Autor Thema: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen  (Gelesen 1454 mal)

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Offline Slayn

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Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« am: 8.08.2013 | 10:06 »
Hallo.

Angeregt durch Archoangels RPG-Sinnkriese mache ich mir Gedanken darüber ob man nicht mal ein paar Paradigmen aus dem Fenster werfen kann und einen Kansas City Shuffle spielt.
Definition: Hierbei handelt es sich um einen Betrug, bei dem das Opfer sich im klaren darüber ist betrogen zu werden, den Betrug selbst aber an der falschen Stelle vermutet.

Hebeln wir mal ein paar Paradigmen aus: Die Spieler und der Spielleiter spielen aktiv gegeneinander. Die Spieler sitzen hinter ihrem eigenen Sichtschirm, es gibt also keine Allwissenheit für den Spielleiter. Es darf Gelogen, nicht aber Betrogen werden. Der Spielleiter nimmt immer noch seine traditionelle Rolle ein.

Was man spielt: Es wird eine Ausgangssituation in den Raum geschmissen. Alle Charaktere und NSC haben eine Verknüpfung zu dieser Ausgangssituation. Das ist der Katalysator für den angestrebten Betrug. Bei diesem betrug soll der Spieleiter mal so richtig in die Pfanne gehauen werden, egal ob man ihn Ausraubt, sein Leben Zerstört oder ihn Umbringt (natürlich ist damit sein Haupt-NSC gemeint).

Warum ist der Spieleiter noch Spielleiter, warum nicht 3-4 SLs gegen einen Spieler? In diesem Fall soll der Spielleiter so Spielleiten wie er es gewohnt ist, so Handeln wie er es gewohnt ist, mit der typischen SL-Macht dahinter. Das ändert aber wenig an der Tatsache dass eben Gelogen wird was das Zeug hält und die Szenen die er aufbaut vielleicht recht wenig damit zu tun haben worum es auf der Spieler-Seite der Dinge geht.

Das Ziel dahinter: Als Spielleiter auch mal wieder aktiv Bespaßt werden.

Was denkt ihr, ist so etwas machbar, brauchbar? Was wird dafür benötigt, wie spielt man sowas dann?
« Letzte Änderung: 8.08.2013 | 10:14 von Slayn »
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Online Auribiel

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #1 am: 8.08.2013 | 10:29 »
Was denkt ihr, ist so etwas machbar, brauchbar? Was wird dafür benötigt, wie spielt man sowas dann?

Wenn ich an die praktische Umsetzung denke, kommen mir da einige kritische Gedanken.

Wenn der SL weiterhin seine SL-Macht hat, dann bringt es doch auch wenig, wenn die Spieler lügen dürfen? Oder in welchen Situationen bzw. zu welchen Regelelementen darf denn gelogen werden?

Spieler: Ich ziehe meinen Dolch...
SL: Er greift dich mit dem Rapier an...
Spieler: Ätsch, ich hatte gar keinen Dolch gezogen, sondern eine Repetierarmbrust in der Hand... ploink, du bist tot!

Ne, so sicher nicht, aber wie genau ist denn das Lügen gemeint? Wenn der SL die Szenen aufbaut und dazu muss er sich auch auf das berufen (können), was die Spieler ansagen, wird es schwierig, wenn er Szenen auf Lügen aufbaut...

Dann doch lieber wie im freien Zweierplay: Beide Seiten haben gleiches Gestaltungsrecht. ;)
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Offline Slayn

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #2 am: 8.08.2013 | 10:40 »
Hallo Auribiel.

Mit "Lügen" meine ich die gleiche Art von "Illusion" zu nutzen, die man auch als "klassischer" Meister gerne einsetzt. Dein Beispiel mit dem Kampf setzt da zu klein an.
Den Spielern ist in dem Fall bekannt wie sie ihren betrug durchziehen wollen und was ihr eigentliches Ziel dabei ist, hallten dies aber vor dem Spieleiter geheim und nutzen praktisch die gleiche Illusionen die der SL normalerweise gegen sie nutzt (Du kennst das ja, egal ob man Weg A oder B nimmt, da wartet der Oger...)

Um mal ein Beispiel mit Shadowrun zu nennen:
Der Spielleiter bekommt folgendes Szenario, das er ausbauen und leiten soll: Zwei Oyabun, die früher Partner waren, liegen im Clinch. Der Sohn des einen Oyabun wird ermordet, er vermutet einen Racheakt seines Konkurrenten. Sein Berater schlägt vor dass er (also der Berater) als Mr. Johnson auftritt, ein paar Runner anheuert und die sollen Rache üben (und dann betrogen werden).
Hier soll der SL dann einen Run und alle Szenen so wie gewohnt planen.

Die Spieler dagegen wissen: Beide Oyabuns sollen sterben. Sie selbst wurden vom Berater angeheuert, der beide Gangs übernehmen will. Sie haben den Sohn erschossen um die Story in Gang zu setzen und legen alles dran dem SL die Illusion zu geben, es ginge nur um seinen Plot.
« Letzte Änderung: 8.08.2013 | 11:08 von Slayn »
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Offline Narrenspiel

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #3 am: 8.08.2013 | 10:48 »
Ich glaub, das könnte funktionieren, setzt halt eine Menge Planungsarbeit vor dem Spielabend voraus (aber ihr wollt den SL ja auch bespaßen). ;)

Step One: Sagt ihm, dass ihr an eurem nächsten Spielabend einen (N)SC betrügen wollt. Umreißt ihm euren groben Plan, damit er sich Hindernisse auf dem Weg zu eurem Ziel ausdenken kann -> hiermit sorgt ihr dafür, dass er sich wirklich mit dem Betrug beschäftigt, dass er emotional und motivational in den Betrug investiert ist. Wenn ich darüber nachdenke, wie ich etwas verhindere, glaube ich daran, dass es stattfindet.

Step Two: Plant den Betrug im Betrug. Wenn ihr kreativ seid, super! Ansonsten schaut ein paar Folgen Hustle oder Leverage und klaut euch 1-2 gute Ideen. Diesen Betrug webt ihr in den dem SL bekannten Betrug ein, d.h. ihr webt ein paar Szenen dazwischen, die für euren Hauptbetrug eigentlich keinen Sinn machen, aber für den eigentlichen Betrug essentiell sind. Der SL wird sich wundern - und dann entweder beginnen nachzudenken oder euch für seltsam halten. So oder so hat er am Ende, wenn alles auffliegt, ein AHA!-Erlebnis.

Step Three: Haltet die Illusion aufrecht! Wenn ihr euch absprechen wollt, während ihr spielt, tauscht Zettelchen aus - aber lasst es für den SL so aussehen, als ob die beiden Charaktere etwas Geheimes (zB gegen den dritten SC) austauschen, nicht die Spieler. Verabredet Codewörter. Schickt euch SMS, die ihr als Nachrichten eurer Freundin tarnt. Aber lasst den SL niemals ahnen, dass da grade etwas hinter seinem Rücken läuft.
« Letzte Änderung: 8.08.2013 | 11:12 von Narrenspiel »

Offline Slayn

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #4 am: 8.08.2013 | 10:51 »
Ein toller Beitrag, danke Narrenspiel. Die Idee mit dem verabredeten Betrug an einem mit-SC finde ich grandios.

[nachtrag] Nur so als Nebengedanke, das spaßige darin kann ja sein dass der Spielleiter in diesem Fall gar keiner ist, er meint nur es zu sein.
« Letzte Änderung: 8.08.2013 | 10:58 von Slayn »
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Offline Narrenspiel

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #5 am: 8.08.2013 | 11:11 »
Ein toller Beitrag, danke Narrenspiel. Die Idee mit dem verabredeten Betrug an einem mit-SC finde ich grandios.

Huch, dabei habe ich mich nur vertippt. Eigentlich meinte ich NSC. ;D Aber wenn euch das auch zusagt, warum nicht?

Offline Slayn

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #6 am: 8.08.2013 | 11:18 »
Huch, dabei habe ich mich nur vertippt. Eigentlich meinte ich NSC. ;D Aber wenn euch das auch zusagt, warum nicht?

Das erfüllt aber genau den Vorsatz dass ein bekannter Betrug im Spiel sein muss, eben den Betrug auf den sich der Meister konzentriert, während der Betrug an ihm läuft.
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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #7 am: 8.08.2013 | 11:27 »
Das erfüllt aber genau den Vorsatz dass ein bekannter Betrug im Spiel sein muss, eben den Betrug auf den sich der Meister konzentriert, während der Betrug an ihm läuft.

Ja, das war auch die Idee dahinter. Aber da kann man ja auch ankündigen einen NSC zu betrügen, dann weiß der SL ja auch von einem Betrug, auf den er sich konzentrieren muss. ;)

Offline trollslayer

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Re: Spielziel: Einen Kansas City Shuffle spielen
« Antwort #8 am: 19.08.2013 | 15:32 »
Lucky Number Slevin als Playset für Fiasko?  ~;D