze Reihe böser und krimineller Menschen, aber im Großen und Ganzen steht die Menschheit auf der richtigen Seite. Die Invasoren sind scheinbar ein sehr altes Volk, das in Degeneration begriffen ist und seine Macht, anders als die Menschheit nun „geläuterte“  auf Terror und Eroberung aufgebaut hat. (Das schließt jedoch einzelne Außerirdische vom Volk der Invasoren auf der guten Seite nicht aus)

-Das Setting ist sehr kosmopolitisch, denn nach der Invasion verloren Nationen- und Rassengrenzen ihre Bedeutung. Rassismus und Nationalismus wurden als Übel erkannt und bei den meisten Menschen durch großen Stolz auf den Planeten Erde und die Leistungen der gesamten Menschheit ersetzt (in diesem Aspekt sind die meisten Erdbewohner schon wieder immens patriotisch). Nationalisten und Rassisten gibt es zwar noch, aber in Form krimineller Untergrundorganisationen (die sogar mit den Invasoren kooperieren würden). Wichtig ist auch der optimistische Kern von Atom Age 2000. Die Erde ist ein wundervoller Planet, bewohnt von einer stolzen Rasse, für die es sich zu kämpfen lohnt.


Was über die Invasoren bekannt ist:

-Ihre Technologie ist der menschlichen überlegen. Obwohl das Ausschlachten von Beutetechnik durch irdische Wissenschaftler das Verhältnis etwas angeglichen hat, haben die Außerirdischen noch immer diverse Trümpfe in der Hand.

-Aus unerfindlichen Gründen betrachten die Invasoren die Erde als ihr Eigentum und sehen es als ihr gottgegebenes Recht an, über sie zu herrschen.

-Menschliche Emotionen scheinen den Außerirdischen fremd zu sein. Die Invasoren sind absolut skrupellos und greifen selbst zu perfidesten Mitteln, um ihr Ziel zu erreichen.

-Die Invasoren scheinen körperlich in einigen Aspekten schwächer zu sein als Erdbewohner. Ihre erste Invasion scheiterte nicht nur an dem erbitterten Widerstand der Menschen, sondern auch daran, dass sie die Bedingungen auf der Erde nicht vertrugen. Dies gleichen sie in neuerer Zeit mit Medikamenten und Strahlenbehandlungen aus.

-Die Außerirdischen sind scheinbar geradezu erschreckend humanoid und können mit ein wenig Make-Up und passender Kleidung oberflächlich als Menschen durchgehen.

-Infiltration erfolgt jedoch meistens über Doppelgängerandroiden, gehirngewaschene Menschen oder angeheuerte irdische Kriminelle, die für den richtigen Betrag bereit sind, ihre Heimatwelt zu verraten.

-Momentan versuchen sie, die Menschheit zu schwächen und so den großen Angriff vorzubereiten. Sie verüben Anschläge, versuchen das Erdklima zu verändern, lassen atomare Mutationen auf die Menschheit los, etc.pp.
« Letzte Änderung: 8.03.2009 | 15:45 von Waldviech »
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ChristophDolge

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Offline Nusseis

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Klasse Idee,

Vorschlag:
in diesem Klima von Patriotismus und Angst vor der Invasion / Zersetzung / Unterwanderung kann man doch wunderbar das ein oder andere Tribunal im Stile der McCarthy Kommunistenjagden inclusive der Jagd nach "Gehirngewaschenen", oder vermeindlich Gehirngewaschenen unterbringen.

ChristophDolge

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Was für eine Core-Story ist geplant?

Offline Waldviech

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Die Core-Story entspricht in etwa der von ZBV oder diversen Godzilla-Streifen: Die Spieler übernehmen die Rolle von Personen, die praktisch in vorderster Front im Kampf gegen die Invasoren stehen. Sei es in Form von Geheimagenten in bester James-Bond-Manier, als Elitepilot der irdischen Streitkräfte oder als Wissenschaftler, der die Invasoren erforscht. Neben diesen Leuten sollten natürlich auch deren "Sidekicks" oder unfreiwillig Involvierte spielbar sein - etwa der "normale" Seemann, der auf der Inselbasis der Invasoren strandet und eher durch Zufall mit in die Schusslinie gerät; der Polizeiinspektor, der bei scheinbar mundanen Ermittlungen auf eine Verschwörung der Invasoren stößt; das normale Mädchen das eine Liebesbeziehung zu einem der oben genannten Helden hat und darüber mit hineingezogen wird; der vierzehnjährige "Boy-Genius" der auf Ideen kommt, die gestandene Wissenschaftler der Regierung nicht haben, etc.pp.
Wichtig dabei ist, daß es sich nicht um ein Akte-X-Setting im modernen Sinne handelt. Natürlich wird der irdische Geheimdienst seine Operationen nicht in der Zeitung bekannt geben, aber jeder, der nicht seit 1959 unter einem Stein gelebt hat, weiß daß es Außerirdische tatsächlich gibt und das sie die Erde bedrohen. Auch, das die Invasoren scheinbar einen zweiten Schlag gegen die Menschheit planen, ist der Öffentlichkeit durchaus bekannt. Sowohl die Alienbekämpfer als auch die Aliens treten dann und wann aus dem Schatten heraus. Fighter-Piloten und Astronauten des Militärs sind z.b. sowas wie Volkshelden. Und um Panik zu verbreiten, melden sich die Invasoren auch dann und wann mal mit Drohmeldungen per Piratensender im Fernsehen. (Laufende Sendung wird unterbrochen, Symbol der Fremden erscheint auf dem Schirm, blecherne Stimme spricht: "Völker der Erde ! Hier sprechen die Bewohner des Planeten X ! Sie haben 48 Stunden Zeit um....")

Das hier:
Zitat
in diesem Klima von Patriotismus und Angst vor der Invasion / Zersetzung / Unterwanderung kann man doch wunderbar das ein oder andere Tribunal im Stile der McCarthy Kommunistenjagden inclusive der Jagd nach "Gehirngewaschenen", oder vermeindlich Gehirngewaschenen unterbringen.
ist also durchaus mit eingeplant. Mit Propagandaplakaten mit der Aufschrift "Watch the Skies !" und Zeichentrickfilmen für Schulkinder, in denen ihnen beigebracht wird, was sie tun sollen, wenn sie ein UFO sehen. Diese Hexenjagdatmosphäre kann den aufrechten Helden natürlich noch zusätzlich zuschaffen machen, etwa wenn sie feststellen, daß sie die ganze Zeit keinen Alienagenten, sondern lediglich den harmlosen Stadtsonderling verfolgt haben, während die wahren Aliens ganz woanders sitzen...
 
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Offline Waldviech

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Und noch´n paar weitere wichtige Aspekte:

Geheim- und Superwaffen:
Es wäre sicherlich keine vernünftige, optimistische Sixties-SF, wenn die Menschheit nicht ebenfalls ein paar coole Geheimwaffen besäße, mit denen sie die Invasoren potentiell Kopfschmerzen bereiten kann. Ähnlich wie bei UFO, "Battle in Outer Space" oder Atragon verfügt die Erdallianz durchaus über Spielzeuge wie "Super-X-Fighter", Raumschlachtschiffe mit apokalyptischen Strahlenkanonen oder lustige Flug-U-Boote. Wichtig ist dabei natürlich, daß es diese Sachen nicht in Masse gibt. Um der Tradition zu folgen sind diese Superwaffen stets reine Prototypen. Und die Spieler gucken natürlich nicht nur zu, wie das Teil abhebt, sondern sie verteidigen diese Prototypen gegen Saboteure oder sie sitzen als letzte Hoffnung der Menschheit mit an Bord, wenn der große Knall erfolgt. Denn natürlich braucht´s echte Helden, um die Superwaffen zu steuern. Die Superwaffen sind technologisch zwar hoch entwickelt, aber eben noch nicht ganz auf Augenhöhe mit den Invasoren. Darüber hinaus sind die Aliens in der Überzahl. Also braucht es selbstverständlich echte Teufelskerle....

Riesenmonster:
Im Eingangsposting wurde schon erwähnt: Godzilla und Konsorten stellen ebenfalls eine wichtige Inspiration dieses Settings dar. Einerseits sind im Pazifikraum ein paar Riesenviecher durch radioaktive Strahlung entstanden, andererseits sorgen Agenten der Invasoren sporadisch immer mal wieder für Nachschub. Mit ein paar wenigen Riesenmonstern kann man zwar keinen Planeten erobern, aber die Panik in der Bevölkerung, die der Angriff eines 100 Meter großen und nur schwer verwundbaren Riesentrampelviechs hervorruft, ist nicht zu unterschätzen. Zudem lassen sich einige Geheimoperationen besser durchführen, wenn wenige Kilometer weiter ein riesiger mutierter Lurch für Ablenkung sorgt. Das die Invasoren hinter einigen Riesenmutanten stecken, ist auf der Erde bislang nur eine Theorie von vielen. Ebenso ist unbekannt, ob die Invasoren die von ihnen erschaffenen Monster auch lenken können, oder ob sie sie einfach nur Amok laufen lassen.
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ChristophDolge

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Ich bin für einen Riesen-Nacktmull ;)

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Warum nicht ? Klassische Riesenmonsterfilme haben ja so ziemlich alles in eine gigantische Bedrohung verwandelt, was sich irgendwie größer machen lässt, egal wie lächerlich es auch sein mag (mein Liebling ist ja der unsichtbare (!) Riesensaurer.) Gigantische Saurier sind da nur das prominenteste beispiel. Als da wären sonst noch: Igel, Hasen, Motten, Schildkröten und sogar Spitzmäuse (im Film "Killer-Shrews" - die waren zwar nur wolfsgroß, aber dafür mordsgefräßig ;) ). Warum also keinen Nacktmull ? Der ließe sich sogar "ernsthaft" aufziehen - als sich durch die Erde buddelndes Riesenmonster, das plötzlich mitten in Tokio aus dem Boden bricht  ;D
« Letzte Änderung: 8.03.2009 | 22:06 von Waldviech »
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Und dann kommen die Power Rangers und retten die Welt :D
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Offline Waldviech

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Ne, nicht die Powerrangers - das wäre ein Genre weiter. Die Welt wird hier gefälligst anständig vom irdischen Militär gerettet, welches das Monster zuerst mit roher Waffengewalt plattmachen will, was aber nicht klappt, um dann auf Anraten eines Wissenschaftlers zu irgend einem cleveren technischen Trick zu greifen und doch noch den Tag zu retten. Wie im durchschnittlichen Godzilla-Film halt. Sowas wie Sentai-Truppen würde ich hier mal ausklammern. Sentai-Serien wie die Powerrangers sind erst ein Phänomen das Mitte der 70iger auftaucht. Senatai-Helden wären also bei einem Setting, daß sich an SF der 60iger orientiert nicht unbedingt passend und kommen daher nicht vor. Und natürlich sind Riesenmonster nur eine mögliche Angriffsart der Invasoren. Doppelgängerverschwörungen, Entführungen von Wissenschaftlern, Flugzeuge und Schiffe verschwinden lassen sowie Dogfights zwischen Untertassen und Abfangjägern sind ebenfalls wichtige Aspekte.
Es geht mir hier darum, ein bestimmtes Spektrum von Romanen und B-Movies umzusetzen: Amerikanische Invasionsfilme, britische Fernsehserien wie UFO und Captain Scarlett, die deutsche Romanreihe "ZBV" und einige ausgesuchte japanische SF-Filme (vorzugsweise solche der TOHO-Studios).
Die Powerrangers fallen da imho aus diesem Raster, auch wenn dort viele Versatzstücke naiver B-Movie-SF ebenfalls verwendet werden. Zum Teil, weil sie meiner Meinung nach nicht so recht in die Epoche passen, zum Teil aber auch, weil die Power-Rangers dann doch zu schlicht aufgebaut sind und komplexere Verschwörungen, Kriminalfälle und Agententhriller-Anteile wie in ZBV oder UFO rausfallen.
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Offline Sequenzer

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Power Rangers war ja nur im Scherz gemeint, paßt aber trotzdem zu bösen InvasorenMonstern ^^ ;) Aber im großen ganzen hat es eine gewisse "Ähnlichkeit" mit Edge of Midnight.

Was mir bisher fehlt ist ein Fokus die Welt an sich hat ja schon was mit den ganzen Bedrohungen. Aber ich kann mir nicht eine wirklich Rolle von den SCs vorstellen, mir fehlt da noch irgendwas essenzielles bisher...
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Offline Waldviech

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Inwiefern ? Also an "Edge of Midnight" hätte ich dabei jetzt nicht gedacht. Ich kenne EoM nur von dem, was auf den entsprechenden Internetseiten steht, und hätte es prinzipiell eher beim Genre "Krimi-Noir mit Magie" verortet als bei optimistischer 60iger-Jahre-B-Movie-SF...
Was den Fokus angeht: Das ist hier die Verteidigung des eigenen Planeten gegen die Invasoren. Wie oben schonmal erwähnt, ist die Rolle der SCs die der Verteidiger des Planeten - in vorderster Front. Im Rahmen der Hintergrundwelt gibt es da dann natürlich mehrere Möglichkeiten, wie sie ihren Heimatplaneten verteidigen. Ein paar Beispielkampagnen, anhand deer der Fokus vielleicht deutlicher wird:

- die SC spielen eine eingeschworene Gruppe von Soldaten, die den Invasoren im offenen Kampf begegnen. Sie könnten z.b. eine Fliegerstaffel mit Spacefightern sein oder die Brückencrew eines der neuartigen Raumschlachtschiffe der Erde. Die Spieler übernehmen praktisch die Rolle der Abfangjägerpiloten in UFO oder die der Besatzung der Seaview oder des Battleship Yamato (OK, das Vorbild ist auch nicht mehr aus den 60igern, passt aber besser in´s Bild.).

- die SC spielen Geheimagenten des irdischen Geheimdienstes und versuchen Alieninfiltratoren auszuschalten. Diese Kampagnen können sich an diversen Krimis und Agententhrillern der Epoche orientieren, wobei anders als in den "historischen" Vorbildern nicht die Russen, sondern die Aliens die Bedrohung im Hintergrund sind. Organisationen wie Spectre aus James Bond könnten z.b. mit den Invasoren kooperieren oder gar von ihnen gegründet worden sein und scheinbar normale Gangster könnten Handlanger eines außerirdischen Agenten sein. Aber nicht jede kriminelle Bedrohung muss außerirdischen Ursprungs sein. Wenn Geheimdienste und Regierungen auf während der letzten Invasion erbeutete Alientechnik zurückgreifen können, kann das organisierte Verbrechen das auch und Hightech-Verbrecher alá Phantomas (die Kinoversion, nicht das literarische Vorbild) machen die Unterwelt unsicher.

- Die SC spielen Zivilisten, die mit einem plötzlichen Alienangriff konfrontiert werden. Typische Rollen aus einschlägigen Filmen wären etwa der Dorfsherriff, der Arzt der Gemeinde, der örtliche Wissenschaftler, etc.pp. Es ist ein völlig normaler Tag, und unvermittelt wird die Heimatstadt der Charaktere von irgend einer Teufelei der Außerirdischen heimgesucht - sei es das oben erwähnte Riesenmonster, ein abgestürztes UFO, eine schleichende Übernahme des Ortes durch Doppelgängerandroiden oder eine geheime Alienbasis in der Nähe...
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Hallo Waldviech,

hast du denn zufällig schon mal Skylark of Space von E.E. "Doc" Smith gelesen? Das Buch hat einige Ähnlichkeiten mit deinem Setting, insbesondere was die Zusammenarbeit von gewöhnlichen Krimninellen mit außerirdischen Superschurken angeht, sowie andere Details wie gerade hier oben beschrieben.

Nun, ich muss schon sagen: Sehr gute Setting-Idee! Also alles, was mit Godzilla-Monstern und naiven Sixties-SF-Spielereien zu tun hat, würde ich selbst sehr gern mitspielen. Halte mich da ruhig mal auf dem Laufenden!

Ich musste übrigens gerade bei deiner Einleitung sofort an die Cartoon-Serie Die Jetsons denken.
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Offline Waldviech

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Skylark spielt - sozusagen als "Ur-Space-Opera" natürlich auch mit rein. (Ein Marc DuQuesne wäre durchaus ein prima Antagonist ;).)
Ebenso passend sind die erwähnten Jetsons. Zwar wären die Jetsons in ihrer Eigenschaft als Parodie fast schon ein bisschen überzogen, aber für das Großstadtleben dürfte der gezeigte Raygun-Gothic-Stil des Ganzen sowie die diversen abstrusen Haushaltsgeräte mehr als gut in´s Bild passen. Und natürlich ist auch das dort vertretene Gesellschaftsbild durchaus das, das auf der Erde des Atomic Age 2000 gängig ist. Eine "futurisierte" Version der 60iger: Frauen sind zwar prinzipiell gleichberechtigt, sind aber meistens doch eher hinter dem Herd zu finden. Moralisch herrscht die Piefigkeit der 50iger und 60iger. Die Jugend rebelliert noch eher zaghaft und ähnlich wie die "Halbstarken" zu Großvaters Zeiten. etc.pp. Wichtig ist jedoch, daß sich der ganze überfuturistische Kram hauptsächlich in den Großstädten findet. Auf dem Land, in Dörfern und Kleinstädten, erinnert das Leben sogar noch stärker an unser 1960 - auch wenn das Auto des Dorfpolizisten nun vielleicht keine Räder mehr hat, sondern 40 cm über dem Boden schwebt. ;)

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Also so in der Art von "Raketen, die in einer Woche zum Pluto fliegen, schön und gut, aber Taschenrechner? Das sind Hirngespinste".

Im Klartext: es gebe keine Miniaturisierung. Statt Siliziumchips gibt es Germaniumtransistoren. Computer sind mindestens wandschrankgroße Kästen. Der wackere Raumfahrer hat keinen Minicomputer, sondern einen Rechenschieber. Automaten werden mit Nocken gesteuert statt elektronischen Programmen. Von LCDs oder Funktelefonen hat noch nie jemand was gehört.
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Offline Waldviech

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Das trifft´s recht genau ! Wobei man die entsprechenden Vorbilder von den Toho-Studios, von Anderson und Konsorten glaube ich nicht mehr zum "Golden Age" rechnet. Ist aber auch egal - in jedem Falle sind Computer große Kästen, die Lochstreifen ausspucken und mit blecherner Stimme reden können, und keine kleinen Maschinchen die auf dem Schreibtisch der Sekretärin stehen (die hat eine normale elektrische Schreibmaschine). Auch ansonsten geht die Computertechnologie den Weg, den die SF-Literatur der damaligen Zeit prognostiziert hat. Internet gibt´s nicht, Computerspiele sind ein Fremdwort (man benutzt Computer doch nicht zum SPIELEN) - aber dafür ist der hochhausgroße Super-Computer der Regierung tatsächlich eine echte(!) KI im Stile von "Kolossus" oder "Hal 9000".
Was ich auch noch gerne hätte, sind Roboter ! Zum Einen natürlich kleine "dumme" Haushaltshilfen wie schwebende Staubsauger oder Fenster-Wisch-Bots und zum anderen natürlich den fast menschlichen humanoiden Roboter, der ebenfalls mit echter KI ausgestattet ist ("GEFAHR, Will Robinson, GEFAHR !" *mit den Metalltentakeln wedel*). Prototypmäßig darf es auch gerne in Richtung Astroboy und Konsorten gehen.
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Also so in der Art von "Raketen, die in einer Woche zum Pluto fliegen, schön und gut, aber Taschenrechner? Das sind Hirngespinste".

Im Klartext: es gebe keine Miniaturisierung. Statt Siliziumchips gibt es Germaniumtransistoren. Computer sind mindestens wandschrankgroße Kästen. Der wackere Raumfahrer hat keinen Minicomputer, sondern einen Rechenschieber. Automaten werden mit Nocken gesteuert statt elektronischen Programmen. Von LCDs oder Funktelefonen hat noch nie jemand was gehört.

Informatiker stanzen ihre Programme in Lochkarten. Funknachrichten werden in Morsecode übermittelt. Als Haupt-Speichermedium dienen Bandkasetten. Au ja...

Die wandschrankgroßen Schiffscomputer gibt es ja zumindest auch noch in Traveller, und das ist in seiner Urform aus 1977 oder so.

Vielleicht können ja die fortschrittlichsten Firmen und Regierungen sogar schon ein einfaches Zentralrechner-plus-Terminal Arrangement haben, so als Spitzenleistung der modernen Technologie. Ich habe sowas noch in echt erlebt, als ich meine Ausbildung angefangen habe; das hat ein richtig schönes Retro-Flair...
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Offline Waldviech

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Zitat
Informatiker stanzen ihre Programme in Lochkarten. Funknachrichten werden in Morsecode übermittelt. Als Haupt-Speichermedium dienen Bandkasetten.
Genau !!!!

Zitat
Vielleicht können ja die fortschrittlichsten Firmen und Regierungen sogar schon ein einfaches Zentralrechner-plus-Terminal Arrangement haben
Ja - mit gigantischem, leinwandähnlichen Bildschirm.  :D. Mit "futuristisch" wirkenden Graphiken in schickem Schwarz-Grün-Look.  Darüber hinaus kann man mit den ganz hoch entwickelten Teilen auf Colossus- oder Hal-Niveau natürlich auch sprechen. "Big Wilma" und "Clever Sophie" aus den Larry-Brent-Romanen wären natürlich auch ein gutes Vorbild. Wird der Bildschirm mal gerade nicht dafür gebraucht, mathematische Formeln, Karten oder Diagramme abzubilden, sieht man dort die Stimme des Computers visualisiert.
Wichtig ist bei dem Setting eben nur, daß sich das Alltagsleben trotz aller Futurismen nicht allzu sehr von dem der wirklichen 60iger unterscheidet, da sonst das Flair leiden würde. In den zugrunde liegenden Romanen und Filmen war die Zukunft praktisch immer "Gegenwart mit coolerer Technik."
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Hmm... Roboter... ja, würd ich auch so "von hinen durch die Brust ins Auge" machen: der Roboter kann nicht etwa selber superschnelle Berechnungen anstellen. Aber er kann superschnell Lochkarten stanzen, den Computer damit füttern, und die Ausgabestreifen ablesen. Kurz gesagt wäre ein Roboter in erster Linie ein Maschinenbediener.

Andere Anwendungsmöglichkeiten sind freilich nicht ausgeschlossen. Bis hin zu elektrischen Hunden oder "Gefahr! Gefahr! Meine Arme wirbeln wie wild! Gefahr!"

Mensch, son schrulliges Setting würd ich echt gern ma ausprobieren.  :d
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Offline Jed Clayton

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Wichtig ist bei dem Setting eben nur, daß sich das Alltagsleben trotz aller Futurismen nicht allzu sehr von dem der wirklichen 60iger unterscheidet, da sonst das Flair leiden würde. In den zugrunde liegenden Romanen und Filmen war die Zukunft praktisch immer "Gegenwart mit coolerer Technik."

Mit anderen Worten, "Come on baby, let's do the (robo) twist...!"  ;D

Es mag zwar 2022 sein, aber im Grunde genommen haben wir noch 1962. Klaro. Das liebe ich auch daran. Quasi ebenso wie bei den Flintstones (60er Jahre in der Steinzeit) und den Jetsons (60er Jahre im Weltall).

Für mich ist das nahezu schon das, was Trash-SciFi wirklich sein sollte.
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Offline Waldviech

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Ich sehe mal, das Prinzip wird verstanden  :d !!

Kommen wir nun zu etwas, das in diesem Setting außerordentlich wichtig ist: Nämlich der ersten Invasion ! Die erfolgte zunächst noch zaghaft im Jahre 1960. Zuerst häuften sich nur die UFO-Sichtungen, Viehverstümmelungen und Entführungen - doch dann begann es, schlimmer zu werden. Schiffe und Flugzeuge verschwanden. Kleinere Ortschaften meldeten sich plötzlich nicht mehr. Die unterseeischen Telefonkabel wurden gekappt.....bis dann schließlich die ersten Flottillen Fliegender Untertassen über den Großstädten der Welt schwebten, mit Todesstrahlen alles in Schutt und Asche legten und ihre tötliche Fracht abwarfen: die Orb-Trooper - kugelförmige Kampfroboter mit tentakelartigen Armen und Beinen. Überall auf dem Planeten herrschte Panik und Anarchie. Die Armeen der Welt warfen alles gegen den Feind, was sie aufbieten konnten, doch zunächst schien es aussichtslos zu sein. Die Untertassenflotte und die Orbtrooper des Feindes mähten alles nieder. Alles schien verloren - doch die Menschheit gab sich nicht geschlagen. Im provisorischen UN-Hauptquartier in Rejikjavik beschlossen die Staatsoberhäupter der Welt, über alle Grenzen und Ideologien hinweg zusammenzuarbeiten, um gegen den schrecklichen Feind aus einer anderen Welt bestehen zu können. Langsam begann, der Widerstand der Menschheit, sich zu koordinieren. Wo vormals Armeen und Bürgerwehren allein gekämpft hatten, stand man nun zusammen. Russische Atom-U-Boote schwammen zusammen im Verband mit amerikanischen, Nord und Süd-Korea vereinigten sich wieder, Rote Armee, Bundeswehr und Nationale Volksarmee machten sich mit den Westalliierten zusammen daran das besetzte Berlin zu befreien, Israel und die Arabische Welt koordinierten ihre Militäraktionen...überall auf der Welt begannen die Menschen sich angesichts der drohenden Auslöschung als EIN Volk zu sehen. Es war ein harter Kampf, der mehr Menschen das Leben kosten sollte, als beide Weltkriege zusammen. Doch der Feind konnte zurückgeschlagen werden ! 1965 verließ das letzte Untertassenschwadron, verfolgt von Abfangjägern der vereinten Welt-Union fluchtartig die Erde.
Über die Invasoren wusste man nach wie vor wenig. Die Orb-Trooper waren reine, befehlsempfangende Drohnen gewesen, die nichts wussten. Die Kommunikation des Feindes konnte nur mühsam und unvollständig entschlüsselt werden - es war gerade mal bekannt, daß die Befehlshaber der Invasion geradezu erschreckend menschenähnlich aussahen. Doch zu einer Autopsie oder einer Befragung dieser Kommandanten kam es nie. Wenn sie starben, lösten sich ihre Körper einfach in grünen Dampf auf und bei Gefangennahme schafften die Außerirdischen es stets, Selbstmord zu begehen, bevor man etwas Brauchbares aus ihnen herausbekommen konnte. Ebenso waren viele Geräte der Invasoren mit Selbstzerstörungsmechanismen ausgestattet. Die Menschheit lernte zwar viel aus dem geborgenen Schrott und der wenigen Beutetechnologie, die sich nicht selbst vaporisierte, aber bei Weitem nicht alles. Nach wie vor ist völlig unklar, WARUM die Invasoren die Erde überhaupt angegriffen haben....
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !