Autor Thema: Warum Regeln?  (Gelesen 6217 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #25 am: 30.03.2009 | 16:27 »
Als Ausnahme sei hier Engel genannt. Das Monsterhandbuch ist z.B. sehr schön und bringt viele weiche Informationen, aufgrund derer man strategisch (und taktisch) vorgehen kann - auch dann wenn man die regelintensiven D20-Alternativregeln ausblendet.
Ja, das Kreaturenbuch von Engel ist in der Tat sehr schön.
Aber inwiefern ermöglicht mir das Buch jetzt taktisches Vorgehen, wenn ich mit Arkana-Regeln spiele?

Den Punkt mit Go hat Surtur ja schon korrekt wiedergegeben.
Natürlich ist Go kein RPG. Aber Go ist ein Beispiel für ein Spiel, das wenig Regeln besitzt und wo die Regeln extrem taktisch sein können.
So etwas ist auch bei einem RPG möglich: Auch dort kann man mit wenig Regeln extrem taktisches Spiel ermöglich, wenn die Regeln effizient auf Taktik getrimmt sind.

Das mag stimmen, heißt aber nicht, dass es deshalb "besser" ist.
Das hat er auch nicht gesagt. Er sagte "häufiger" (bzw. "weniger").
Von einer Wertung hat er abgesehen.

Offline K!aus

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #26 am: 30.03.2009 | 21:47 »
Ihr redet jetzt sehr viel von Taktik.

Ich hoffe ihr meint damit jetzt nicht zwingend die Vorgehensweise im Kampf.

Sondern allgemein, dass man sich im Regelkorsett taktisch bewegen kann, um eine Aufgabe zu meistern?

"Puh, der Kaufmann ist schon ziemlich versiert. Ein einfacher Bluff wird es nicht tun, in Sachen Diplomatie bin ich wenig bewandert und von der Etiquette dieser Handelsfamilie habe ich gar keinen Schimmer. Haltet den Krieger im Zaum, der soll ihm nicht gleich eins überbraten ... Vorschläge?"

Fällt das auch unter eure Vorstellung von Taktik?
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Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Offline Mogelpack

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #27 am: 30.03.2009 | 22:20 »
Ich bin der Meinung Taktik kann nur gewinnbringend eingesetzt werden, wenn man die Spielerwerte des Charakters, seiner Ausrüstung und seiner Skills/Talents in Game berücksichtigt. Dabei wird nicht unter der Prämisse gespielt, das ein SC unmöglich wissen kann, wie stark er in Spielerwerten ausgedrückt denn nun ist.
Er fühlt sich einfach stark, oder weiß, der er die Etikette des Adligenhauses Soundso beherrscht.
Aber das ist doch einfach nur  plausible Charakterdarstellung und hat mit taktischen Entscheidungen nichts zu tun.

Natürlich komment taktische Entscheidungen verstärkt im Kampf oder in Konfrontationen mit Gegenspielern/NSC zum tragen. Wo auch sonst? Da bleibe ich doch wieder bei der Kurzschwert oder Morgenstern Frage hängen. Und da entscheiden, auch wenn man es grob erzählerisch darstellen kann, doch letztendlich die Regeln.

Im erzählerischen Rollenspiel haben Regelmechanismen eben nur die Aufgabe, den groben Rahmen wieder zu geben. Der Rest wird m. M. nach durch die Fabulierkunst und Imagination der Spieler ausgefüllt. Das Gegenbeispiel bleiben aber regellastige Systeme, wo der Spieler sich sehr wohl genau überlegt, welche Waffe er zu welcher Konfrontation mitnimmt. In er Etikette-Frage könnte er sich vorher stilvoll einkleiden, doch das wird in der Regel nicht so schwer gewichtet, wie ein Kampf auf Leben und Tod.
Welches System behandelt alle Konftrontationen mit dem dem gleichen Stellenwert (Kampf und Etikette?) und letztendlich welcher Spieler?

Grüße vom Mogelpack
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Offline 1of3

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #28 am: 30.03.2009 | 22:28 »
Zitat
Welches System behandelt alle Konftrontationen mit dem dem gleichen Stellenwert (Kampf und Etikette?) [...]?

DitV, PtA, Pool, Trollbabe, Risus, MLwM, Polaris, FLFS, TSoY, Nobilis. Mehr hab ich aktuell nicht vor mir. Könnte aber mal auf meiner Festplatte schauen.

...

Ich nehme an, die Frage sollte rhetorisch sein. Ein wohlgemeinter Rat: Tu sowas einfach nicht.

Offline D. M_Athair

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #29 am: 30.03.2009 | 22:31 »
Ich nehme an, die Frage sollte rhetorisch sein. Ein wohlgemeinter Rat: Tu sowas einfach nicht.
Warum? Jede Möglichkeit was zu lernen ist eine gute!
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Eulenspiegel

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #30 am: 30.03.2009 | 23:29 »
Ihr redet jetzt sehr viel von Taktik.
Ich hoffe ihr meint damit jetzt nicht zwingend die Vorgehensweise im Kampf.
Sondern allgemein, dass man sich im Regelkorsett taktisch bewegen kann, um eine Aufgabe zu meistern?
Ja, es geht mir allgemein darum, innerhalb der Regeln taktische Entscheidungen zu treffen.
Wie diese Regeln dann innerhalb der Welt interpretiert werden (ob als Angriff oder als diplomatieren) ist dann eine ganz andere Sache.

Offline Skele-Surtur

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #31 am: 31.03.2009 | 13:20 »
Taktik benötigt nicht zwangsläufig Zahlenwerte, aber sie helfen. Das Wissen über Zahlenwerte reflektiert eine sehr präzise Selbsteinschätzung, die im realen Leben so nicht zwangsweise bei allen Menschen vorhanden ist. Um taktisch zu planen ist aber eine möglichst präzise Einschätzung des eigenen Könnens und eine möglichst präzise Einschätzung des Könnens des Kontrahentens sowie dessen mutmaßliches Vorgehen und des Zufallsfaktors sehr, sehr bedeutsam.

Den Gegenüber aber kann ich beim Rollenspiel schwer einschätzen: Ich habe den SL vor mir und aus dessen Mimik und Gestik lässt sich schwerer herauslesen, was der NSC kann und will.... das reflektiert sich in dessen Zahlenwerten.

Meine Planungsmöglichkeiten beruhen also darauf, was ich den Informationen, die mir der SL gibt, interpretieren kann und meinen eigenen Fähigkeiten. Aus meinen eigenen Fähigkeiten und dem Potential, dass ein sehr geregeltes System zulässt kann ich dann versuchen das Potential des Gegners abzuschätzen.
Wenn ich bei einem System mit maximal 10 Würfeln im Würfelpool spiele und ich für den vermutlich relevanten Wurf 8 Würfel habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kontrahent besser ist als ich sehr gering.
Das beduetet, dass ich natürlich versuchen werde den Kontrahenten dazu zu bringen, sich auf dem Gebiet mit mir zu messen, auf dem ich hohe Zahlenwerte habe und/oder er vermutlich wenige.

Wenn ich ein nicht sehr Regellastiges System habe, dann kann das die Planung auf diesem Gebiet einschränken. Daher eignen sich natürlich regelarme, insbesondere regellose System besser für Spiele, in denen die Spieler weniger planen und mehr handeln sollen oder in denen sie mehr strategisch als taktisch vorgehen.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

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Re: Warum Regeln?
« Antwort #32 am: 1.04.2009 | 10:28 »
Mal davon abgesehen, was man mit Regeln alles anstellen kann, ist es doch mal erwähnenswert, was eine Regel eigentlich ist. Es wurde hier und da angeschnitten, aber in meinen Augen nicht auf den Punkt gebracht: Eine Regel - in jedem Spiel - sorgt eben für Regelmäßigkeit. D.h. die betreffenden Aktionen werden immer (!) gleich gehandhabt. Daran an sich gibt es nichts zu interpretieren oder zu taktieren. Das findet erst im Verbund der Regeln statt.
Daraus folgt, was im Prinzip die ganze Zeit gesagt wurde, dass Regeln dem Spiel Form verleihen. Die Form ist dann zum einen Stütze und zum anderen natürlich Einschränkung. Je mehr Regeln, desto klarer/fester die Form und damit die Stütze (im Sinne der Einschätzbarkeit), desto größer aber auch die Einschränkungen.
NOT EVIL - JUST GENIUS

"Da ist es mit dem Klima und der Umweltzerstörung nämlich wie mit Corona: Wenn man zu lange wartet, ist es einfach zu spät. Dann ist die Katastrophe da."

This town isn’t big enough for two supervillains!
Oh, you’re a villain all right, just not a super one!
Yeah? What’s the difference?
PRESENTATION!