Taktik benötigt nicht zwangsläufig Zahlenwerte, aber sie helfen. Das Wissen über Zahlenwerte reflektiert eine sehr präzise Selbsteinschätzung, die im realen Leben so nicht zwangsweise bei allen Menschen vorhanden ist. Um taktisch zu planen ist aber eine möglichst präzise Einschätzung des eigenen Könnens und eine möglichst präzise Einschätzung des Könnens des Kontrahentens sowie dessen mutmaßliches Vorgehen und des Zufallsfaktors sehr, sehr bedeutsam.
Den Gegenüber aber kann ich beim Rollenspiel schwer einschätzen: Ich habe den SL vor mir und aus dessen Mimik und Gestik lässt sich schwerer herauslesen, was der NSC kann und will.... das reflektiert sich in dessen Zahlenwerten.
Meine Planungsmöglichkeiten beruhen also darauf, was ich den Informationen, die mir der SL gibt, interpretieren kann und meinen eigenen Fähigkeiten. Aus meinen eigenen Fähigkeiten und dem Potential, dass ein sehr geregeltes System zulässt kann ich dann versuchen das Potential des Gegners abzuschätzen.
Wenn ich bei einem System mit maximal 10 Würfeln im Würfelpool spiele und ich für den vermutlich relevanten Wurf 8 Würfel habe, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kontrahent besser ist als ich sehr gering.
Das beduetet, dass ich natürlich versuchen werde den Kontrahenten dazu zu bringen, sich auf dem Gebiet mit mir zu messen, auf dem ich hohe Zahlenwerte habe und/oder er vermutlich wenige.
Wenn ich ein nicht sehr Regellastiges System habe, dann kann das die Planung auf diesem Gebiet einschränken. Daher eignen sich natürlich regelarme, insbesondere regellose System besser für Spiele, in denen die Spieler weniger planen und mehr handeln sollen oder in denen sie mehr strategisch als taktisch vorgehen.