Autor Thema: Autorität unter den SCs  (Gelesen 6386 mal)

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Re:Autorität unter den SCs
« Antwort #25 am: 26.08.2003 | 13:07 »
Klar, ich gebe dir recht. Ein Paladin ist eine Führungspersönlichkeit. Es kann dennoch inplay-Gründe geben, warum in meinem Bsp. der Magier sich dem nicht fügen will. Vielleicht ist er eitel, vielleicht sieht er die Spiritualität des Paladins als gefährlich, vielleicht meint er selbst ein guter Anführer zu sein. Aber das ist eine Sache die inplay geregelt werden kann und eigentlich in die Sparte gutes Rollenspiel (Konflikte zwishcen SC ausspielen) gehört.

Entsteht dieses Problem offplay, so würde ich als SL die Spieler anweisen, daß das die Charaktere unter sich inplay ausmachen sollen, und nicht die Spieler im Offplay.
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Offline Joerg.D

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Re:Autorität unter den SCs
« Antwort #26 am: 26.08.2003 | 18:08 »
Inplay-Ofplay Reaktionen können sich zu waren Horrorszenarien entwickeln. Glaubt mir, ich weiß wovon ich rede.
Wenn zwei dominante Persönlichkeiten Sich nicht einigen können läuft das immer auf sehr viel Ärger raus. Aber wenn eine der Persönlichkeiten immer nachgibt ist es auch nicht gut. Es liegt am SL sich dann durchzusetzen.
Letzten Endes sollter der SL die beiden Dominanten ermanen und ev. sogar einen oder beide rausschmeißen, wenn der Gruppenfrieden gestört wird.
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Re:Autorität unter den SCs
« Antwort #27 am: 26.08.2003 | 22:00 »
JA, ABER:

Inplay bereicht es das Spiel, oder fügt immerhin eine Dimension hinzu.

Offplay sorgt es nur für Ärger!
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Re:Autorität unter den SCs
« Antwort #28 am: 27.08.2003 | 13:05 »
Entsteht dieses Problem offplay, so würde ich als SL die Spieler anweisen, daß das die Charaktere unter sich inplay ausmachen sollen, und nicht die Spieler im Offplay.

Genau das halte ich für falsch!
Es ist meistens ein Offplay-Problem, wenn ein Spieler den anderen Spieler nicht als "Gruppenführer" anerkennt. Es ist kein Problem wenn der Charakter des Magiers so gestrickt ist, daß er grundsätzlich keine Autoritäten anerkennt. Das macht aber bei einem Magier (der eine extrem disziplinierte Ausbildung hinter sich hat) sehr wenig Sinn. Vielleicht ist es ein persönliches Problem des Magiers mit genau diesem einen Char, aber das ist ebenfalls meistens nicht der Grund. Es ist definitiv meistens ein Off-Problem. Das habe ich schon sehr oft erlebt.

Wenn es ein Off-Problem ist, kann es nicht inplay gelöst werden. Eine Verlagerung des Problems in den In-play raum ist, wie Juhanito schon sagte, Gruppenzerstörend. Ein offenes Gespräch über die Erwartungen und Spannungen der Spieler wäre dann in meinen Augen das Richtige.

Warum akzeptiert der Magier den Paladin nicht als Anführer? Klar, vielleicht könnte der Spieler des Magiers den anderen Spieler problemlos gegen die Wand reden. Vielleicht hat der Spieler des Magiers einen Job in der Leitungsebene - und der Spieler des Paladins eben nicht. Aber die Kernfrage die sich die Spieler dann stellen müssen, ist: Was spiele ich überhaupt? Spiele ich in solch einem Konfliktfalle noch meinen Charakter? Oder spiele ich mich selbst?

Der Magier mag sehr klug sein. Aber wie in der Realität, wo unser Volk von Politikern und nicht von Wissenschaftlern geführt wird, kommt es auf Klugheit nicht unbedingt an. Es geht hier um Charisma. Vielleicht hat der Magier wirklich den besseren Plan. Aber: Hat er auch die Ausstrahlung, das 'rüberzubringen?

Hier kommt das (leider allzu häufig) vernachlässigte Charisma ins Spiel! Der Paladin hat ein hohes Charisma. Er kann überzeugend reden, kann seine Gedanken gut in Worte fassen. Von ihm geht diese Aura des ehrfurchtgebietenden aus. Der Magier ist klug, aber er kann nicht so gut formulieren wie der Paladin, ist lange nicht so überzeugend und ist vor allem niemand zu dem man ehrfürchtig aufblickt.

Die Frage die sich stellt ist also: Von wem würde sich meine Figur leiten lassen. Nicht: Von wem würde ich mich selbst leiten lassen. Wem würde meine Figur eher glauben schenken, wem würde sie eher vertrauen? Dem Magier, der immer hochwissenschaftliche Sachen faselt und der sonst eine graue Maus ist? Oder dem hehren Paladin, der etwas beruhigendes und beschützendes Ausstrahlt, dem man jede holde Jungfrau zum Schutze anvertrauen kann?

Das ist in meinen Augen das Kernproblem. Es ist ein off-Problem, weil der Spieler sich über die Reaktionen seiner Figur im klaren sein muß, und abgrenzen muß ob er nun handelt wie die Figur handeln würde, oder ob er nur so handelt weil es ihm persönlich nicht in den Kram paßt.

Eine offene Diskussion mit der Darstellung dieses Problems (Viele Spieler sind sich dieses "versteckten Selbstpielens" nicht bewußt) hat sich bis jetzt in meinen Runden als gute Lösung erwiesen.
« Letzte Änderung: 27.08.2003 | 13:13 von Leo »