Sehe ich ähnlich wie Der Narr:
Irgendeinen Mehrwert sollte es schon geben, aber wie der letztlich aussieht, ist mir relativ egal.
Sei es, dass ein eher unbekanntes Kleinprojekt "erwachsen" wird und jetzt mit einem vollfarbigen Regelwerk daher kommt (ggf. überhaupt erstmals als Printausgabe), sei es eine Neusortierung von Sachen, die in früheren Editionen eher wild gewuchert sind oder ein kompletter Austausch des Regelkerns/eine Neuauflage, die mit dem Vorgänger nur den "Geist" gemeinsam hat.
Meinem Bauchgefühl nach täte vielen Systemen ein bisschen Aufpolieren und Produktpflege wohl am Besten, wenn es um neue Editionen geht - aber genau das ist anscheinend auch recht schwer umzusetzen.
Da ist wohl auch die Frage, wie man als Autor zu seinem Produkt steht.
Die einen bleiben über Jahre und Jahrzehnte beim gleichen grundlegenden Ansatz und ändern relativ wenig, sind aber stets um deutlichere Formulierungen, Beseitigung von Missverständnissen usw. bemüht, die anderen hauen von einer Edition auf die nächste ein komplett anderes Spiel raus, ohne dass die Kinderkrankheiten der alten Edition jemals behoben worden wären.
Jedoch macht sich eine überarbeitete Edition besser im Regal, als ein Regelbuch mit hineingelegten Schmierzetteln.
Kommt immer auf den Umfang der Änderungen an.
Paradebeispiel ist für mich die 40K-Reihe.
BC habe ich letztlich nur gekauft, um ein Regelwerk auf dem "letzten" Regelstand der ersten Edition zu haben.
Für die zweite Edition wäre mir eine komplette inhaltliche Neusortierung am Liebsten gewesen, und die hätte ich mir allein deswegen auch ziemlich komplett zugelegt.
Es hat aber nicht sollen sein...
Von 40K weg:
Bei regelseitigen Problemen geht es mir da irgendwann auch ums Prinzip.
Wenn ich und große Teile meines Bekanntenkreises bestimmte Einzelprobleme mit Hausregeln beheben, die allesamt zumindest die gleiche Stoßrichtung haben, dann erwarte ich da von den Autoren schon, dass sich das ein oder zwei Editionen später auch entsprechend im Regelwerk wiederfindet.
Es macht mich ab einem gewissen Punkt ziemlich misstrauisch gegenüber der weiteren Entwicklung eines Systems, wenn ich den Eindruck habe, dass die Autoren ihr eigenes Spiel nicht kennen oder die Regelmechanik und deren Eigenheiten nicht verstanden haben.