Autor Thema: [Glorreiche Alte Zeiten] Idee für ein Spielkonzept  (Gelesen 753 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Nørdmännchen

  • Harmonie-Suchtbolzen
  • Adventurer
  • ****
  • Ist seeehr selten da...
  • Beiträge: 912
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Nordmännchen
    • Tredstone
Hallo allerseits... nach langer Zeit,
ich gehöre im Tanelorn zu den Sehr-Selten-Postern. Trotzdem schaue ich gerne mal vorbei, da hier immer noch viel kreatives Potential steckt. Keine Ahnung, ob das hier irgendwie zu Eurem "Jahr der Technik" passt (tolles Konzept).

Ich schreibe weil mir grade ein Spielansatz im Kopf herum schwirrt, von dem ich nicht weiß, inwiefern er schon umgesetzt wurde - und ob er auch anderen Spielern reizvoll erscheint.

Anstelle des Spielleiters übernimmt ein Spieler die Rolle des Biographen: ein eifriger Schriftsteller, der den Auftrag hat, ein Buch über die Lebensgeschichte einer berühmten Heldengruppe zu verfassen. Zu diesem Thema hat er bereits einiges recherchiert, Hintergrundmaterial zur Zeitgeschichte gesammelt und sich soweit als möglich über die zurück liegenden Geschehnisse informiert.

Die anderen Spieler sind eben jene Heldengruppe, alle gemeinsam in einem wohlverdienten Alterswohnsitz und schon etwas in die Jahre gekommen.

Die Spielsession ist nun ein Interview, in dem der Autor aus erster Hand erfahren möchte, wie es sich tatsächlich zugetragen hat.
Was ich mir spannend vorstelle ist die Unverlässlichkeit des Gedächtnisses. Wir alle wissen wie gerne wir Erinnerungen einfärben, nostalgisch überhöhen und wie schrullig grade alte Menschen diesbezüglich oft sind. Die Mechanik des Spiels (wie auch immer sie genau aussieht) müsste dies irgendwie einfangen.

Einige Ideen:
- Der Biograph stellt (vorbereitete und spontane) Fragen:
   "Erzählen sie doch bitte davon, wie sie sich kennenlernten."
   "Was steckt denn wirklich hinter der ominösen Begegnung mit dem Silberdrachen?"
  Aber auch spezieller wie:
   "Hatten sie zu der Zeit nicht eine heftige Erkältung?"
   "Ich denke sie waren damals zur Kur auf Sylt?"

- Da der Biograph sich an Recherchen orientiert, ist davon auszugehen, dass seine Aussagen am ehesten den wirklichen Fakten entsprechen.

- Die Renterhelden erzählen die Story eben so wie es ihnen in den Sinn kommt. Sie haben völlige Freiheit und dürfen sich auch gerne gegenseitig widersprechen und ins Wort fallen.

- Vielleicht gibt es Regelmechaniken die festlegen welche Version den Tatsachen entspricht (und deswegen vom Biographen untermauert werden kann).

Ich gebe zu, dass mich die Serie "How I Met Your Mother" mit ihren unterhaltsamen Korrekturen ("Is what he should have done."; "I don't remember her name, we'll call her Blabla."; "That's how I saw him back then." etc.) zu diesem Ansatz inspiriert hat.

Gibt's das schon? Wäre es unterhaltsam? Mögliche Regeln (braucht es überhaupt welche)?

Viele Grüße und viel Spaß
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline Tigerbunny

  • Strahlemann
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.066
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Saulus Traiton
Re: [Glorreiche Alte Zeiten] Idee für ein Spielkonzept
« Antwort #1 am: 23.01.2011 | 22:10 »
Klingt ganz spannend!

Mir fallen da spontan "Fakt" -und "Fiktion"-Karten ein. Überhaupt klingt das nach einem guten Ausgangspunkt für ein Kartenspiel.
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

"Optimisten machen Sudoku mit Kugelschreiber."
"Ein Freund ist jemand, der die Melodie in Deinem Herzen kennt, und Dich daran erinnern kann, wenn Du sie vergessen hast." - Eckhardt von Hirschhausen