Hier ist die ausführliche Beschreibung, die ich im ersten Text zu den Tarot Karten hatte.
Der Narr
Archetyp: Das Kind
Er ist das reine "Ich bin", die Vitalität und die Flamme. Der Name
"funkensprühende Intelligenz" weist darauf hin, dass er aus der eigenen
Flamme, dem eigenen Wesen, der eigenen Begeisterung brennt. Die
weisse Rose zeigt geistige Liebe und Sehnsucht; der Hund erinnert an
seinen feinen Instinkt, der nicht zuletzt von seiner Offenheit herrührt. Wer
allerdings nach allen Seiten offen ist, kann ja nicht ganz dicht sein... Eben
typisch Narr.
Stichworte: Narr, Tor, Einfaltspinsel; Unschuld, jemand, der sein Ideal
lebt, auch wenn ihn das zum Narren macht; höchstes Vertrauen; Joker,
eine Qualität oder ein Ereignis, das das Blatt wendet.
Vorsicht: Halte Dummheit nicht für Vertrauen. Beschönige nicht
mangelndes Durchsetzungsvermögen als Spontaneität. Sei nicht
abgehoben.
Inspiration: Ich bin Flamme. Ich achte mein reines Herz. Ich bin offen
und wach.
Als Prüfkarte: Falsch.
Der Magier
Archetyp: Das Schöpferische
Der Magier ist hier nicht als Zauberer zu begreifen. Er ist vielmehr
jemand, der aussergewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Er befindet sich nicht
immer nur in magischer Gesellschaft, sondern überall dort, wo er
Fähigkeiten erlernen kann. Er ist immer auf der Suche nach der nächst
höheren Gesetzmässigkeit, von der aus sich die vielen kleineren Gesetze
der nächst unteren Ebene ganz automatisch beherrschen lassen.
Stichworte: Das Ego, Wunsch nach Fähigkeit, Wunsch nach
Eigenständigkeit, Manipulator, das Interesse, Streben, Sehnsucht.
Vorsicht: Illusion der Allmacht, Streben nach Kontrolle und Macht über
andere, Manipulation als Strategie.
Inspiration: Ich bin. Mein Ego dient meinem Himmel. Ich nutze meine
Fähigkeiten mit Bedacht.
Als Prüfkarte: Möglicherweise ein manipuliertes Ergebnis. Ziehe eine
weitere Karte als Kommentar.
Die Hohepriesterin
Archetyp: das Opfer
Die Hohepristerin sucht Rückverbindung zum eigenen Licht. Indem sie
das Licht bereitwillig empfängt, das Dunkel erlebt, erkennt sie
schliesslich die höhere Gnade. Das setzt die Bereitschaft zur Empfängnis
voraus, also eine grundlegende weibliche Gnade.
Stichworte: Gnade, Empfänglichkeit, Geschichte, Hintergrund, das
Unterbewusste, Erinnerungen und Assoziationen, Hingabe, Passivität.
Vorsicht: Unterwerfung, Passivität, Traditionsgläubigkeit,
Buchstabengläubigkeit.
Inspiration: Ich nehme die Gnade meines Lebens an. Ich kann gut
zuhören. Ich bin aufnahmefähig. Ich zeige den Menschen ihr Licht. Ich
herrsche über meine Stimmungen. Ich spüre, was mein Leben heller
macht. Dein Wille geschehe ( = Hingabe an das Göttliche)
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
Die Herrscherin
Archetyp: die Mutter
Fähigkeit und Gnade zusammen schaffen etwas völlig Neues: die
Kreativität. Was ist Kreativität ? Die "begnadete" Fähigkeit, etwas
wirklich Neues hervorzubringen, was völlig selbständig weiterexistieren
kann.
Die Voraussetzung für Schöpfung ist die Spannung zwischen den
Polaritäten Eins und Zwei, Mann und Frau. Diese Spannung sorgt auch
für Konflikte, und diese Konflikte haben ein hohes kreatives Potential.
Stichworte: Kreativität, Fruchtbarkeit, persönliche Bilderwelt,kreative
Imagination, schwanger sein, mit einem Projekt schwanger gehen,
Ästhetik, Produktivität, matriarchale Welt, Natur.
Vorsicht: Die kreative Produktion einer negativen, düsteren Bilderwelt;
die Faszination an der Produktivität an sich. Etwas entwickeln, was
niemand braucht. Die Entwicklung von Napalm, der Atombombe.
Inspiration: Ich verbinde Fähigkeit und Gnade in mir. Ich bin
schöpferisch. Ich bin fruchtbar. Ich achte die Natur.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
IV Der Herrscher
Archetyp: der Vater
Der Herrscher herrscht zuallererst über sich selbst. Wer sich selbst nicht
beherrscht, kann auch sonst nichts beherrschen. Er verfügt über
Selbstdisziplin, wie sie für jeden Weg nötig ist. Der Herrscher lebt
vollständig nach seinem eigenen Gesetz; er fragt nach seiner Pflicht und
nicht nach seinem Recht. Im Idealfall ist er der irdische Respräsentant des
göttlichen Willens; geht ihm dieses Verständnis verloren, degeneriert er
zum Tyrannen.
Stichworte: Wer herrscht in meinem Leben oder in der Angelegenheit, auf
die sich die Frage bezieht ? Bin ich Herr meines Schicksals ? Wovon bin
ich abhängig ? Überblick, Beachtung der richtigen Abfolge,
zukunftsorientiertes, faktisches Denken.
Vorsicht: Macht als Selbstzweck. Kalte Unpersönlichkeit statt
Gerechtigkeit. Das Ego wird zum Gemeinschaftsgeist erhoben ("Der
Staat bin ich").
Inspiration: Ich herrsche in meinem Körper, meiner Seele und meinem
Geist. Ich schmiede mein glückbrignendes Schicksal. Ich diene der
Gemeinschaft.
Als Prüfkarte: Ja, vollständig richtig.
Der Hohepriester
Archetyp: das Empfangende
Das Amt der Priesterschaft besteht darin, Vermittler zu sein zwischen den
Menschen und einen Gott (Geist eines Gutes). Dazu gehört die Fähigkeit,
mit einem Wesen Kontakt aufzunehmen, und zwar willentlich. Der
Hohepriester vermag eine grosse Kraft einzuspannen und in der Welt
wirksam werden zu lassen. Wer mit seinem Gott ständig Kontakt hat und
ihm als Vermittler oder Sprachrohr dient, lebt in einer guten Gewissheit.
Stichworte: Einem Gott/Gut dienen als Vermittler, intuitive Gewissheit,
ein Amt, Offenbarung, Einweihung, Frage nach dem Sinn von etwas.
Inspiration: Ich diene meinem Gott und der Gemeinschaft. Innere
Gewissheit ist möglich. Ich vertraue meiner Intuition.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
VI Die Liebenden
Archetyp: Der Scheideweg
Das Ideal der Liebe und der Liebenden. Um das Wesen einer Beziehung
zu verstehen, muss man die zugrunde liegende Gemeinsamkeit ausfindig
machen. Schwache Menschen beten : "Führe mich nicht in Versuchung".
Starke Menschen beten: "Führe mich durch die Versuchung hindurch".
Stichworte: Liebe zwischen Mann und Frau, Paradies, Entscheidung,
Versuchung.
Vorsicht: Das Paradies unter Ausschluss von... Deine Versuchung dem
Träger dieser Versuchung vorwerfen.
Inspiration: Ich integriere die verschiedenen Bestrebungen in mir. Ich bin
integer. Führe mich durch die Versuchung. Ich schaffe mein Paradies.
Als Prüfkarte: Nicht eindeutig
VII Der Wagen
Archetyp: Der Aufbruch
Der Wagenlenker ist der Held einer Geschichte. Dazu gehört, dass die
Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. In ihr ist die Rede vom über
sich selbst Hinauswachsen, vom Streben nach Erfolg. Der Held strebt zu
den Göttern empor, obwohl er sterblich geboren wurde.
Stichworte: Wagnis, Abenteuer, Aufbruch, Kampf, Triumph in der
äusseren Welt, Eroberung.
Vorsicht: Die Annahme, Triumphe in der Welt seien von Bestand oder von
Wert. Die Annahme, das Wesentliche könne im Aussen gefunden werden.
Inspiration: Ich wage. Ich überwinde meine Grenzen. Ich strebe zum
Höchsten empor.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
VIII Kraft
Archetyp: die Zähmung
Warum ist jemand vermögend ? Weil er sich nicht verausgabt hat. Ein
wesentliches Element von Kraft ist es, sich nicht zu verausgaben.
Während also der Held (VII) ständig versucht, seine Grenzen zu
überschreiten, sich strebend bemüht, an das Übermenschliche zu
gelangen, tut Kraft nicht alles, was möglich wäre. Sie bewahrt sich, und
dadurch besteht sie.
Stichworte: Kraft, etwas nicht zu tun. Das Menschliche erzieht das
Tierische mit Liebe. Zentriert sein und bleiben. Die Kraft, sich den
Dingen zu stellen. Innere Harmonie, kein Kampf zwischen Menschlichem
und Tierischem. Reserven haben.
Vorsicht: Jemand, der sich nicht verausgabt, kann geizig werden. Geizig
sein im Gefühl, in der Seele. Hochmut.
Inspiration: Ich habe die Kraft, nein zu sagen. Ich bewahre meine Kraft.
Ich bin zentriert. Ich lebe harmonisch.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
IX Der Eremit
Archetyp: der Weise
Der Eremit hat einen festen Standpunkt. Er ist der Hüter eines Lichtes,
weil er sein eigenes Licht gefunden hat und ihm treu war. Er verirrt sich
nicht, weil ihm sein Licht auch im Dunkel leuchtet. Da er frei von
persönlichem Ballast ist, kann er sich einem Menschen, einer
Gemeinschaft oder einem Problem ganz widmen.
Stichworte: All-ein sein. Sich selbst treu sein. Geistig orientiert sein.
Hüter, Hirte, Heiliger und das Streben nach diesen Qualitäten.
Vorsicht: Verschrobenheit, sich zu weit von den "Niederungen des
Irdischen" entfernen, Kontakt zum normalen Leben verlieren.
Inspiration: Ich bin meinem Himmel treu; ich stehe zu mir selbst. Mein
Licht leuchtet. Ich achte mich.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
Rad des Schicksals
Archetyp: Die Lebensaufgabe
Vom Magier her bewegt an dieser Karte die Meisterung des Schicksals.
Dieser Magier studiert die zyklischen Gesetze. Die Struktur des Rades an
sich beinhaltet eine grosse Fülle von Wissen und
Darstellungsmöglichkeit.
Wenn Du etwas tust, dann bringe es auch zu Ende, sonst wirst Du es noch
einmal tun müssen.
Stichworte: Lauf des Schicksals. Karma, höhere zyklische
Gesetzmässigkeit. Das Auf und Ab des Lebens.
Vorsicht: Unvollständiges Handeln. Haften an irdischen Dingen.
Inspiration: Ich handle im Einklang. Ich bejahe Veränderung. Ich gebe
mich den Zyklen des Lebens hin. Ich handle vollständig.
Als Prüfkarte: Nicht eindeutig. Ziehe eine neue Karte und/oder lege neu.
XI Gerechtigkeit
Archetyp: Gerechtigkeit
Du wirst von einer lieben Gewohnheit Abschied nehmen müssen. Die
Gewohnheit, Dich bei der falschen Stelle zu beschweren. Gerechtigkeit
ist immer individuell. Deswegen braucht man neben den leblosen
Gesetzen jemanden, der den natürlichen Fall individuell beurteilt: den
Richter.
Stichworte: Wahrheit, Gerechtigkeit. Richten, Prüfen. Aufforderung, alles
Untaugliche zu eliminieren (aber nur nach sorgfältiger Prüfung).
Karmischer Ausgleich.
Vorsicht: Regeln, Formeln und Gesetze statt lebendigem
Rechtsempfinden. Gerechtigkeit als Lüge und Vorwand, Richten als
Strafe. Schicksalshinweis als Abwehr gegenüber dem Leid anderer.
Inspiration: Ich bringe alles in meinem Leben in Ordnung. Ich halte mein
Leben in Ordnung. Rund um mich erkenne ich meine Früchte. Ich folge
meinem inneren Gerechtigkeitsempfinden.
Als Prüfkarte: Ja, wahr.
XII Der Gehängte
Archetyp: das Opfer
Was oben schien, scheint nun unten zu sein und umgekehrt. Wer seinen
Boden unter den Füssen verloren hat und doch nicht frei ist, der ist rat und
hilflos. Er wird Hilfe annehmen oder einem Ratenden zuhören
können. Er wird nicht eh schon alles wissen.
Stichworte: Wende, Umkehr. Die Erkenntnis, in der Welt festzuhängen.
Nichtwissen. Offenheit für Neues, Bereitschaft, etwas ganz Neues zu
probieren. Ungewissheit, Opfer, Schande. Einweihung.
Vorsicht: Panik, Verzweiflung, Übereilung. Lerne erst, das Feld zu
überblicken.
Inspiration: Ich nehme Hilfe an. Ich bin offen für meine neue Sichtweise.
In mir finde ich meine Stabilität.
Als Prüfkarte: Verkehrt, falsch.
XIII Tod
Archetyp: Der Abschied
Der Tod ist eine Tatsache. Jeder Augenblick führt Dich näher an ihn
heran.
Nur wenn Du stark genug bist, der Wahrheit des Todes zu begegnen, wirst
Du seinen Nutzen erkennen können. Der Tod macht alle gleich. Er kann
alle Gestalten annehmen, um alle Sterblichen erreichen zu können.
Stichworte: Wesentliche Umwandlung, Transformation. Etwas stirbt. Das
Licht ist schon zu sehen, aber die Umwandlung beherrscht das Umfeld.
Vorsicht: Festhalten an dem, was stirbt. Die Identifikation mit dem, was
stirbt. Missbrauch höherer Ideen (Seele, Wiedergeburt) durch den
Verstand, um sich mit der Angst des Sterblichen nicht auseinandersetzen
zu müssen.
Inspiration: Tod ist unvermeidlich. Tod gibt auch Leben. Tod bringt
Freiheit. Der Tod ist mein Freund. Wenn ich töte (esse), dann mit
Achtung.
Als Prüfkarte: Tot, falsch, lege neu.
XIV Mässigkeit
Archetyp: Der Seelenführer
Wen die Mässigkeit bewegt, der sucht das rechte Mass, der sucht das
Angemessene. Wer zwei Gefässe für eine Essenz zur Verfügung hat, der
kann auch scheiden. So ist der Engel auch der Engel der Alchemie, des
praktischen Forschens und Experimentierens mit dem Ziel der
Veredelung (Scheiden, Reinigen, Vereinigen).
Stichworte: Umformung, Veredelung, ein höherer Standpunkt. Veredelnde
Prüfung. Etwas wird in ein neues Gefäss gefüllt.
Vorsicht: Von einem Extrem ins andere fallen, statt das rechte Mass zu
finden. Angesichts der Schwierigkeiten, die sich aus der Besserung
ergeben, zurück in den alten Zustand wollen.
Inspiration: Ich finde das rechte Mass, Ich erhalte ein neues, taugliches
Gefäss. Ich bin lebendig und neugierig.
Als Prüfkarte: Nicht eindeutig. Ziehe eine weitere Karte als Kommentar.
Oder lege neu.
XV Der Teufel
Archetyp: Finsternis
Der Teufel ist der Herr der Welt - und zugleich ihr Gefangener. Viele
haben ihre Seele für ein irdisches Gut verkauft, sei es aus Unwissenheit,
sei es aus Gier. So bekommen sie manchmal das gewählte irdische Gut,
aber sie hängen auch untrennbar an ihm fest. Der Teufel begegnet Dir in
Deinen Schwierigkeiten, wenn du ihn am wenigsten erwartest.
Stichworte: Gebunden sein durch etwas Irdisches und das Verlangen
danach. Der Schatten, Schwierigkeiten, Lüge. Der Teufelspakt. Ein sich
selbst reproduzierendes, leidvolles Verhaltensmuster.
Vorsicht: Sündenböcke suchen. Den Schatten weiter verdrängen. Ein
Herr der Welt sein wollen, inder Illusion, dann frei zu sein.
Inspiration: Ich bin ungebunden. Ich meistere Schwierigkeiten. Ich bin
mein Licht und mein Schatten. Ich liebe mich, weil ich bin.
Als Prüfkarte: Du hängst am Ergebnis der Legung. Lege neu.
XVI Der Turm
Archetyp: Der Umbruch
Der Turm wird von oben her zerstört, das heißt, von einem höheren
Standpunkt, von einer höheren Herrschaft aus. Mit einer sehr starken
Energie, einem Blitz. So bedeutet der Turm die Zerstörung der Macht
durch die Energie eines höheren Standpunkts.
Stichworte: Plötzliche Zerstörung, Schicksalsschlag. Etwas wird
entthront. Hochmut kommt vor dem Fall. Der Zorn Gottes. Befreiung,
Ausbruch.
Vorsicht: Vorwurf an die Götter. "Warum passiert das gerade mir ?" Die
Verdrängung der Tatsache, dass Zerstörung existiert. Das Verdrängen des
zerstörenden Gottes.
Inspiration: Ich akzeptiere die Tatsachen. Ich bin wach und aufmerksam.
Ich nutze die befreite Energie.
Als Prüfkarte: Falsch. Zerstört.
XVII Der Stern
Archetyp: Hoffnung
Der Stern zeigt uns das Bild der unverhüllten Wahrheit, der seelischen
Wahrheit. Diese Wahrheit ergiesst sich über Körper und Seele. Folgst Du
Deinem Leitstern, lebst Du Deine eigene Wahrheit. Unter den unzähligen
Sternen am Firmament leuchtet der Stern deutlich heraus. Zumindest,
wenn der Turm nicht mehr den Blick verstellt.
Stichworte: Wahrheit. Frei, unverhüllt sein. Dem Leitstern folgen. Unter
einem guten/schlechten Stern stehen. Meditation.
Vorsicht: Raumfahrer ohne Erdung sucht die kosmische Bruderschaft.
Dabei bemerkt er seine reale Aussenwelt nicht mehr.
Inspiration: Wahrheit kräftigt mich. Ich folge meinem Leitstern. Mein
Bewusstsein reicht zu den Sternen.
Als Prüfkarte: Ja, wahr.
XVIII Der Mond
Archetyp: Die Nacht
Der Mond zeigt ständig den Zyklus allen Lebens: Beginn - Aufstieg -
Blüte - Abstieg - Ende, entsprechend den Mondzyklen. Das Ende
(Neumond) ist gleichzeitig wieder ein Neubeginn. Der Mond selbst zeigt
nur einen Teil von sich. Es bleibt immer etwas im Verborgenen. Selbst
das Licht des Mondes ist eine Täuschung, denn es ist nicht sein Licht.
Sein Licht ist eine Spiegelung, und so liegt in der Täuschung eine
Wahrheit.
Der Weg ist frei. Alles, was Dich jetzt aufhält, ist Illusion und
Spiegelung, vielleicht Traum. Gehe weiter, weiter, schau Dich nicht um.
Wenn Dich das Grauen einholt, ist es zu spät.
Stichworte: Alles, was dem Mondzyklus unterliegt, besonders
Flüssigkeiten und Gefühle. Tief Unbewusstes wird berührt. Die
Spiegelung zeigt eine Wahrheit, obwohl sie selbst Täuschung ist. Das
Ungezähmte im Menschen. Die wilde Welt.
Vorsicht: Opfer der Faszination werden. Die Täuschung für real nehmen.
Dort stehen bleiben, statt zur Quelle der Spiegelung vorzudringen.
Inspiration: Nichts bringt mich von meinem Weg ab. Ich bin mir meines
animalischen Erbes bewusst. Der Weg ist frei, alles andere ist bloss
Täuschung.
Als Prüfkarte: Etwas ist verborgen geblieben oder illusionär. Lege neu.
XIX Die Sonne
Archetyp: die Versöhnung
Die Sonne steht für ein völlig unbeschwertes, daher auch spielerisches,
kindlich reines Sein. Sie steht für die Fähigkeit, aus sich selbst heraus zu
strahlen und das eigene Zentrum im eignen System zu sein. Verbunden
damit ist die Wunscherfüllung. Es ist auch die selbstverständliche Magie
eines Kindes, das durch sein blosses Sein alles bekommt, was es braucht.
Stichworte: Sein. Kindlich sein, unbeschwert, spielerisch.
Wunscherfüllung. Regeneration.
Vorsicht: Selbstüberschätzung. Rücksichtslosigkeit als Folge einer
kindlichen Ichbezogenheit.
Inspiration: Ich strahle aus mir selbst. Ich bin mein Zentrum.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.
XX Gericht
Archetyp: die Erlösung
Die gute Nachricht: es gibt eine Wiederauferstehung. Die schlechte
Nachricht: die Posaune des Engels hört nur die Person, die alle Schritte
konsequent durchlaufen hat. Alle anderen bleiben tot, werden vom
Unreinen festgehalten. Etwas feiert seine physische Auferstehung auf
einer höheren Ebene.
Stichworte: Auferstehung (nach vorangegangener Reinigung). Gericht.
Physische Erneuerung.
Vorsicht: Angst aus Misstrauen gegen sich selbst. Die Posaune nicht
hören und dadurch tot bleiben (psychisch, sozial, physisch).
Inspiration: Das Gericht ist gerecht. Ich bin offen für die frohe Botschaft.
Mein Hören ist offen und bereit. Ich bin ewig.
Als Prüfkarte: Nicht eindeutig. Lege neu oder ziehe eine weitere Karte
als Kommentar.
XXI Die Welt
Archetyp: Das wiedergefundene Paradies
Nun, da Du in der auf einer höheren Ebene auferstanden bist, bist Du
dabei, Deinen Weg zu vollenden. Dein Weg endet in der Welt, der realen
Welt. Vollendung heisst hier nicht einfach fertig, abgeschlossen, sondern
nicht mehr zu verbessern. Eine Idee hat ihren hundertprozentigen
Ausdruck in der Welt gefunden.
Stichworte: Vollendung. Vollendet, materielle Welt als Spiegel des
Geistes. Die eigene Welt schaffen. Das Resultat.
Vorsicht: Ignoranz, Unterschätzung gegenüber der Welt oder dem
Göttlichen.
Inspiration: Ich übernehme die Verantwortung für meine Welt. Ich
gestalte meine Welt.
Als Prüfkarte: Ja, richtig.