Thema: Wie steht ihr zu Regelupdates/-errata?

[Selganor [n/a]]

Eine gute klickbare Umfrage zu dem Thema faellt mir momentan schwer zu formulieren. Wenn jemand eine Idee hat einfach hier im Thread posten, evtl. trage ich die dann noch nach.


Im Rahmen der Diskussion um die D&D Essentials stellt sich mir mal die Frage wie ihr zu Updates steht bzw. es damit haltet.

Sollte ein Verlag Errata/Updates zu seinen Produkten rausbringen? Wenn ja, wie oft und wie viel? Wenn nein, warum nicht?

Wenn es Errata/Updates gibt, wie haltet ihr es damit? Nutzt ihr sie alle (auch rueckwirkend), nur teilweise oder gar nicht?

[Korig]

Sollte ein Verlag Errata/Updates zu seinen Produkten rausbringen?

Ja wenn diese schwere Fehler ausbügeln oder Regeln so unklar gewesen sind, dass es häufig zu missverständnissen geommen ist.

Wenn ja, wie oft und wie viel? Wenn nein, warum nicht?

Am besten so wenig wie möglich. Lieber nen größeren Betatest laufen lassen und dann voher korrigieren. Ich benutze gerne das Buch als Nachschlagewerk und habe gerne alles auf einen Blick. ein kleines Update lässt sich ja meist noch einkleben aber so große Geschichten, die, die komplette Spielbalance verändern und die Produkte zu anderen Publikationen inkompatibel machen, können mir gestohlen bleiben.

Wenn es Errata/Updates gibt, wie haltet ihr es damit? Nutzt ihr sie alle (auch rueckwirkend), nur teilweise oder gar nicht?

Ich versuche alles auf dem neuesten Stand zu halten, aber das wird oft  zu einer großen Arbeit.

[Erdgeist]

Ich halte nicht immer alles auf dem aktuellsten Stand. Updates, Errata und Patches sind für mich optionale Zusätze, die ich verwende, wenn sie mir gefallen und(!) auch für das Spiel relevant sind.

Errate sollte es nicht alle naselang geben, und auch nicht gleich einen Monat nach Erscheinen eines Buches. Für meine Belange würde 1- oder 2-mal im Jahr reichen. Häufiger schau ich bei einem System eh nicht danach.

Eine Abneigung verspüre ich gegen Updates, bei denen eine bestimmte Sache immer wieder geändert wird (Bsp. der Zauber "Polymorph" bei D&D 3), so dass Gruppen u.U. mit zig verschiedenen Versionen der gleichen Regel spielen - und das ohne Hausregeln. Da dann lieber mal länger warten, Testläufe durchführen und Regeländerungen ausgiebig und öffentlich(!) besprechen.

[Selganor [n/a]]

Oeffentliche Regelbesprechungen sind toll... dann hat man nicht 5-10 Meinungen sondern 5-1000

[Erdgeist]

Das führt zwar schon ein wenig offtopic, aber: Was ist besser? Öffentliche Vorabdiskussion mit zighundert Meinungen oder anschließende Entrüstungswelle, wenn eine Änderung vielen nicht passt.

[Thot]

Die kommt ja sowieso. 

[Zornhau]

Regelupdates und Errata-Einarbeitungen erwarte ich REGELMÄSSIG und STÄNDIG aktualisiert.

Da ich die meisten Rollenspielprodukte als PDFs kaufe, erwarte ich somit ein fehlerbereinigtes und aktuelles PDF immer mal wieder per Nachricht zum Download angeboten zu bekommen.

Ein Verlag, der nur sein Druckwerk rausbringt und dann KEINEN Support, KEINE Fehlerbehebung vornimmt, der ist kundenunfreundlich.

[Santa]

Ein Verlag muss Errata veröffentlichen, wenn die Regeln im Regelbuch falsch wiedergegeben, widersprüchlich oder sehr unausgewogen sind. Man sollte Errata veröffentlichen, wenn die Regeln missverständlich oder unausgewogen sind und man kann derartige Verbesserungen veröffentlichen, wenn die Regeln leicht unausgewogen sind oder Rechtschreibfehler verbessert werden müssen.
Letzteres ist in meinen Augen überflüssig, weil man damit auch noch ein paar Jahre bis zur nächsten größeren Überarbeitung warten kann und es ein völlig ausgewogenen System wohl kaum geben wird. In den beiden anderen Fällen ist es Sache des Lektorats bzw. der Spieletester(innen) derartige Fehler rechtzeitig zu bemerken und der Verlag hat einfach miese Arbeit abgeliefert, jedenfalls wenn derartige Fehler gehäuft auftreten und nicht das übliche Maß überschreiten. Fehler sind nun einmal menschlich.
Ich will keine Errata und nutze sie notgedrungen, weil andere Leute sie nutzen. Ich für meinen Teil kann auch mit einer "unfertigen" Version spielen und die Widersprüche kurz mit den Beteiligten klären, wenn diese relevant werden sollten. Das klappt leider nicht mit allen Personen.

[Merlin Emrys]

Sollte ein Verlag Errata/Updates zu seinen Produkten rausbringen? Wenn ja, wie oft und wie viel? Wenn nein, warum nicht?

Wenn es Errata/Updates gibt, wie haltet ihr es damit? Nutzt ihr sie alle (auch rueckwirkend), nur teilweise oder gar nicht?

Ich schließe mich da Santa an: Ein Verlag sollte sich solange zurückhalten und lektorieren lassen, bis sich Errata weitgehend erübrigt haben und sie jedenfalls nicht mehr die besonders relevanten Regelteile betreffen. Das gehört zu seinen Aufgaben, zur Qualitätssicherung genaugenommen. Der Rest kann dann in die nächste Auflage integriert werden; insofern sollte man die Fehler schon sammeln (bzw. die Sammlung durch Fans honorieren) und Korrekturen erarbeiten. Aber zusätzlich Errata? Das halte ich für "überkandidelt", und wenn sie nötig sind, für ein deutliches Anzeichen von Produktmängeln. Solange sie unnötig sind, brauche ich sie nicht, und wenn sie nötig sind - auch nicht, weil dann das Produkt dann wohl schlicht zu schlecht ist, um brauchbar zu sein.

Updates und Ergänzungen, d.h. zusätzliche Informationen, sind wenigstens kein Zeichen für vorheriges Versagen. Aber meist finde ich sie auch leidlich überflüssig. Wenn sie eigene, gut gemachte Produkte darstellen, kann es sein, daß ich sie als Alternative erwäge. In der Regel neige ich zu der Ansicht, daß der ursprünglich zusammengestellte Teil ausreichend sein müsste. Wenn man was ergänzen will, kann man das in einer Neuauflage tun.

[killedcat]

1. Errata

Fehler zu entdecken, aber keine Lösung anzubieten, das fällt bei mir unter "mieser Service".

Im Idealfall sollte ein Regelwerk natürlich gut lektoriert und fehlerbereinigt sein. Perfektion gibt es aber nicht und gerade bei Regelwerken kann so ein Fehler fatal sein. Errata herauszubringen gehört daher für mich zum guten Ton.

Es wird natürlich schwierig, wenn ein Errata zur alten Version inkompatible Abenteuer oder Ergänzungen erzeugt. Dann ist aber auch etwas so gewaltig in die Binsen gegangen, dass man am Besten eine neue Regelversion X.5 herausbringt und so noch den letzten Rest treuer Fans vergrault.

Nun also in Kürze:

Wie stehe ich zu Errata? Ich erwarte sie. Das Fehlen ist für mich ein Zeichen für schlechten Service.

Wie oft sollte ein Verlag die Errata rausbringen? So oft es geht.

Nutze ich die Errata? Darüber entscheide ich nach eingehender Prüfung im Einzelfall.

2. Updates

Updates sind nett, aber kein Muss. Sie zeigen, dass sich die Macher noch nicht vom System verabschiedet haben und es lebendig halten wollen. Solange sie optional bleiben und keine Inkompatibilitäten entstehen, ist alles erlaubt.

Nun also in Kürze:

Wie stehe ich zu Updates? Ich sehe sie gerne.

Wie oft sollte ein Verlag die Updates rausbringen? Keine Ahnung. Solange sie optional bleiben von mir aus stündlich. Andernfalls sollte der Verlag seine Veröffentlichungspolitik nochmals überdenken.

Nutze ich die Updates? Darüber entscheide ich nach eingehender Prüfung im Einzelfall.

[Teylen]

Für welche Spiele erscheinen überhaupt alles Errata?
Ich meine gehört zu haben das es neben dem im Thread erwähnten D&D auch bei Shadow Run passiert.
Wohingegen ich bei der oWoD nicht den Eindruck habe das Errata erschienen und bei der nWoD dann halt ein neues Buch zum Thema "Wie könnte man seine Regeln anpassen | Was wir uns bei der Regel XY dachten" erscheint.

Ansonsten heißt das Veröffentlichen von Errata zu Büchern imho das beim schreiben und lektorieren der Bücher grob geschlampt wurde und man so versucht den Leser als Beta-Tester zu missbrauchen anstelle ein ordentliches Produkt für dessen Preis zu liefern.

[Blizzard]

Ich halte Erratas für wichtig, da sie i.d.R. helfen, ein Spiel zu verbessern. Erratas sind für mich aber schon ein Update.

[Taysal]

Errata muss sein und ist wichtig.

Update und Regeländerungen im Nachhinein sind für mich Mist. Sollen die vorher gucken das alles stimmt (später meckern die Leute auch, also ist es eh egal) und gute Arbeit leisten. Ich mag am liebsten Printprodukte und habe keine Lust die andauernd mit Stift und Zettel zu aktualisieren, nur weil nach drei, vier Jahren jemand meint "Oh, der Zauber wird aber jetzt anders funktionieren". Ne, ist klar, nach so vielen Jahren ist das plötzlich ein Fehler.

Was mich besonders ärgert ist, dass Regeländerungen, Meinungsänderungen, Systemänderungen ect. als Errata verkauft werden. Das hat mit Errata nichts mehr zu schaffen, aber unter dem Label schlucken die Leute den neuen Content halt besser.

Mehr Vorarbeit, mehr Nachdenken, zum System stehen und keine Contenterweiterung durch die Hintertüre, das spart unnötige Fehlersammlungen.

[Tudor the Traveller]

Ansonsten heißt das Veröffentlichen von Errata zu Büchern imho das beim schreiben und lektorieren der Bücher grob geschlampt wurde und man so versucht den Leser als Beta-Tester zu missbrauchen anstelle ein ordentliches Produkt für dessen Preis zu liefern.

So sehe ich das auch, v.a. wenn ich mir die Preise deutscher Hardcover ansehe. Qualität hat ihren Preis, und dafür bin ich auch bereit zu zahlen. Aber bei einigen Büchern frage ich mich, was den Preis rechtfertigt. Eigentlich sollte man Preisminderung bekommen, wenn die Errata immer umfangreicher werden, und es sich dabei nicht mehr um KLEINE Fehler handelt. Wenn irgendwo ein Wort zu viel steht oder fettgedruckt ist oder sogar die Übersetzung vergessen wurde, ist das für mich gerade noch hinnehmbar (die fehlende Übersetzung ist schon kritisch!), aber wenn ganze Tabellen oder Regelteile falsch sind oder sogar FEHLEN, dann ist das kein einfacher Mangel mehr und das Produkt gehört imo nicht auf den Markt.

Also:
Errata: Ja, unbedingt. Wenn Fehler drin sind, dann sollen sie bitteschön aufgedeckt werden. Das kann man mittlerweile online ja immer schön aktuell halten und zum Herunterladen zur Verfügung stellen.
Updates: Nicht für Kleinigkeiten. Für grobe Schnitzer wie oben beschrieben auf jeden Fall. Aber keinesfalls für den vollen Preis. Eigentlich sollte man Updates m.E. sogar kostenlos erhalten, wenn man schon für das Original geblecht hat, denn immerhin hat man Mangelware erhalten.
Wie oft? Einmal sollte genügen. Dann kann man doch erwarten, dass alle wesentlichen Fehler gefunden sind.

[Samael]

Update und Regeländerungen im Nachhinein sind für mich Mist.

Klar, manchmal sind sie aber unumgänglich. Siehe Dark Heresy. Ohne die extensiven Updates wäre das in Urform fast nicht spielbar gewesen. Es ist scheiße, dass es offensichtlich nicht geplaytestet wurde. Aber besser der Verlag bessert nach, als dass ein möglicherweise geniales System untergeht.

[Master Li]

Errata sind gern gesehen, sofern sie nötig sind. Am besten als komplett neuen Download (sofern man ein PDF erworben hat), in dem die Errata schon integriert ist, wie auch als Extra-Download, sofern man es als Buch hat, oder zum PDF-Ausdruck hin zuheften möchte.

Was gar nicht geht: Nur weil es Errata gibt, die Qualitätskontrolle beim Erstwerk schleifen lassen. Und jeden Rechtschreibfehler in die Errata einbauen. Einfach nur die wichtigen Sachen, bitte.

[Wormys_Queue]

Errata erwarte ich in jedem Fall, Regelupdates gehören für mich aber in eine neue Edition, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Einheitlichkeit des Systems verloren geht.

Ich bin auf die Essentials ja einigermaßen gespannt, und wenns mir gefällt, werd ich sie vielleicht sogar nutzen. Aber mir grauts ehrlich gesagt davor, eine Gruppe zu leiten, bei der die einen Spieler auf dem Stand der Grundregelwerke, die anderen auf dem der Essentials und wieder andere vielleicht per DDI auf einem anderen Updatestand sind.

und da hilfts dann auch nicht, vorher irgendeinen Standard festzulegen, da nur die wenigsten Spieler sich überhaupt bewusst sein dürften, wann sich was wie geändert hat, das sind ja oft nur minimale Veränderungen am Text, die aber zu unterschiedlichen  Regelständen führen.

Klar, wenns vernünftigen PDF-Support gibt, über den man die Updates abgreifen kann, mag das was anderes sein. Aber den verweigert WotC ja.

[korknadel]

Zunächst einmal sind Errata ein sächlicher Plural, deren Singular Erratum heißt

Das sagt ja schon einiges, denn kaum ein Verlag bringt ein Erratum heraus, da es eben meist nicht bei einem Fehler bleibt.

Es gibt ja einen grundlegenden Unterschied zwischen druckfehlerartigen Fehlern, die allein schon aufgrund des stattlichen Materials der meisten Regelwerke einfach mal vorkommen (dass zum Beispiel Werte falsch angegeben werden, Zeilen innerhalb von Tabellen verrutschen), und Fehlern im System, also Regeln, bei denen sich bei der Anwendung herausstellt, dass sie so leider nicht funktionieren und geändert werden müssen. Für beides erwarte ich postwendend zur Verfügung gestellte Errata, bin bei Druckfehlern sehr milde, ärgere mich dagegen aber ein wenig, wenn Regeln falsch konzipiert wurden.

Insgesamt begrüße ich neben Errata auch andere Formen des Kundenservice, vor allem FAQs können sehr hilfreich sein, und Sheets, Karten und dergleichen separat zur Verfügung zu stellen, ist ebenfalls sehr löblich. Updates finde ich nur dann willkommen, wenn man sie nicht unbedingt braucht, wenn es also nur zusätzliche, erfreuliche Gimmicks sind.

[SeelenJägerTee]

Errata finde ich gut, erwarte ich so bald wie möglich.
Regelupdates scheiße.

Denn denn meistens ist ein "Regelupdate" Errata, aber die Herausgeber haben nicht die Eier zu sagen sie hätten was falsch gemacht, deswegen verpacken sie es in einen schönen blumigen Ausdruck und denken dann wäre es besser.
Ist so wie mit der Agentur für Arbeit und dem Arbeitsamt. Nur weil es jetzt nicht mehr Arbeitsamt heißt ist es auch nix anderes und in ein paar Jahren ist der neue Begriff genauso "schlecht" belegt wie der Alte.

[Gorbag]

Ich finde Erratas gut.
Es mag sein das sie das Symptom der Bannanenbücher sind, aber es ist besser nachträglich zu korrigieren als seine Produkte gar nicht mehr zu betreuen. Gerade wenn man schwierige Spieler hat oder oft für komplett fremde oder neue Gruppen leitet ist es teilweise Anstrengend dauernd zu erklären wie man Regelfehler XY des Buches jetzt regelt. Da ists besser wenns verbindlich ausgebügelt wurde. So schlimm es ist, aber es gibt oft genug die Situation wo man ein Regelbuch und eine Errata als Diskussionsgrundlage benötigt. So spieler gibts eben.

Updates finde ich auch nicht schlecht, so fern sie im Rahmen bleiben. Mein liebstes Update war z.B. damals bei Shadowrun 3 das Kompendium das die Charaktererschaffung geändert hat und das durchaus zum Vorteil. Es ist bei Updates natürlich immer eine Gradwanderung zwischen nützlich und überflüssig, aber wenn das Spiel um wirklich brauchbare Regeln erweitert wird, die das Spielgefühl verbessern nehme ich ein Update liebend gerne.