Autor Thema: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"  (Gelesen 2394 mal)

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El God

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Keine Sorge, trotz des eher theoretisch anmutenden Titels handelt es sich eher um eine spielpraktische Idee. Eismann hat auf seinem Blog ein Modell vorgestellt, dass ich gern diskutieren würde. Insgesamt empfinde ich es als relativ praktisch, für längere Kampagnen müsste man die vier Eckpfeiler sicher immer wieder anpassen und nachjustieren, für einen One-Shot oder ein klassisches geschlossenes Abenteuer dürfte die Idee aber hervorragend geeignet sein:

Vier Säulen des NSC

ErikErikson

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #1 am: 4.11.2012 | 10:21 »
Zuviel Arbeit für einen NSC für meinen Leitstil- der nicht NSC getragen ist.

Offline Haukrinn

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #2 am: 4.11.2012 | 10:28 »
Generell finde ich die Idee gut. Meiner Meinung nach ist aber keine gleichmäßige Gewichtung zwischen den Säulen gegeben. Säule 1 hat auf jeden Fall mehr Gewicht denn sie ist es mit der die SC üblicherweise agieren. Ich persönlich würde also dieser Säule besondere Aufmerksamkeit schenken und die anderen drei genau daran ausrichten.

Zudem weiß ich nicht inwieweit Säule zwei überhaupt wichtig ist. Meiner Meinung nach ergibt sich alles was hier hin gehört nahezu automatisch aus Säule 3 und 4.
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El God

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #3 am: 4.11.2012 | 10:36 »
Gerade Säule 2 kann aber auch Abenteueraufhänger o.ä. sein - Informationsbeschaffung sollte man nicht unterschätzen bzw. die Auswirkungen mangelnder Information auf die Motivation. Sicher stehen die Säulen nicht jede für sich, sondern wechselwirken. Statt 1. Motivation würde ich vermutlich Konflikte oder Konfliktpotentiale auflisten, eine Motivation enthält für mich schon zu viel Aktionspotential. Motivation ergibt sich dann aus der Wechselwirkung der Konflikte mit den Werten und Überzeugungen des Charakters.

Offline Bombshell

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #4 am: 4.11.2012 | 10:52 »
Zuviel Arbeit für einen NSC für meinen Leitstil- der nicht NSC getragen ist.

Hä? Geht das auch in verständlicher Form? Zur Zeit verstehe ich nur „Rekursion versteht man nur wenn man Rekursion versteht“.
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ErikErikson

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #5 am: 4.11.2012 | 10:58 »
Hä? Geht das auch in verständlicher Form? Zur Zeit verstehe ich nur „Rekursion versteht man nur wenn man Rekursion versteht“.

Ich passe die NSC im Spiel an die SC-Handlungen, meine Storyvorstellungen und das Dramapotential spontan an. Deshalb kann ich sie nicht vorher so ausführlich definieren.
« Letzte Änderung: 4.11.2012 | 11:08 von ErikErikson »

Offline Haukrinn

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #6 am: 4.11.2012 | 11:46 »
Ich habe da jetzt nirgendwo heraus gelesen dass all das vorher passieren muss. Das würde ich auch für reichlich viel unnötige Arbeit halten.
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ErikErikson

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #7 am: 4.11.2012 | 11:51 »
Na dann solls mir recht sein.

Offline Bad Horse

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #8 am: 4.11.2012 | 13:28 »
Ich find das nicht so schlecht. Das muss ja nicht in seitenlangen Exkursen über die Motivation einzelner Mitglieder des Söldnerhaufens enden... viel davon macht man ja automatisch - der Söldnerhaufen will die SCs verprügeln; die wissen, dass ihr Chef sie dafür bezahlt; sie haben einen Angriffswert von XYD; sie werden das aber nicht auf dem Diplomatenball machen, sondern lieber in einer Seitengasse.
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Offline Bombshell

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #9 am: 4.11.2012 | 16:20 »
Ich habe da jetzt nirgendwo heraus gelesen dass all das vorher passieren muss. Das würde ich auch für reichlich viel unnötige Arbeit halten.

Naja, manch eine Motivation sollte man sich schon vorher überlegen und auch nicht in jedem System ist es einfach die Resourcen on the fly zu vergeben. Ich denke das Modell ist für beide Stile brauchbar.
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El God

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #10 am: 4.11.2012 | 16:25 »
Das Modell regt aber zumindest an, dass man sich überhaupt mal um diese Punkte Gedanken macht und nicht irgendwelche Leute in die Pampa stellt, die einfach *irgendwie* handeln.

Offline Skeeve

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #11 am: 4.11.2012 | 17:04 »
Da hätte ich noch ein paar W-Fragen:
    Was soll geschehen?
    Wer ist beteiligt?
    Wo soll es geschehen?
    Wann soll es geschehen?
    Wie soll es geschehen?
    Warum soll es geschehen?
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El God

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #12 am: 4.11.2012 | 17:12 »
Diese Fragen richten sich aber schon an Szenen und nicht mehr an einzelne NSC. Aber sicher könnte man so ein 4-Säulen-Konzept auch für Szenen und Locations aufbauen.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #13 am: 4.11.2012 | 21:10 »
Ich weiß nicht, ob ich es so aufteilen würde. Ich denke eher an fünf Ebenen, die sich sowohl bei NSC und SC nach und nach entwickeln:

1) Mechanische Ebene: Spielwerte
2) Äußerliche Ebene: Aussehen, besondere Merkmale, Kleidung, verwendete Ausrüstung, augenscheinliches Verhalten
3) Innere Ebene: Biographie, Motivation, Ziele, psychische Verfassung, Persönlichkeitsmerkmale, -akzentuierungen, -störungen
4) Soziale Ebene: Verbündete, Freunde, Feinde, Kontakte, sozialer Status, Autorität, Reputation, Funktion in einer Gemeinschaft, Geld, materielle Ressourcen, Beziehung zu den (anderen) Spieler - und Nichtspielercharakteren
5) Persönliche Ebene: Reaktionen, die der Charakter bei den Spielern hervorruft (emotionale Verbundenheit, Abscheu, Gelächter, Hass, Trauer bei dessen Ableben)

Alle SC sollten auf den ersten beiden Ebenen ausgearbeitet werden. Ebenen 3 und 4 sind nur für SC und WNSC von Bedeutung. Ebene 5 erreicht man meiner Erfahrung und Meinung nach nur über einen längeren Zeitraum, im Verlauf einer Kampagne, ohne dass man das forcieren könnte oder sollte.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Offline Xemides

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #14 am: 4.11.2012 | 21:57 »
Das System ist für vorbereitete NSCs sicher gut geeignet.

Aber häufig genug suchen die Spieler nach einem SC, den man nicht auf dem Plan hatte. Den bringt man dann wenn es passt spontan ein und hat eben keinen Hintergrund. Den muss man dann hinterher entwickeln.

Ich habe übrigens dieses Werk erworben:

http://www.enginepublishing.com/masks-1000-memorable-npcs-for-any-roleplaying-game

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Offline Skeeve

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #15 am: 4.11.2012 | 23:23 »
Diese Fragen richten sich aber schon an Szenen und nicht mehr an einzelne NSC. Aber sicher könnte man so ein 4-Säulen-Konzept auch für Szenen und Locations aufbauen.

Naja, in diesem Fall dachte ich mehr daran das "einfach *irgendwie* handeln"...

Das Modell regt aber zumindest an, dass man sich überhaupt mal um diese Punkte Gedanken macht und nicht irgendwelche Leute in die Pampa stellt, die einfach *irgendwie* handeln.

... zu vermeiden. Wenn man weiß was der NSC wann, wo und warum geschehen lassen will, dann sollte das *irgendwie* hoffnungsweise schon planvoller sein.

Es sollen halt ebenfalls Anregungen sein, sich zu überlegen warum und wo der NSC irgendetwas (was auch immer) geschehen lässt.  (Ich bin nicht sicher ob ich die richtigen W-Fragen erwischt habe. Das war jetzt nur kurz aus Wikipedia geklaut, ich glaube irgendwo hatte ich mal einen anderen Text im Web gefunden.) Gibt es bei den (Buch-)Autoren nicht auch solche Fragen zu den Personen ihrer (Roman-)Handlung?
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LöwenHerz

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #16 am: 5.11.2012 | 07:48 »
Ich finde diese 4 Säulen als Ideengeber oder groben Leitfaden nicht schlecht. Aber auch nicht immer auf jeden anwendbar. Und manches Mal wären mir 4 Säulen wohl auch zu wenig. Diese 5 Ebene, welche der Oder ansprach, finde ich ebenfalls recht gut, würde wohl aber zu einer bürokratischen Überforderung führen.

Ein NSC muss bei mir auf eine Karteikarte passen. Und da gibts die wichtigsten Werte und einen offenen 'hook' und einene Verborgenen. Also eine Sache, die über ihn bekannt ist, ihn ausmacht und gut charakterisiert (das kann ein bekannter Spitzname, sein Ruf, seine größte Motivation sein) und eine verborgene Sache, welche herauszufinden sein könnte (großes Geheimnis, verborgene Seiten wie Lykanthropie oder auch profane verbotene Verbindungen, Mitgliedschaften oder sonst dergleichen...)

Meine beiden 'hooks' setzen sich also aus diesen 5 Ebene oder 4 Säulen zusammen, sind aber entsprechend weniger aufwändig.
Inspiriert hat mich dazu die Regelung Earthdawns mit dem offenen und verborgenen Wesenszug ;)

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #17 am: 5.11.2012 | 08:04 »
viel davon macht man ja automatisch
Das denke ich auch, dennoch finde ich die Aufteilung gut. Ich würde es vielleicht nicht Säulen nennen, sondern eher Checkliste. Habe ich für den NSC Details zu Motivation, Informationsstand, Ressourcen und Sozialisierung/Moralischen Grenzen? Wenn man die Checkliste so durchgeht und sich stichpunktartig was zu jedem Teilbereich notiert, hat man mit Sicherheit einen ziemlich guten Spielrahmen für den NSC (oder, mal ganz davon abgesehen, den SC).

Ich sehe jetzt auch keinen zwingenden Grund, alles vor dem Spiel festzulegen. Alle vier Bereiche sind bis zu einem bestimmten Grad variabel und können sich durch äußere Umstände oder den Einfluss der SCs schnell ändern. Vor dem Spiel würde ich nur festlegen, was für den konkreten Abenteueraufhänger wichtig ist- mehr braucht man i.D.R. ja nicht. Wenn der NSC sich dann im Verlauf des Abenteuers als wichtige bezugsperson für die SCs entwickelt, kann man die Details in den vier Bereichen ja noch anpassen und auffüllen.

Offline Hotzenplot

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #18 am: 5.11.2012 | 08:09 »
Eismanns Beitrag finde ich ganz gut, empfinde das aber jetzt auch als nichts Besonderes. Ich baue meine NSC so auf, jemand, der seine Kampagnen nicht NSC-lastig aufbaut (offenbar Erik z. b.), wird von diesen Säulen nicht viel haben. Fazit: Wer es ähnlich sieht, wird es vermutlich längst so (oder ähnlich) machen. Wer anders an Kampagnen heran geht, kann es links liegen lassen. Hat für mich jetzt keinen persönlichen Mehrwert.

Edit: klingt vielleicht etwas negativ. Ich mag Eismanns Gedanken in der Regel sehr gerne und lese auch hier gerne seine posts, nur dieser Blogeintrag macht mir nicht gerade Gänsehaut.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #19 am: 5.11.2012 | 08:21 »
Ich finde Säule 4 nicht ausreichend. Das ist zu schwammig und auch zu undifferenziert. Ich würde das auf die moralische Ausprägung fokussieren und zwischen "vorbildlich" und "skrupellos" o.ä. aufspannen. Hinter "sozialer Rahmen" kann sich ja alles mögliche verbergen, aber das scheint nicht das zu sein, worauf es ankommen soll.
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Re: Modell vom Eismann: "Die vier Säulen des NSCs"
« Antwort #20 am: 5.11.2012 | 13:01 »
Mir gefällt "sozialer Rahmen" eigentlich sehr gut. Die Schläger aus meinem Beispiel oben greifen die SCs ja nicht aufgrund von moralischen Bedenken lieber in einer dunklen Straße als auf dem Diplomatenball an.

Klar, das ist eine sehr weitläufige Kategorie, aber ich finde gerade das ziemlich sinnvoll - wenn ich weiß, woher Waldo der Schläger kommt, dann habe ich auch eine grobe Idee, wie er sich vermutlich verhält. "Strassenschläger" ist da halt ein griffiger Eintrag; "gewissenloser Strassenschläger" sagt schon etwas anderes und "Strassenschläger wider Willen" noch mal was anderes.
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