Deinen Fragebogen finde ich m Prinzip sehr gut. Auch sehr detailliert in der Fragestellung.
Aber ich denke, die Antworten die sowohl Wichtigkeit als auch Häufigkeit erfragen, können einerseits zu gewollte Antworten produzieren, die am Ende doch nicht mit der gewollten Realität übereinstimmen, und andererseits in der statistischen Art und Weise auch einen Kontrollzwang hervorrufen, der sich zu beiden Seiten des Schirms negativ auswirken kann, indem er zum zumindest teilweise beherrschenden Vorgabe wird, die eingehalten sein will - zu Ungunsten des spontanen Spiels.
Ansonsten denke ich, dass mindestens stichpunktartig formulierte Antworten (oder auch verbale Antworten) zur jeweiligen Frage viel mehr Wertvolles kommunizieren dürften als die zahlmäßige Einordnung. Führe vielleicht eine mündliche Befragung mit jedem Spieler und mach dir dabei Notizen.
Ich glaube vor allem, dass gutes Spiel auch nicht so sehr an der Einhaltung einer allgemein formulierten Kategorie hängt, sondern oft an anderen Kleinigkeiten, aus denen sich so eine Erwartungshaltung gegenüber gutem Rollenspiel oft aufhängt.
Die bekommst du mit solchen Fragen aber nur schwer raus. Was Leute cool finden ist ihnen oft selbst nicht so richtig bewusst. Sie denken zwar, dass sie es wüssten, aber tatsächlich stecken hinter den vordergründig gewünschten Erwartungen tiefer sitzende Dinge.
Ein sehr wertvolles Instrument, um da hin zu kommen, wo du hin willst, ist vielleicht eine regelmäßige oder sporadische Feedbackrunde, bei der Vergangenes kurz bewertet wird, aber auch Wünsche für Kommendes geäußert werden können. Viele Leute haben doch oft Launen, mit denen sich auch die Vorlieben mehr oder weniger stark ändern.
Das Problem ist ja auch, dass sich die Wünsche mit der möglichen Realität ändern. Jeder SL hat so seine Stärken. Manche Spieler könnten vielleicht offen sein und genau das wollen, was die Stärke des SLs darstellt, weil das Spiel dann auch am coolsten wird.
Was meinst du damit genau?
Die Menge der Gewalt oder die Intensität der Beschreibung dieser?
Nur im Kampf, oder auch in der Gesellschaft selber, ausserhalb des Kampfes (z.B. Warhammer-like)?
Damit meine ich in etwa, ab wieviel Jahren der Abend wäre, wenn er ein Film wäre.
- 0 / * 6 / ** 12 / *** 16 / **** 18 / ***** Index
Das kann man natürlich nicht vergleichen, weil RPG nicht derartig visuell ist, aber in der Vergangenheit habe
ich die Erfahrung gemacht, dass dem einen oder anderen Spieler meine bildhaften Beschreibungen und auch
die Inhalte etwas zu weit gingen, deshalb frage ich inzwischen lieber nach, wie weit ich gehen darf bzw. soll.
Auf die Menge kommt es natürlich auch an, aber ich denke vor allem der Level der Fürchterlichkeit steht im Vordergrund.
Habs übrigens mal wieder rausgesucht.
Bei einer meiner derzeit laufenden Kampagnen hatte ich zu Beginn folgenden Fragebogen ausgeteilt:
Charaktertod: ja / nein
Erotik: 0 - 5
Player-Empowerment: ja / nein
Gewalt: 0 - 5
Spielstil (Adjektiv):
Geheiminfo: geheim / offen
Essen: wer besorgt bzw. bezahlt es
Player vs. Player: ja / nein
Szeneframing: ja / nein
Termine (wie oft):
Feedbackrunde: ja /nein
Glückskarten: ja / nein
Protokoll (wer):
Solche Fragebögen sind meiner Erfahrung nach sehr erfolgreich.
Teilweise sollte man sich über die Punkte, die einem wichtig sind, auch nochmal nach einem
halben Jahr oder so klar werden. Oft verändern sich nämlich Gewohnheiten und Vorlieben
über die Zeit oder über den Plot hinweg.