Also ich hab das PDF und schonmal grob drübergelesen...
Wer den Film "König der Fischer" mit Robin Williams und Jeff Bridges kennt, hat eine ziemlich gute Idee davon, worum es in KoN geht. Wer den Film nicht kennt: Angucken. Der ist gut!
Man spielt Obdachlose, Junkies, ganz allgemein den Bodensatz der zivilisierten Welt, der im Buch als "The Lost" bezeichnet wird. Diese Verlorenen geistern im wahrsten Sinne des Wortes durch die Großstädte und werden teilweise nicht mal mehr von den übrigen "normalen" Bürgern bemerkt.
Als Spielercharakter hat man aber nicht nur sein Hab und Gut verloren, sondern bis zum einem gewissen Grad auch sich selbst. Denn allen Spielercharakteren gemein ist die Tatsache, dass sie alle an Amnesie leiden und sich nicht an ihr früheres Leben erinnern können. So sieht die Charaktererschaffung z.B. vor, dass man sich nicht etwa eine lange und breite Hintergrundgeschichten ausdenkt, sondern lediglich definiert und beschreibt, wie der Charakter wirklich ist, wie er sich verhält, wie er auf andere wirkt, usw....
Eine schöne Idee ist, dass nach der ersten Definierung dieser Eigenschaften, ein Zettel zwischen allen anderen Spielern rumgereicht wird, die dann nach und nach "Geheimnisse" über den Charakter aufschreiben, oder diese erweitern. Diese Geheimnisse sind letztlich der Grund, warum der Charakter auf der Straße gelandet ist und warum er dermaßen traumatisiert ist, dass er sich an nichts erinnert. Und wie das mit Geheimnissen so ist, weiss der betreffende Spieler nichts davon. Der Zettel wird vom SL eingesammelt und als Inspirationsquelle für Abenteuer genutzt.
Anders als bei vielen anderen RPGs, ist das Ziel von KoN nicht unbedingt das Anhäufen von Reichtümern oder ähnliches, sondern eher der Sieg über die eigenen Dämonen und – damit verbunden – die Rückkehr in ein normales Leben.
Apropos Dämonen... Je nachdem welches Geheimnis den Charakter zu Fall gebracht hat, gibt es in der Welt eine physische Repräsentation dieser düsteren Erinnerungen, die ihn heimsucht.
Zu den Regelmechanismen kann ich nicht sonderlich viel sagen, da ich das so aus dem Kopf nicht mehr komplett hinkriege... Ich weiss nur noch so viel: Jeder Spieler hat stilecht einen Pool von Kleingeld-Münzen unterschiedlicher Wertigkeiten, die er einsetzen kann, um eine bestimmte Zahl Erfolge (Kopf oder Zahl) zu erzielen.
Das Buch bietet eine ganze Menge Infos, die dem Spielleiter und den Spielern helfen können... Von Informationen über das Leben auf der Straße, verschiedenen Drogen etc. über Tipps, welche Formen denn die "Dämonen" annehmen können, um den inneren Konflikt des Charakters optisch und psychologisch sinnig zu repräsentieren.
Das Ganze hat auch noch eine recht übersinnliche Komponente mit festen Wesenheiten, die die Welt bevölkern. Damit konnte ich persönlich jetzt aber nicht sooo viel anfangen...
Thema: [Erzählt mir von] Kingdom of Nothing (Gelesen 3473 mal)
