Man mag sich denken: "Puh, nicht noch so 'ne moralinsaure Nazi-Klischee-Kiste..." ABER: Dieser Film verdient durchaus Beachtung und widmet sich dem - sonst eher ignorierten - Thema: Frauen in neofaschistischem Umfeld.
Die Protagonistin Marisa (meines Erachtens überzeugend verkörpert von Alina Levshin) ist brutal aggressiv und nazi-ideologisch durch und durch verseucht. Als sie aus blinder Wut etwas extrem Kaltblütiges tut, überschätzt sie damit jedoch ihre eigene Unmenschlichkeit...und mit der jungen Svenja sieht sie zeitgleich quasi ihr eigenes Spiegelbild immer weiter in die Szene eintauchen.
Der Film scheitert zwar teilweise an einigen recht konstruierten Stellen, bleibt aber bis zum Ende sehr hautnah an den Figuren und ihrer oft korrumpierten und sublimierten Innerlichkeit. Seit langem mal wieder ein solider Film zum Thema und durchaus nicht zu kitschig oder beschönigend. Durchaus sehenswert!