Autor Thema: [Diary] Western City mit 3 Greenhorns.  (Gelesen 2690 mal)

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Offline Joerg.D

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[Diary] Western City mit 3 Greenhorns.
« am: 1.03.2010 | 15:23 »
Das hier ist das Diary zu meiner Western City Runde am Samstag in Moskau.

Entstanden ist die Runde mehr aus einer geschickten Ausnutzung meines Durstes, da ich mich normalerweise wenig berufen finde, Einsteiger oder Freunde ans Rollenspiel zu führen. Doch meine Freundin hatte mich am Freitag zusammen mit ihrer besten Freundin und deren Freund abgefüllt und mir dann das Versprechen zu einer Runde aus dem Kreuz geleiert.

Als erstes galt es jetzt eine Version von Astropia zu besorgen, aber dank einer Online Videothek stellte das kein Problem dar. Der Film sollte ein bisschen das Eis brechen.

Dann galt es ausreichend 6 seitige Würfel besorgen, was zum Glück kein größeres Problem war. Danach kaufte ich noch schnell einen Satz Pokerchips und fuhr wieder zur Wohnung meiner Freundin. Von dort aus loggte ich mich ins Tanelorn ein und zog mir einen Satz Charakter- und Statistenbögen, weil ich diese leider nicht auf meinem Laptop hatte.

Anschließend druckte ich noch mal kurz die Charaktererschaffung in Kurzform und die Erklärung was das Spiel denn nun ist aus und überlegte mir, wie ich den Leuten nach dem Film noch mal erkläre, was ein Rollenspiel ist. Dabei kam mir zugute, dass die Leute alle in der Personalabteilung eines größeren Unternehmens arbeiteten und Rollenspiele schon im Zusammenhang mit Bewerbungsgesprächen kannten. Ich hob die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede anhand der Brettspiele, die dieser Freundeskreis ab und an Spielt hervor. Kurz: Es ist so etwas wie eine Mischung aus dem Brettspiel mir Würfeln und Figuren und der Rolle wie sie es vom Rollenspiel im Assistent Center kennen und dem guten alten Geschichten Erzählen vom Lagerfeuer. Nach der Erklärung und dem Film war ich frohen Mutes, dass wir das Kind schon schaukeln würden. Leider stellte sich später heraus, das ein etwas klassischeres Rollenspiel wohl etwas besser gewesen wäre. (Die Leute wollten ja ausdrücklich mein Spiel spielen.)

Also ging es los. Zusammen mit viel Grünzeug zum Knabbern startete die Runde und ich lies meine ganzen Erklärungen los, wie man etwas im Western City Spiel so macht. Das Würfelprinzip und die Charaktererschaffung wurden von allen Spielern gut verstanden und wir kamen zur Versteigerung der Statisten.

Da ging es schon mal ganz schön zur Sache, denn jeder wollte den Feind des jeweiligen Partners spielen, was aufgrund eines zu eifrigen Kaufen von anderen Statisten nicht immer funktionierte.

Fazit: Bis hier hat es allen Spaß gemacht.

Hier einmal eine Übersicht der Charaktere:
Segei „The Kid“  = Revolverheld 
Feind: Sheriff Thornten
Freund: Bürgermeister Quinn

Lucie Bellafleur  = Bardame
Feind: Joe der Zuhälter
Freund: Henry Kissinger

Stacy Redman  = Trapper / in
Feind: Red Pony
Freund: Christus „Sombrero“ Alvares

John Wiggam = Pokerspieler
Feind: Krutik der Räuber
Freund: „Der Lord“
Die Ereignisse des Tages waren echte Klassiker:

Ein Banküberfall
Eine Schießerei
Ein Squaredance Wettbewerb
Eine Demonstration

Besonders der Verein der Christlichen Ehefrauen von Western City hatte es meinen Mitspielern angetan und er sollte im Abenteuer noch eine tragende Rolle spielen.

Anschleißend ordneten wir die Ereignisse des Tages noch in dem Roten Faden und erhielten den folgenden Ablauf:
Der Sonnenaufgang (Fest am Anfang)
Eine Demonstration (Gegen den Wettbewerb)
Der Banküberfall (Der die Demo auflöst)
Die Schießerei (Als die Räuber fliehen wollen)
Der Squaredance Wettbewerb (noch ohne Intention)
Der Sonnenuntergang (Fest am Ende)

Die Spieler suchten sich jetzt alle ihre Ziele des Tages aus und verknüpften sie im geheimen mit den Ereignissen des Tages. Das hatte ich vorgeschlagen, weil ich es bei Anfängern öfter erlebe, dass sie ihre Ziele unpassend wählen und dann im Spiel Probleme haben sie zu erfüllen.

Anschließend ging es los und ich fing an, die erste Szene zu entwerfen. Die Spieler kauften  sich mit ihren Charakteren ein und ich brachte mit ein paar Statisten etwas Schwung in die Sache. Am Ende der Szene gab es die frisch geschaffene Henrietta Paddinton, welche den Verein der Christlichen Ehefrauen von Westerncity als Vorsteherin am Leben erhält und die am Bahnhof Handzettel zur Demo gegen den lästerlichen Wettbewerb verteilte. Ein paar Brüller, ein paar Würfe um zu sehen, wie es funktioniert.

Die nächste Szene wurde von meiner Freundin aufgebaut und sie brachte den Konflikt ganz klassisch zum Laufen. Die Demo, der neue erschaffene Statist (der von ihrer Freundin gespielt wurde) ein Sherrif und der neu erschaffene Veranstalter des Wettbewerbes. Ein Ziel des Tages wurde erreicht, fleißig mit den Mooks experimentiert und fleißig Fakten gekauft um den anderen Spielern eins reinzuwürgen.

Nach der Szene wurde es turbulent, denn der Banküberfall ging vom anderen Mitspieler aufgebaut zur Sache. Er hatte sich die ganze Zeit zurück gehalten und kaufte sich erst mal einen Haufen Mooks um die Bank zu überfallen und die Menge in Panik zu versetzen. Zusätzlich kaufte er dem Hauptmann der Bankräuber noch einen tollen Colt und machte die Bank zu seinem Zuhause, weil er dort so lange die Mülleimer geleert hätte.

Die Szene hatte deutlich weniger Charakterspiel als die beiden anderen Szenen und legte den Spielaspekt stark in den Vordergrund, was den Mitspielerinnen gut gefiel. Es gab einen flüssigen Übergang der Szene zur Schießerei in der nächsten Szene, die nur durch ein kurzes Verteilen der Chips aus dem Pott vorbereitet wurde und unsere letzte Mitspielerin in Aktion brachte. Sie kaufte noch ein paar Kleinigkeiten ein, und wir zogen die Schießerei schön ab. Komsicherweise gab es in der Szene wieder mehr Rollenspiel obwohl es förmlich Würfel regnete und sich die Optionalregel zur Deckung gegen Mooks bewährte. Am Ende kam es zu einem Showdown zwischen John Wiggam und seinem Feind Kurtig, dem Räuber. John war dem Räuber als Pokerspieler nicht gewachsen und ging von Kugeln zersiebt zu Boden, wo er von Lucie unter Tränen weggeschafft wurde.

Der Squaredance Wettbewerb war im Gegensatz zu den vorangehenden Szenen etwas langweilig. Es wurde ein bisschen mit den Charakteren gespielt und ein paar Würfe gemacht, aber es war nach dem großen Kino mit Showdown und Tränen nicht mehr so bewegend.

Im Sonnenuntergang gab es eine kurze Zusammenfassung des Abends und die Mitspieleerin, die ihn schilderte, brachte noch eine Vision von etwas ein, was in der nächsten Woche passieren würde. (sie hat sich dabei nach eigenen Angaben einfach an Fernsehserien orientiert.)

Fazit: Meinen Mitspielern hat es entweder mehr Spaß gemacht als mir oder sie waren nur höflich. Ich fand exakt eine Szene wirklich gut und bin mit dem Rest einigermaßen zufrieden. Trotzdem weiß ich, warum ich lieber mit erfahrenen Spielern zocke. Trotzdem haben mir alle Mitspieler versichert, das dierses Spiel Spaß macht, auch wenn man wohl etwas mehr Übung braucht um es wirklich gut zu spielen. Sie wollen beim nächsten mal aber eher etwas wie das Spiel aus dem Film spielen, wo ich den Meister mache und sie sich nur auf das Spielen konzentrieren können.

Na Bravo, was soll ich da bloß mit ihnen spielen???
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.