Necropolis 2350
Terra Nova, Südliches Tomaculum, Westfront
Banner B Lanze 12
Lanzenmitglieder:
Luca, Erster Ritter, Ordo Verbi Benedicti
Aiacos, Ritter der Sanitätstruppe, Ordo Verbi Benedicti
Helbrecht, Ritter der Sturmtruppe, Ordo Sacrae Flammae
Flint, Ritter der Aufklärungstruppe, Ordo Lazari Sancti
Alexandra, Kaplanin, Ordo Verbi Benedicti
(Der Spieler von Viktor ist weggezogen, deshalb scheidet Viktor dauerhaft wegen Verletzung aus.)
Später noch:
Gai Yamamotto, Ritter der Artillerie, Ordo Sacrae Flammae
Sakura Watanabe, Ritterin der Sturmtruppe, Ordo Sacrae Flammae
25. Sext im Jahre des Herrn 2350
An diesem Tag beschloss der HERR, der Lanze B12 besonders schwere Prüfungen aufzuerlegen.
Während der Brückenkopf vom restlichen Banner gesichert wurde, versorgten Aiacos und Alexandra den schwer verwundeten Ersten Ritter Luca. Flint und Helbrecht halfen bei der Befestigung des Brückenkopfes und beim anschließenden Aufbau des Feldlagers und wurden dann ins Zelt des Bannerführers gerufen, um neue Befehle entgegenzunehmen.
Auftrag war es, eine Artilleriestellung im Hinterland des Feindes auszuschalten, damit der Angriff auf eine befestigte Position mit geringeren Verlusten durchgeführt werden könnte. Anschließend sollte die Lanze eine andere Lanze beim Angriff auf einen Kommandostand der Rephaim unterstützen und sich dann in der Gegend verstecken bzw. eingraben, bis die eigenen Truppen sie erreichten. Es wurde strengste Funkdisziplin befohlen; um die Position der Lanze und die (später noch zu verlegende) Position des Kommandostabes nicht preiszugeben, waren nur genau drei codierte Funksignale zugelassen: je eines für Erfüllung des Primärziels (Artilleriestellung ausgeschaltet) des Sekundärziels (Kommandostand ausgeschaltet) und für die Anforderung von Artillerieunterstützung auf die eigene Position. Außerdem wurde mitgeteilt, dass die benachbarte Templerpäzeptorei Unterstützung des Großangriffes zugesagt hatte; sie wollten 10 Lanzen Kampfpanzer (50 Panzer) hinter die feindlichen Linien schmuggeln und als Rephaimpanzer ausgeben (durchführbar nur, weil Rephaim grundsätzlich nur erbeutete Panzer einsetzen). Das bedeutete allerdings als zusätzliche Schwierigkeit, dass anscheinend feindliche Kampfpanzer erst nach eindeutiger Identifikation abgeschossen werden durften.
Als Unterstützung bekamen die Ritter nur eine Lanze desertierter und gerade wieder eingefangener Servienten, die bis auf ihre Dolche natürlich keine Ausrüstung hatten und deren Servientenführer direkt nach der Gefangennahme geköpft worden war. Der Bannerführer machte deutlich, dass er erwartete, nur die Servienten zurückkommen zu sehen, die es auch verdient hätten. Die Ritter bestatteten den Servientenführer, um die Moral ein wenig zu heben (Helbrecht buddelte selbst, obwohl die gefangenen Servienten daneben standen – Bennie), munitionierten sich so gut es ging auf (sie bekamen sogar ein Lasergewehr für Flint, sonst allerdings wenig von dem, was sie wollten) und requirierten durch Täuschung (wir haben Befehl) einen Lastwagen mit Fahrer, der sie bis zu den feindlichen Linien brachte.
Sie schafften es, sich hinter die feindliche Linie zu schlagen. Hinter der Front hatten sie allerdings mit 2 Leichenminen zu kämpfe. Die erste verwundete Flint, der voraus ging. Er konnte allerdings gut versorgt werden.
Etwa eine halbe Stunde später trafen die Ritter auf einen Gefangenentreck, der von Rephaim eskortiert wurde. Es handelte sich um etwa 100 Gefangene, die vorne und hinten von je fünf Skeletten, seitlich von je zehn Zombies begleitet wurden. Alle Rephaim waren ungerüstet und mit Flechet-Sturmgewehren bewaffnet. Die Gefangenen waren nicht gefesselt, sondern trugen seltsame Dinge um den Has, die aus der Entfernung zunächst nicht genauer bestimmt werden konnten.
Aiacos erkannte im hinteren Teil des Gefangenentrecks seinen verschollenen Bruder (Lebensaufgabe: wieder finden). Es entbrannte eine heftige Diskussion, ob der Treck anzugreifen sei. Schließlich setzten sich die Befürworter des Angriffs durch, es wurde aber beschlossen, keine Rücksicht auf Verluste bei den Gefangenen zu nehmen. Der Tod sei der Gefangenschaft bei den Rephaim eindeutig vorzuziehen, so war der Konsens.
Die Ritter begannen den Kampf mit Granatenbeschuss (mit The Drop und Zielen), der die Skelettgruppe an der Spitze des Zuges ausschaltete, die Skelettgruppe am Ende des Zuges nur unwesentlich behelligte (angeschlagen) und leichte Verluste bei den Zombies auf der den Rittern zugewandten Seite des Trecks lieferte. Nachdem die Anfangsüberraschung überwunden war, gingen die Zombies auf der abgewandten Seite liegend in Deckung hinter den Gefangenen, die Skelettgruppe am Ende des Zuges war noch kurze Zeit handlungsunfähig und die verbleibenden Zombies auf der zugewandten Seite griffen sich je einen Gefangenen als lebenden Schutzschild und begannen auf die Stellung der Ritter zuzusprinten (unter Verwendung der Zombiedefinition von „Sprinten“). Sämtliche Zombies eröffneten das Feuer, zu Beginn noch mit Einzelschüssen, dann aber schnell mit Dreiersalven. Unter dem konzentrierten Beschuss der Ritter mit Granaten, Sturmgewehren und in Flints Fall mit dem Lasergewehr fielen einige der vorstürmenden Zombies, der verbliebene Skelette und auch einige Gefangene. Helbrecht stürmte vor, Aiacos folgte ihm kurze Zeit später (Bennie für Aiacos, wenn auch etwas verzögert, wegen Erfüllung der Lebensaufgabe – kein Bennie für Helbrecht denn heldenhaftes Vorstürmen gibt für einen Ritter der Sturmtruppe nicht automatisch einen Bennie). Helbrecht wurde mehrfach schwer verwundet, auch wenn er einige Zombies auschalten konnte. Aiacos fiel unter dem konzentrierten Feuer der verbliebenen Zombies, kurze Zeit später fiel auch Helbrecht. Beide waren sofort tot. Die verbliebenen Ritter besiegten die restlichen Rephaim mit nur leichten Verlusten bei den Gefangenen.
(Die Spieler von Aiacos und Helbrecht zogen sich sogleich in einen Nebenraum zurück und begannen, neue Charaktere zu bauen.)
Alexandra untersuchte einen der Gefangenen genauer und bekam einen gewaltigen Schock: Die „Halsbänder“ bestanden aus lebendem Gewebe, im Nacken schlug ein menschliches Herz (nicht das jeweils eigene) und am Köper befestigt waren die Halsbänder mittels Knochendornen, die sich in die Wirbelsäule bohrten. (Mumm-Wurf und anschließend Wurf auf der Furchttabelle für Alexandra – Panik, aber keine dauerhaften Schäden.) Ein Versuch, den Gefangenen vom Halsband zu trennen, endete mit dem Tod des Patienten. Es gelang ohne Probleme, mit den Gefangenen zu sprechen. Sie teilten mit, dass sie nur dann, wenn sie versuchten, sich gegen Rephaim zu stellen, kurzfristig wie unter starkem Drogeneinfluss die Kontrolle verloren, weshalb sie während des Gefechtes auch nur willenlos in der Gegend gestanden hätten. Es entbrannte erneut eine heftige Diskussion, wie mit den Gefangenen zu verfahren sei. Alexandra war strikt dagegen, sie zu töten, meinte aber auch, dass eine Vor-Ort-Behandlung wohl nur bei wenigen zum Erfolg führen würde und viel Zeit in Anspruch nähme. Schließlich wurde beschlossen, dass Alexandra die Befreiten zurück zu den Kirchentruppen bringen sollte, während Luca, Flint und die Servienten weiter gingen um die eigentliche Mission zu erfüllen. Die Befreiten nahmen die getöteten Gefangenen und die gefallenen Ritter mit zurück. Der Rückweg wurde nur kurz (und erfolgreich) abgehandelt, die Spielerin von Alexandra übernahm eine Servientin für den Großteil des restlichen Abends.
Die Servienten wurden mit den Sturmgewehren der Rephaim ausgerüstet (natürlich gegen die Vorschriften, aber Erster Ritter Luca hielt dies für die beste Lösung). Auf dem weiteren Weg sahen die Ritter (und Servienten) zehn Kampfpanzer, die sich offensichtlich zur Front begaben und beschlossen, dies befehlsgemäß nicht zu melden. Wenig später sichteten sie noch einen Kriegsdämon, der wohl ebenfalls zur Unterstützung der befestigten Rephaimstellung an der Front eilte (Mumm-Wurf und anschließend Wurf auf der Furchttabelle für Flint – Panik, aber keine dauerhaften Schäden). Diesmal brachen sie nach kurzer Diskussion die befohlene Funkstille und gaben eine kurze Warnung durch, warteten allerdings keine Bestätigung ab.
Kurz bevor die Ritter an ihrem Primärziel ankamen, trafen sie auf zwei versprengte Ritter des Brennerordens (die neuen Charaktere der Spieler von Aiacos und Helbrecht). Nach anfänglichem gegenseitigem Misstrauen waren beide Seiten froh, einander gefunden zu haben und beschlossen, gemeinsam die Missionsziele der Lanze B12 abzuarbeiten. (Gruppenzusammenführung kann einfach und plausibel sein. Kriegswirren vereinfachen so manches…) Die neuen Ritter waren Gai Yamamotto von der Artillerietruppe (Spieler von Helbrecht) und Sakura Watanabe von der Sturmtruppe (Spielerin von Aiacos).
Als man kurze Zeit später am Primärziel anlangte, bot sich folgendes Bild: in den kümmerlichen verkohlten Grundmauern eines Hauses standen zwei Panzerhaubitzen, ein Lastwagen, ein Schützenpanzer, ein „organisches“ Geschütz sowie ein MG. Es waren nur wenige Rephaim zu sehen, allerdings war unter ihnen auch ein Skelett, das ein seltsames organisches Gebilde auf dem Rücken trug. Flint (der ja von den Lazaritern ist) vermutete, das dieses „Gerät“ zur Wiederbelebung von Tote diene und ähnlich wie ein Flammenwerfer eingesetzt würde. Das Hauptproblem bei der Feindstellung war, dass die Umgebung in einem Radius von etwa 700 Metern kaum Sichtschutz und praktisch keine Deckung bot. Der Klingendraht, den Flint an der Peripherie der Stellung ausmachte, war im Verhältnis nur ein marginales Problem.
Die Ritter beschlossen, zunächst den Ankunftswinkel zu verändern, um die Panzerhaubitzen dazu zu zwingen, sich erst neu auszurichten, bevor sie feuern konnten. Genaue Informationen über die Mindestreichweite der Haubitzen gab es zunächst nicht (Der Spieler von Gai Yamamotto, dem Artilleristen, hat unglaublich schlecht gewürfelt, als er diese Frage stellte). (Der Kriegsmeister kündigte an, sich beim Einsatz der Haubitzen an den Regeln für Artillerieunterstützung zu orientieren.) Der Plan der Ritter war denkbar einfach: Alle Ritter außer Luca sollten sich anschleichen. Sobald sie ein wenig vorgerückt wären sollten zwei Servienten (unter anderem die Servienin, die die Spielerin von Alexandra übernommen hatte) aus einem anderen Winkel nähern und mit Hilfe von Brandgranaten für Ablenkung sorgen. Luca sollte kurze Zeit Später ebenfalls mit Brandgranaten weitere Verwirrung stiften.
Unglücklicherweise wurden die Ritter schon recht früh entdeckt. Die Ablenkung funktionierte nur halbwegs und ein Artillerieschlag traf Sakura Watanabe, die Ritterin der Brennersturmtruppe; sie wurde schwer verwundet (Außer Gefecht, schaffte nach 2 Runden aber den Wurf, um nicht mehr zu verbluten). (Nun versuchte auch Flint, die Mindestreichweite der Panzerhaubitzen abzuschätzen und kam auf etwa 100 Meter – immer noch sehr gefährlich für ihre momentane Position.) Nun stürmten auch Luca und die restlichen Servienten vor, um die Verwirrung des Feindes zu verstärken. Die folgenden Artillerieschläge gingen glücklicherweise daneben und kurze Zeit später war die Munition der Panzerhaubitzen auch verbraucht. Die Ritter vermuteten (zu Recht) dass mehr Munition im Lastwagen sei, diese aber nicht schnell nachgeladen werden könnte. Flint zerstörte den Lastwagen mit einer Granate, Gai Yamamotto vernichtete die Besatzung des MG. Auch das „organische“ Geschütz wurde zerstört. Nun machten sich der Schützenpanzer und die Panzerhaubitzen auf die Flucht (das Skelett mit dem seltsamen „Rucksack“ flüchtete sich in den Schützenpanzer). Es gelang den Rittern noch, eine der beiden Panzerhaubitzen zu vernichten, die andere entkam zusammen mit dem Schützenpanzer.
Als die Ritter und Sevienten die verlassene Feindstellung untersuchen wollten, stellten sie fest, dass diese auch noch mit Antipersonenminen gesichert war. Glücklicherweise wurde keine ausgelöst. Eine Servientin (Spielerin von Alexandra) nahm das MG samt der verbliebenen Munition an sich. Die Gruppe gab das Codesignal für die Erfüllung des Primärziels durch und machte sich dann auf den Weg zum Sekundärziel. Als sie dort ankamen, trafen sie die Lanze, die sie bei der Vernichtung des Zeils ja eigentlich nru unterstützen sollten, nicht an.
Abschließend wurde noch kurz zu Alexandra übergeblendet. Die Befreiten wurden in die Präzeptorei überführt und sollten später an die Lazariter zur „Heilung“ und Untersuchung weitergegeben werden. Der Angriff auf die befestigte Stellung begann wie geplant nach Bekanntgabe, dass die Artilleriestellung ausgeschaltet sei. Allerdings verlief der Angriff verlustreicher als gedacht (die früher beobachteten Panzer waren alle Rephaimpanzer) und wurde kurz nach dem Auftauchen des Kriegsdämonen abgebrochen. (Die Warnung der Ritter hatte geholfen, die Verluste gering zu halten; Ärger wegen Befehlsverweigerung wird es dennoch geben.) Der gesamte Angriff kam zum stehen, weil diese befestigte Stellung nicht genommen werden konnte. Die Lanze B12 konnte nicht kontaktiert werden, da sie befehlsgemäß ihr Funkgerät ausgeschaltet hatte. Alexandra organisierte allerdings einen Trupp Freiwilliger (1 Lanze Ritter und 2 Lanzen Servienten), die ihr helfen wollten, sich zu ihrer Lanze durchzuschlagen und sie „da rauszuholen“.
Hier endete diese Spielsitzung.
Amen.
(Das war eine der härtesten Runden, die ich erlebt habe. Moralische Probleme, anscheinend unlösbare Missionen und mehrfacher Charaktertod. Außerdem reichen die Erfolge der Spieler nicht aus, um ein Scheitern des Angriffs zu verhindern, sie können nur die Höhe der eigenen Verluste beeinflussen – und die Menge des Ärgers und Ruhmes, den sie bekommen. Außerdem habe ich recht wenige Bennies vergeben, kann aber im Nachhinein auch keine benniewürdigen Situationen benennen, die ich ausgelassen hätte. Es waren aber noch bei einigen Spielern Bennies aus der vorigen Runde übrig – wir spielen mit der Regelung, dass man eine bestimmte Zahl Bennies in die nächste Runde übernehmen kann.)