Entsprechende Werte sind ein Kern des Pendragon-Regelwerks, auch wenn die Umsetzung etwas altbacken ist, aber das wäre zu Mindest bei mir die erste Assoziation: Charaktere haben zehn (oder so) Paare aus Charaktereigenschaften, die ich gegenüber stehen (wie z.B. "Arbeitssam/Faul" oder "Gerecht/Willkürlich" und die ziemlich regelmäßig erprobt werden. Hintz kommen die verschiedenen Leidenschaften eines Charakters, bei denen die wichtigsgen Liebe (zu Familie, Partnern, sogar Freunden) und Loyalität (vor allem zum Lehnsherr, ist schliesslich ein Ritterrollenspiel) darstellen dürften.
Die Pendragon-Regeln funktionieren (leidlich), aber ich hab durchaus Mitspieler gehabt, die es sehr genervt hat, wenn ein Würfelwurf sie dazu zwang, ihren Charakter in eine gewisse Richtung zu spielen - was bei entsprechenden Systemen sehr leicht der Fall ist (die Alternative, ein Belohnungssystem wie bei FATE dürfte in diesem Fall besser funktionieren).
Für mich persönlich ist das ein Bereich, der keiner Regeln bedarf, um nicht zu sagen in dem Regeln eher stören. Letztendlich sollte jeder Spieler selber wissen, wie er sich seinen Charakter vorstellt, und entsprechende Werte können dabei zwar eine Hilfestellung geben, schaffen aber nichts, was etwas Selbstreflektion und ein paar Notizen auf einem Schmierzettel es nicht auch getan hätten. Spieler dafür zu belohnen, ihre Charaktere auch auszuspielen halte ich in etwa für so sinnvoll, wie Belohnungskekse für guten Sex zu verteilen. Und Spieler durch mechanissche Gegebenheiten dazu zu zwingen etwas zu machen, was sie gar nicht wollen sorgt eigentlich immer für Unmut - und wenn der Spieler daran Freude hat und dem Spielleiter vertraut, ist das oft auch gar nicht nötig.