Autor Thema: Katastrophales Ende einer Kampagne  (Gelesen 13503 mal)

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Offline Abd al Rahman

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #100 am: 13.01.2010 | 17:16 »
Machtspiel nein. Aber der SL braucht eine gewisse Autorität,damit das Spiel funktionieren kann. Und es gibt eben Spieler, die diese Autorität zu untergraben suchen und gegen die man sich ständig behaupten muss.

Schön ist es, wenn dem nicht so ist. Das hat man allerdings nur im Spiel mit langejahren Freunden.

Ah, ja. Das stimmt.

Was ich meine: Wenn der SL aber seine Autorität behaupten muss und so Aktionen seine Autorität untergraben läuft in der Gruppe mehr schief wie nur der Abschluss eines Abenteuers.

Offline Grimnir

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #101 am: 13.01.2010 | 17:22 »
Ja und dann? Es gibt Tage, da verliert man, es gibt Tage, da gewinnen die anderen. Und dann gibt es Tage, da kann man einfach nicht gewinnen. Wenn die Spieler keine Lösung finden, dann fliegen sie halt in die Luft.

Ja, natürlich! Ich bin auch der Meinung, dass Spieler ruhig mal verlieren können, und meine Spieler tun es auch ab und an mal. Darum geht es mir hier nicht. Mir geht es um das Metagespräch. Natürlich kann der Spielleiter dann noch sagen: "Leute, strengt Euch mal an! Ihr habt hier wirklich eine deutliche Chance! Und ihr seid der Lösung schon so verdammt nahe gewesen!" Durch ein derartiges Gespräch wird aber beiden Seiten noch einmal ins Bewusstsein gerufen, wo das Problem liegen könnte!

kleines EDIT: Natürlich stelle ich das jetzt verkürzt dar. Wenn die Spieler dem SL deutlich ihre Gedankengänge mitteilten, würde es um einiges klarer werden. Dann kann der SL auch besser abschätzen, ob es wirklich Dummheit der Spieler oder ein Konzeptfehler von seiner Seite war.

Es grüßt
Grimnir
« Letzte Änderung: 13.01.2010 | 17:23 von Grimnir »
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

Vergibt Mitleidspunkte...
... und hetzt seine Mutter auf unschuldige Tanelornis (hier der Beweis)

Offline Blizzard

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #102 am: 13.01.2010 | 17:27 »
okay, ich hab mir das jetzt alles mal durchgelesen. Vorneweg:Ich kann die Spieler und ihren Frust einerseits verstehen. Würde aber andererseits auch sagen: Die Schuld liegt nicht nur am SL allein. Ich denke das Problem war keine kongruente Vorstellung der Spielsituation im konkreten Moment. Die Spieler dachten wohl, dass sie jetzt sofort alles tun müssen, um die Maschine abzustellen(so wäre auch mein Eindruck als Spieler von der Situation gewesen). Und eben keine Zeit mehr haben, um irgendwelchen anderen Dingen nachzugehen, wie beispielsweise in die Bibliothek zu gehen. Andererseits: Wenn Spielercharaktere "Dinge" finden/entdecken, von denen sie den anderen SCs nix erzählen, dann ist das imho die Schuld des Spielers bzw. des Charakters, und nicht die des Spielleiters.
Also ich mach es ja so dass wenn der Spieler nicht schnallt, dass sein SC was weitersagen muss, , ich für den SC würfeln lasse ob der dran denkt (passiert dann meistens) ob er nicht vielleicht was sagen sollte. Manchmal grummeln die Spieler dann, weil sie es selbst lösen (verbocken) wollten, aber das ist eben auch Teil des Spiels, wozu sonst Charbögen...
Kann man machen. Wobei ich da auch schon in vermeintlich weniger gefährlichen Situationen von Spielern angegiftet worden bin, dass ihr Char das dem/den anderen ja eigentlich gar nicht oder nicht in der Art&Weise hätte mitteilen wollen. Von wegen SL übernimmt einfach mal den SC ohne zu Fragen...seither unterlasse ich das. Komischerweise hatte ich auch mal so ne Situation in einer AC-Runde, und einer der SCs ist dann auch gestorben, weil ein anderer ein paar Infos nicht weitergegeben und lieber für sich behalten hat.

Gelbe Karte zeigen und zwar so, dass die Spieler es auch checken.
Wie hätte das denn im vorliegenden Fall konkret aussehen sollen? Imho hat er da den Spielern schon die gelbe Karte gezeigt, aber das mögen andere anders sehen.

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Offline Agarnesta

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #103 am: 13.01.2010 | 17:42 »
Ihr haltet also Gespräche mit den Spielern während der Sitzungen...
Also ich mache das alles über interne Dinge im Spiel.
Natürlich erkläre ich gern nochmals eine Situation nochmals, wenn sie nicht richtig verstanden wird. Aber so richtig mit den Spielern zu reden, das finde ich nicht gut würde mich auch aus dem Rollenspiel an sich bringen. Es gibt genug Mittel den Spielern das mit Rollenspiel Elementen zu erklären.

Ich würde einfach sagen, in diesem Falle sollen sich die Spieler neue Charaktere machen. Sie haben es halt verbockt...
Das ist mir auch schon das ein oder andere Mal passiert, muss man eben drüber stehen und beim nächsten Mal besser machen.
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Offline Teylen

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #104 am: 13.01.2010 | 17:48 »
Vielleicht hat der Spieler dessen Char die Notiz fand auch sie einfach nicht kapiert und gedacht der magische Schutz halte auch die Decke oben? Weil wenn er OT gewusst haette das seinem Char die Burg uffn Kopp faellt waere er ja net da hocken geblieben?

Ansonsten, vielleicht auch nur der Eindruck, ist der Versuch die Spieler mittels eines toedlichen Plot zu erziehen fehl geschlagen? Weil es wurde je erwaehnt das eine Kampagne davor aus aehnlichen Gruenden in die Hose ging, es leicht zuvor OT angesprochen wurde und damit quasi dann ein Versuch des "Erziehen durch Praxis" nach hinten losging?

Heisst ich hatte auch zuvor schon Runden wo Spieler jeweils die "Bibliothek" bzw. Hinweise uebersahen oder gaenzlich anders handelten als der SL logisch/sinnig erschien und das ganze deswegen fuer Spieler wie SL frustrierend endete.


Spieler kapieren Dinge intern im Spiel nicht.
Selbst wenn ihre Chars 10x sterben und du deinen eigentlichen Plan erklaerst. Die werden nur wuetender und fuehlen sich verkohlt.
Nu und man muss nicht waehrend der Sitzung machen aber vielleicht davor.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #105 am: 13.01.2010 | 18:11 »
Man verliert dadurch als SL aber extremst an Glaubwürdigkeit und Autorität.
Wenn das passiert, wäre es mE dringenst an der Zeit, sich an Grundregel 0 zu erinnern.

Und dann gibt es Tage, da kann man einfach nicht gewinnen. Wenn die Spieler keine Lösung finden, dann fliegen sie halt in die Luft.
Tja, Grundregel 0 gilt auch für Spielleiter... genaugenommen wird sie da sogar noch eher angewendet.

Offline Abdel Alient

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Re: Katastrophales Ende einer Kampagne
« Antwort #106 am: 13.01.2010 | 18:36 »
Ui jetzt wird mir einiges klar. ÜBer die Spieler und auch über mich...


Designschwäche 1:
- Da gibt es 4 Lösungswege (die Rituale), die alle auf magisches Mullemulle rauslaufen, dass sich nicht von selbst erschliesst.
- Die 4 Lösungswege sind nur an einer Stelle zu finden (bei der Leiche des Magiers), von deren Existenz die Spieler aber nichts wissen (sie können also auch nicht auf die Suche danach gehen)
- Der einzige Hinweis auf die plotlösende Stelle ist eine Blutspur. Eine Blutspur - wohlgemerkt in einem Gebäude, in dem gleich mehrere Massaker (drei?) stattgefunden haben.

Ich kann als Meister doch nicht eine Pforte des Grauens erschaffen, die einfach durch selbst überlegte Spielerideen zu schließen ist. Da müssen die Helden schon die mächtigen Utensilien finden.
Eine Blutspur die aus der Halle raus direkt in die Bib führt, den Gang runter. Im 3. Stock wussten die Spieler von 3 Türen... Maschinenraum, Labor, Bib...
sie waren nur im Labor und im Maschinenraum... aber nie in der Bib  :bang: :(
Und warum suchen sie jeden cm im Maschinenraum ab und nehmen sich massig Zeit dafür anstatt mal den Gang runter zu gehen? wieso nehmen sie sich dafür nicht die Zeit? Sie haben scheinbar einfach total panisch reagiert und versucht den Stecker zu ziehen. Dumm gelaufen.


Designschwäche 2:
- Als "Plan B" gibt es einen NSCs, der alles weiss und alles vorbereitet hat.
- Leider sieht man ihm das nicht an:
  * Der NSC wirkt, als wäre er vom Geschehen überrascht worden, und nicht als hätte er etwas vorbereitet und sei dann zurückgekommen
     (was auch nicht gerade Sinn macht).
  * Der NSC stark angeschlagen und bewußtlos - wer vermutet bei sojemandem denn bitte Mittelchen für Schutz und Stärke?
  * Selbst wenn die Helden davon wüßten, warum sollten sie annehmen, dass ein Stärkeboost ausreicht?

Doch. Im Tagebuch von der Preisterin stand geschrieben was sie versuchte zu tun. Aber: Der Krieger der das Tagebuch gelesen hatte, hatte diese Info den Spielern vorenthalten und nicht erwähnt. Er sagte immer den Satz:" wir sind hier sicher Leute." :D (Was mich persönlich auch ziemlich dampfen lassen hat.)

Designschwäche 3:
- Das Portal ist auch gleich ne Atombombe. Warum? Was ist der Mehrwert?
- Wie kommt man auf die Idee, den Spielern mitzuteilen, "hier ist ne Atombombe, und die explodiert gleich", und sich dann über Panik und Aktionismus zu wundern?
- Dass eine "Atombomben", denen sich angeschlagene Helden wohl nicht werden entziehen können, irgendwann zu toten SCs führt ist imho vorhersehbar. Spielleiter, die auf tote SCs hinarbeiten, sind jetzt nicht so mein Ding. ;)

Oder um den Plot nochmal etwas "gerafft" zusammenzufassen:
- Eine Atombombenexplosion bringt das Gros der Charaktere um, ausser sie folgen in einem Massaker der richtigen Blutspur.

Nicht das Portal. Die Magie die in der Maschien vorhanden ist, dessen waren sich die Spieler sehr wohl bewusst, möchte ich anmerken. Besonders der Mage.
Die Atombombe machte keine anstallten in die Luft zu gehen, erst als der Spieler die Absicht hatte es einfach zu manipulieren ohne auf Ronins analyse zu warten.
Die Blutspur war später der Wink mit dem Zaunpfal wohl gemerkt. Eher lief der Plot so... Eine Atombombenexplosion bring das Gros der Charaktere um, außer sie gehen durch die Tür in der Bib und finden die Bücher des Magiers oder die Priesterin. :D
Aber so gesehen ist jeder Plot absolut sinnfrei... Die Helden besiegen den Bösewicht in dem sie von Yarkaturashta dem Gottschamanen der Bollsott das Schwert des Schicksals erhalten. Nur wenn die Spieler eben Yarkaturastha ignorieren und die Hinweise des Meisters einfach an den Rand stellen gibts nen disaster.

Ich glaube ich habe mich da ein bisle auch falsch ausgedrückt was "Bestrafung" angeht. Wenn der Tod der Helden gerechtfertigt ist, dann habe ich seltens Meistergnade. Wenn andere Spieler unschuldig sind, lass ich ihnen die Chance zu entkommen und da die anderen beiden auf und davon gelaufen sind (die Burg war in einer Art Grube im Berg und ragte hinaus, haben sie die Druckwelle überlebt.) Vielleicht hätt ich den Krieger noch am Leben lassen sollen, auf jeden fall ist es noch nicht klar das er wirklich tot ist.

Wenn jemand nach den Regeln solche Formen von Energien freisetzt, dass hat der Magier nunmal getan in dem er die Spulen zurück gesetzt hat und es entladen hatte. Genau das war auch seine Intention. Ich kann mich noch an seine Worte erinnern:" Hm, normalerweise müsste sich jetzt wie bei einem Kondensator alles entladen? Aber wohin mit der Energie?
oO!

S2 outgame: Stells zurück Verdammt! Schnell!
S1 ingame: Ich kletter wieder runter!
SL: WAS?! Meinst du das ernst?


Und bei so einer direkten Entladung direkt an einer Kraftlinie ist ne ÜBerlebenschance quasi "Meistergnade", die krepieren bei so einer magischen Entladung direkt an einem Kraftfokus und für eine Pforte des Grauens benötigt man meistens Kraftlinien oder gigantische Massen an Opfer. So unlogisch und komisch aufgebaut war das Abenteuer eigentlich nicht. Wie bereits erwähnt ist der Beschwörer auf und davon gelaufen weil er von den verrückten Anhängern massakriert wurde und er hats nur zu seiner Bib geschafft. Klar wussten die Spieler das nicht, genauso wenig wissen sie wer hinter dem Tod eines wichtigen Handelskontors steckt und müssen dann dies herausfinden.

Warum waren die Konstruktionspläne nicht Hilfreich?

Weil selbst der Beschwörer lange Zeit es studieren musste um die Maschine zu kontrollieren. Aber er hatte Notizen im Konstruktionsplan hinterlassen, was der Spieler nicht lesen konnte, der Priester(ein SC) jedoch schon! :( Da ging wieder diese Dusellei los, dass er niemanden danach fragte.

Warum ist die Maschine hoch gegangen?

Die extreme magische Enltadung hat alles in Schutt und Asche begraben. Der Spieler (Bombenmage) hat durch die Spulen massive magische Energie direkt an einer Kraftlinie freigesetzt. Ronin der andere Magier hatte die Information gerade erhalten, als der ungeduldige Boommage das Ding hoch gejagt hatte. Ronin blieb aber keine Zeit, weil BM mich gedrängt hat und sagte, dass Ronin mehr Zeit zum Handeln gehabt hatte. Aus Fairness ließ ich dann die Handlung auf BM übergehen... tja... das war vermutlich ein weiterer Fehler von mir. Sonst hätte Ronin den 2. Magier aufgehalten.

Warum denn hoch jagen und alle umbringen?

Ich als Spieler hätte niemals mit so einer Maschine leichtfertig herum gespielt. Vielleicht hätte mich meine Neugier dazu verleitet, aber ich hätte die Spule wieder zurück gestellt. Ich kann mich daran errinnern das ich als Spieler, mal eine zwergische Dampfmaschine fast in die Luft gejagt habe, einfach aus Neugier, doch habe ich das zappelnde Dingen sofort wieder abgestellt, ansonsten wäre alles hoch gegangen und die Mine wäre eingestürzt.
Der Spieler aber hat auf die Warnungen von mir gar nicht gehört. Was soll ich denn da noch machen? Immer wieder die tolle Meistergnadenummer? Klar, du überlebst. Das war total unüberlegt von ihm.