Umfrage

Wie steht ihr zum reinen Regelanteil bei Rollenspielen?

Muss ja sein, aber eigentlich ödet mich das immer an
19 (16.2%)
Gut gemachte und präsentierte Regeln lese ich gern
89 (76.1%)
Ist mir egal, gehört halt dazu
9 (7.7%)

Stimmen insgesamt: 105

Autor Thema: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?  (Gelesen 5033 mal)

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Offline Woodman

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #25 am: 1.11.2013 | 15:03 »
Um mal ein weiteres positives Beispiel zu nennen, die Dying Earth Regeln lesen sich auch sehr unterhaltsam, weil das komplette Regelwerk versucht den Schreibstil von Vance nachzuahmen. Die verschnörkelte Ausdrucksweise und die Spielerei mit der Sprache sind auch ganz unabhängig vom Regelwerk, zumindest für mich, ein Spaßfaktor, haben aber auch den Zusatznutzen, das eben diese Ausdrucksweise zum Spielerlebnis dazugehören soll und führen so den Leser gleich an diese Ausdrucksweisen heran.

Offline Maarzan

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #26 am: 1.11.2013 | 15:08 »
Ein gut gemachtes Regelwerk gibt mit seinen Regeln gute Anstöße, wie man später spielen will, erzeugt quasi Vorfreunde und Kopfkino im Vorraus - und zwar in der Form der Öffnung von Möglichkeiten, nicht durch Fluff, der ggf so mit den regeln überhaupt nicht umsetzbar ist. Unklare Regeln, sowie alles was noch erhebliche Arbeit/Diskussion/Spielleiterbewertung am Spieltisch erfordert oder Metaregeln bringen das (für mich zumindest) nicht. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

alexandro

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #27 am: 1.11.2013 | 15:19 »
Ich mag Regeln die konsequent angewendet werden und ein Gerüst bilden, auf das man die Funktionsweise der Spielwelt projizieren kann.

"Exception based design" (a.k.a. M:tG-Syndrom, z.B. D&D 3-4), willkürliche Boni-Orgien (L5R-Schulen) oder "mal Hüh, mal Hott"-Regeln (Traveller) lösen dagegen bei mir nur Gähnen aus.

Offline Glgnfz

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #28 am: 1.11.2013 | 15:24 »
Ich lese "blanke" Regeln nur sehr ungern.


Sind diese aber didaktisch oder anderweitig gut aufgearbeitet, wird die Qual zur Freude.

Ich erinnere mich da mit Begeisterung an "Operation: Fallen Reich", wo einem die Regeln näher gebracht werden und am Ende jedes Regelabschnitts gibt es eine durch das ganze Buch forgeführte Geschichte wo die jeweilige Regel direkt praktisch angewendet wird. Diese gestückelte Geschichte ist so geil, dass man sich über jeden einzelnen Regelabschnitt freut, den man gelesen hat, weil man einfach wissen will, wie sie weitergeht. Ein sehr geschicktes Belohnungssystem, finde ich.
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."

Just_Flo

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #29 am: 1.11.2013 | 15:35 »
So in der Art oder "Pfui" mit ein bisschen Fluffbegleitet (begleitet nicht drin eingebunden) finde ich es gut.

Und ja, ich bin ein Fan von Komplizierten und Komplexen und einfachen und ... ich bin ein Fan von Regeln.

Offline Sülman Ibn Rashid

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #30 am: 1.11.2013 | 16:39 »
Abstoßend finde ich viele Tabellen mit unendlich vielen Modifikatoren und ähnliche Grausamkeiten. Inzwischen macht mich ein Regelwerk eigentlich nur noch neugierig, wenn recht schnell klar wird, dass hier etwas anders gemacht wird als man es aus 25 Jahren Rollenspielpraxis zumeist gewohnt ist. Und das trifft meist auf Indie-Regelwerke zu. Und deswegen habe ich Shadowrun 5 dann doch nicht gekauft. Schon beim ersten Durchblättern war mir klar: ich werde es nicht nur nicht spielen - ich werde es nicht einmal lesen.
Hvat er með ásum? hvat er með álfum? gnýr allr jötunheimr, æsir ’ru á þingi;
stynja dvergar fyr steindurum veggbergs vísir. Vituð ér enn eða hvat?

Offline DasTaschentuch

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #31 am: 1.11.2013 | 17:20 »
Wichtig für mich ist daß ich eine Regel schnell finde. Ob die jetzt lustig oder trocken geschrieben sind ist mir wumpe.
Was mich nervt sind lange nicht vom Text klar abgestzte Beispiele die den Regeltext unnötig aufblähen. Zumal die Beispiele in der Regel nur triviale Dinge wiederholen und bei komplizierten Dingen passen:

Initiative würfelt man mit einem w20. Klaudia möchte mit ihrer fernarameischen Kampfamazone in den blutigen Kampf eingreifen denn Klaus ist schon schwer angeschlagen. Also sucht sie aus ihrem Würfelbeutel einen 20 seitigen Würfel und rollt ihn. Sie hat eine 17. Also ist sie bei 17 dran weil sie eine Initiative von 17 hat. Klaudia freut sich.

Würghhhh! (Kann es sein daß es hier keinen "Kotz" Smily gibt?)

Offline ragnar

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #32 am: 1.11.2013 | 17:56 »
"Kommt drauf an"

Wenn das Spiel nicht schnell auf den Punkt kommt was hier gespielt wird, wenn Regeln der zigste innovationsferne Remix sind, wenn die Regeln nicht auf den Punkt kommen oder staubtrocken sind, wenn ich den Eindruck habe dass die Regeln nicht zum Spiel passen, oder die Regeln schon beim ersten Lesen unklar sind, dann ödet mich das ganz schön an.

Ansonsten lese Regelwerke eigentlich ganz gerne, besonders wenn sie mit einer Spielweise oder -welt verknüpft sind.  Es ist für mich auch oft interessant zu betrachten wie ein System etwas "anders" verregelt (vorrausgesetzt, es ist anders genug "Das ist die Regel für Sturzschaden, diesmal mit w8 statt mit w6" reißt mich nicht vom Hocker).

Savage Worlds in der ersten englischen Auflage fand ich in der Hinsicht eigentlich sehr angehnehm (der Tonfall war enthusiastisch oftmals dreist (und vermutlich war ich einzige der "Smiling Jack" mochte), die Regeln kamen trotzdem schnell auf den Punkt und waren verständlich, die Spielweise schien klar) und es bot mir durchaus einige "Aha"-Erlebnisse (Sooo einfach kann man das Verregeln?! Mietlinge in Spielerhand? Trappings? Woah! muß ich mal ausprobieren).

Offline Teylen

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #33 am: 1.11.2013 | 20:42 »
Dann wäre es spannend, wenn ihr schreibt, wie ihr die Regeln so lest: Chronologisches Lesen, Durchblättern, gezieltes Rauspicken, Durch"arbeiten" mit Notizen, Abschreiben usw.
Ich lese ein Rollenspielbuch grundsätzlich von Deckel zu Deckel. Das heißt chronologisch wie es geschrieben wurde.
Man bekommt mich mitunter dazu etwas vor zublättern wenn man nach hinten verweist, aber dann blättere ich auch brav wieder dahin zurück wo ich aufgehört habe.
Ich lese auch Ausrüstungslisten, Kräfteauflistungen und andere technischen Sachen. Auch die Kästen rechts und links.

Allgemein ignoriere ich Hinweise ala "Sie können, eigentlich sollten Sie, nur gezielt lesen. Das raus picken was Spaß macht. etc". Das heißt das Buch wird von einem Deckel zum anderen gelesen.

Wenn es dann zum Spiel kommt oder ich nach der Lektüre neugierig bin, weil z.B. nach 250 Seiten anderes Zeug die Regeln nur noch vage präsent sind, blättere ich mitunter auch gerne zurück.

Zitat
Außerdem: Was sind für euch Kriterien, die ein Regelwerk ggf. "spannender" zu lesen macht? Was demotiviert? Welche Positivbeispiele kennt ihr?
Ich mag Beispiele. Zu einfachen Regeln, zu komplizierten Regeln, ich mag Beispiele haben. Viele. Ausführlich. Solche die wirklich die meisten Fälle abdecken. Umfangreiche. Mir macht das lesen von Beispielen, gerade wenn sie Replay artige Ausmaße annehmen, sehr viel Spaß.

Demotiviert werde ich wenn mir beim chronologischen lesen zuviele Informationen fehlen die später noch erklärt werden.
Tabellen und dergleichen trockene Beschreibungen machen am meisten Spaß wenn sie an Stellen kommen wo sie passen. Vielleicht nicht unbedingt mitten im Buch.
Auch wenn beim lesen der Eindruck entsteht der Autor habe mit blank-spaces Seiten schinden wollen. Wobei mir dies bisher bei Regelwerken noch nicht passiert ist (nur bei Sekundär Literatur).
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Offline Greifenklaue

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #34 am: 1.11.2013 | 21:20 »
Sowohl als Lektor wie auch als Rezensent bin ich das Komplettlesen gewohnt, oft macht es Spass, oft ist es aber auch harte Arbeit.

Daher msg ich es gelegentlich auch, mir Regelwerke anders zu erschließen, z.B. durch Mitspielen in einer Proberunde.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline Archoangel

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #35 am: 2.11.2013 | 21:58 »
Ich lese ein Regelwerk wie einen Roman: von vorne nach hinten. Und wenn es sich scheiße liest dann eben gar nicht mehr. Einfach so - weils Spaß macht.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #36 am: 2.11.2013 | 22:26 »
Würghhhh! (Kann es sein daß es hier keinen "Kotz" Smily gibt?)

Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #37 am: 2.11.2013 | 22:31 »
Ich lese Regelwerke nur wirklich wenn sie gut geschrieben sind. Am liebsten, wärend wir es im Spiel schon ausprobieren. Beispiele müssen besser sein als im bekotzten Beispiel.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

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Offline PauerPaul

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #38 am: 2.11.2013 | 23:03 »
Hm, ich lese Regelwerke eigentlich ganz gern. Ich mag aber auch eine gewisse Inselbegabung haben, was sowas angeht. (Ich behaupte mal von mir, DSA4.1 weitgehend verstanden zu haben UND mir merken zu können, auch die meisten SFs, Waffentalente und auch einige Zauber - und das, obwohl ich es schon länger nicht mehr spiele)

Ich freu mich jedenfalls schon auf Shadowrun 5 (dt.), und Savage Worlds hab ich auch ganz gern gelesen, wenn auch nicht von vorn bis hinten, sondern eher durcheinander. Dafür aber auch nicht nur einmal (da ich das gerade auch leite, bin ich dann auch gern wirklich regelfest).

Allgemein muss ich aber dazusagen, dass ich bei allen Regeln bisher shcon Bilder und/oder Situationen im Kopf habe, die diese Regeln verwenden könnten. Manchmal stelle ich dann im Kopf auch den Vergleich an, wie andere (mir bekannte) Systeme das handhaben (wenn überhaupt). Wenn ich mal was erwischen sollte, bei dem das fehlt, würde ich das System vermutlich nicht leiten (vlt. aber mitspielen).

Für meine Gruppe indes muss ich sagen, dass mir egal ist, ob sie die Regeln lesen, oder nicht. Ich erkläre alles einmal, wenn es zum Tragen kommt. Ich wende als Meister alle erklärten Regeln an und erwarte, dass meine Spieler das akzeptieren, auch wenn sie die Regeln wieder vergessen haben. Im Zweifel können wir alle lesen. Was ich nicht mag und nur begrenzt akzeptiere sind jedoch fragen wie "Was sind jetzt nochmal meine Alternativen?"...

lG
PP

alexandro

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #39 am: 3.11.2013 | 00:10 »
Ich lese am liebsten zuerst die Regeln (oder generell Teile eines Quellenbuches), welche mich am meisten interessieren. Zuletzt habe ich vor 10 Jahren ein Rollenspielbuch "cover-to-cover" durchgelesen (Dark Ages:Fae), ansonsten erarbeite ich mir das Verständnis von Regeln/Setting lieber zu meinen eigenen Bedingungen.

Offline Xemides

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #40 am: 4.11.2013 | 15:17 »
Weil die Motivation daraus entsteht, dass Setting mit den entsprechenden Regeln bespielen zu wollen? Das heißt, Beispiele (mit Settingbezug zu Klischee-Settings) aus generischen Regelwerken geben dir auch nix?

Zuerst muss mich ein Setting begeistern. Deshalb lese ich auch zuerst immer Settingteile von Regelbüchern. Dann erst die Regeln, weil ich keine Lust zu konvertieren habe (hängt ja mit dem Rest zusammen).

Da ich generell davon ausgehe, das die Regeln entweder die Welt so darstellen, die der Autor das sich vorstellt oder so angepasst sind, das es seinem Bild entspricht, verwende ich die mitgelieferten und beschäftige mich damit.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

Offline Benjamin

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Re: Rollenspielregeln lesen: Spass oder Pflicht?
« Antwort #41 am: 4.11.2013 | 15:40 »
Ich kann nicht auswählen: "Ja geil, immer her damit".

Das wäre zwar nicht die reine Wahrheit, aber immer noch zutreffender als die angegebenen Optionen.

Auch wenn die Regelwerke knochentrocken und doof geordnet sind: Solange die Regeln gut sind, beiß ich mich da gerne durch.