"Wache" ist auch ein sehr allgemeiner Begriff, der eher einen augenblickliche Tätigkeit als einen Beruf bezeichnet. Der Krieger/Soldat der eben gerade mit dem Wachdienst an der Reihe ist, ist immer noch als Krieger/Soldat zu behandeln, und da gibt es eben vom hammerharten, erfahrenen und womöglich auch fanatischen Kämpfen bis hin zum vorsichtigen, ungeübten und womöglich sehr unmotivierten Freizeitkrieger sämtliche Abstufungen.
Der Rang der Wache muß ebenso wenig mit ihrer Kompetenz zu tun haben wie die Bedeutung dessen, was bewacht wird. Es wurde das Beispiel der Imperialen Garde aus Star Wars angesprochen - hat die schon irgend jemand kämpfen sehen? Vielleicht sind das ja, wie zu gewissen Zeiten die Prätorianer im römischen Kaiserreich, auch nur verwöhnte Söhne aus gutem Hause, die über Beziehungen diese karrierefördernde Position bekommen haben. Sobald jemand die Waffe entsichert, pinkeln die sich unter Umständen in die eigentlich respektgebietende Robe.
Ein armer Bauer, der seine paar Säcke Getreide bewacht, die ihn über den Winter bringen sollen, ist möglicherweise gefährlicher als der hochbezahlte Security-Agent eines Hightech-Labors, der keine Ahnung hat, was er da bewacht und was es bedeutet, wenn es in fremde Hände gerät.
Auch die Zahl der Wachen ist keine Konstante: Wenn von hundert Wachen keiner dejenige sein möchte, der zuerst erschossen wird, sind diese nicht annähernd so gefährlich wie einer, der gerne den Helden spielt. Hundert Wachen sind auch nicht alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort, sie müssen u.U. erst alarmiert werden. Oder patrouillieren nach einem Muster, das bekannt ist, während ein einzelner Nachtwächter, der sich sonstwo auf dem Gelände aufhalten kann, während man da einsteigt, ein viel höheres Risiko darstellt. Bei hundert Wachen ist auch die Chance größer, sich in passender Verkleidung und dem richtigen Verhalten darunter zu mengen, während eine einzelne Wache ganz genau weiß, daß außer ihr niemand etwas dort zu suchen hat, wo sie gerade steht.