Hier ging es inzwischen auch weiter - ich habe nur sehr lange gebraucht mit dem Journal und es gefällt mir vom Sitl und von der Sprache her nicht wirklich. Also, falls jemand Schreibstilideen hat, immer her damit 26. NethWir nehmen hier Abschied von der Chronik von Sandpoint.
Ihre Fortführung habe ich schweren Herzens in die Hände von Broders Quinck gelegt. Wir hoffen, dass mit meiner Abreise sein Stolz der Sache nicht mehr im Wege stehen möge und er historisch sauber die Aufzeichnungen weiter verfolgen wird. Diese Chronik wird nun also in die Form des Journals übergehen. Ich werde mich bemühen, historisch wertvolles von persönlichen Informationen zu trennen.
Was uns, und hierbei meine ich nun „uns“ Abenteuer betrifft, so scheint das Schicksal einen anderen Weg für uns einzuschlagen. Ich weiß nicht, ob ich dabei die richtige Entscheidung getroffen habe, das mögen spätere Generationen beurteilen.
Ich hoffe, dass die Reise meine Forschung nicht allzu sehr negativ beeinflussen wird. Immerhin habe ich aus dem Zwischenfall mit den Goblins wertvolle Hinweise erhalten in welche Richtung ich die Verschmelzung von Forschung mi dem Heiligen vorantreiben kann.
Ameiko hat ihre Entscheidung zu den Hinweisen bei einem Abendessen kundgetan. Sie bat ihre Freunde und unsere gemischte Gruppe sie zu begleiten. Nach Brinewall. Sandru wird dafür eine Karawane vorbereiten. Schon merkwürdig wie sich bei diesem kurzen Satz meine Kehle zusammenschnürte. Sandru denkt, das die Reise etwa 2-3 Wochen dauern werde. Eher drei, da der Winter nun direkt vor der Tür steht. Die ersten Schneeflocken sind die Tage bereits gefallen.
Tia hat von der Sache irgendwie Wind bekommen und sofort bei Sandru angeheuert. Ich habe ihn zur Rede gestellt. So etwas von unverantwortlich!
Das Ergebnis war, dass ich nun meine Sachen packe, sämtliche persönlichen Forschungen einstelle und alles für die Reise in Kisten unterbringe.
27. NethAlle sind aufgeregt und strahlen Zuversicht aus. Die Reisegesellschaft setzt sich zusammen aus:
• Ameiko, Sandru, Shalelu, Der Alten Koya
• Tia Wilhelm und 3 weiteren Wachen
• 4 Kutschern
• Maergrim, dem Zwerg
• John Jenkins, dem Seemann
• Eldoras, dem Elfen
• Mongt, dem Ranger
• Ravien, dem Kämpfer und stiller Anführer der Abenteurergruppe
• Und natürlich mir.
Die Anderen haben von der Beute aus dem Sumpf Waren eingekauft und hoffen, sie mit Gewinn in den Dörfern zu verkaufen.
30. NethEs ist kalt aber erträglich. Ich bin über die Vielfalt der Gegend erstaunt. Soweit habe ich mich noch nicht von der Gemeinde entfernt in der ich immerhin schon seit über 40 Jahren lebe!
Von den berüchtigten Goblinstämmen ist nichts zu hören und zu sehen. Vielleicht war der Aufbruch zu Winterbeginn keine so schlechte Idee. Ohne Zwischenfälle erreichen wir Galduris.
John Jenkins betätigt sich als Händler – seine Geschichten mögen zwar im Wirtshaus gut ankommen, aber nicht bei den gewitzten Händlern. Denn wenn es um Geld geht wachsen wohl einem jeden menschlichen Wesen Klauen und Zähne.
1. KuthonaWir erreichen Wolf‘s Ear. Auch hier versucht sich John als Händler. Wieder ohne großen Erfolg.
3. + 4. KuthonaRoderics Cove erweist sich als größere Siedlung. Hier macht Sandru gute Geschäfte und auch John ist endlich erfolgreich. Ich steige mit ein paar übrigen Münzen ein. Vielleicht sind uns die Götter gewogen.
5. – 17. KuthonaDie Reise ist schwieriger als erwartet. Bären, Wölfe, Wildnis. Der aufkommende Schnee macht uns gerade am Pass in die Nolands zu schaffen. Sandru hat die Schmugglerstadt Riddleport umgangen und so sind wir direkt den Bergkämmen der Stony Mountains gefolgt.
Ein „ausgiebiger Spaziergang“ und „leichte Schläge auf den Hinterkopf“ waren die Ratschläge meines Großvaters. Einen so ausgiebigen Spaziergang hätte sich der alte Glasbläsermeister sicher nicht vorgestellt. Abends finden wir endlich einen „befestigten“ Weg und Wegweiser nach Brinewall! Wir schlagen wieder Lager auf.
Die Nacht ist ruhig und das Schneetreiben lässt endlich nach.
Gab es genau dafür nicht ein Ritual, das mir meine Brüder gezeigt haben? Meine eigene Forschung wird durch das Reisen hingegen beflügelt. So viele neue Eindrücke. So viele neue Ideen. Einen passenden magischen Fokus habe ich in den 3 Wochen anfertigen können.
18. KuthonaNebel. Der im Tal verlaufende Steam River erwärmt seine unmittelbare Umgebung und lässt auch die Ruinenstadt Brinewall zwar schneefrei, erschafft dadurch aber auch eine dichte Nebelbank, sodass wir hier auf der Anhöhe kaum 100 Meter weit sehen können. Unten im Tal dürfte die Sicht deutlich geringer sein.
Ameiko scheint das Wetter nicht zu behangen. Sie bricht kurz nach dem Aufwachen zusammen und muss von uns behandelt werden. Meine kurze Untersuchung ergibt keine Anzeichen auf eine Krankheit oder Vergiftung. Die Alte Koya untersucht sie noch einmal auf magischem Wege und entdeckt eine „Art“ Geistwesen, das von Ameiko Besitz ergriffen hat – die kurze Untersuchung ergibt nur die Intention des Geistes: Schutz, Bewachung, eine Art Auftrag über den es uns berichten will, aber aus Ameikos Mund kommen nur kryptische Sätze…
• „Der Schlüssel ist beim 10-Händigen. Seine Angst wird sein Verderben sein.“
• „Großvater wartet im Dunkel, doch er weiß nicht mehr wer er ist.“
• „Ein Schatz hinter zwei Siegeln in einer Kammer“.
• Darunter auch Warnungen: „nehmt euch in Acht vor dem gehörnten Kuckuck…“
• „Zerbrochene stummer Liebe kann auch zur Seite stehen, doch passt auf, das sie euch nicht verrät.“
Die Alte Koya (be?)nennt den Geist „Kami“ – was in Minkai so etwas wie einen Wächtergeist beschreiben soll. Faszinierend. Ob hier wohl eine Seele in einen unbeseelten Gegenstand eingeht oder ein Gegenstand besselter Natur aus sich heraus entsteht?
Die Sachlage ist klar erkennbar: der Geist will nicht weichen, sodass die (Er)Lösung für Ameiko in der Hand der restlichen Gruppe liegt. Wir brechen also in den Nebel auf, das Geheimnis von Brinewall zu lüften. Vielleicht erfahren wir auch, warum all diese Menschen hier sterben mussten.
Sandru und Shalelu bleiben bei der Karawane zurück um für Schutz zu sorgen. Genauso wie Tia.
Es ist nun später Nachmittag. Wir haben das Dorf untersucht und in einem alten Leuchtturm eine Kiste mit einem Schlüssel gefunden. Ein alter, von Feuer zerstörter Desnatempel und die ebenfalls niedergebrannte Ratshalle zeigten die deutlichsten Kampfspuren auf. Mit „Sturm“ war in den Aufzeichnungen über das Schicksal von Brinewall wohl eher der militärische Begriff gemeint.
Interessanterweise ist der Friedhof noch in Gutem Zustand. Dort fanden wir auch ein Mausoleum zu Ehren des Gründers von Brinewall. Und ein kleiner Desnaschrein bietet dem Gläubigen sogar heiliges Wasser.
Dabei hatte ich John nicht wirklich als gläubigen Menschen in Erinnerung. Vielleicht liegt zwischen Aberglauben und Gläubigkeit kein qualitativer Unterschied. „Umgang mit dem Heiligen“ - Interessante Arbeitshypothese.
Am Hafen finden wir die etwa 2 Wochen alten Überreste eines Schiffes aus den Lindwurmkönigreichen. Ein Seedrachenkadaver gleich in der Nähe erklärt den schlechten Zustand des Schiffes. Es erklärt allerdings nicht, warum von der Mannschaft nichts mehr zu sehen ist. Wir nehmen an, sie haben versucht in der Festung Unterschlupf zu finden.
Bevor wir uns zur Festung aufmachten untersuchten wir noch die Glasbläserei, deren Aufbau mich sehr an meine alte Arbeitsstätte in Sandpoint erinnerte. Und tatsächlich! Wir fanden uralte Aufzeichnungen, Bestellungen und Materiallisten noch aus Zeiten von Ameikos Großvater Rokusa Katjitsu, geschrieben von des alten Mannes eigener Hand! Ich kann es kaum erwarten, die Aufzeichnungen in das Archiv von Sandpoint zu bringen.
Ungeschickt und undiplomatisch! Anstatt sich wie sittsame Menschen dem Burgherren – sofern einer dort leben würde – anzumelden und unter dem Schutz des Gastrechtes gemeinsam die Situation zu diskutieren beginnen diese Hitzköpfe sofort einen Krieg - Mord und Todschlag! Unprovoziert. Unbesonnen.
Leider scheinen sie in dieser Situation auch noch Recht zu haben...
Eine Art Vogelkreatur, unserem heimischen Kuckuck nicht unähnlich, haben sich hier als „Besatzer“ eingenistet. Sie beten mit Blutopfern eine Art Kreatur Lamashtus an, ein Mischwesen von Vogel, Mensch und Skorpion. Ihr Anführer (oder diese merkwürdige Gottheit?) wird von ihnen „Patsutsu“ genannt. Bislang sind wir einigen Wachen und in einem Betraum einem ihrer Priester begegnet. Leider ohne Chance auf eine diplomatische Lösung.
Ein Wachvogel läuft gerade durch den Burghof und ruft nach Unterstützung. Wir müssen weiter.