Autor Thema: Korrumpierung durch Das Böse™  (Gelesen 1977 mal)

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Offline BeldranArkenheim

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Korrumpierung durch Das Böse™
« am: 4.04.2014 | 13:45 »
Nehmen wir an, ein Charakter wird im Laufe des Spiels von bösen Mächten im klassischen Sinne "korrumpiert". Nehmen wir weiterhin an, dass er diesen Vorgang höchstens ahnt, aber nicht im einzelnen versteht. Entweder seine Handlungen oder aber auch nur seine Präsenz in der Nähe eines Ortes, einer Person oder eines Gegenstandes verstärken mit der Zeit den Einfluss der bösen Macht. Exemplarisch für diese Situation sind natürlich der Herr der Ringe oder Star Wars.

Wie kann man eine solche Situation als Spielleiter am besten realisieren? Was habt ihr für Methoden, Ideen und Tricks um dieses klassische Setting spannend am Spieltisch umzusetzen? Und auf welche Arten kann sich die Korrumpierung vollziehen? Eine Art Ideensammlung wäre sicher nett.

Offline JollyOrc

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #1 am: 4.04.2014 | 16:00 »
Das hängt davon ab, inwieweit der Spieler daran wissend und wollend teilnimmt.

Da gibt es ja mehrere Abstufungen:

1. Die begeisterte Spielerin

Irgendwo zwischen zwei Runden sprichst Du mit ihr und schlägst die Idee mit der Korruption an. Und sie ist Feuer und Flamme. Endlich mal das Arschloch raushängen lassen können, oder die tragische Reise ihrer Heldin ins Dunkle (und wieder zurück?) zu spielen.

Da reicht es dann, meist, an geeigneten Stellen Gelegenheiten für "böse" Aktionen zu bieten. Deine Spielerin wird sich mit Freuden darauf stürzen. Aber Obacht, es kann sein, dass sich Deine nächste Kampagne dann um die Errichtung des Dunklen Reiches [tm] dreht...  >;D

2. Die masochistische Drama Queen

Eigentlich soll der eigene Charakter ja der Held sein. Aber ein wenig Dunkelheit braucht es ja schon. Insofern ist die Drama Queen ähnlich wie Beispiel 1. grundsätzlich kooperativ eingestellt. Erzähl mir ihr von der bösen Macht, und reiche immer wieder "Versuchungen". Und dann schaue zu, wie sich drei Dutzend Folgen Seifenoper darüber einstellen, ob der Charakter jetzt der Versuchung erliegt oder nicht, wie die Freunde des Charakters versuchen ihn auf den rechten Weg zu führen, lange dunkle Monologe gehalten werden, und und und.

3. "Oh, Schienen! Die führen bestimmt zum Plot!"

Dieser Spielertyp läuft einfach den Hinweisen hinterher. Den die führen zum Abenteuer, dass der SL so liebevoll ausgearbeitet hat. Ohne zu wissen, wo die Reise hingeht, nimmt man aber die Hinweise dankbar auf und setzt sie um. Allerdings sollten sie nicht zu subtil sein: Beschreibe die Verlockungen einfach als solche. Stelle klar, dass der Sohn des Schurken schon jetzt böse guckt, und ganz sicher später auch zum Schurken werden wird. Am besten also auch gleich umbringen...

4. "Mein Charakter, meine Entscheidungen"

Hier wirds schwierig. Und fragwürdig, ob man den Charakter wirklich auf das dunkle Gleis führen soll - man kann sich das ganz schnell mit solchen Spielern dann verderben..

Mehr Ratschläge später, muss jetzt einkaufen..
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #2 am: 4.04.2014 | 19:18 »
Hängt natürlich sehr von der Umgebung ab.

Soll die Korrumpierung eines Charakters / mehrerer Charaktere durch die ganze Gruppe eher storymäßig ausgespielt werden oder geht es eher darum, die Veränderung eines SC als Herausforderung für den Rest der Gruppe auszuspielen. Die beiden Fälle schreien natürlich nach vorheriger Besprechung (mit der ganzen Gruppe bzw. mit dem/der betreffenden Spieler/in - vorausgesetzt im letzten Fall macht der Rest der Gruppe solche "hinterrücks" Absprachen mit).
Der Fall, daß weder Spieler/in, noch Gruppe etwas von der Veränderung merken sollen, bis ihnen die Ka... das Badewasser bis zum Hals steht, ist natürlich der interessanteste.
Wenn es ein Spiel mit einem festen Moral/Ruf o.ä. System ist, ließe sich das, glaube ich, relativ einfach umsetzten. "Böse" NSC / Orte / Artefakte fangen an, für den/die SC immer weniger eine Gefahr darzustellen, werden danach immer "hilfreicher", bis sie ihren eigenen Willen dem SC aufzwignen bzw. der SC nicht mehr - "Robotcop"-mäßig - nicht mehr gegen sie vorgehen kann.
Ein Beispiel wäre z.B. ein magisches Schwert, daß der/die SC findet. Es ist von guter Qualität, ansonsten aber relativ unscheinbar (sein Vorbesitzer, ein Dämonengeneral, war eher von der praktischen Sorte), und halt so alt, daß kein Mitglied der Gruppe die Runen auf der Klinge als solche erkennt (und sie müßten mehrere Jahrzehnte recherchieren, um Informationen darüber zu bekommen). Und das Schwert erweist sich schnelle als sehr praktisch, weil sich niedere Monster einfacher besiegen lassen (wie gesagt, der Vorbesitzer war General und hatte keine besonders hohe Meinung von seinen Fußtruppen). Und mit jedem Kampf werden die Siegchancen immer höher, evtl. nimmt dei Gesundheit des SC zu (bzw. für den Kampf wichtige Eigenschaften und Fähigkeiten steigen), allerdings bleiben diese Vorteile nur erhalten, wenn der SC das Schwert immer bei sich trägt und häufig kämpft. Nach einiger Zeit fangen die Eigenschaften an beim Kampf gegen "böse" NPC umzukehren (erfolgreiche Treffen reduzieren plötzlich die Gesundheit des SC etc.), während sie bei "guten" SC/NPC plötzlich um so mehr steigen.

Eine andere Ideen wäre, daß der SC immer häufiger Unglück/Monster o.ä. "anzieht", unter denen allerdings dann nur die anderen SC / NSC zu leiden haben.
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Offline JollyOrc

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #3 am: 4.04.2014 | 20:14 »
Und das Schwert erweist sich schnelle als sehr praktisch, weil sich niedere Monster einfacher besiegen lassen (wie gesagt, der Vorbesitzer war General und hatte keine besonders hohe Meinung von seinen Fußtruppen). Und mit jedem Kampf werden die Siegchancen immer höher, evtl. nimmt dei Gesundheit des SC zu (bzw. für den Kampf wichtige Eigenschaften und Fähigkeiten steigen), allerdings bleiben diese Vorteile nur erhalten, wenn der SC das Schwert immer bei sich trägt und häufig kämpft.

wobei wir beim nächsten Typus sind:

5. "Oh, ein Ding mit Bonus!" oder auch: Der Zweck heiligt die Mittel

Es gibt leider durchaus Teflon-Billys, die hier zwar den Bonus, und auch die Korrelation "Bonus/Malus vs. XYZ" sehen, aber keinerlei moralischen Schlüsse daraus ziehen.

Oder schlimmer gar: Da steht Rechtschaffen-Gut auf dem Charakterbogen, also kann man auch nicht korrumpiert werden, man nutzt das Ding ja "für das Gute[tm]. Hat man solche Spieler, muss man schon sehr sehr subtil oder wenigstens moderat brachial werden: "Schau, Du kannst einen Bonus bekommen, aber siehst Du dieses Kätzchen hier? Ja, das müsstest Du jetzt schon, also.. Du weisst schon, Blut für den Blutgott..."

Mein Favorit ist allerdings diese Variante:

6. Der unzuverlässige Erzähler

Ein Bekannter von mir hat mal in einer Mittelerde-Runde einer Spielerin ohne Tolkien-Kenntnisse einen komplett ausgearbeiteten Hintergrund gegeben. In dem sie im Auftrag des gütigen aber leider gestürzten Herrschers Annatar gegen die finsteren Thronräuber in Gondor einen Guerilla-Krieg anzetteln sollte...

Wer also das Böse Ding [tm] trägt, der nimmt die Realität anders wahr. Und die Wahrnehmung bestimmt ja immer noch die Spielleitung: Statt eines freundlichen Wirtes sieht man einen verschlagenen Alten hinter der Theke, der schöne Stallknecht zeigt sich als hinterlistiger Schurke, uswusf.

Und ist die Paranoia erst einmal hoch genug, dann werden die moralisch fragwürdigen Dinge sicher folgen...
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Offline BeldranArkenheim

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #4 am: 5.04.2014 | 17:36 »
Danke für die nette Aufdröselung, JollyOrc. Prinzipiell gibt es ja scheinbar zwei Herangehensweisen:
1. Man kommuniziert die Korrumpierung mit den betroffenen Spielern. (Wenn ein solches System bereits im Spielsystem eingebaut ist, hat man eigentlich keine andere Wahl)
2. Man versucht die Charaktere innerweltlich dazu zu bringen, die Korrumpierung freiwillig zu vollziehen, wobei dass auch mit Metagameansätzen ("Oh, ein Ding mit Bonus!") passieren kann.
Ich persönlich denke auch wie Mr Grudenko, dass es am interessantesten ist, den Spielern zuerst einmal nichts zu erzählen und die Korrumpierung allein im Spiel ablaufen zu lassen.

6. Der unzuverlässige Erzähler
Diesen Vorschlag finde ich sehr gut, aber ich kann mir schlecht vorstellen, wie er am Spieltisch umzusetzen ist. Schließlich muss man als Spielleiter ja aus praktischen Gründen einen Großteil der Informationen allen Spielern zugleich zukommen lassen.

In welchen Systemen gibt es denn überhaupt eine Korrumpierungsmechanik bzw. welche Mechaniken haben sich aus eurer Sicht als sinnvoll erwiesen? Ein hitpointähnliche Balken der guten Kraft, der nach und nach vermindert wird (siehe z. B. Star Wars rpg), finde ich ja eher langweilig, weil er sehr vorhersehbar ist. Ein System wie das der Psychonauten in Degenesis, bei dem man individuelle Nachteile und Effekte je nach Art und Stärke der eingesetzten Kraft erhält, gefällt mir hingegen sehr gut.

Offline Skeeve

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #5 am: 5.04.2014 | 19:21 »
6. Der unzuverlässige Erzähler
Diesen Vorschlag finde ich sehr gut, aber ich kann mir schlecht vorstellen, wie er am Spieltisch umzusetzen ist. Schließlich muss man als Spielleiter ja aus praktischen Gründen einen Großteil der Informationen allen Spielern zugleich zukommen lassen.

zum Beispiel das klassische "mit dem Spieler in's Nebenzimmer gehen". Weil ich darauf nur bedingt Lust habe, nutze ich auch gerne Karteikarten. Relevante Stichwörter oder Kurzzusammenfassungen vorher ausdrucken, auf Karteikarten kleben und gut ist... Die ganz variable Version ist natürlich die Karteikarte beim spielen zu beschreiben, aber da habe ich zwei Probleme mit: meine Handschrift und dauert zu lange.

um mal beim oben erwähnten Wirt zu bleiben: Auf eine Karte kommt der Text "der Wirt macht auf dich einen verschlagenen Eindruck", auf andere Kartikarten auch zum Abenteuer passende Aussagen über den Wirt und beim spielen kann man dann alles mögliche über den Wirt erzählen, aber zusätzlich bekommen alle oder nur einige Charaktere eine der vorbereiteten Karten. Was die Spieler dann mit den Informationen machen, dass liegt ganz bei den Spielern.
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline JollyOrc

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #6 am: 5.04.2014 | 19:29 »
In welchen Systemen gibt es denn überhaupt eine Korrumpierungsmechanik bzw. welche Mechaniken haben sich aus eurer Sicht als sinnvoll erwiesen? Ein hitpointähnliche Balken der guten Kraft, der nach und nach vermindert wird (siehe z. B. Star Wars rpg), finde ich ja eher langweilig, weil er sehr vorhersehbar ist. Ein System wie das der Psychonauten in Degenesis, bei dem man individuelle Nachteile und Effekte je nach Art und Stärke der eingesetzten Kraft erhält, gefällt mir hingegen sehr gut.

das ist zwar keine direkte Korrumpierungsmechanik, aber FATE kann ich mir hier ganz gut vorstellen:

Wer Das Ding [tm] trägt, bekommt eben einen Aspekt: "Und führe mich in Versuchung..." Jedes Mal, wenn man nun am moralischen Scheideweg steht, winkt die SL mit einem Fatepunkt: Entscheidet man sich für die dunkle Seite, bekommt man diesen. Will man aber gut und ehrenhaft handeln, muss man sich sogar mit einem FP freikaufen.
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Offline Mr Grudenko

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #7 am: 5.04.2014 | 19:35 »
dass es am interessantesten ist, den Spielern zuerst einmal nichts zu erzählen und die Korrumpierung allein im Spiel ablaufen zu lassen.

Immer natürlich unter der Voraussetzung, die Spieler machen das mit / sind das gewöhnt (CoC Geschädigte o.ä.)

Als Variante des unzuverlässigen Erzählers, fiele mir noch die unzuverlässige Vision ein. Der korrumpierte SC hat Träume/propehtische Visionen, die sich als wichtig für das Abenteuer erweisen (Einsteig, wichtige Infos etc.), bis sie unweigerlich sich in ihr Gegenteil verkehren.

Wer also das Böse Ding [tm] trägt, der nimmt die Realität anders wahr.

Er ist z.B. dem netten älteren Herr mit der schwarzen Kutte under der Sense dafür dankbar, einen sicheren Weg durch den Sumpf gewiesen zu haben  >;D
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Offline JollyOrc

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #8 am: 6.04.2014 | 12:25 »
[Unzuverlässiger Erzähler]
Diesen Vorschlag finde ich sehr gut, aber ich kann mir schlecht vorstellen, wie er am Spieltisch umzusetzen ist. Schließlich muss man als Spielleiter ja aus praktischen Gründen einen Großteil der Informationen allen Spielern zugleich zukommen lassen.

Das Problem tritt ja eigentlich nur dann als Problem auf, wenn die zu korrumpierende Person und der Rest der Gruppe aktiv das gleiche Ereignis bzw. die gleiche Person beobachten.

Vergleiche folgende Szene:

Die Gruppe sitzt in der Taverne am Tisch. Der Wirt kommt dazu und fragt "Werte Recken, was kann ich Euch bringen?" (nicht personalisierbar, da alle Spielercharaktere die Interaktion mitbekommen)

vs.

Die Gruppe sitzt in der Taverne am Tisch. S1 (mit dem Ring des Bösen[tm] am Finger) geht zur Bar um den Wirt anzusprechen. "Der Wirt scheint Dich verschlagen anzusehen.." (personalisierbar, da nur die betroffene Person die Interaktion direkt mitbekommt. Die anderen Spieler bekommen das ja maximal nur später nur via Hörensagen von S1 mit)
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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #9 am: 6.04.2014 | 12:53 »
Nochmal Stop und zurück zu Grudenkos erstem Beitrag:

Ein Beispiel wäre z.B. ein magisches Schwert, daß der/die SC findet. <snip>
 Nach einiger Zeit fangen die Eigenschaften an beim Kampf gegen "böse" NPC umzukehren (erfolgreiche Treffen reduzieren plötzlich die Gesundheit des SC etc.), während sie bei "guten" SC/NPC plötzlich um so mehr steigen.

Das erscheint mir komplett zweckfrei. Wenn ein Schwert nicht mehr schwertet wie es soll, wird es entsorgt. Niemand, aber wirklich _niemand_ wechselt auf einmal die Seiten, nur weil er zufällig ein Item findet, das gegen seine bisherigen Verbündeten effektiver ist als gegen seine aktuellen Feinde.
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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #10 am: 6.04.2014 | 19:19 »
Niemand, aber wirklich _niemand_ wechselt auf einmal die Seiten, nur weil er zufällig ein Item findet, das gegen seine bisherigen Verbündeten effektiver ist als gegen seine aktuellen Feinde.

Es soll ja eben nicht 'auf einmal' passieren, sondern eher am Ende einer Entwicklung stehen.

Wenn ein Schwert nicht mehr schwertet wie es soll, wird es entsorgt.

Wenn der Wuf auf Willenskraft glückt, könnte das gehen. Evtl. müßte dann ein kontinuierlicher Abfall der Lebenspunkte (bis 0) in Kauf genommen werden ;)

Die 'Korrumpierung' an ein Objekt zu binden ist natürlich alles andere als elegant, und ließe sich auch nur über eine begrenzte Zeit durchhalten. Jedoch sehe ich den Vorteil darin, in einem eher wertelastigen Spiel so etwas darzustellen.
Abhängig von System, ließen sich natürlich auch Attribute und Fähigkeiten verändern, um eine Korrumpierung darzustellen, vor allem, wenn es mehrere Werte gibt, die sich auf soziale Interaktion auswirken. Allerdings müßten dann häufige Attribut- / Fähigkeitmodifikationen im Spiel üblich sein.
Immer unter der Voraussetzung, daß die Veränderung 'schleichend' von Statten gehen soll.

Natürlich könnte man die Korrumpierung zu einem Plotpoint machen. Dann müßten der betreffende SC und die Gruppe dann zusehen, die Veränderung umzukehren (inkl. Ursache herausfinden, Gegenmittel suchen etc.). Hätte dann natürlich eher was von einem 'Heilmittel Finden'-Quest. Jedoch ließen sich die Effekte der Korrumpierung deutliche benennen / ausspeilen, und es würde in Kooperation mit der Gruppe erfolgen.
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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #11 am: 6.04.2014 | 20:59 »
Ich finde, sowas geht gar nicht. dass muss schon der Spieler entscheiden, ob er seinen Char umdrehen will oder nicht.
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Offline Mr Grudenko

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #12 am: 7.04.2014 | 04:57 »
Wie schon mehrfach gesagt, es kommt immer auf die Gruppe an, und wie sie was spielt.

Als spontanes Beispiel fiele mir jetzt ein, daß die Geschichte des Films "In the Mouth of Madness" sich wesentlich besser mit einer CoC Gruppe (halt als Versicherungsdetektive und Verlagsangestellte) durchspielen ließe, als mit einer SR Gruppe.
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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #13 am: 7.04.2014 | 07:58 »
Es gab seinerzeit ein kleines NIschensystem aus Skandinavien namens GEMINI.

Dort gibt es einen Balken, wie weit ein SC den Dunkelheit verfällt oder im Licht steht. Diese Mechanik kann man natürlich auch im SL-Tagebuch führen, ohne dass die Spieler direkt davon wissen. Aber plötzlich verändern sich Dinge um sie herum. Beispielsweise könnte ihnen Magie leichter fallen, weil Magie per se mit dem Bösen assoziiert wird. Oder ihr Schatten wird tiefer und Heimlichkeit steigt. Da Du keine Werte dafür veröffewntlichst, müsstest Du als SL halt diese Dinge erklären.
Versucht sich der gewissenlose Waldläufer zB im Schatten zu verstecken, dann fällt es ihm zunehmend leichter, Du erklärst ihm, dass er tiefer im Schatten wandeln kann, fast unnatürlich.
Oder der Magier beginnt plötzlich viel mehr Schaden mit seinen Zaubern zu verursachen. Er kann es sich selbst nicht erklären, aber der Lockruf der Macht sollte unterschwellig vernommen werden können.

Hier ist natürlich eine Anpassung an das Haussystem der Wahl vonnöten. Ich poste Dir gern mal den Balken mit seinen Veränderungen aus dem Regelwerk,´wenn ich heute Abend zu Hause bin. Und auch gern meine Hausregelvariante für HARP (aka Rolemaster light) dazu.

Offline BeldranArkenheim

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #14 am: 9.04.2014 | 14:27 »
Ich finde, sowas geht gar nicht. dass muss schon der Spieler entscheiden, ob er seinen Char umdrehen will oder nicht.
Hier soll es natuerlich nur um Spielwelten gehen, in denen sowas prinzipiell moeglich ist. Und falls es Regelmechanismus fuer Korrumpierung im System gibt, dann sollte man als Spieler auf solche Auswirkungen ja ohnehin schon vorbereitet sein. Andere Systeme haben zwar Korrumpierung im Hintergrund, aber kaum in den Regeln (DSA z. B. soweit ich mich Erinnere), da wird es dann eben schon komplizierter. Aber deine Botschaft ist klar: Korrumpierung muss man mit den betroffenen Spielern abklaeren.

Die 'Korrumpierung' an ein Objekt zu binden ist natürlich alles andere als elegant
Naja, das hat beim Herrn der Ringe aber auch ganz gut funktioniert, um mal mein Anfangsbeispiel aufzugreifen. Aber es muss dann schon echt sinnvoll in den Plot eingearbeitet sein und darf sich nicht um ein generisches Poweritem +x handeln.

Natürlich könnte man die Korrumpierung zu einem Plotpoint machen.
Falls Korrumpierung in der Spielwelt nicht normal ist (CoC?), dann ist es denke ich immer wichtig zumindest einen Seitenplot daraus zu machen, egal wie der nun im Konkreten aussieht.

Hier ist natürlich eine Anpassung an das Haussystem der Wahl vonnöten. Ich poste Dir gern mal den Balken mit seinen Veränderungen aus dem Regelwerk,´wenn ich heute Abend zu Hause bin. Und auch gern meine Hausregelvariante für HARP (aka Rolemaster light) dazu.
Sehr gern! Bin mir sicher dass sich andere SLs sich auch darueber freuen werden wenn sie irgendwann mal ueber den Faden stolpern sollten.

Offline Feuersänger

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Re: Korrumpierung durch Das Böse™
« Antwort #15 am: 9.04.2014 | 21:17 »
Aber dass wir uns hier nicht falsch verstehen: es ist völlig okay, wenn der Spieler den Kuchen nicht essen und behalten darf. Also, Items dürfen schon versuchen, ihren Träger zu korrumpieren. Aber es muss dem Spieler schon überlassen bleiben, das entsprechende Item zu entsorgen, wenn er das nicht will.
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