Übrigens hätten wir unsere "Meinungsverschiedenheit" vor dem Turm des strafenden Ritters auch nach Regeln lösen können, statt mit dem Schwerte - dass wäre dann ein Wurf für das jeweils passende Trait/Passion gewesen - Prudent für dich vielleicht, Pious oder Valerous für mich. Wer den Wurf schafft (wenn beide: Mit dem höheren Ergebnis) überzeugt. So entnehme ich das jedenfalls meinem GRW von '88.
Das steht auch in der aktuellen Ausgabe noch so drin. Es ist eine der wenigen Regeln, die ich im Laufe der Zeit komplett aus meinem Inventar gestrichen habe. Ich wäre nicht traurig, wenn die in einer folgenden Ausgabe irgendwann verschwinden täte und den Sprachen-Skills und diversen Kampfmaneuvern nachfolgte …
Wenn Ritter darum wetteifern, wer der Frömmste oder Faulste ist oder sonstwas, sind solche Trait Contests ja schön und gut, aber wenn sie Konflikte entscheiden sollen, bricht meist schon die Fiktion zusammen: Zum einen bestimmen Traits ja nur, wie dem Männchen zumute ist und was das Männchen macht (wenn der Spieler denn deswegen mal die Kontrolle verliert), aber nie, was ein anderer Charakter macht; zum anderen kriegt man dann Männchen, die mit „false“ jemand anzulügen versuchen, der dann wiederum mit wasweißich dagegen hält, „false,“ „suspicious“, „honest“? Wobei der Wurf auf „false“ ja nur bestimmt,
daß das Männchen nicht die Wahrheit sagt. Und nur weil jemand „reckless“ auf 20 hat, kann er trotzdem der größte Pfuscher mit der Lanze sein – er greift immer an, aber ob er jemals Erfolgt hat, steht wo anders.
Ich weiß nicht, bei dieser Regel krieg ich jedesmal Bauchweh. Wobei es durchaus hätte sein können, daß sie in der Situation mal gut gepaßt hätte. Aber ich finde, solche Konflikte zwischen zwei Männchen/Spielern sprengen einfach die Grenze dessen, was dieses Regelwerk leisten kann. Außer, natürlich, die Spieler möchten sich in der Fiktion gerne tothauen.