Umfrage

Sollte der SL der Gerechtigkeit wegen intervenieren?

Ja.
50 (82%)
Nein.
1 (1.6%)
Möglichweise (bitte beschreiben).
10 (16.4%)

Stimmen insgesamt: 48

Autor Thema: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?  (Gelesen 4262 mal)

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Preacher

  • Gast
Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #25 am: 12.08.2009 | 12:38 »
Nein, ausnahmsweise nicht. Ich hab tatsächlich einfach nicht gerafft, was Du meinst.

Offline Foul Ole Ron

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #26 am: 12.08.2009 | 13:02 »
Ich habe mit "Möglicherweise..." gestimmt.
Der SL sollte intervenieren, wenn es denn nötig ist. Ob es nötig ist hängt vom Spiel (System), von der Gruppe und von der Situation ab.
Manche Systeme (v.a. bei Erzählspielen) zielen genau darauf ab: eine gerechte Verteilung der Erzählrechte. Da halte ich es für besonders wichtig, das der SL (oder bei SL-losen Spielen die "Restgruppe") die allabendliche Rampensau wieder einfängt, und ein wenig zügelt.
Aber auch bei klassischen Systemen kann es manchmal notwendig werden, den Redefluss eines Spielers etwas einzudämmen. In manchen (vielen?) Gruppen haben sich allerdings unterschiedliche Aktivitätsverteilungen etabliert, und werden auch allgemein akzeptiert. Es gibt nun mal die "stillen Wasser" und die Labertaschen - und oft entsteht dadurch überhaupt kein Konflikt. Dann sollte man mMn auch nicht der Gerechtigkeit halber eingreifen.
Und zu guter Letzt ist es manchmal einfach die Spielsituation oder Szene, die einem bestimmten Spieler ein höheres Maß an Aktivität eröffnet, als den anderen. Das gleicht sich aber mit der Zeit immer wieder aus - bzw. sollte es das imho.

Der Sl hat für mich also schon auch eine Moderatorenfunktion. Er sollte sie aber nicht um ihrer selbst willen ausüben, und auch diesbezüglich nicht kleinlich sein.
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Wolf Sturmklinge

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #27 am: 12.08.2009 | 13:31 »
Könnt ihr bitte Beispiele bringen, um das ganze mal mit Inhalt zu füllen. Ich kann mir da gerade nur wenig drunter vorstellen. Was für eine Situation soll das sein, in der Rampenlicht geklaut wird? In welcher Art und Weise soll der Spielleiter intervenieren? "Horst, halt dich mal zurück, das ist gerade die Szene für Karl."?
Beispiel Hamstercon dieses Jahr. DSA Test-Runde für Möglicherweise-Einsteiger. Ein Spieler namens Johannes mit Gips-arm (vielleicht liest Du ja mit, ich bin der Fettsack von der anderen Seite des Tisches) konnte natürlich keinen vorgefertigten Charakter nehmen, sondern einen nach allen Regeln der Kunst ausgearbeiteten. Somit war schon klar, hier handelt es sich nicht um einen Anfänger. Und kaum ging das Spiel los, versuchte er das Steuer an sich zu reissen. Unterbrechungen waren Standard, in alle Richtungen feuerte er seine Tipps ab und war unentwegt am labern. War schon eine echte Herausforderung, der Mensch.

In meinen Privatrunden gibt es nur noch meine Freundin als Ruhepol und sie wartet immer 5 Sekunden ob alle ausgeredet haben und hakt dann ein. Das macht aber nur sie, der Rest wartet nur 1,5 Sekunden (;
Wenn dann aber einer ihr Gesicht bemerkt, dann ist gaaanz schnell Ruhe und sie darf ins Rampenlicht rücken. Ist schon nicht einfach.

Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, daß (wenn es nötig ist) man diese Spieler unterstützen sollte.

Offline Michael

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #28 am: 12.08.2009 | 17:18 »
Ja, sollte der SL machen. Bei uns in der Runde könnte man dafür allerdings manchmal fast schon jemanden für einstellen der das macht...
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Chaosdada

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #29 am: 12.08.2009 | 17:41 »
Die Frage ist nicht sehr deutlich formuliert, deswegen "möglicherweise". Ich denke ein SL sollte jedem Spieler die Gelegenheit geben im Spotlight zu stehen, aber diese Gelegenheit zu nutzen, liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers. Wenn der nicht in die Pötte kommt oder keinen Plan hat, was zu tun ist, und dann ein anderer Spieler handelt, hat der "Spotlightspieler" selber schuld. Jemanden zu unterbrechen, wenn er handeln will oder erkennbar ist, dass er in nächtser Zeit einen Plan haben wird, ist das natürlich nicht die feine Art.

Offline Trollork McMunchkin

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #30 am: 12.08.2009 | 18:01 »
möglicherweise...

-Will heißen, geradesoviel, wie nötig, falls die Gruppe sich nicht selbst reguliert, aber bitte sowenig wie möglich.
Verstärkt eine gute Signatur etwa das Argument?

Offline Oberkampf

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #31 am: 12.08.2009 | 18:45 »
Also ich habe "möglicherweise" gestimmt, weil ich es selbst manchmal mache, aber mein Herz schlägt eigentlich für "NEIN!".

1. Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL an, bei einer Gruppe von mehr oder minder erwachsenen Spielern den Sozialpädagogen zu machen und den Mitspielern grundlegende Formen der Höflichkeit zu vermitteln. Ein SL muss nicht das Fehlen von Sozialkompetenzen einzelner Mitspieler kompensieren. Lieber trenne ich mich von einem Spieler, der seine Mitspieler unterbuttert, als dass ich so ein Verhalten hintenrum "behebe" und dadurch fördere!

2. Ich sehe es nicht als Aufgabe des SL an, einem mündigen Erwachsenen zu seinem "Recht" auf einen Rampenlichtauftritt zu verhelfen. Wer sowas als SL macht, greift in das ureigenste Recht des Spielers ein, seinen Charakter so zu spielen, wie der Spieler möchte. Das ist eigentlich No-Go für einen Spielleiter.

3. Ich sehe es nicht als Aufgabe des Spielleiters an, die Gruppendynamik zu gestalten. Das ist Sache der Spielergruppe als Ganzes. Es gibt, hart gesagt, sogar Spieler, die es brauchen/lieben, von dominanteren Spielern gesteuert zu werden. (Hätte ich bis vor zwei Jahren nicht geglaubt, aber man lernt so einiges.) Und es gibt Spieler, die gerne die Klappe halten (und sogar einige, bei denen das für den Rest der Gruppe besser so ist.)

Soviel zur Theorie. In Wirklichkeit sind Spieler dann komischerweise doch nicht so mündig, ihre Gruppenprobleme mal selbst zur Sprache zu bringen und es bleibt wieder alles am SL hängen.
Dans un quartier qui est triste à tuer
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Offline bobibob bobsen

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Re: Ich bin nicht Deine Mutter! Oder doch?
« Antwort #32 am: 13.08.2009 | 09:54 »
@ tümpelritter

Erst mal will ich klar stellen das ich dir grundsätzlich zustimmen ich aber gleichzeitig Situationen erlebt habe und auch weiterhin erlebe in denen dein Nachsatz sehr zutreffend ist.

zu 1) zu berücksichtigen ist immer die Spielstärke/Spielerfahrung der jeweiligen Spieler/innen. Ein Anfänger braucht für Entscheidungen länger und wird sich automatisch schwer tun ein Rampenlicht zu erkennen (in einer meiner Gruppen geht die Spielerfahrung von 3 Monate bis 28 Jahre). Da halte ich es durchaus für sinnvoll auch mal einzugreifen nur um den Neuling den Spaß nicht zu verderben (ganz zu Anfang habe ich oder ein Mitspieler erklärt was der spieler an Möglichkeiten hat inzwischen Fragt er schon nach ob dieses oder jenes jetzt möglich ist). Er kann ja nicht dafür das er noch keine große Spielerfahrung hat und die Regeln noch nicht perfekt sitzen.


zu 2) meiner Meinung nach sollte der Spielleiter zwar nicht helfen Rampenlichtauftritte zu verschaffen aber man sollte als Spielleiter schon darauf achten das alle Mitspieler ihre grudlegenden Fähigkeiten einsetzen können z.B. sollte man auch schon mal eine Falle einbauen um dem Dieb die Möglichkeit zu geben diese zu entschärfen oder eine Verhandlungssytuation für den Barden. Also Kurz gesagt:
                                  Jemanden in eine Spotlight zwingen= schlecht
                                  Jemanden die Möglichkeit auf ein Spotlight bieten = gut

zu 3) 100% Zustimmung