- Mir wäre keins bekannt, ich wüsste aber auch nicht, wozu man eins brauchen würde.
- Grundsätzlich sollte sich das mit jedem Rollenspiel für ein modernes Setting umsetzen lassen, im Grunde ändert sich ja nur die körperliche Leistungsfähigkeit und die Surrogat-Nutzer können nicht sterben.
- Zweitens haben der (bessere) Comic und der Film das Problem, dass die Welt drumherum eher schlecht ausgearbeitet ist. Die Welt ist "near Future + Surrogates" und das war's schon, die Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft sind in beiden Fällen nur angerissen. Sowohl mit der für Surrogat notwendigen Robotertechnologie als auch mit der notwendigen Mensch-Maschine Schnittstelle ließen sich aber noch ganz andere Sachen anfangen. Dementsprechend halte ich das Setting so wie es ist für nicht bespielbar, weil man sich entweder sehr eng an die Vorlage hält oder alle naslang über "Ja müsste dann nicht eigentlich ... " stolpert. *
- Drittens ist Rollenspiel an sich Surrogat-Spiel. Wir laufen mit einem fremden Körper durch irgendwelche Welten und wenn der SC stirbt passiert uns nichts. Das könnte auf der Meta-Ebene vielleicht interessant sein, aber auch diesen Bereich müsste man dann ausarbeiten. Aktuell ist nicht einzusehen, warum ein Surrogat in einer banalen Alltagswelt interessanter sein sollte, als sein eigenes Surrogat in eine abenteuerliche Fantasywelt zu schicken. Für ein Spiel um Gefühle und Beziehungen hat das Grundkonzept zu wenig Punch, es bietet eine Holzhammer-Vorlage für eine Entfremdungsthematik, aber das war's dann IMO schon.
- Beim Stichwort mehrere SCs fällt mir spontan Paranoia ein, da sind's Klone (Ars Magica ist eine ganz andere Baustelle). Und natürlich Sachen aus dem Mecha-Bereich, die man entsprechend anpassen könnte. Im Surrogates-Setting ist es aber so, dass kaum aufregende Dinge passieren und für ein auf die SC-Persönlichkeit zentriertes Spiel die Persönlichkeit ja immer gleich bleibt, man also durch verschiedene Surrogates nichts gewinnt.
- Am ehesten könnte ich mir das Setting von außen vorstellen, also Surrogat-Verweigerer als SCs.
* Ein mir subjektiv weit gravierender erscheinendes Problem ist die Identitätsfeststellung. Entweder es ist möglich jederzeit herauszufinden mit wem man es wirklich zu tun hat, dann gibt es aber eine Art Totalüberwachung. Oder es ist eben nicht möglich, dann würde regelmäßig ein ziemlicher Aufwand betrieben, bevor vertrauliche Informationen weitergegeben werden: Der neue Kollege könnte in Wirklichkeit der Boss, undercover, sein.