Autor Thema: [VtR] New York Sandbox  (Gelesen 1244 mal)

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Offline Urias

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[VtR] New York Sandbox
« am: 5.12.2012 | 15:55 »
Servus ihr lieben Leute!
In mir geistert seit langer Zeit die Idee einer Sandbox-Kampagne für Requiem im Kopf herum und ich hab nun mal beschlossen mich intensiver dranzusetzen. Bis jetzt warens nur ein paar flüchtige Ideen, jetzt gehts mal ans konkrete aufziehen der Sache. Jetzt stellt sich nur das Problem, dass ich nicht genau weiß was man bei einer Sandbox beachten muss und wie ich das am besten aufzieh. Ich hab dem ganzen momentan den Arbeitstitel "Wille zur Macht" gegeben um den Fokus auf den Aufstieg der Spieler zu höheren Positionen in der Vampir-Gesellschaft zu legen.

Bis jetzt hab ich folgende Ideen:
Das ganze soll im New York der Gegenwart spielen, aber mit nem kleinen Retcon. Da es ja die World of Darkness ist, ist die ganze Occupy-Bewegung ein wenig ausgeartet und hat sich zu gröberen, gewalttätigen Unruhen entwickelt (ich stells mir ein wenig vor wie die Vorstadtunruhen in Paris vor einigen Jahren). Diese Gelegenheit hat der Zögling des früheren Invictus-Prinzen (evtl sein Child, da binich noch unschlüssig) genutzt und nen gröberen Putsch mit dem Support der Carthianer und des Ordo Dracul durchgezogen. Das ganze ging jedoch nicht so glatt von der Bühne, wie sich die Putschisten das vorgestellt haben. Der Invictus-Prinz hatte, obwohl er schon zuvor keinen wirklich guten Stand hatte und von einigen sogar als wahnsinnig bezeichnet wurde, doch mehr Verbündete als vermutet, weshalb sich der ganze Konflikt in die länge Zog. In den letzten Wochen war es den Putschisten jedoch möglich immer mehr die Oberhand zu gewinnen, auch wenn klar wurde, dass es zum momentanen Zeitpunkt nicht möglich ist, den ehemaligen Prinzen wirklich zu vernichten.
Nun ist die Stadt mehr oder weniger geteilt und der frühere Prinz in seiner Macht stark beschnitten. Er und seine Leute können defacto nurmehr in Manhattan herrschen, das aber dafür mit eiserner Hand. Es gibt das Gerücht, dass die zwei Rädelsführer sich auf eine Art Waffenstillstand geeinigt haben, aber das glauben die wenigsten.

Generell soll die Stimmung der Stadt eine gespaltene sein. Man weiß nicht wer jetzt wen genau supportet und je nachdem wo man sich aufhält gelten andere Regeln. Dabei ist die Stadt jedoch auch gleichzeitig in Aufbruchsstimmung. Da im Zuge der Übernahme durch den neuen Prinzen, der sich persönlich als Fraktionslos erklärt hat, aber sehr gute Kontakte mit den Carthians pflegt, einige der alten Spitzen und generell ein Haufen Vampire vernichtet wurden ist wieder ein wenig mehr Platz an der Spitze. Auch die Aufteilung der Domänen ist noch nicht abgeschlossen und selbst innerhalb der Fraktionen gibt es Konflikte zwischen Klüngeln um die lukrativsten Domänen und Betätigungsfelder.
Das ganze darf man sich ein wenig wie die Batman-Storyline "Wargames" vorstellen, in der die großen Bandenchefs durch einen blöden Zufall alle draufgehen und sich die B-Klasse Gangs dann um die Stücke vom Kuchen streiten.

Aaalso, soweit mal das Grundkonzept. An den wichtigen NSCs arbeite ich grade. Jetzt würde ich euch bitten mir zu helfen, vor allem hinsichtlich der Umsetzung. Was muss/soll ich beachten (Sowohl Storytechnisch als auch bezüglich Sandboxes generell)? Macht die Handlung so Sinn oder hab ich was vergessen? Sagt einfach mal was euch so einfällt.

So long und danke schonmal,
SSK
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Nin

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #1 am: 5.12.2012 | 16:34 »
Willst du das so vorbereiten wie in Damnation City diskutiert?

Offline GIGiovanni

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #2 am: 5.12.2012 | 17:16 »
ich glaube eher er/sie möchte unsere Ideen dazu
richtig?

Offline Urias

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #3 am: 5.12.2012 | 17:30 »
@Nin Damnation City hab ich mir zwar von nem Kumpel ausgeborgt, aber noch nicht gelesen. Wie wirds denn da diskutiert?

Also generell würd ich gern Einfälle von euch dazu oder Kritik zum Grundsetting oderoderoder... Bin für jede Hilfe dankbar, da ich auf diesem Gebiet noch neu bin.
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Offline GIGiovanni

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #4 am: 5.12.2012 | 17:59 »
Du musst dir überlegen, was wer "beherrscht", was frei geworden ist und beide Seiten müssen in einer Pattsituation stecken

Nin

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #5 am: 5.12.2012 | 23:57 »
Damnation City hab ich mir zwar von nem Kumpel ausgeborgt, aber noch nicht gelesen. Wie wirds denn da diskutiert?
Zufallsbegegnungen und ihre mögliche Motivationen, Typische Regionen und Ort, Stereotypen von Prinzen, R-Maps und noch tausend Dinge mehr.
Gerade wenn du VtR Sandboxing spielen willst, finde ich Damnation City ein extrem hilfreiches Buch.

Eulenspiegel

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #6 am: 6.12.2012 | 01:45 »
Erstmal: Schöne Hintergrundstory.

Du sagtest, du willst Aufbruchstimmung:
Überlege dir, ob diese Stimmung die ganze Kampagne über aufrechterhalten werden soll oder ob sich die Stimmung im Laufe der Kampagne ändern soll.
Das muss nicht in Stein gemeißelt sein. - Du kannst deine Meinung später auch jederzeit wieder ändern. Aber es hilft imho, zumindest am Anfang eine Vorahnung zu haben, in welche Richtung sich die Kampagne trotz Sandboxing entwickeln könnte.

Überlege dir die anfängliche Stellung der SCs: Agieren sie als ein gemeinsamer Klüngel und versuchen sie als Klüngel das beste herauszuschlagen? Oder sind sie alle in unterschiedlichen Strukturen drin und versuchen eher innerhalb ihrer Struktur aufzusteigen?

Bespreche dich auch vorher mit den Spielern, wie sehr sie PvP wünschen.

Offline Urias

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #7 am: 13.12.2012 | 15:27 »
Danke erstmal für die Tips soweit!

Fortschritte und Gedanken soweit:


Also zumindest der neue Prinz ist schon ein wenig ausgeformt. Ich hab mit ihm angefangen, da er am Anfang der Kampagne zumindest präsenter ist, eben weil er den größeren Teil New Yorks kontrolliert.
Vorgeschichte: Wie schon erwähnt war er vor dem Putsch das Mündel des alten Invictus-Prinzen. Neben der, allen Vampiren innewohnenden, Machtgier gab es für seinen Beschluss sich aufzulehnen mehrere Gründe.
Er wusste, dass das alte Regime sich nichtmehr lange halten konnte, da der immer stärker werdende Wahnsinn des Prinzen und seine Art der Herrschaft, welche quasi rein auf direkter Unterdrückung basierte, immer mehr Unmut unter den anderen Vampiren laut werden lies. Aus Angst davor, als Profiteur der alten Ordnung bei einem Umschwung alle Macht und evtl das Leben zu verlieren, beschloss er, sich bei den Carthians beliebt zu machen und sich ihnen als Doppelagent anzubieten. Dies gelang auch mehr als gut, was ihm die Möglichkeit gab die Rebellion auszurufen und sich so an die Spitze zu schwingen.

Führungsstil: Im Gegensatz zu seinem Vorgänger und Mentor, der, wie schon gesagt, einen sehr despotischen Stil pflegte, baut er auf ein System der Hegemonie (um jetzt mal einen marxistischen Terminus zu verwenden): Durch gezielte Propaganda und Informationspolitik versucht er den anderen seine Interessen als die ihrigen zu verkaufen. Bis jetzt mit Erfolg. Dabei ist es auch hilfreich, dass er sich als Fraktionslos definiert, da er so Vampire jedes Covens in Positionen berufen kann, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Generell ist seine "Besetzungspolitik" mehr von Nützlichkeit und Loyalität geprägt, als von irgendwelchen Ränken. Dementsprechend ähnelt sein Führungskader (Seneschall, Sheriff usw) tatsächlich etwas dem Beraterstab eines US-Präsidentschaftskandidaten.
Sein Führungsstil mag zwar lockerer wirken als der frühere, doch ist dieser auch nicht überall unumstritten. Abgesehen von der alten Ordnung (Lancea und Invictus) wird nun auch schon der radikalere Flügel der Carthians skeptischer. Grund hierfür ist, dass er weiterhin den Titel des Prinzen trägt und noch keine Anstalten macht die alten Institutionen aufzubrechen. Manch junger, radikaler Carthianer bezeichnet ihn gar schon als "Verräter an der Revolution" oder "einen zweiten Robespierre".

Persönlichkeit: Auch wenn er sich gern volksnah und verständnisvoll gibt, verfolgt dieser Prinz eigentlich nur das Ziel der Machterhaltung. Er ist ein Meister des Machiavellismus. Sein oberstes Ziel ist momentan seinen ehemaligen Mentor und dessen Anhänger restlos auszuradieren oder sie zumindest absolut unter seine Knute zu bringen. Nach dem Ende der Occupy-Riots, welche blutig von der Polizei und der Nationalgarde niedergeschlagen wurden, kann er sich jedoch nichtmehr auf die Masse an menschlichem Material verlassen, die ihm erst zu seinem Aufschwung verholfen hat.

Soweit mal der erste Prinz.
Generell hab ich mir überlegt, dass die Patt-Situation in der Stadt genau darauf zurückzuführen ist, dass die Triebfeder des Putsches, eben die menschlichen Protestanten, weggefallen ist. Der Konflikt selbst war klar von einem Masse vs. Klasse Schema geprägt. Die alte, knöcherne Ordnung hatte die Möglichkeit sich auf wenige, aber dafür mächtige Vampire und ihren Einfluss (Polizei, Politiker,...) zu stützen, während die Revoluzer sich eben auf jüngere Vampire und ihren Einfluss, vor allem in der Studentenschaft stützen musste.
Beide Fraktionen haben Verluste auf vampirischer Seite erlitten, was aber aufgrund der niedrigeren Supporter-Zahl des alten Regimes dieses weitaus schwerer traf. Dafür ist den Carthians jetzt ihr menschlicher Support weggebrochen.

So weit mal die neueren Überlegungen. Macht das so Sinn? Habt ihr noch weitere Ideen?

Lg,
SSK
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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #8 am: 16.12.2012 | 16:14 »
Doppelpost, da es so ansich wenig mit dem vorherigen zu tun hat sondern eher genereller Natur ist:

Wieviele NPCs sollte man für eine Sandbox-Runde ausarbeiten und wie genau sollte man diese ausgestalten? Viele und möglichst detailiert oder nur die Big Player und den Rest offen lassen zur späteren Verwendung (je nach Situation)?

Lg,
SSK
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Nin

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Re: [VtR] New York Sandbox
« Antwort #9 am: 17.12.2012 | 10:05 »
Wieviele NPCs sollte man für eine Sandbox-Runde ausarbeiten und wie genau sollte man diese ausgestalten? Viele und möglichst detailiert oder nur die Big Player und den Rest offen lassen zur späteren Verwendung (je nach Situation)?

Ich mach es ähnlich wie in Damnation City (und Mirrors) beschrieben.

Zu einer Region oder einem konkreten Ort gibt es ein bis zwei besonders wichtige NSCs. Daneben existieren NSCs in der Form von weniger wichtigen Standardbegegnungen. Zu den wichtigen NSCs notiere ich mir dann ein paar Dinge, die beschreiben was sie besonders machen: Hintergrund, Fähigkeiten, emotionaler Grundzustand etc. aber z.B. auch, wie ich sie spielen will. Standardbegegnungen improvisiere ich.

Andere NSCs kommen über die SpielerInnen. Werden sie mit Punkten erkauft, werden sie zu wichtigen NSCs, sonst behandele ich sie analog der Standardbegegnungen.

Es gibt immer die Möglichkeit, dass die SpielerInnen oder ich aus einer Standardbegegnung einen wichtigen NSC machen können.

Alle wichtigen NSCs trage ich ich in eine R-Map (Beziehungsnetz) ein und lass die SpielerInnen Bonus Punkte für den Kontakt investieren.
« Letzte Änderung: 17.12.2012 | 10:07 von Nin »