Autor Thema: Der Einsatz von Diplomacy  (Gelesen 2217 mal)

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Offline Der Nârr

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Der Einsatz von Diplomacy
« am: 13.09.2011 | 09:50 »
Hallo!

Ich habe ein kleines Problemchen. Ich spiele einen Charakter mit ein paar Punkten in "Diplomacy" und scheitere leider daran, diese gewinnbringend einzusetzen. Und zwar hat das Problem zwei Dimensionen:

1. SL A lässt einfach nicht auf Diplomacy würfeln. Spreche ich ihn später darauf an, wieso er in Situation x, y oder z nicht hat würfeln lassen, bringt er mir auch immer irgendwelche Gründe. ("Der wollte das sowieso machen." usw.) Kürzlich hatte ich sogar eine Verhandlung, wir wollten etwas von einer anderen Partei, wir haben ein Geschäft ausgehandelt, aber alles - ärgerlich! - ohne Würfelwurf. Bei diesem SL frage ich mich also, wozu ich die Fertigkeit überhaupt steigere. Wir hatten darüber schon diskutiert und waren uns eigentlich, so dachte ich, einig, dass er es nun öfter mal würfeln lassen möchte. Nach der letzten Verhandlung ohne Wurf wurde es mir aber zu blöd, da noch weiter nachzuhaken.

2. SL B lässt gerne auf soziale Fertigkeiten würfeln. Nur lande ich dauernd bei Bluff oder Intimidate, aber irgendwie nicht bei Diplomacy. Das ist nun ärgerlich, denn mein Charisma ist auch nicht sooo toll und ich möchte doch auf Diplomacy würfeln. Vielleicht liegt es ja an meiner eigenen unsozialen Natur, aber ich sehe prinzipiell drei Möglichkeiten, diplomatisch zu handeln:
a) Mit einer Täuschung, das läuft aber auf einen Bluff hinaus.
b) Mit dem Verweis auf die eigene Stellung und evtl. Machtposition, das läuft auf Intimidate hinaus.
c) Mit Schmeicheleien, Beschwichtigungen, Einfühlsamkeit, Verständnis, halt so die ganze Emo-Schiene der vorsichtigen Beeinflussung.

Ansonsten bin ich leider recht fantasielos, wie ich Diplomacy rollenspielerisch umsetzen kann, damit der SL mich auch auf Diplomacy würfeln lässt und nicht auf einen anderen Skill. (Ich kann leider nicht einfach sagen: Ok, ich möchte den NSC jetzt mit Diplomacy manipulieren, damit er xyz für mich tut. Ich muss durchs Ausspielen eine Begründung liefern, einen Wurf überhaupt durchführen zu dürfen.)

Eine Situation aus dem letzten Spiel:
Ich hatte meinen Animal Companion kurze Zeit allein gelassen, als ich zurück kam, hatte er auf der Straße einigen Tumult verursacht und die Stadtwache war kurz davor, ihn zu erschlagen. Ich bin dazwischen gegangen, ihn als meinen Tierbegleiter ausgewiesen und habe wütend darauf verwiesen, wer ich bin und was ich schon für die Stadt getan habe und dass die Stadt mal sehen soll, wie sie beim nächsten Mal ohne mich zurecht kommt. Zacka, würfle mal bitte Intimidate...
Wie hätte ich das diplomatisch lösen können? Und zwar am besten, ohne gegenüber dem Wachhauptmann, der gerade meinen Tierbegleiter ermorden wollte, mit der Emo-Schiene zu kommen.
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Samael

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #1 am: 13.09.2011 | 09:55 »
Für diesen Skill gibt es klare und eigtl. verbindliche Regeln.
Mit Diplomacy kannst du die Einstellung eines Gesprächpartners dir gegenüber verbessern. Außerdem kannst du ihn um etwas bitten, sobald er dir zumindest neutral ggü eingestellt ist:

http://www.d20pfsrd.com/skills/diplomacy*

Den Skill solltest du IMMER einsetzen können, wenn Gelegenheit zu einer Minute Gespräch besteht (nicht im Kampf oder wenn der Gegenüber schon entschlossen ist dich in Kürze anzugreifen). Wenn dein SL nicht würfeln lässt spielt er nicht nach rules as written und hätte Dich darüber informieren müssen, damit du nicht einen nutzlosen Skill steigerst.

EDIT:
Die angesprochene Situation aus deinem letzten Spiel war eigentlich  ein klarer Fall für Diplomacy. Allerdings, wenn du explizit erwähnst, dass du den Wachen wütend drohst...


*Ich persönlich würde die Tabelle allerdings modifizieren, und zwar wie folgt: Von allen DCs 5 abziehen. Dafür die HD des Gegenübers dazuaddieren.
« Letzte Änderung: 13.09.2011 | 10:01 von Samael »

Offline afbeer

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #2 am: 13.09.2011 | 10:03 »
etwa:

Herr Wachtmeister, Ihr habt Recht, ein solch wichtiges Tier, kann man nicht unbeschützt alleine Lassen. Es muss dringends vor Lausbuben und erschreckenden Ereignissen beschützt werden. Leider war es uns unmöglich es zu <wichtiger Person> mitzunehmen und sahen die Gefahr der Verstörung als zu gering an, da es kürzlich ausgiebig gefressen und nun auch müde von <eindrucksvoller körperlicher Betätigung> ist. (Falls vorhanden: Hier ist die Genehmigung, die wir beim Betreten der Stadt erhielten. Der Offizier hat uns wie nun im nachhinein erkennbar unzulänglich erläutert, welche Besonderheiten hier dem Tier entgegen springen).

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #3 am: 13.09.2011 | 10:06 »
Hallo!

Ich habe ein kleines Problemchen. Ich spiele einen Charakter mit ein paar Punkten in "Diplomacy" und scheitere leider daran, diese gewinnbringend einzusetzen. Und zwar hat das Problem zwei Dimensionen:

1. SL A lässt einfach nicht auf Diplomacy würfeln. Spreche ich ihn später darauf an, wieso er in Situation x, y oder z nicht hat würfeln lassen, bringt er mir auch immer irgendwelche Gründe. ("Der wollte das sowieso machen." usw.) Kürzlich hatte ich sogar eine Verhandlung, wir wollten etwas von einer anderen Partei, wir haben ein Geschäft ausgehandelt, aber alles - ärgerlich! - ohne Würfelwurf. Bei diesem SL frage ich mich also, wozu ich die Fertigkeit überhaupt steigere. Wir hatten darüber schon diskutiert und waren uns eigentlich, so dachte ich, einig, dass er es nun öfter mal würfeln lassen möchte. Nach der letzten Verhandlung ohne Wurf wurde es mir aber zu blöd, da noch weiter nachzuhaken.
Ja, solche SLs gibt es. Das ist für Leute, die Fähigkeitspunkte in social skills investieren, immer ärgerlich. Ich würde empfehlen, an der geeigneten Stelle einen Würfelwurf einzufordern (ironischer Weise muss man dabei etwas diplomatisch sein).
Z.B. : "Hey, das wäre doch jetzt der Zeitpunkt für einen Diplomatiewurf, oder?"

Diese SLs sind es einfach gewohnt, social situations auszuspielen, was auch so lange in Ordnung ist, wie alle Spieler der selben Meinung sind. Darum denken die an sowas einfach nicht (und sehen es z.T. auch als Gutes RollenspielTM wenn nicht gewürfelt wird).

Strategisch geschickt fordert man natürlich den Wurf nur ein, wenn man beim "Ausspielen" nicht zum gewünschten Ergebnis kommt, nur dadurch gewöhnt man den SL nicht daran, regelmäßig an die Würfe zu denken. Daher ist es evtl. grade am Anfang konsequent Würfe zu fordern.

2. SL B lässt gerne auf soziale Fertigkeiten würfeln. Nur lande ich dauernd bei Bluff oder Intimidate, aber irgendwie nicht bei Diplomacy. Das ist nun ärgerlich, denn mein Charisma ist auch nicht sooo toll und ich möchte doch auf Diplomacy würfeln. Vielleicht liegt es ja an meiner eigenen unsozialen Natur, aber ich sehe prinzipiell drei Möglichkeiten, diplomatisch zu handeln:
a) Mit einer Täuschung, das läuft aber auf einen Bluff hinaus.
b) Mit dem Verweis auf die eigene Stellung und evtl. Machtposition, das läuft auf Intimidate hinaus.
c) Mit Schmeicheleien, Beschwichtigungen, Einfühlsamkeit, Verständnis, halt so die ganze Emo-Schiene der vorsichtigen Beeinflussung.
Da müssen erstmal klare Definitionen abgesprochen werden. Diplomacy ist immer auch eine Sache des Bietens.
Wenn ich die Unwahrheit sage, dann ist das Bluff.
Wenn ich nur Negativkonsequenzen biete (Du bekommst Ärger, ich hau dir aufs Maul, weißt du eigentlich wer ich bin, hab gefälligst Respekt) dann ist das i.d.R. Intimidate.
Diplomacy ist es immer wenn ich etwas biete. Dazu würde ich auch zählen "Hey ich bin XY (Voll der Held!), kannst du nicht mal ein Auge zudrücken?" Damit "bietest" du das Gefühl, dem Helden, der schon viel für die Stadt geleistet hat, einen Gefallen getan zu haben. In dem Moment, wo du wütend auftrittst, wird das schwierig. Wut ist immer agressiv und wird als Drohung verstanden (Mach, sonst...).

Diplomacy-Würfe kann man dann am besten einfordern, wenn man dem SL vermittelt "Ich trete diplomatisch auf", d.h. der angesprochene verliert nicht sein Gesicht (du darfst nicht die Autorität des Stadtwächters angreifen), du bist ruhig und besonnen und du gibst die Aussicht, dass der Gegenüber etwas davon hat, dass er dir Hilft, ob das jetzt Geld, ein späterer Gefallen, eine freundlichere Beziehung oder einfach nur Dank ist.
« Letzte Änderung: 13.09.2011 | 12:45 von Surtur »
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #4 am: 13.09.2011 | 10:42 »
Ja, die Frage wann Intimidate oder Diplomacy angesagt ist, kann tricky sein. Man sollte sich aber klar machen, dass Intimidate schon etwas mehr ist, als jemanden daran zu erinnern, wer man ist.

After the intimidate expires, the target treats you as unfriendly and may report you to local authorities.

D.h. man hat dem Gegenüber schon ziemlich zugesetzt, weit über ein normales Zurechtweisen hinaus. Immerhin mag der Typ einen hinterher nicht mehr.

Diplomacy ist dagegen mehr ein fruendliches / intelligentes Überzeugen des Gegenübers. Da können kleine "Drohungen" durchaus einfließne, aber diese sind eher an die Vernunft gerichtet, als das Gegenüber damit einschüchtern zu wollen.

Vielleicht so:

Intimidate:
Weißt du eigentlich wer vor dir steht? Ich in XY, aka der Held! Wenn du mir weiter an den Karren pisst, wird dir das noch leid tun! Das verspreche ich dir!

Diplomacy:
Wisst Ihr eigentlich wer ich bin? Ich bin XY, aka der Held! Seht doch mal... wenn Ihr mir hier weiterhin Schwierigkeiten macht, wie sieht denn das aus? Meint Ihr wirklich, Euer Vorgesetzter wäre darüber erfreut? Seid vernünftig!
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #5 am: 13.09.2011 | 10:56 »
Im Zweifelsfall kannst du mit einem Malus (afaik -20) Schnelldiplomatie anweden à la Eddie Murphy. Das sollte nur im seltensten Fall verweigert werden können.

Ansonsten bitte doch einfach mal deinen SL darum, sich die Regeln für Diplomatie durchzulesen, und rede mit ihm darüber, inwieweit ihr sie implementieren wollt. Diplomatie in 3.5 ist z.b. nicht ganz unproblematisch, da es immer gegen einen statischen DC geht, und du mit ein bisschen Investition in der Theorie sogar epische Magier, Könige und Kobolde mit Kerzen auf deine Seite ziehen kannst.
Vielleicht ist das deinem SL bewusst, und er verweigert dir deshalb die Diplomatiewürfe.

Ein möglicher Fix wäre das hier.

Wie hätte ich das diplomatisch lösen können? Und zwar am besten, ohne gegenüber dem Wachhauptmann, der gerade meinen Tierbegleiter ermorden wollte, mit der Emo-Schiene zu kommen.

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #6 am: 13.09.2011 | 11:19 »
Im Zweifelsfall kannst du mit einem Malus (afaik -20) Schnelldiplomatie anweden à la Eddie Murphy. Das sollte nur im seltensten Fall verweigert werden können.
Oder du machst es nach SRD Regeln
Zitat
A rushed Diplomacy check can be made as a full-round action, but you take a -10 penalty on the check.

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Offline ElfenLied

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #7 am: 13.09.2011 | 11:36 »
Oder du machst es nach SRD Regeln

Ja, da hätte ich vorher nachgucken sollen  ;)
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #8 am: 13.09.2011 | 11:46 »
naja, diese Social-Skill-Regeln sind ja sehr mechanisch. Ich würde mal vermuten, dass die allermeisten Runden damit nicht viel anfangen können.

*Ich persönlich würde die Tabelle allerdings modifizieren, und zwar wie folgt: Von allen DCs 5 abziehen. Dafür die HD des Gegenübers dazuaddieren.

Was halt auch wieder so eine Sache ist. Viele HD heißen doch nicht automatisch, dass man sich schwerer überzeugen lässt... allerdings funktioniert die Mechanik anderer DCs sehr oft über die HD, deshalb könnte man es wohl so machen.
« Letzte Änderung: 13.09.2011 | 11:50 von Tudor the Tudorian »
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #9 am: 13.09.2011 | 11:53 »
Zumindest beim ersten SL dürfte der Verweis auf Regeln auf wenig Gegenliebe stoße, vermute ich mal.
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Offline Feuersänger

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #10 am: 13.09.2011 | 12:00 »
Das Problem mit den Diplomacy-Regeln ist halt, dass sie nicht besonders gut sind. Wie ElfenLied schon sagte, lässt sich der Skill nach strikter RAW-Anwendung sehr leicht exploiten. Das nennt man dann glaub ich "Diplomancer". Von daher kann man dem SL nicht grundsätzlich einen Vorwurf daraus machen, dass er sich nicht an die RAW hält, wenn die RAW scheisse sind.

Nichtsdestotrotz ist es ein wenig fies von SL B, dass er ständig Inti oder Bluff statt Diplo verlangt. Das ist auch blödsinnig und unplausibel, denn wenn ich (als SC) weiß, dass ich gut "Überzeugen" kann, werde ich meine Verhandlungsstrategien auch darauf ausrichten, und nicht auf Lügen oder Einschüchtern. Von daher sollte man bei vermeintlichen Grenzfällen immer davon ausgehen, dass der SC die Technik anwendet, die er am besten beherrscht.

Im Falle von SL A ist der Fall wohl nochmal anders gelagert; da klingen mehr so Storyteller-Elemente durch. Frag doch den SL einfach mal, ob du deine Diplo-Punkte bitteschön auf andere Skills verteilen darfst, da er ja eh nie auf den Skill würfeln lässt.  Vielleicht wacht er davon auf. Oder stell ihn vor vollendete Tatsachen und mach es einfach.

Insgesamt fällt das alles in den klassischen Problembereich, "Sozialskills auswürfeln oder ausspielen". War ja alles schonmal da.
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #11 am: 13.09.2011 | 12:06 »
Würfel deinen Diplomacy check doch einfach vor den Verhandlungen und zwing den SL darauf zu reagieren.

Das Ergebnis kannst du ja immer noch ausspielen, wenn es in deiner Runde gewünscht wird.
Manchmal hilft nur die Holzlatte um Personen begreiflich zu machen das man mehr auf die Spieler
eingehen muss.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #12 am: 13.09.2011 | 12:10 »
Ja, halte ich für keine so schlechte Herangehensweise. Einfach mal die Initiative ergreifen und die Anwendung einer Fertigkeit ansagen, statt darauf zu warten, ob und was der SL für eine Fertigkeit ansagt.

"Ich hab ja einen ganz brauchbaren Dimplomatie-Wert... ich möchte deshalb versuchen, den Hauptmann mit Diplomatie zu überzeugen, dass er XY macht / unterlässt."
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #13 am: 13.09.2011 | 12:32 »
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber für meine eigene Immersion ist es irgendwie auch angenehmer, erstmal auszuspielen und dann den Würfelwurf nachzuschieben, um die Reaktion des Gegenübers zu bestimmen. Jedoch scheint es mir, als sei das zumindest vorerst der sinnvollste Weg, um irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #14 am: 13.09.2011 | 12:51 »
Das Grundproblem ist halt, dass es den Würfel nicht interessiert, wie gut oder schlecht du es ausgespielt hast. Wenn du den König Silberzunge gibst, und der Würfel zeigt eine 2, hast du wahrscheinlich trotzdem vergeigt. Das macht für mich mehr Immersion kaputt als andersrum. Wenn du zuerst oder gleichzeitig würfelst, kannst du vielleicht noch ad hoc dein Spiel an das Ergebnis anpassen. 'Oh, eine 2... "Deine Mutter!"'
Dann natürlich auch in der anderen Richtung das potentielle Problem: du hast einen super Wurf hingelegt, aber die als Spieler fällt nichts vernünftiges ein, wie du dein Gegenüber überzeugen könntest. Auch wieder typisch für Sozialskills.
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #15 am: 13.09.2011 | 13:17 »
Also ich habe das Würfelergebnis noch nie als inhaltliche Performance aufgefasst, immer nur als Außenwirkung, also wie es rüber kommt. Völlig egal was gesagt wird.

Und der König Silberzunge hat ja mit Sicherheit einen so hohen Skill (15 aufwärts würde ich erwraten), dass selbst bei einer 2 noch ein einigermaßen brauchbares Ergebnis erzielt wird.
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #16 am: 14.09.2011 | 08:38 »
Das Grundproblem ist halt, dass es den Würfel nicht interessiert, wie gut oder schlecht du es ausgespielt hast. Wenn du den König Silberzunge gibst, und der Würfel zeigt eine 2, hast du wahrscheinlich trotzdem vergeigt. Das macht für mich mehr Immersion kaputt als andersrum. Wenn du zuerst oder gleichzeitig würfelst, kannst du vielleicht noch ad hoc dein Spiel an das Ergebnis anpassen. 'Oh, eine 2... "Deine Mutter!"'
Dann natürlich auch in der anderen Richtung das potentielle Problem: du hast einen super Wurf hingelegt, aber die als Spieler fällt nichts vernünftiges ein, wie du dein Gegenüber überzeugen könntest. Auch wieder typisch für Sozialskills.
Naja, aber darum geht es ja gar nicht. Das wäre die typische "Sozialskills und Würfel"-Diskussion. Mir geht es aber nicht um Qualität oder Diskrepanzen zwischen Spieler- und Charakterfähigkeiten, sondern darum, durchs Ausspielen den richtigen Skill anzuzeigen. Das hat nichts damit zu tun, wie gut man ausspielt, sondern nur damit, dass man das richtige ausspielt.

Das ist ja in körperlichen Skills genauso. Wer sagt, dass er durch die Mine rennt, hüpft und schreit darf dann ja auch keinen Stealth-Wurf machen. Und wenn ich erst den Stealth-Wurf mache und ein Ergebnis von 35 hinlege und dann beschreibe, wie ich völlig lautlos durch die Mine hüpfe, renne und schreie, während ich mit der Everburning Torch in der einen und dem Sunrod in der anderen Hand herumwedele, klappt das ja auch nicht.

Mir geht es um die Frage, ich sag mal, welche sozialen Aktionen Diplomacy sind. Ich bin einfach zu sehr Systeme gewöhnt, in denen man meistens einfach auf Überreden würfelt und sich keine Gedanken darum machen muss, ob man gerade blufft, einschüchtert oder diplomatisch ist ::).
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #17 am: 14.09.2011 | 09:04 »
Ich denke deine Master haben da ein verständnisproblem.
wenn du sagst: "ich möchte den überreden." kann das nur ein diplomatie check sein...

außer dein SL kommt aus dem tiefsten ghetto, dann gilt für verhandlungen wohl eher bluff+einschüchtern  :D

Offline Selganor [n/a]

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #18 am: 14.09.2011 | 09:10 »
Achso... dir geht es um Definitionen der 3 Social Skills:

- Bluff: Alles in dem die Unwahrheit eine Rolle spielt (Luegen, Dinge auslassen, ...)

- Intimidate: Jeder "offensive" Versuch jemanden dazu zu bringen etwas zu machen was er sonst nicht will. Haelt nicht so lange wie andere soziale Aktionen ist dafuer aber auf kurze Zeit oft einfacher (und auch dann noch moeglich wenn die Zeit zum Reden schon vorbei ist)

- Diplomacy: Im Gegensatz zu Bluff und Intimidate die "direkte" Ergebnisse zeigen (Ziel glaubt was gesagt wurde bzw. traut sich nicht zu widersprechen) ist Diplomacy subtiler. Durch Diplomacy aendert man die Einstellung des Ziels sich selbst gegenueber. Durch gutes Zureden kann so z.B. jemand der noch nicht sicher ist was er von jemandem zu halten hat davon ueberzeugt werden, dass man ihm freundlich gegenueber steht (und er passt evtl. seine Position entsprechend an).
Der tatsaechliche Nutzen des Diplomacy Skill besteht darin, dass man damit Leute in einen Zustand versetzen kann, dass sie einem auch so (ohne weitere Skillwuerfe o.ae.) helfen koennen/wollen.

Hilft dir das weiter?
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #19 am: 14.09.2011 | 11:24 »
Ich bin dazwischen gegangen, ihn als meinen Tierbegleiter ausgewiesen und habe wütend darauf verwiesen, wer ich bin und was ich schon für die Stadt getan habe und dass die Stadt mal sehen soll, wie sie beim nächsten Mal ohne mich zurecht kommt. Zacka, würfle mal bitte Intimidate...

Naja, aber darum geht es ja gar nicht. Das wäre die typische "Sozialskills und Würfel"-Diskussion. Mir geht es aber nicht um Qualität oder Diskrepanzen zwischen Spieler- und Charakterfähigkeiten, sondern darum, durchs Ausspielen den richtigen Skill anzuzeigen. Das hat nichts damit zu tun, wie gut man ausspielt, sondern nur damit, dass man das richtige ausspielt.

Das hast nicht du, sondern dein SL vergeigt. Das was du da ausgespielt hast, ist eben kein Intimidate sondern Diplomacy (bzw. Bluff wenn es nicht stimmt). Woebi man die Situation auch Richtung Intimidate verschieben kann; aber dann hättest du den Hauptmann ernsthaft bedrohen müssen. Allerdings ist wütender Protest schon etwas grenzwertig.
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #20 am: 14.09.2011 | 11:32 »
findest du? darf man nicht wütend sein ohne jemanden direkt bedrohen zu wollen?

Ich denke da an klassische Gelbe / Rote Karten Situationen bei Fußball, dort sind Spieler
auch sehr oft wütend ohne jemanden direkt zu bedrohen! Oder auch Wutreden ala Trappatoni
mit "Flasche leer" usw. dort hat er einfach seiner Wut Luft verscahfft ohne jemanden direkt
einschüchtern zu wollen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #21 am: 14.09.2011 | 12:07 »
Ja schon. Aber wenn man wütend auf jemanden einredet, kann das sehr wohl einschüchternd sein. Deshalb meine ich, dass es an der Grenze zum Einschüchtern liegt. Welcher Skill zum Einsatz kommt, hängt da imo primär von der Intention ab.
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #22 am: 14.09.2011 | 13:34 »
Mir fällt gerade ein: ich hab als Spieler schonmal die gleiche Situation erlebt, nur umgekehrt. Mein Barbar konnte gut Einschüchtern, aber der SL hat vorzugsweise auf Diplomatie würfeln lassen. :p
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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #23 am: 14.09.2011 | 14:42 »
Blöde Frage: aber seit wann entscheidet der SL was für einen Skill ihr nutzt?

Wenn du intimidaten willst, dann intimidates du. ob sinnvoll oder nicht steht auf einem anderen blatt.
Der SL kann sich doch höchstens wünschen das du Diplomatie nimmst statt Intimidate, aber wenn du
zweiteres versuchen willst muss er dich das doch machen lassen!!!

das man keinen stealth check macht um irgendetwas zu finden ist schon klar, aber das bedeutet nicht das
du dich als char nicht verstecken dürftest (also zumindest versuchen), auch wenn ihr eigentlich gerade eine
Geheimtüre sucht...

Offline Akirael

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Re: Der Einsatz von Diplomacy
« Antwort #24 am: 15.09.2011 | 09:19 »
Blöde Frage: aber seit wann entscheidet der SL was für einen Skill ihr nutzt?

Wenn du intimidaten willst, dann intimidates du. ob sinnvoll oder nicht steht auf einem anderen blatt.
Der SL kann sich doch höchstens wünschen das du Diplomatie nimmst statt Intimidate, aber wenn du
zweiteres versuchen willst muss er dich das doch machen lassen!!![...]

Wo wir dann bei der Leier sind, welche Rechte sollten Spieler haben und welche der SL, und umgekehrt, welche Pflichten sollten beide Parteien haben. Tatsächlich handhabe ich es als SL so, das der Spieler mir einen Wunsch äußern darf, welchen Skill er nutzen will und erklärt mir dabei, wie er es anstellen will. Passen Erklärung und Skill nicht zusammen, muss der Spieler den passenden Skill benutzen oder sein vorgehen überdenken.
Bei Sozialen interaktionen, lasse ich auch eigentlich erst würfeln und interpretiere dann den Würfelwurf. Spieler, deren Chars im Redenschwingen besser sind, als sie selbst, erlaube ich auch gerne indirekte Rede. Ich verlange ja schließlich auch nicht von Kämpfern das sie ihre Skills ausspielen und mit mir in den Ring steigen. Durch reines Ausspielen, lasse ich solche Interaktionen Grundsätzlich nicht mehr lösen, zu oft kommen mir dann Schlaumeier daher, die sozial einiges auf dem Kasten haben und reden wollen, ihre Chars, sind aber in etwa so subtil wie ein Klumpen C4 mit aktivem Zünder.