Hey ComStar,
so nach kurzer Sichtung des frischerworbenen PDFs bin ich auch ein wenig unsicher...
Denn die Schiffe in PotSM und die Beispielschiffe aus der SW:EX scheinen ähnliche Geschwindigkeiten bzw. Beschleunigungen zu haben. Allerdings gilt bei PotSM im Tabletop ja, dass 1'' = 20 yards sind, also eine verzehnfachung des gewohnten Maßstabes auf dem Tabletop. Die Geschwindigkeiten in der EX sind ja in Inch angegeben, das würde bei einem Übertragen nach PotSM bedeuten, dass sich (bei gleicher Rundenzeit, also 6 Sekunden) die Schiffe zehnmal so schnell bewegen wie normalerweise üblich.
Also entweder ist die Rundenzeit bei PotSM im Tabletop wirklich zehnmal so lang (d.h. 1 Runde = 60 Sekunden) als normalerweise oder ich hab einen großen Denkfehler. Dazu passen würde ja auch, dass in der Pirates pdf nirgendswo erwähnt ist wie lange es dauert Kanonen nachzuladen und wenn die Besatzug das Edge "Rapid Fire" hat senkt dieses nicht (wie sonst üblich) die Nachladezeit, sondern ermöglicht einen zweiten Schuss in der gleichen Runde.
Ich würde mich also vorerst darauf festlegen, dass es bei PotSM so gehandhabt ist, dass eine Runde im Tabletop 60 Sekunden dauert und Kanonen, usw. genau einmal schießen können sofern kein Edge vorhanden ist (kommt mir zwar ein wenig grob vor, aber ein ähnliches System ist ja aus SuSk bekannt).
Nun zur eigentlichen Sache wie ich das bis jetzt immer gelöst hab. Im Tabletop mit Schiffen/Raumschiffen habe ich bis jetzt eigentlich immer die ganz normalen SW Kampfregeln hergenommen. D.h. 1 Runde = 6 Sekunden, Geschwindigkeiten und Beschleunigung werden 1:1 aus der SW:EX übernommen und nur durch den Maßstab modifiziert den ich auf dem Tisch verwende. Hat bis jetzt eigentlich ganz gut geklappt und keiner hat sich übergangen gefühlt weil er innerhalb von 60 Sekunden nur einmal handeln durfte (wie bei Anwendung des obigen Beispiels der Fall).
Zu deinem Punkt mit den Geschwindigkeiten:
Beispiel:
Zwei Schiffe fahren mit Speed 3 aneinander vorbei und beschießen sich. Die zu erwürfelnde Zahl zum treffen wäre hierbei schon bei hellem Tageslicht und auf kurze Distanz 12 (10 mit Steady Hands). Selbst mit einem W12 stehen die Chancen eher schlecht.
Würde ich genau so regeln. Bei der Fahrt aneinander vorbei addieren sich die Geschwindigkeiten, dementsprechend schwierig wird es zu treffen.
Die Schiffe stehen T-förmig zueinandern. Das eine Schiff (Speed 3) steht also perfekt um alle Kanonen einer Seite auf das anderen (Speed 2) abzufeuern. Der zu erwürfelnde Wert auf kurze Distanz wäre hier nun bei perfekter Sicht 9 (7 mit Steady Hands)...
Sieht für mich auch richtig aus. Das T-förmig stehende Schiff muss einen Malus von -3 auf seinen Schuss nehmen da es an dem anderen Schiff vorbeizieht. --> 9 würfeln (7 mit steady hands; 5 mit Aim/Marksman).
Hört sich für mich gar nicht so übel an. Mit nem Aim Manöver ist man auf 7 bzw. 5 (steady hands) runter. Wenn man mit hohen Geschwindigkeiten an seinem Gegner vorbeizieht trifft man eben nicht immer.
Edit 1: Eine Sache ist mir gerade noch eingefallen. Der Kapitän der das "Cross the T" Manöver durchzieht kann ja wenn er sein Schiff in Position gebracht hat einfach ein "Hard Break" Manöver machen, reduziert so seine Geschwindigkeit um das dreifache des Beschleunigungswertes und die Besatzung (die natürlich auf on Hold gegangen ist um nach ihm zu handeln) feuert dann ohne große Modifikatoren.
Edit2: Das mit der 60 Sekunden KR-Länge scheint sich zu bestätigen. Auf Seite 136 in den PotSM-Regeln steht oben beschrieben wie man vom Schiffskampfsystem im Tabletop zum "normalen" Kampfsystem übergeht. Ich zitiere: "Fight out the ensuing battle between the boarding crew and defenders using the standard combat rules (p.75 to 80)"
So ein Seitenverweis gibt für mich nur Sinn, wenn der Kampf vorher eben in anderen Maßstäben (zeitlich wie maßstabsmäßig) abgelaufen ist.