Ich war letzte Woche drin, und dachte mir: Ein Film mit Johnny Depp kann einfach nicht schlecht sein. Und dann sass ich den Film...und war letzten Endes ein wenig enttäuscht. Anfangs wollte bei mir so gar keine Spannung aufkommen. Dillinger(den Depp gut spielt, auch wenn er mir in machen Szenen etwas gelangweilt vorkam) raubt mit seiner Bande Banken aus- jedes Mal auf die selbe Art & Weise. Er wird mal geschnappt und kommt wieder frei- im Prinzip auch fast immer nach dem selben Schema. Dazu kamen noch einige Logiklücken (ich möchte das böse Wort mit P nicht verwenden), die den Film in manchen Teilen einfach unrealistisch erscheinen lassen. Richtig Spannung &Action kommt eigentlich nur im letzten Drittel des Filmes auf, was zumindest ansatzweise für den Anfang entschädigt. Und dann kommt dieses fade, schnörkellose (im negativen Sinne) Ende, das im Prinzip das, was da zuvor aufgebaut worden war, fast in sich zusammen stürzen lässt wie ein Kartenhaus. Und auch die teilweise schnellen Lichtwechsel im Film sind nicht unbedingt gut für das Auge, und teilweise extrem mühsam.
Ich teile die Ansicht, dass dieser Film nicht so recht weiss, was er sein soll. Als Mafia-Film erfüllt er seinen Anspruch eigentlich nur ansatzweise im letzten Drittel. Als Biographie/Doku über Dillinger taugt er aber auch nicht so recht, dafür sind einfach zu viele zu kurzweilige Actionszenen drin. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, der Film versucht Beides in Einem zu sein. Am Anfang Doku und am Ende Mafia-Film. Aber irgendwie haut das Vorne und Hinten nicht hin, und die Mischung ist misslungen. Statt einer schlechten Mischung hätten sie sich lieber drauf konzentrieren sollen, entweder ne komplette Doku oder aber einen kompletten Mafia-Film zu machen. Das wäre garantiert besser geworden. So ist der Film trotz Johnny Depp fast eine einzige Enttäuschung. Wegen des letzten Drittels vergebe ich 4,5 Daumen für diesen Film. Für 5 reicht es wegen des doofen, unspekatkulären Endes nicht mehr.