Thema: Charaktere vorbereiten- wie weit?

[Lechloan]

Was mich mal interressieren würde: wie genau nehmt ihr es mit Berufen, Kulturen und Religionen? Ich meine damit, inwiefern informiert ihr euch als Spieler über diese Sachen, um euren Charakter auszuspielen? Wenn ihr z.B. in SR einen Japaner spielt, informiert ihr euch vorher über die japanische Kultur, Religion und Verhaltensweisen? Wieviel macht Sinn, kann das unter Umständen sogar spielstörend werden?

[Boba Fett]

Ich versuche mich grob zu informieren.
Im Fantasy oder SciFi heisst das, dass ich die Regionalbeschreibung durchlese und mir Gedanken mache, welcher Charakter da wohl reinpassen würde.
Auf irdischen Settings nehme ich mir meist mein Halbwissen. Das reicht dann auch.

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Auf irdischen Settings nehme ich mir meist mein Halbwissen. Das reicht dann auch.

Das Schöne ist, dass die Spieler mit einem ähnlichen Halbwissen aufwarten, wie der SL...

[Vanis]

In Fantasy frag ich den SL, was er mir über meine Kultur sagen kann. Gegebenenfalls soll der SL mir Infos in die Hand drücken, die ich mir durchlesen kann. Bei historischen Settings les ich gerne historische Romane (so geschehen für Ars Magica, wofür ich Säulen der Erde und den Medicus gelesen haben). Irgendwelche wissnschschaftlichen Texte hab ich mir zur Charerschaffung noch nie durchgelesen. Da fehlt mir die Motivation. Es geht ja immerhin um ein Spiel und nicht um eine wissenschaftliche Arbeit.

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Für zwei Charaktere habe ich sogar wissenschaftliche (oder quasiwissenschaftliche) Bücher gewälzt:

Lin Chou Yüan (ein taoistischer Mönch mit großen Kenntnissen in der Feng Shui-Lehre): Ich hatte nur eine grobe Idee, was Feng Shui bedeutet. Damit ich aber wusste, wie ein solcher Mönch tickt und was er denn wirklich kann (eigentlich sollte es ein Magier werden), habe ich mich in den Taoismus reingeackert. Das war sehr interessant! Besonders wenn man dann die Parallelen zu den Ars Magica-Feenreichen sieht...

Ramitep (ein nubischer Verditiusmagier, der eigentlich den alten ägyptischen Göttern anhängt. Das macht er jetzt nicht mehr. Er wurde zum Islam umkonvertiert.) Nach der Charaktererschaffung konnte ich eine Zeitlang sogar ägyptischen Hieroglyphen lesen.

Ich habe eigentlich sehr gute Erfahrungen mit wissenschaftlichen Büchern gemacht. So trocken sie teilweise erscheinen, sie sind eine große Inspirationsquelle, die ich sogar für Abenteuerdesigns verwende. (Nichts ist so seltsam wie die echte Geschichte. )

EDIT: Diese Charaktere waren meine Eigenen. Ich würde niemals von einem Spieler erwarten, dass er sich ähnlich viel Mühe macht.

[Jessil]

Ich denke, dass man den Spieler nicht mit Informationen überlasten sollte. Ich denke mit Grauen an meine erste Earthdawn Runde zurück. Als ich als Eathdawn Neuling neu in die Gruppe kahm, drückte mir der Spielleiter erst einmal fast 200 DIN A4 Seiten mit Informationen ais dem Netzt in die Hand und meinte ich solle mir das bis zum nächsten mal durchlesen und einen ca. 5 Seiten Hintergrund über den Charakter schreiben. (Ich habe beides nie wirklich gemacht und die Gruppe auch recht bald wieder verlassen)

Ich denke also mit zu viel Informationen kann man Spieler eher abschrecken (Quellentexte lesen und Hausarbeiten schreibe ich schon genug in der Uni, dann will ich das bei meinem Hobby nicht auch noch müssen)

Mann  sollte zunächst nur die wirklich notwendigen informationen weitergeben. Wenn ein Spieler nach weiteren Informationen Fragt, kann man ihm dann immer noch mehr geben oder ihm ein entsprechendes Buch empfehlen.

[Lord Verminaard]

Ich finde es immer problematisch, einen Charakter in einem fiktiven Setting darzustellen, ohne das Setting wirklich zu kennen. Klar, man lernt es während des Spiels mehr oder weniger gut kennen, so nach und nach. Hängt auch vom SL ab. Aber ich persönlich finde das unbefriedigend. Ich hasse auch diese Dialoge nach dem Motto: "Was weiß ich über das Reich / das Volk / die Stadt / den Gegenstand / die Person XY?" - "Du weißt, dass..." Natürlich unvermeidlich, aber ich versuche als Spieler, das so gering wie möglich zu halten.

In irdischen Settings hat man dieses Problem natürlich nicht so stark, wobei den meisten von uns über Mittelamerika im 14. Jahrhundert wahrscheinlich nicht viel mehr bekannt sein dürfte als einem DSA-Newbie über Aventurien... Leider geben die meisten Geschichtsbücher nicht viel über Lebensweise, Weltbild und Ethik der Völker in den verschiedenen Epochen her. Politische Strukturen, Wirtschaft, Wissenschaft und Technik, wichtige Ereignisse, so was kann man überall nachlesen. Aber wie die Menschen tatsächlich gelebt haben, lernt man in der Tat besser aus einem gut recherchierten historischen Roman.

Also: ich persönlich möchte schon genug über die Kultur und Welt meines Charakters wissen, um ihn vernünftig spielen zu können. Inwiefern das schädlich sein sollte, vermag ich nicht zu sehen. Ich erwarte es als SL jedoch nicht von meinen Spielern.

[1of3]

Ich versuche es von Zeit zu Zeit. Das hat meinem Bücherregal unter anderem einen Koran und Die Kunst des Krieges beschert.

Bei nicht-irdischen Settings ist das ja sowieso meist in einem entsprechenden Werke erklärt - und Rollenspiel-Bücher verschlinge ich mit Vorliebe.

[Boba Fett]

... Ramitep ...

Du guckst zu viel "Young Sherlock Holmes"...

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Dabei habe "Young Sherlock Holmes" IMMER noch nicht gesehen...

[Boba Fett]

Der Begriff ist Teil eines Beschwörungsliedes, bei dem einige Ra Anhänger den Gott Ra anrufen...
Und die singen dann immer "Ramitep, Ramitep, Ramitep..."

Boba Fett

[Selganor [n/a]]

Und jetzt ist Ramitep (Treffer 1 und 2 in google) ein Verweis auf eine Beschreibung des Charakters und einen Chrinikeintrag in dem er erwaehnt wird...

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Der Begriff ist Teil eines Beschwörungsliedes, bei dem einige Ra Anhänger den Gott Ra anrufen...
Und die singen dann immer "Ramitep, Ramitep, Ramitep..."

Boba Fett

Du glaubst gar nicht wie häufig mir diese Stelle mit leichter Variation schon vorgespielt wurde.
*Arme nach vorn halt. Hände nach unten häng*
"Ramitep, Ramitep, Ramitep"
 

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@Selganor:
    :oDas wusste ich ja noch gar nicht!
Da fehlen allerdings die Bilder der zu den Sprüchen gehörigen Foci. Naja. Vielleicht kann ich ja mal jemanden dazu überreden diese ägyptischen Symbole zu malen...

[Selganor [n/a]]

Du glaubst gar nicht wie häufig mir diese Stelle mit leichter Variation schon vorgespielt wurde.
*Arme nach vorn halt. Hände nach unten häng*
"Ramitep, Ramitep, Ramitep"
 

Das ist nicht DIE Stelle, sondern nur die "Zombies rufen Imhotep"-Szene aus der Mumie...

[Boba Fett]

jetzt wissen wir auch woher der Begriff "Imho" kommt...
Ganz nebenbei: Wir werden grad ziemlich off topic.