Gut, dass es diesen Thread schon gibt. Ich wollte gerade selbst ein paar Fragen zu Cosmic Patrol stellen.
Ich habe seit dem Free RPG Day 2012 das kleine Gratis-Heftchen (24 Seiten, mit Grundregeln und Kurzabenteuer) und habe mir wenig später gleich das Grundregelwerk gekauft, als ein Laden in meiner Nähe es zufällig hatte. Gespielt habe ich es mangels Gelegenheiten noch nicht. Das Regelbuch möchte ich schon seit einigen Wochen lesen, leider komme ich irgendwie gar nicht dazu. Es ist jedenfalls ein sehr attraktives, ansprechendes kleines Büchlein, im Retro-Look und ungefähr Westentaschenformat gemacht.
Das Genre ist auf jeden Fall Retro-Space Opera nach E.E. Smith (Lensmen, Skylark of Space), Edmond Hamilton, Edgar Rice Burroughs, den Buck-Rogers- und Flash-Gordon-Comics und ihren Epigonen.
Was ich nach mehrmaligem Durchlesen des Gratis-PDFs weiß: Cosmic Patrol soll ohne Spielleiter gespielt werden. Es gibt lediglich die Rolle des Lead Narrator (LN), die aber der Reihe nach um den Tisch herum wechselt. Jeder ist mal LN, dann wieder Spieler. Als LN kontrolliert man praktisch die Gegner, Fallen, Gefahren und die gesamte "Welt" um die Spielercharaktere herum. Als Spieler kontrolliert man dann wiederum den eigenen Charakter. Man kann laut den Regeln zwar die Position des LN auch fest machen, aber das ist nicht der Normalfall. Neben dem freien Erzählen und Ausschmücken mittels "Cues" - quasi den Klischees und Lieblingssprüchen des Charakters - sind allerdings auch Würfelwürfe sehr wichtig.
Cosmic Patrol verwendet sämtliche Würfel aus dem Standard-D&D-Satz. Je nach Fähigkeit oder Attribut braucht man wie bei Savage Worlds und Cortex von niedrig bis hoch 1W4, 1W6, 1W8, 1W10 und 1W12. Der W12 ist außerdem der Basiswürfel, der immer mitgeworfen wird, bei jeder Probe. Den W20 braucht man dann zum Bestimmen der Schwierigkeit von einfachen abstrakten Hindernissen und Aufgaben (wenn nicht ein SC gegen einen NSC gestellt ist). 1W12 (Basiswürfel) + Fähigkeitswürfel + andere Modifikatoren vs. 1W20. Das macht herkömmliche Gefahren oder Hindernisse in meinen Augen etwas beliebig. Von 1 bis 20 ist das weit offen.
Die Attribute sind der Reihe nach: Brawn, Brains, Charisma, Combat, "Special" und Luck. Dabei ist "Special" bei jedem Charakter etwas anderes: eine Expertenfähigkeit, Spezialwissen, eine Kampftechnik, etc. Luck ist das einzige Attribut, das nicht durch einen Würfel (W4 bis W12), sondern durch eine einzelne feste Zahl ausgedrückt wird.
Landet der Stat Die (Attributwürfel) oder der Special Die (Besonderheitswürfel) zufällig auf genau der Zahl, die dem Wert in Luck entspricht, hat der jeweilige Charakter automatisch in seiner Aktion Erfolg.
Das Spiel wird anstatt von Fertigkeiten von Stats, Special Die und Cues beherrscht. Normale "Skills" kommen dagegen nicht vor. Ansonsten gibt es auf dem Charakterblatt noch einige Werte, die ganz dem traditionellen Rollenspielstandard entsprechen: Rüstungswert und Trefferpunkte, Waffen samt Schaden und Reichweite, besondere Ausrüstungsgegenstände.
Ich hätte gern mal einen Erfahrungsbericht von jemandem, der CP schon einmal tatsächlich gespielt hat. Ich kann es mir bis jetzt eher schwer vorstellen. Das Spiel scheint recht viel auf einmal sein zu wollen. Sowohl Erzählspiel in der Art von FATE, als auch mehr oder weniger herkömmliches Rollenspiel samt Trefferpunkten und so weiter.