Wie habt ihr die Aufteilung des Erzählrechts gehandhabt?
Ich schwanke zwischen "gar nicht" und "irgendwie unbewusst". Erzählrechte sind zu keinem Zeitpunkt diskutiert worden und sind auch zu keinem Zeitpunkt als Problem in Erscheinung getreten.
Als der Wirt zum ersten Mal gespielt werden musste, haben wir SL uns gegenseitig angeschaut und einer hat auf einen anderen gedeutet ("machst du?"). Fertig. Der Abt-SL hat das Kloster beschrieben und alle Vorgänge darin. Ich als Freiherr-SL habe die Bude des Freiherrn beschrieben und die Aktivitäten von Magd, Leibwächtern, Frau usw. Der Sohn des Freiherrn wurde zuerst vom dritten SL gespielt, später von mir. Aber das ergab sich alles irgendwie automatisch.
Es war einfach so, dass ein SL, wenn er eine gute Idee hatte, sie ins Spiel eingefädelt hat. Das Wirtshaus haben wir z. B. zu dritt beschrieben, ich hatte darin spontan einen Haufen Bauern übernommen. Das passierte bei uns ganz flüssig. Ein SL, der einen Rand-NSC eingebracht hat, hat sich damit nicht in den Vordergrund gedrängt, sondern nur die Kulisse bereichert. Wenn ein SL, der gerade die Szene hauptsächlich leitete, einen Hänger zu haben schien, hat ein anderer etwas mehr Initiative eingebracht, um das auszugleichen.
Einen Haupt-SL hatten wir nicht. Es wird interessant sein herauszufinden, ob das grundsätzlich funktioniert, oder nur unter bestimmten Umständen. Die Stütze unseres Abenteuers waren Beziehungsstrukturen. Würde es genauso gut funktionieren, wenn das Abenteuer aus einem Plot besteht?
