Autor Thema: Arkham Horror - Der Name ist Programm?  (Gelesen 2169 mal)

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Offline Treehorn

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Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« am: 27.01.2013 | 16:09 »
Hat jemand von euch das schon mal gespielt?

Seit gestern Abend macht die Welt für mich ein bisschen weniger Sinn. Bei BGG relativ weit oben in der Liste, Rezensionen überschlagen sich im Dutzend, so dass ich ohnehin als lovecraftsgeneigter Zeitgenosse positiv eingestellt war. Und dann so was ...

7 Stunden hat's gedauert. Selten so was zähes und langweiliges gezockt. Die Spielphasen waren derart zerfasert, dass man immer wieder 5 bis 10 Minuten Leerlauf hatte, nur um danach seine Figur von A nach B zu setzen. die ersten 2 Stunden hab ich entweder im Raritätenladen (Ausrüstung kaufen) oder in der Zeitungsredaktion (Geld verdienen) verbracht, um mich und die Mitspieler mit Gegenständen zu bestücken, die nötig waren, um die mächtigen Gegner zu plätten. Wie waren zu sechst, vielleicht wäre es mit wenigern besser gewesen. 40 Prozent der Gebäude wurden nicht oder nur ein mal besucht, 50 Prozent der Ermittlerfähigkeiten wurden nicht eingesetzt, weil sie in der Situation keinen Sinn machten oder vom Spiel nie adressiert wurden, was den netten Schiebmechanismus obsolet machte. Die Spielzüge waren meist derart repititiv, man konnte quasi sehen, wie das Gähnen am Tisch immer ansteckender wurde. Ich bin mehrmals aus Langeweile aufs Klo gegangen. Und das Ende war dann auch so antiklimaktisch, dass wir mit leerem Ausdruck auf's Brett starrten, unsicher, ob Enttäuschung, Erleichterung oder Fassungslosigkeit nun überwiegt. "Never again" war dann auch das überwiegende Urteil der (brettspielerfahrenen) Zockerrunde. Vielleicht würde ich es noch mal spielen, irgendetwas muss ja schon dran sein, wenn es sich solcher Beliebtheit erfreut. Aber warum in etwas noch einmal derart viel Zeit investieren,wenn es mit 'Shadows over Camelot' oder vor allem Battlestar Galactica viel bessere Co-Op-Spiele gibt?

Bei mir überwog übrigens Fassungslosigkeit, weshalb ich mich hier schnell mal auskotzen wollte. Es liegt mir fern, ein von anderen geliebtes und geschätztes Spiel runtermachen zu wollen. Aber Arkham Horror ließ mich in der Tat etwas ratlos zurück.  wtf?
« Letzte Änderung: 27.01.2013 | 20:23 von Treehorn »

Samael

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #1 am: 27.01.2013 | 19:22 »
Damit das Spiel Spass macht muss man es ein paar Mal spielen. Will heißen die Regen sehr gut kennen. Dann fluppt es auch. Du weißt schon, so ähnlich wie bei den allermeisten Rollenspielen...

Pyromancer

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #2 am: 27.01.2013 | 19:26 »
Ich hab's zweimal gespielt, jeweils mit erfahrenen Brettspiel-Gruppen, die das Spiel kennen und es total toll finden. Spaß gemacht hat es mir trotzdem nicht.

Offline JS

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #3 am: 28.01.2013 | 03:10 »
Wir haben AH mit 7 altgedienten Spielern eine ganze Nacht lang wacker ertragen und schließlich das Handtuch geschmissen. Selbst die Koop-Superfans unter uns würden es nicht mehr mit der Kneifzange anfassen. Eine der größten und am wenigsten erwarteten Enttäuschungen der letzten Jahre. Nie wieder.
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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #4 am: 28.01.2013 | 08:03 »
Naja. Zu Sechst würde ich Arkam Horror nicht spielen wollen. Zu Viert hat es eigentlich immer Spass gemacht. Allerdings hat dann das Spiel auch "nur" 3 - 4 Stunden gedauert. Die 7 Stunden hören sich ziemlich nach starken Regelproblemen an (was zumindest bei der englischen Anleitung nicht ungewöhnlich wäre). Bei mehr als 4 Spielern sehe ich aber auch Downtime-Probleme. Leider kannst Du, wenn ein Mitspieler dran ist, im Gegensatz zu z.B. BSG nichts machen ausser zuschauen und vielleicht den Zug kommentieren.

Das BGG-Ranking würde ich mit sehr viel Vorsicht behandeln. Es verschwinden keine Wertungen über Zeit, sodass gehypte Spiele ihre guten Bewertungen über Jahre mitnehmen. Arkam Horror ist 2005 rausgekommen und war damals mit dem reinen Koop-Modus eine absolute Neuheit (Schatten über Camelot ist auch erst 2005 rausgekommen. Pandemie und BSG erst 2008). Zusätzlich ist das Spiel ein Remake eines damals Kultklassikers (Ähnlich wie Rex: Final Days of an Empire), sodass das Spiel in seiner Anfangszeit viele Bestnoten bekommen hat, die es heutzutage nicht mehr bekommen würde. Insgesamt haben sich die Spiele weiter entwickelt, sodass Spiele, die mal als absolute Spitzenklasse gehandelt wurden, heutzutage wegen Unspielbarkeit floppen würde (Schau Dir dazu Avalon Hills Civilization von 1980 an. Das ist momentan auf Platz 93. Damals ein absolut innovatives Spiel, von dem jeder Vielspieler begeistert war, dass ich heute nach 3 aktuell gespielten Partien à 8 - 10 Stunden nicht mehr mit der Kneifzange anpacken würde).
Unabhängig davon wäre ich beim Ranking der aktuelleren Spiele vorsichtig! Momentan ist "Through the Ages"/"Im Wandel der Zeit" auf Platz 2 beim BGG-Ranking. Ich kann verstehen, wo der Reiz dieses Spieles liegt, aber ca. 80% der Brettspieler, die ich kenne würden spätestens nach 20 Minuten das Spiel gelangweilt aufhören. Die ganzen Deck-/Würfelpoolbuilderspiele wie z.B. Dominion machen den Enginebau wesentlich eleganter und "mainstreamkompatibler". Das war jetzt nur ein Beispiel. Ich könnte da noch einige weitere Beispiele aus der Top10 anführen, die nur in einem speziellen Kreis an Spielern Spass machen würde.
« Letzte Änderung: 28.01.2013 | 08:11 von 6 »
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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #5 am: 28.01.2013 | 12:04 »
Ich kann alle deine Probleme mit AH nachvollziehen. Mir hat das Spiel auch überhaupt keinen Spaß gemacht.

Offline JS

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #6 am: 28.01.2013 | 12:20 »
Gerade bei Im Wandel der Zeiten ist der aktuelle Rang mehr als gerechtfertigt. Wer es nach 20 Minuten abbricht, hat es sowieso nicht begriffen und sollte lieber etwas Leichtes spielen.
:)
« Letzte Änderung: 28.01.2013 | 12:26 von JS »
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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #7 am: 28.01.2013 | 12:48 »
Du findest, dass es das aktuell beste Mehrpersonenbrettspiel ist, dass es gibt?
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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #8 am: 28.01.2013 | 13:53 »
Es ist für mich eines der aktuell besten Spiele und DAS beste Ziv-Spiel für 2-3 Personen. Wir haben weit mehr als 50 Partien hinter uns. Mit 4 Personen haben wir es zweimal gespielt und uns danach entschlossen, es nicht mehr mit mehr als 3 Personen zu spielen - zuviel Wartezeit besonders im letzten Drittel des Spieles, wenn jeder viele Aktionen hat.
Um die Spieleranzahl ging es aber bei deiner Aussage auch gar nicht, sondern um den Rang. Und ich (als Besitzer und Kenner von ca. 90 der ersten 100 Rangspiele) habe die Erfahrung gemacht, daß BGG-Ränge i.d.R. einen recht zuverlässigen Ersteindruck vermitteln. Trotzdem kann eine Beschäftigung mit weitergehenden Rezis und Kommentaren im Einzelfall nicht schaden.
« Letzte Änderung: 28.01.2013 | 13:56 von JS »
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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #9 am: 28.01.2013 | 15:14 »
Okay. Da bin ich ganz klar anderer Meinung. Ich habe zumindest die Hälfte der Spiele gespielt oder besitze die Spiele selber und kann da ne Menge Spiele im Ranking identifizieren, die den Platz des Spielregals niemals verlassen und nur Staub ansetzen würden.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #10 am: 28.01.2013 | 15:16 »
AH rockt wirklich nicht, besser ist da schon Mansions of Madness (mit Errata) oder Betrayal inthe House on the Hill - beide recht ähnlich, obei BHH sich schneller spielt und erstmal alle zusammenspielen. Bei beiden Semi-Coop Spielen kommt immerhin :ctlu:-Stimmung auf.

Und zu dem Offtopic Thema - Eclipse ist zur Zeit das beste Brettspiel - basta!
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Offline JS

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #11 am: 28.01.2013 | 15:56 »
Auch da kann man geteilter Meinung sein.
;)
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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #12 am: 28.01.2013 | 16:19 »
Da stimme ich JS zu. ;)
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Offline Treehorn

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #13 am: 28.01.2013 | 19:58 »
Das derzeit beste Brettspiel ist für mich Chaos in der Alten Welt. Aber da kann man sicher auch anderer Meinung sein.  ;D

Um hinsichtlich AH fair zu sein - es war die erste Runde und es gab ein paar Regelunklarheiten, obwohl ich die Regeln eigentlich relativ simpel fand. Grund für die lange Spielzeit war sicherlich auch, dass es zwischen Spielbesitzer und seiner Holden Diskussionen gab, da sie der Meinung war, er hätte ihr Regeln falsch erklärt. Sagen wir es so... die Gruppendynamik zu beobachten wurde irgendwann interessanter als das eigentliche Spiel.  ;)

Wie oben angemerkt wurde, vielleicht müsste ich es noch ein- zweimal spielen, damit es richtig fluppt. Aber wenn man erstmal etwas richtig  :gaga: findet, hält sich die Vorfreude, noch einmal Zeit reinzustecken, in Grenzen.
« Letzte Änderung: 28.01.2013 | 20:11 von Treehorn »

Offline Gorilla

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #14 am: 28.01.2013 | 22:16 »
Um AH zu mögen, muss man wohl ein Fan des Settings sein.
Ich find's ganz schön, da es die Stimmung des Settings tatsächlich ganz gut transportiert.

Für ein Coop-Spiel ist es allerdings in typischer FFG-Manier aus der Zeit der Erstveröffentlichung viel zu viel Ressourcenverwaltung (mit vor allem viel zu vielen Ressourcen).
Es ist einfach mehr ein Brett-Rollenspiel als ein tatsächliches Brettspiel.
Aber ganz nett. Auch wenn's ich ebenfalls nie wieder mich mehr als 4 (oder maximal 5) Spielern spielen möchte.
Die Regeln allerdings sind aber gar nicht so komplex, die kann man schon verstehen.

Offline Sashael

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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #15 am: 29.01.2013 | 20:36 »
Grund für die lange Spielzeit war sicherlich auch, dass es zwischen Spielbesitzer und seiner Holden Diskussionen gab, da sie der Meinung war, er hätte ihr Regeln falsch erklärt.
Wir waren´s nicht und wir haben AH noch nie gespielt, aber DAS kenne ich auch! Immer wieder.  ;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Re: Arkham Horror - Der Name ist Programm?
« Antwort #16 am: 2.02.2013 | 02:38 »
Ich finde AH eines der besten Spiele überhaupt. Es ist definitiv in meinen Top 3. :d

Am liebsten mit allen Expansions und etwa vier Ermittlern. Bedauerlich nur, dass das Aufbauen mit all den Expansions tatsächlich ein ziemlicher Horror ist. Ein ganzer Berg von Kartenstapeln, Markern und vier Spielbretter, da braucht man erstmal einen Küchentisch, der genug Fläche bietet. Man hat halt das Gefühl, dass man länger aufbaut als spielt. ;D

Der größte Fehler, den man machen kann, ist es tatsächlich, sich erstmal ausrüsten zu wollen. Da wundert es mich eher, dass das Spiel überhaupt so lange gedauert hat und ihr nicht schon nach einer Stunde verloren hattet. Bei uns dauert ein Spiel je nach dem, welche Karten kommen etwa drei Stunden, manchal auch nur eine halbe Stunde, manchmal zieht es sich ein wenig.

Die Regeln sollte man tatsächlich gut kennen und das stellt sich nunmal erst nach ein paar mal spielen und nachschauen und Errata durchblättern ein. Wir haben zu Anfang aber auch immer nur zu zweit gespielt, wobei jeder zwei Ermittler gesteuert hat. So konnten wir die Regeln erstmal verinnerlichen, ehe wir angefangen haben, mit mehr Spielern zu spielen. Und trotzdem haben sich einige Fehlinterpretationen uns erst Jahre später eröffnet. :P

Naja, aber vielleicht ist das Spiel einfach nichts für dich/euch. Die Geschmäcker sind ja verschieden.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!