Cerulean Halo [MEIN FAZIT]Das Abenteuer ist als typischer
One-Shot ausgelegt.
Schätzungsweise 5-6 Stunden reine Spielzeit im Original.
Sollte jedoch mehr Charakter-Rollenspiel erwünscht sein und/oder der Spielleiter zusätzliche Ereignisse einfügen und Vorfälle ausspielen wollen, wie dies bei uns der Fall war, verlängert sich die Spielzeit entsprechend.
WIR haben drei Abende (knapp 20 Stunden) daran gespielt.
Das Abenteuer selbst bietet
Sandbox pur.
Auf dem Atoll ist alles übersichtlich und eng, auf kleinem Raum, beisammen. Also ideal für Sandbox-Einsteiger.
Der Inhalt des Szenarios ist
kurz und knapp gehalten.
Es wird auf 20 Seiten, inkl. Tabellen, Illustrationen und Karten alles beschrieben.
Ich liebe es, wenn ein Abenteuer ein stabiles Gerüst bietet, bei dem ich, je nach Bedarf, an einigen Stellen selbst ein wenig Hand anlegen kann...
Und ich habe an diesem Szenario sehr intensiv herumgeschraubt, um es mit meinen Spielern so durchführen zu können, wie es jetzt hier als Bericht vorliegt.
Ich halte es für passender, wenn man für dieses Szenario hauptsächlich
aktive Spieler auswählt, denn sonst könnte das Abenteuer schnell kippen.
Wer das Abenteuer also spielen möchte, der sollte sicher sein, dass er auch Mitspieler in der Runde hat, die von sich aus etwas untereinander machen, miteinander diskutieren und sich beschäftigen können, ohne immer nur darauf zu warten, dass der Input von aussen, vom Spielleiter, kommt.
Anderenfalls sehe ich ein, für den Spielleiter überaus anstrengendes, frustrierendes und einseitig verlaufendes, Spiel voraus.
Kein Railroading, keine Kämpfe und auch keine Rätsel.
Durch die vielen Begebenheiten, die von mir zum Plot hinzugefügt wurden, war bei uns von Anfang an Interaktion zwischen den Spieler angesagt, was nicht jedermanns Sache ist.
*Der Segelturn.
*Der Sturm.
*Die Frauen.
*Die Kolonie.
Auch hatte ich mir für den Spannungsbogen noch zwei Szenen überlegt, von denen ich dann aber Abstand genommen habe, weil ich dachte, das sei dann doch 'too much'.
Wer also noch Inspiration für zusätzliche Schockmomente braucht, hier kurz meine Überlegungen:
*Nördlich der Hütte haben die Kolonisten Fallgruben gegraben, um Schweine fangen zu können, ohne Munition zu verschwenden.
Vielleicht dienen diese Gruben aber auch dem Schutz vor einer Bedrohung?
In jedem Fall stellen sie eine Gefahr für die Chars dar.
http://peteralanlloyd.com/wp-content/uploads/2013/11/Punji-Spikes-www.3-4cav.org-2.jpg*Die anderen, ehemaligen Bewohner der Kolonie fielen einer Epidemie oder einer sehr blutigen Gewaltaktion zum Opfer. Danach wurden ihre Körper zu einem bizarren Totem aufgehäuft.
Dient es zur Abschreckung?
Stellt er eine Darbietung für die Götter dar?
Ist er ein groteskes Anbetungs-Objekt?
http://img10.deviantart.net/48c0/i/2013/147/0/f/totem_hannibal_by_contrakillerx-d66spw6.jpgWenn ich meine ersten Aufzeichnungen zu diesem Abenteuer so betrachte und dann meine Erweiterungen und Abänderungen lese und die zusammen gesuchten Handouts anschaue, dann war das, was wir gespielt haben, sicherlich nicht das, was das Original vorgesehen hat.
Es ist das, was ICH schliesslich daraus gemacht habe.
Unser Abenteuer ist viel länger geworden und auch völlig anders.
Irgendwie habe ich mich hinreissen lassen.
Ich lasse mich immer irgendwie hinreissen.
Wie dem auch sei.
Ob Original oder selbst daran herum gebastelt...
Viel Vergnügen damit.