Autor Thema: Fantasy-Rollenspiel in der Welt von Licia Troisi (Die Drachenkämpferin)  (Gelesen 1629 mal)

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Offline Jed Clayton

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Ich versuche, in Kürze ein Rollenspiel in der Welt von Licia Troisis Drachenkämpferin-Romanen abzuhalten. Ich werde sicherlich bald mal etwas auf dieser Welt (Il Mondo Emerso) spielen, aber es stellt sich die Frage: Mit welchem Regelsystem? - Soll ich Pathfinder nehmen? True20? Oder vielleicht doch BRP? Ich habe auch High Valor in die engere Wahl gezogen, aus ganz bestimmten Gründen.

Was meint ihr?

Tipps und Ideenaustausch wären klasse, ich bin für alles offen.
« Letzte Änderung: 21.03.2012 | 19:09 von Jed Clayton »
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Nørdmännchen

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Damit der Autor nicht Eigenwerbung machen muss, möchte ich eine dicke Empfehlung für 1of3's Burgen & Backwaren aussprechen. Sollte meines Erachtens super passen, ist aber etwas anders geartet, als die von Dir genannten Systeme.

Grüße, Henning
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Offline Jed Clayton

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Danke für den Tipp. Hmm... das ist bestimmt eine etwas ungewöhnliche Wahl.

Dieses B&B habe ich mir noch nie angeschaut, aber wenn du meinst, dass es sich gut eignet, kann ich es mir ja bald mal zu Gemüte führen. Ich hoffe bloß, es nicht mit einem 500 Seiten starken farblosen Tabellenkoloss oder D&D-Klon zu tun zu bekommen.

Mal kurz ein paar Zeilen zu den oben genannten System, damit ihr meinen bisherigen Gedankengang nachvollziehen könnt:

Pathfinder: Das war das System, an das ich beim Lesen des ersten Romans als erstes gedacht habe. Es hätte den Vorteil, dass es ein bereits in meiner Spielergruppe bekanntes und akzeptiertes Grundregelwerk mit ausreichendem Support ist. Außerdem scheint es Entsprechungen zu so gut wie allen in den Romanen genannten Rassen oder Völkern in PF zu geben, ohne dass ich groß etwas dazuerfinden oder ausarbeiten müsste. Kleine Namensbesonderheiten sind klar: Bei Troisi sind die "Halbelfen" keine raren Mischlinge, sondern ein separates Volk. Nihal gilt ja als "die letzte Halbelfe".

True20: Diese Wahl würde mir einen guten Grund dazu geben, überhaupt einmal wieder True20 zu benutzen. Ich bin einfach ein Fan des kleinen kompakten Pocket-Regelbuchs von True20 und hätte ggf. nicht mehr so viele Charakterklassen, sondern nur noch die 3 Rollen nachzuschlagen. Und es gibt weniger Würfel auf dem Tisch.

Basic Roleplaying: Kein Trefferpunkte-Sammeln und kein Stufenaufstiegs-System, aber alles dabei, was man für eine gute Standard-Fantasy-Welt braucht (es gibt sogar ein PDF Add-On von Chaosium mit BRP-Versionen der klassischen D&D-Völker). Es hat außerdem schöne Optionen für heroisches und cinematisches Spiel, dennoch viel Abwechslung bei den Würfeln. Aus meiner RuneQuest- und Stormbringer-Zeit ist mir das System in Fleisch und Blut übergegangen.

High Valor: Abgesehen davon, dass ich mit dem Autor und seiner Frau befreundet bin, ist das ein wirklich chices (blöde Schreibweise ;) ) kleines Fantasy-Erzählsystem. Es eignet sich besonders gut für mächtige epische Charaktere (Herkules, Achill, Siegfried, Conan) und spart sich allen verbreiteten Regelballast. Mit HV könnte ich sehr gut Nihals Kampfgeist und technische Überlegenheit aus dem ersten Roman darstellen. In diesem Roman besiegt sie ja z.B. bei der Prüfung zur Aufnahme in die Ritterakademie ein Dutzend der "besten Schüler" und einen eingekauften Söldner im Schwertkampf ohne einen Kratzer davonzutragen. Auch die Stelle, als sie sich allein auf die Spitze einer Statue zurückzieht und dort ausharrt und nicht einmal ausgebildete Bogenschützen sie von dort herunterschießen können, wäre machbar. Wäre Nihal hier jedoch ein Pathfinder/D&D-Charakter Kämpfer der Stufe 1, würde das wohl nicht hinhauen. - Rassen und Berufe aus der Troisi-Welt müsste ich erst noch auf HV umschreiben, das ist aber ein Klacks, den ich an einem Sonntagnachmittag erledigen könnte.
« Letzte Änderung: 22.03.2012 | 11:24 von Jed Clayton »
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Offline rollsomedice

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Offline Nørdmännchen

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Dieses B&B habe ich mir noch nie angeschaut, aber wenn du meinst, dass es sich gut eignet, kann ich es mir ja bald mal zu Gemüte führen. Ich hoffe bloß, es nicht mit einem 500 Seiten starken farblosen Tabellenkoloss oder D&D-Klon zu tun zu bekommen.

Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. B&B ist zwar zZ ein recht unlayoutetes PDF, hat aber spielerisch einiges auf dem Kerbholz (Tabellenwälzen zählt eindeutig nicht dazu). Es ist als "Rollenspiel um heroische Action" ausgezeichnet und das triff es wohl auch. Die Helden können auf jeden Fall etwas reißen. Du musst allerdings auch damit klar kommen, dass die Spieler einige Erzählrechte erhalten.
Zur Welt: B&B passt gut zur Fantasy, arbeitet aktiv mit widerstreitenden Philosophien (Weltanschauungen im Spielhintergrund) und bietet einen Mechanismus (Makel & Korruption), der es den Spielern erlaubt über moralische "fragwürdige" Entscheidungen mehr Macht zu erlangen. (Schwarze Magie spielt ja durchaus eine Rolle bei Troisi.)
Mann merkt B&B an, dass es mit vielen sinnigen Überlegungen entwickelt und testgespielt wurde (und wird). Es bietet strategische Entscheidungsmöglichkeiten und trotzdem Erzählfluß. Ich muß jedoch anfügen, dass meine "Actual-Play"-Eindrücke noch recht übersichtlich sind.
Und nein: ich kenne Stefan (1of3) nicht persönlich oder habe andere Aktien in dem System, ich bin nur Spieler. Ich halte es schlicht für ein wirklich gelungenes "Homebrew", das wirklich mal ein bisserl mehr Aufmerksamkeit verdient.

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Da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. B&B ist zwar zZ ein recht unlayoutetes PDF, hat aber spielerisch einiges auf dem Kerbholz (Tabellenwälzen zählt eindeutig nicht dazu). Es ist als "Rollenspiel um heroische Action" ausgezeichnet und das triff es wohl auch. Die Helden können auf jeden Fall etwas reißen. Du musst allerdings auch damit klar kommen, dass die Spieler einige Erzählrechte erhalten.

Also, in etwa so wie auch in QAGS oder PDQ / Zorcerer of Zo / Truth & Justice? - Das wäre mir schon ganz recht, ich habe nichts gegen geteiltes Erzählrecht. Auch in meiner ganz normalen regelbuchtreuen Pathfinder-Runde haben meine Spieler viel Erzählrecht oder nehmen es sich ganz einfach, ohne vorher groß zu fragen. ;)

Zitat
Zur Welt: B&B passt gut zur Fantasy, arbeitet aktiv mit widerstreitenden Philosophien (Weltanschauungen im Spielhintergrund) und bietet einen Mechanismus (Makel & Korruption), der es den Spielern erlaubt über moralische "fragwürdige" Entscheidungen mehr Macht zu erlangen. (Schwarze Magie spielt ja durchaus eine Rolle bei Troisi.)
Mann merkt B&B an, dass es mit vielen sinnigen Überlegungen entwickelt und testgespielt wurde (und wird). Es bietet strategische Entscheidungsmöglichkeiten und trotzdem Erzählfluß. Ich muß jedoch anfügen, dass meine "Actual-Play"-Eindrücke noch recht übersichtlich sind.
Und nein: ich kenne Stefan (1of3) nicht persönlich oder habe andere Aktien in dem System, ich bin nur Spieler. Ich halte es schlicht für ein wirklich gelungenes "Homebrew", das wirklich mal ein bisserl mehr Aufmerksamkeit verdient.

Danke vielmals. Das ist offenbar schon eine ganze Menge. Widerstreitende Philosophien also... nett, das kenne ich auch schon von Pendragon, eigentlich auch ein sehr edles und gelungenes System, das ich allein deswegen nicht mehr aktiv verwende, weil es eben zu 95% an den klassischen Artus-Hintergrund gebunden ist. In Pendragon sind fast alle die Charaktereigenschaften, die für einen Christen im Mittelalter sündig sind (Stolz, Angeberei, Feierlaune, Machtstreben, Sinnenfreuden) für den germanischen oder keltischen Heiden gut und erstrebenswert, und umgekehrt.

Ich kann noch nicht genau sagen, inwieweit ich das in meiner Spielrunde brauche oder einbauen werde. Kann aber gut sein.

Der Name "Burgen & Backwaren" ließ mich allerdings zuerst an ein Comedy-System denken (so etwas wie Kobolde! oder Machoweiber mit dicken Kanonen) ... oder an ein Spiel über das Bäckerhandwerk. ;D

Ich werde es mir bei Gelegenheit mal angucken.
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Offline 1of3

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Danke für die Werbung. Eigenwerbung kann der Autor hier nicht machen, weil er von den genannten Romanen hier überhaupt zum ersten Mal liest.

@Jed: Falls du den Text wünscht, lass mir einfach deine Email zukommen.

Offline Jed Clayton

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Danke für die Werbung. Eigenwerbung kann der Autor hier nicht machen, weil er von den genannten Romanen hier überhaupt zum ersten Mal liest.

@Jed: Falls du den Text wünscht, lass mir einfach deine Email zukommen.

Danke, ich melde mich dann noch. Ich habe bloß keine Ahnung, wann ich dazu komme, das Regelwerk zu lesen. Bei mir stapeln sich wie immer die Bücher und mein Terminkalender ist echt voll... Ich sollte jetzt z.B. auch gar nicht mehr online sein, weil ich gerade aus dem Haus wollte.

Gut, also die Romane stehen zurzeit in jeder großen Buchhandlung und ich habe oben auch einen Link zur offiziellen Werbeseite von Licia Troisis deutschem Verlag eingefügt. Prinzipiell ist es abenteuerliche, recht jugendliche Drachenreiter-Fantasy in einer EZO-Welt (Elfen, Zwerge, Orks), in einem recht schnellen und lockeren Stil geschrieben. Ein bisschen Coming-of-Age mit Magie, Schwertkämpfen und Drachen.
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Offline Laivindil

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Wirf einen Blick auf Destiny Dungeon. Ich habe es am Sonntag geleitet und bin schlicht begeistert. Vermutlich löst es PDQ als mein Lieblingssystem ab.

Offline Jed Clayton

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Wirf einen Blick auf Destiny Dungeon. Ich habe es am Sonntag geleitet und bin schlicht begeistert. Vermutlich löst es PDQ als mein Lieblingssystem ab.

Besser als PDQ? Holy moly, das muss ich mir noch ansehen...

Gut, ich sage schon mal danke. Ich schaue mir das heute Abend nach der Arbeit an (bin gerade im Büro ;) ).
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Offline Laivindil

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Besser als PDQ?

Anders. Einfacher, aber trotzdem Zweck erfüllend. DD geht in Richtung OSR, wenn Du also ernsthaft in Richtung T20/PF denkst (und nicht in Richtung Story), solltest Du es mal zur Kenntnis nehmen.

Offline Jed Clayton

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Auf der Homepage und in der Einleitung habe ich schon gelesen, dass es old-school sein soll. Heißt OSR denn "Old School Renaissance"?

Nun, ich weiß noch nicht, ob das die erste Wahl werden wird. Das PDF sieht wirklich sehr ansprechend aus und ist fabelhaft geschrieben (Profi-Autorenqualität, kein Fan- oder Schülertext mMn!). Allerdings weiß ich nicht, ob ich die vorgegebenen Völker und ihre Länder brauchen kann. Irgendwie könnte ich dann doch auch Tunnels & Trolls nehmen...

Und warum soll ich Scribes hauseigenes W66 System in Betracht ziehen, wenn mich eine W20 Variante interessiert?

Erfahrungssystem mit Gold ist jetzt vielleicht auch nicht der Clou. Bei Troisi geht es nicht so direkt um Gold und Reichtum. Tendenziell schwebt mir eher ein HeroQuest- oder Fate-ähnliches System vor. Daher kommt mir da das kaum bekannte High Valor entgegen (kleiner Würfelpool + Trait-System).

Ich werde noch ein gutes Stück weiterlesen. Sowohl Troisi als auch die Regeln.
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